Schwertklinge aus Stahl mit Stempel

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Moderator: Locnar

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nostronomo
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Schwertklinge aus Stahl mit Stempel

Beitrag von nostronomo » So 06.10.13 16:12

Hallo zusammen,
ich weiss dass hier sicher das falsche Forum dafür ist aber ich weiss sonst nicht wohin damit,
vielleicht ist hier jemand der mich ein Tipp geben könnte wo ich danach suchen kann,
event. ein passendes Forum kennt oder sogar etwas dazu zu sagen weiss.
Die Schwertklinge ist aus Stahl und so wie das Korrosionsstadion ist sicher auch etwas älter,
vielleicht lässt es sich anhand des Stempels und die Form etwas über die Herkunft und das Alter
herausfinden.
Grüsse Juan
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Re: Schwertklinge aus Stahl mit Stempel

Beitrag von ischbierra » So 06.10.13 17:01

Die Initialen erinnern an FR (Friedericus Rex).
Es gibt ja Militariaforen, aber die stoßen mich schon auf iher Homepage mit den altdeutschen Schrifttypen ab.
Du kannst es ja mal hier versuchen: http://www.sucherforum.de/smf/index.php/board,27.0.html
Dort gibt es auch Spezialisten, die Dir vielleicht weiterhelfen können
Gruß ischbierra

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Zwerg
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Re: Schwertklinge aus Stahl mit Stempel

Beitrag von Zwerg » So 06.10.13 17:19

Wissen sollten es eigentlich die Mitarbeiter vom Deutschen Klingenmuseum in Solingen - wenn Sie denn antworten.
http://www.klingenmuseum.de/_deutsch/dkm/homepage.html

Grüße
Zwerg
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Re: Schwertklinge aus Stahl mit Stempel

Beitrag von nostronomo » So 06.10.13 21:59

Danke für den Hinweis ischbierra
Das Signet von ihm sieht dem auf dem Schwert schon sehr ähnlich aus.
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Comthur
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Re: Schwertklinge aus Stahl mit Stempel

Beitrag von Comthur » Do 10.10.13 12:28

Nun, erst einmal handelt es sich ganz sicher um keine "Schwertklinge", sondern um ein Säbelfragment. Am hier leider fehlenden Gefäß sowie weiterer techn. Daten könnte man auch noch herausfinden, ob es sich eher um eine Kavallerie- oder Infanterieklinge handelt.

Der Stempel ist recht gut erhalten und deutet auf den bekannten Preussenkönig Friedrich II. hin wir sind also im 18. Jahrhundert. Nun wäre auch der Fundort interessant !

Als Informationsquelle wären mehrere Militaria-Foren zu durchstöbern ... allerdings sollte man es nicht übertreiben mit der latent "linksextremen" Einstellung gegenüber unserer Geschichte (- welche tatsächlich schon 1000 Jahre alt war, als nach 1. WK und Versaille die dt. Diktatur entstand ...) hierzulande.

An Fachliteratur wären z.B. der Wagner, Eduard "Hieb- und Stichwaffen" (Artia-Verlag, 1966) und Kölling "Europäische Hieb-und Stichwaffen" zu nennen. Schon das erste Werk dürfte sehr hilfreich sein. Da ist vom Schwert bis zu neuzeitlichen Waffen alles in Wort und Bild erklärt.

Viele Grüße und viel Spaß beim Recherchieren !
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Re: Schwertklinge aus Stahl mit Stempel

Beitrag von rati » Do 10.10.13 15:20

Hier ein Forum die mir bei meinen Fragen sehr geholfen hatte.
http://www.deutsches-blankwaffenforum.d ... ed7a51e821

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nostronomo
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Re: Schwertklinge aus Stahl mit Stempel

Beitrag von nostronomo » Do 10.10.13 19:36

Hallo Comthur und vielen Dank für die ausführliche Info, ich habe etwas im Internet recherchiert und kann folgende techn. Angaben noch machen:
Das Blatt der Klinge ist 59cm lang, es hat keine Hohlkehle und der Klingenquerschnitt ist voll mit flachem Rücken.
Die Pfeilhöhe misst 35mm, die Schneidegeometrie ist konvex und die Länge der Rückenschneide ist 15cm.
Die Griffangel ist 13cm lang und rechteckig im Querschnitt, die letzten 20mm am Schluss sind Rund im Querschnitt.
Auf Deutsches-Blankwaffenforum habe ich bereits gefragt und folgende Antwort bekommen:
„Das ist eine spanische Klinge mit dem Stempel "Fernando Rei" = Ferdinand KÖnig. Gemeint sein kann Ferdinand VI. 1713-1759 oder Ferdinand VII. 1784-1833“
Ich habe darauf auch in einem spanischen Forum gepostet aber da hat sich noch niemand gemeldet.
Von diesem König Ferdinand habe ich kein Monogramm gefunden aber der von Friedrich II sieht meinem sehr ähnlich bis auf die Darstellung der Krone.
Grüsse Juan
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Re: Schwertklinge aus Stahl mit Stempel

Beitrag von Comthur » Mo 14.10.13 18:29

Laut Wagner, Tafel 39, : "Säbel der preußischen Infanterie aus der Zeit Friedrichs II. (1712-1740-1786). Die Klinge ist leicht gekrümmt, 58,7 cm lang, 2,9 cm breit und auf beiden Seiten mit langem Hohlschliff versehen. Sie trägt das Monogramm FR mit Krone. ... Gesamtlänge 74 cm. Würde also schon einmal passen.
"Die früher 78,5 cm messende Klinge mit schmaler Hohlkehle ... wurde 1744 um sechs Zoll verkürzt (d.i. um 15,24 cm, also auf 63,26 cm).

Wurde das gute Stück in Deutschland gefunden, ist eher das preussische Modell anzunehmen. Einen spanischen Vergleich habe ich nicht zur Hand.
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Re: Schwertklinge aus Stahl mit Stempel

Beitrag von nostronomo » Di 15.10.13 12:42

Bestem Dank für die Recherche, von den Abmessungen her passt alles, nur der Hohlschliff ist bei meiner als einfacher balliger/konvexer Schliff ausgeführt
und das Monogramm wurde damals in der Regel schmuckvoll eingeätzt und nicht als kleine Chiffre geschlagen.
Wenn ich alles mal zusammentrage würde ich sagen dass es sich um eine in der Ausführung bescheiden gehaltene Klinge der preußischen Infanterie handelt
und dass es sich beim Stempel um das Monogramm von Friedrich II handelt bin ich mir auch ziemlich sicher, die Ähnlichkeit der Initialen ist sehr gross und die vereinfachte Darstellung der Krone
ist sicherlich auf die kleine grösse des Stempels zurückzuführen.
Hier noch ein paar Bilder davon:
IMG_8124.JPG
131012232644426.jpg
Ich werde es mal so anschreiben und zu meiner Sammlung legen, das Stück ist zwar ziemlich stark durchgerostet aber so sieht man zumindest das an diesem Stahl einige Jahre vorbei gegangen sind.
Grüsse Juan
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Re: Schwertklinge aus Stahl mit Stempel

Beitrag von Comthur » Sa 19.10.13 22:10

Sehe ich genauso ! Besser ein weniger gut aber einigermaßen bestimmbares Original als eine blanke Kopie / spätere Anfertigung... .
Mir ist vor 1 Jahr auf einem sächsischen Trödelmarkt ein sagehafter Glücksfall passiert : Ein Sondengänger verscherbelte in völliger Ahnungslosigkeit einige Blankwaffenfragmente (angeblich im Auftrag des Finders). Gefäß(e) waren gut erhalten / patiniert und mit Grünspan besetzt. So erstand ich für ein paar Euronen ein Teil derselben - schätzte es vom Gefäß her in das 18.Jh. oder maximal Befreiungskriege - und durfte mich zu Hause staunenden Blickes über ein tolles Gefäß samt Klingenrest eines französischen "Gardejägers zu Pferde" freuen ! Wie auch in der Numismatik sind die Stücke mit Fragezeichen durchaus die interessanteren, auch wenn die Erhaltung nicht gerade die beste ist. Und um so mehr Spuren der Geschichte vorhanden sind ... um so günstiger wird es in der Regel.
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