Atalaya hat geschrieben: ↑So 03.01.21 11:06
Wer hat ihm denn das Münzrecht abgekauft bzw. wie sehen die Münzen dann aus? Adel und Klerus... immer in Geldnöten
Unsere Kinder sind dort schon länger im Kreuzgang verewigt

.
https://www.dom-hildesheim.de/de/conten ... chen-paten
Ein gesundes und glückliches 2021!
Atalaya
Um die maroden Staatsfinanzen des Bistums Hildesheim nach einer langen Zeit der Kriege und Fehden zu sanieren, schloss Bischof Magnus direkt nach seiner Wahl zum Bischof 1424 Frieden mit allen Parteien und verkaufte sprichwörtlich alles, was nicht niet- und nagelfest war.
Am 8. Januar 1428 verpfändete er mit Zustimmung des Domkapiteks dem Rat der Stadt Hildesheim seine Münzstätte mitsamt seines Münzrechts und aller zukünftigen Einnahmen aus dem Betrieb der Münze.
Als Gegenleistung erhielt Bischof Magnus von der Stadt ein Darlehen in Höhe von 700 rheinischen Goldgulden.
Die Stadt begann umgehend, sogenannte ewige Pfennige zu prägen - Pfennige, die dauerhaft ihren Wert behalten sollten und nicht mehr regelmäßig verrufen wurden.
Nach 1428 sollte es 171 Jahre dauern, bis ein Bischof von Hildesheim wieder im eigenen Namen Münzen für das Bistum Hildesheim prägen sollte. Zwar versuchten Bischof Magnus und seine Nachfolger immer wieder, das Darlehen einzulösen. Aber die Stadt hatte einen weitaus größeren Vorteil aus dem eigenen Münzrecht und dem Betrieb der Münze, weshalb das Darlehen nie wieder eingelöst wurde. Erst mit der Eingliederung Hildesheims in Preußen 1803 erlosch das Münzrecht der Stadt, nachdem schon 1772 die letzte Münze geprägt worden war.
Später wurden die Sechslinge (Körtlinge) Bischof Magnus' übrigens von der Stadt nachgeahmt. Ich kann dazu morgen ein paar Bilder hochladen, falls du Interesse hast.