Hallo,
handelt es sich hier um einen gefälschten Stater des Philippos II? Beide Stempel sind auffallend klein (und schlecht zentriert) und bei dem Streitwagen fällt auf, dass das Wagenrad 8 Speichen hat. Das könnte auf eine Fälschung hindeuten. Das Gewicht beträgt 7,94 g. Könnte es sich um eine zeitgenössische "Fälschung" handeln (3. Jh.?).
LG Jochen
Falscher Stater?
Moderator: Numis-Student
Re: Falscher Stater?
Genau diese Münze wurde 2018 als Imitation der Gallier verkauft, allerdings ohne vernünftige Referenz und auch von einem Auktionshaus, das nun nicht zu den Größen der Branche zählt
: https://www.acsearch.info/search.html?id=5459630
Ein Original ist diese Münze nicht. Die acht Speichen findet man auf den Originalen nicht. Der Wagenlenker ist sonst auch sehr stark nach vorn gebeugt, hier steht er aufrecht und es sieht so aus, als ob er auch seinen rechten Arm nach hinten abgewinkelt hätte.
Mit 7,94 g ist die Münze auch ein Stück zu leicht.
https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b10316610j
https://www.acsearch.info/search.html?id=6496601
https://www.acsearch.info/search.html?id=5917739
https://www.acsearch.info/search.html?id=5631431
https://www.acsearch.info/search.html?id=532459
Da diese stilistisch sehr unterschiedlich sind, ist es anhand der Bilder alleine nur schwer zu sagen, ob die Münze nun eine antike Imitation oder eine heutige ist
.
Gruß
Altamura

Ein Original ist diese Münze nicht. Die acht Speichen findet man auf den Originalen nicht. Der Wagenlenker ist sonst auch sehr stark nach vorn gebeugt, hier steht er aufrecht und es sieht so aus, als ob er auch seinen rechten Arm nach hinten abgewinkelt hätte.
Mit 7,94 g ist die Münze auch ein Stück zu leicht.
Das ist schwer zu sagen. Zeitgenössische Imitationen dieser Statere gibt es jede Menge, hier ein paar Beispiele:
https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b10316610j
https://www.acsearch.info/search.html?id=6496601
https://www.acsearch.info/search.html?id=5917739
https://www.acsearch.info/search.html?id=5631431
https://www.acsearch.info/search.html?id=532459
Da diese stilistisch sehr unterschiedlich sind, ist es anhand der Bilder alleine nur schwer zu sagen, ob die Münze nun eine antike Imitation oder eine heutige ist

Gruß
Altamura
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Re: Falscher Stater?
Hallo Altamura,
danke für Deine Antwort. Was ich schon merkwürdig finde ist , dass die Anzahl der Speichen und deren Form gegenüber dem Original geändert wurde. Wer würde das bei einer Fälschung machen? Der Arm nach hinten könnte auch als Umhang interpretiert werden, der ja auch bei den Münzen des 4. Jh. nicht vorhanden ist. Und warum wurde der Durchmesser der Stempel verringert?
LG Jochen
danke für Deine Antwort. Was ich schon merkwürdig finde ist , dass die Anzahl der Speichen und deren Form gegenüber dem Original geändert wurde. Wer würde das bei einer Fälschung machen? Der Arm nach hinten könnte auch als Umhang interpretiert werden, der ja auch bei den Münzen des 4. Jh. nicht vorhanden ist. Und warum wurde der Durchmesser der Stempel verringert?
LG Jochen
Re: Falscher Stater?
Von was reden wir jetzt

Bei den antiken Imitationen musste nicht das Bild stimmen, sondern das Gold

Original: https://www.acsearch.info/search.html?id=6993953
Imitation: https://www.acsearch.info/search.html?id=6993921
Wenn man heutzutage eine antike Imitation fälscht, dann fliegt man aufgrund der stilistischen Vielfalt der "Originale" nicht so schnell auf wie beim Fälschen der antiken Vorbilder (der Imitationen), das Risiko ist also etwas geringer.
Gruß
Altamura
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Re: Falscher Stater?
Mit Fälschung meine ich eine moderne Kopie der antiken Münze oder einer antiken Nachahmung.
Bei den antiken Münzen, die nach den griechischen Vorbildern gemacht wurden, ging es wohl in erster Linie um das Gewicht und um das Münzmaterial.
Bei den Nachahmungen der griechischen Tetradrachmen im Donauraum und in Südfrankreich nahm das Münzgewicht über die Zeit kontinuierlich ab. Das ist auch im übrigen keltischen Raum zu beobachten: bei den Münzgewichten der Statere. Letztendlich setzte sich dieser Trend auch bei den römischen Denaren fort. Von daher könnte geschlossen werden, dass die nach den makedonischen Stateren von Philippos II angefertigten Nachahmungen an diesen Trend angepasst wurden, was für eine jüngere Ausgabe der vorliegenden Münze sprechen würde (2.-3. Jh. v Chr.?). Auch das geringere Münzgewicht könnte daher dafür ein Beleg sein, dass es sich um eine antike Münze handelt, muss es aber nicht.
LG Jochen
Bei den antiken Münzen, die nach den griechischen Vorbildern gemacht wurden, ging es wohl in erster Linie um das Gewicht und um das Münzmaterial.
Bei den Nachahmungen der griechischen Tetradrachmen im Donauraum und in Südfrankreich nahm das Münzgewicht über die Zeit kontinuierlich ab. Das ist auch im übrigen keltischen Raum zu beobachten: bei den Münzgewichten der Statere. Letztendlich setzte sich dieser Trend auch bei den römischen Denaren fort. Von daher könnte geschlossen werden, dass die nach den makedonischen Stateren von Philippos II angefertigten Nachahmungen an diesen Trend angepasst wurden, was für eine jüngere Ausgabe der vorliegenden Münze sprechen würde (2.-3. Jh. v Chr.?). Auch das geringere Münzgewicht könnte daher dafür ein Beleg sein, dass es sich um eine antike Münze handelt, muss es aber nicht.
LG Jochen
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