Domitian Denar echt?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

andi89
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Re: Domitian Denar echt?

Beitrag von andi89 » Fr 16.02.18 12:16

@rosmoe
Vermutlich noch immer genauso, wie du zu dem Zeitpunkt als du das vorige mal gefragt hast; und da scheinst du dir die Frage ja schon recht gut selbst beantwortet zu haben. :wink: Sei doch froh, dass kein unnötiger Streit draus geworden ist.
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rosmoe
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Re: Domitian Denar echt?

Beitrag von rosmoe » Fr 16.02.18 16:41

Hast natürlich recht, Andi. :wink: Auch wenn ich solch abwertenden Bemerkungen gegenüber anderen Forumsmitgliedern für eine 'ziemliche' Ungehörigkeit halte.
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antinovs
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Re: Domitian Denar echt?

Beitrag von antinovs » Fr 16.02.18 17:14

man darf sich durch den schattenwurf nicht taeuschen lassen.
wie pscipio sagt: keine risse auf der muenzoberflaeche, sondern im stempel.
die muenze sieht auch fuer mich ziemlich ok aus.

gruss a.
LXXIIII

Stefan_01
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Re: Domitian Denar echt?

Beitrag von Stefan_01 » Fr 16.02.18 17:44

@rosmoe

Die Frage war ernst gemeint und sollte keine Bemerkung oder Beleidigung oder sonstiges sein.
Solltest du die Frage falsch verstanden haben tut mir das leid, das wollte ich nicht.

Die Linien sind auf der Münze so eindeutig keine Randrisse oder von einem Guß hervorgerufene Abdrücke eines Randrisses das ich dachte das es sich hier um einen Anfänger bzw. bei der Aussage um jemanden handelt der noch nicht so lange sammelt um dies zu erkennen.

Jemand der bereits hunderte Denare aus der Zeit in den Händen hatte würde keinesfalls behaupten das es sich um Randrisse handelt, daher kam es mir komisch vor das jemand sowas schreibt...
mfg
MFG

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Chandragupta
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Re: Domitian Denar echt?

Beitrag von Chandragupta » Do 01.03.18 15:35

Darf ich mal den Advocatus Diaboli spielen: Vom Bauchgefühl her gefällt mir die Münze nicht sehr. Gerade diese seltsamen "Stempel"-Brüche (die Gänsefüßchen sind Absicht - und klar sind das keine (durchgehenden) Schrötlingsrisse...) sind mit ein bißchen zu unregelmäßig. Und der Rand zu "geleckt". Könnte ein perfekt gemachter Schleuderguß sein. Und rein nach dem Farbeindruck der (wirklich viel zu schlecht aufgelösten...) Fotos erscheint mir auch das Silber für Domitian zu gut. Dessen Denare sind nämlich besseres Billon (nur ca. 50....60% Ag - erst unter Traian/Hadrian wird das wieder besser).

Wie ist eigentlich das Gewicht von dem Stück?
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Re: Domitian Denar echt?

Beitrag von Numis-Sven » Do 01.03.18 21:08

Chandragupta hat geschrieben: Fotos erscheint mir auch das Silber für Domitian zu gut. Dessen Denare sind nämlich besseres Billon (nur ca. 50....60% Ag - erst unter Traian/Hadrian wird das wieder besser).
Einen solch niedrigen Silberanteil hatten die Denare unter Domitian nicht. Domitian erhöhte sogar den Silbergehalt um der Inflation entgegenzuwirken. 85 n.Chr. verringerte er ihn jedoch wieder ein wenig (trotzdem höher als unter Vespasian und Titus). Seit da an ging der Silbergehalt des Denares praktisch stetig hinab. Auch bzw. vor allem unter Trajan und Hadrian

alex456
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Re: Domitian Denar echt?

Beitrag von alex456 » Do 01.03.18 21:49

Ich hätte da eine nette Grafik aus:
Drexhage, Hans-Joachim et al. (Hrsg.), Die Wirtschaft des Römischen Reiches (1.- 3. Jahrhundert), Eine Einführung, Berlin 2002, S. 206. Kann ich aber nicht hochladen, weil ich mit dem Handy kein lesbares Bild hinbekommen, das klein genug ist. Jedenfalls lag danach der Silberanteil im betrachteten Zeitraum bei gut 3g zw. 82 und 85 n. u. Z. sogar bei gut 3,25g.
Also von Billon kann da keine Rede sein.

Gruß
Alex

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Chandragupta
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Re: Domitian Denar echt?

Beitrag von Chandragupta » Sa 03.03.18 10:22

Die alten Untersuchungen sind leider nicht sonderlich repräsentativ, und dummerweise fehlen neuere, obwohl die im Zeitalter der mobilen XRF-Geräte ja eigentlich supereinfach geworden sind...

Ich stütze mich auf eigene Messungen, sogar ganz aktuelle (WMF Berlin 2018) - gebe aber zu, daß ich kein Experte für 1. Jh. bin und deshalb nur zwei römische Domitian-Denare bei meinem Sample von über 100 Römern waren (mir ging es mehr um die Soldatenkaiserzeit).

Repräsentativ geht definitiv anders, ich weiß... :wink: ... aber diese Stücke hatten an der Oberfläche (prinzipbedingt wird bei XRF-Schnelltests ja nur diese analysiert, da die Röntgenstrahlen allenfalls ein paar Mikrometer eindringen) lediglich knapp 60% Ag. Und bezogen auf die Gesamtmünze muß man da sogar noch etwas abziehen, da sich das Silber bei der Reinigung (Säure oder Putzen) oberflächlich anreichert.

Interessant war aber einer der seltenen Ephesos-Denare von Domitian (die mit der herrlichen Panzerbüste!): der hat faszinierende 96% Ag...
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Re: Domitian Denar echt?

Beitrag von alex456 » Sa 03.03.18 11:49

Na ja, sei mir nicht böse, aber ich finde eine unter Laborbedingungen durchgeführte Untersuchung von wahrscheinlich hunderten Münzen deutlich repräsentativer als eine Oberflächenuntersuchung von zwei oder drei Münzen. Außerdem gehe ich davon aus, dass man auch schon vor zwanzig Jahren Metalllegierungen so genau analysieren konnte, dass es nicht zu Messfehlern von 20-30% gekommen ist.

Gruß
Alex

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Re: Domitian Denar echt?

Beitrag von Mynter » Sa 03.03.18 21:01

Howgego gibt in " Geld in der antiken Welt " den Silbergehalt von in der Münzstätte Rom geprägten Denaren ausgehend von der Annahme, dass ein Antoninian 2 Denaren entsprach, wie folgt an :
bis 64 = 3,65 g
64- 70 = 3 g
70- 82 = 2,9 g
82-85 = 3,3g
85- 107 = 3g
107-148 = 2,9 g
148-161 = 2,8g
161-179= 2,7 g
179-190 =2,5g
190-93 = 2,4 g
193 = 2,8 g
193- 194 = 2,7 g
194- 212 = 2g
212 -238 > mehrere Rauf- und Runteretzungen zwischen 2,0 g und 1,5 g
238- 49 = 1,3 g
249- 53 = 0,8 g
Grüsse, Mynter

alex456
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Re: Domitian Denar echt?

Beitrag von alex456 » Sa 03.03.18 21:13

Dürfte die gleiche Quelle wie Drexhage sein. Hab den Howgego gerade leider nicht zur Hand. Gucke aber nächste Woche mal nach.

Gruß
Alex

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