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von n.......s » Mi 09.03.11 11:30
bei einigen der Darstellungen oben fällt mir spontan dieses "schwarz-weiß-Denkmuster" auf - also entweder,oder...
Im übrigen sind Aussagen wie: ob die Münzen nun im Museum liegen oder zuhause im Tresor komplett unbrauchbar und der Sache kaum dienlich.
Ich möchte an dieser Stelle festhalten, dass diese Diskussion darüber ob Münzen nun im Museum oder in Privathand besser aufgehoben sind ,nicht etwa von den Sammlern begonnen wurde, sondern vielmehr von übereifrigen Museumsmenschen, die da so geistvolle Aussagen treffen wie: Münzen und überhaupt alle Kulturgüter und Antiken gehören ins Museum! Dies wird dann gern untermauert mit Aussagen wie: das ist Kulturgut und muss für die Allgemeinheit erhalten und bewahrt werden.
So weit , so gut. Doch aus genau diesem Anspruch lassen sich auch Forderungen ableiten:
Wenn Antiken und Münzfunde der Allgemeinheit dienen und dieser gehören, dann müssen diese auch der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden und zwar in einer Art und Weise , die weit über diese lieblose Darstellung und Präsentation in Trier (und anderen Museen) hinaus geht! Dann ist es nämlich das Recht der Allgemeinheit , mehr über diese von "Staatshand" verwalteten Kulturgüter zu erfahren als eine Vitrine mit einem Berg Münzen!
Warum gibt es so wenig Publikationen über Münzfunde in Deutschland? Warum gibt es kaum Sammlungen im Internet zu bewundern?
Ebenso kann ich die immer wieder kehrenden Argumente dass irgendwann mal eine Publikation erscheinen wird- vermutlich in ein paar Jahren- nicht nachvollziehen!
Eine zeitnahe Veröffentlichung mit zunächst wichtigen Kerndaten -wie: Fundort, Umfang des Fundes, Zusammensetzung, Nominale, zeitlicher Rahmen usw. sollte kaum länger als ein paar Stunden Arbeit in Anspruch nehmen. Doch selbst solche Veröffentlichungen sucht man meist vergeblich, wo ist hier das Problem?
Wie an anderer Stelle schon ausreichend festgestellt wurde, gibt es Münzfunde, die schon Jahre zurück liegen- entsprechende Arbeiten hierüber sucht man oft vergeblich. Die Anzahl der Bücher über Münzfunde in Deutschland kann man an den wenigen Fingern abzählen! Die Anzahl der Online-Sammlungen liegt noch einmal deutlich darunter - woran liegt das? Ich erspare mir an dieser Stelle mögliche Attribute für das Museumspersonal...
Zu dem Argument, dass die Münzen bei Sammlern auch nur im Schrank oder Tresor liegen: wenn das im Einzelfall so ist, so empfinde ich tiefes Mitleid für die betreffenden Personen!!! In vielen Fällen (und ich kenne selbst einige Sammler) ist das glücklicherweise nicht so! Die Münzen werden i.d.R. sorgsam und liebevoll behandelt, allein, weil man um deren Wert weiss! Die Münzen sind ordentlich bestimmt, werden oftmals in Foren präsentiert und diskutiert und somit einer breiten Schicht zugänglich gemacht. Darüber hinaus gibt es , wie oben bereits gezeigt, zahlreiche online-Galerien, in denen man die Münzen bewundern kann.
Ich mag mir nicht vorstellen, wenn sich das Bewundern von Münzen irgendwann auf einen Museumsbesuch beschränken würde, wo ich vielleicht weniger als 5% der vorhandenen Münzen "sehen" kann und Detailinformationen vergeblich suche...
So ganz nebenbei sei erwähnt, dass längst nicht jede im Mueseum gezeigt Münze ein Original ist...