Fälschungsgalerie

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

diwidat
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Beitrag von diwidat » Mo 01.06.09 15:12

Eine Mitteilung des Amtes für Altersspuren:

Wenn alles so schwer (leicht) zu fälschen ginge, wie oberflächliche Altersspuren auf Metallteilen, könnte man die Beschäftigung mit der Antike an den Nagel hängen.
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Patina-künstlich.jpg

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 01.06.09 15:28

Hast Du hier auf der halben Münze künstliche Alterung aufgetragen oder auf der anderen Hälfte echte entfernt (z.B. Essigbad)?

Homer
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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Mo 01.06.09 15:32

schönes foto :)
aber was sagt es aus? das man die oberfläche von kupfer(und auch anderen Ae und silber) sehr leicht mit chemischen mitteln verändern kann.
wenn ich jetzt dieses stück unter meinem mikroskop habe, würde ich merken, dass dies eine getürkte patina ist, oder nicht?
wäre sie z.b. mit aceton löslich?
grüsse
frank

diwidat
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Beitrag von diwidat » Mo 01.06.09 16:13

Hallo Frank,

wenn Du deine kupferne Dachrinne unters Mikroskop legst, siehst Du auch nichts künstliches. Eine gründliche Reinigung, ebend mit Aceton, hat auch keine Veränderung gebracht - also keine aufgetragene Farbe.
lediglich das aufgetragene Renaissance Wachs ist runter gegangen.

@ Homer

Die ganze Münze ist von ihrem 60 Jahre alten Schmutz mit englischem Kupferputz (Brasso - was denn sonst) gereinigt - und dann halbseitig wieder gealtert worden, nicht umgekehrt.
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Beitrag von dionysus » Mo 01.06.09 20:43

Hallo,

dieses Teil drückte mir ein Bekannter vorhin in die Hand.
Und Oh Wunder, es fügt sich recht gut an die hier schon früher von mir gezeigten Fakes an:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... us+serapis

Maße
11,5 gr.; 26 mm.

Irgendwo gibt es da ein Nest..

Liebe Grüße
Maico
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Beitrag von emieg1 » Do 04.06.09 21:59

ICH KANN FÜR DIE ABSTAMMUNG DER MÜNZEN NICHT GARANTIEREN!!!

...irgendwie kommt mir dieser Satz bekannt vor... und siehe da: Versand aus Bulgarien :lol:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0430124478

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Beitrag von Peter43 » Do 04.06.09 22:05

Mich wundert, warum eine solche Auktion von Ebay nicht gelöscht wird!
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Do 04.06.09 22:46

Ebay löscht Auktionen von gefälschten Produkten dann, wenn der Originalhersteller, Lacoste oder Rolex oder so'n Pofel, sonst dagegen klagen könnte. Leider existiert bei unseren Auktionen die Herstellerfirma nicht mehr.

Homer
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inferus
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Beitrag von inferus » Fr 05.06.09 11:54

naja und was ist wenn sich z.b. ein Beauftragter von einem Museum bzw. ein Professor in Altertumswissenschaften für Betrügerei verantwortlich macht? d.h. jemand der einen speziellen Auftrag zum Verwalten oder Pflegen von Kulturgütern besitzt und diese erlaubt oder unerlaubt kopiert bzw. einen Abguss herstellen lässt um sie dann weiterzuverkaufen?

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Beitrag von Peter43 » Fr 05.06.09 14:26

Ich meinte nicht die Fälschung als solche, sondern die Tatsache, daß der Verkäufer aussdrücklich jede Auskunft über die Herkunft und die Authentizität verweigert und damit klar gegen die E-Bay Vorschriften verstößt. Kennen die etwa ihre eigenen AGB nicht?

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von didius » Fr 05.06.09 15:57

Kennen die etwa ihre eigenen AGB nicht?
Hallo Peter43,
meine Erfahrung ist, dass sie sich zumindest nicht daran halten. :mad:

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Beitrag von emieg1 » Fr 05.06.09 19:44

Es gibt auch mal etwas erfreuliches zu berichten betreffend ebay und Fälschungen... Folgende mail erhielt ich vor ein paar Tagen:

"Hallo xxx,

es tut mir leid das ich erst jetzt eine nachricht an sie sende. auch ich habe die münze als fälschung angesehen. zahlung an verkäfer ist nicht erfolgt. allerdings habe ich mir die münze schicken lassen ohne endgeld. verkäfer hat mir die münze unentgeldlich zugeschickt " beachtlich" münze ist falsch. ich danke ihnen ganz herzlich, ich würde mir wünschen noch mehr von ihrer persöhnlichkeit in ebay zur kontrolle gefälschter münzen zu erreichen, da ich in ebay schon so oft herreingelegt worden bin. ihnen nochmals besten dank der bemühung falscher münzen und derer verkäufer herr zu werden. DANKE,DANKE...."


Es lohnt sich also doch schon ab und an, anhand der ebay-Bewertungen von Fälschungsverkäufern die gutgläubigen Kunden anzuschreiben. Ich habe ihm natürlich noch dieses Forum empfohlen, vielleicht gibts also in Bälde jemanden mehr, der nicht mehr so schnell auf die fakes hereinfallen wird. Nur ein Tropfen auf heissem Stein, aber immerhin :-)

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spider
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Beitrag von spider » Fr 05.06.09 21:52

In diesem Fall aber auch Respekt vor dem VERKÄUFER.
Ist ja bei ebay alles andere als üblich jemanden eine Münze zur Ansicht zu schicken.
Ich denke er hatte selbst keine Ahnung und dachte sie ist echt.

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Beitrag von emieg1 » Fr 05.06.09 22:28

Also sooo ahnungslos war der Verkäufer nicht! Es handelt sich übrigens um den von mir mal hier vorgestellten falschen Denar des Augustus:

http://www.numismatikforum.de/ftopic11495-1680.html

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Beitrag von Peter43 » Fr 05.06.09 22:46

Ich kenne diesen speziellen Verkäufer nicht, aber es ist ein bekannter Trick der intelligenteren Verkäufer von Fälschungen, daß sie, falls sie entlarvt werden, die Münze sofort zurücknehmen. Dafür bekommen sie dann noch positive Bewertungen.

Erinnert mich an die Geschichte von dem Apotheker, der weltweit gefärbtes Wasser für $25 die Flasche verkaufte, mit der Garantie, daß jede Frau durch Trinken dieses Mittels einen männlichen Nachkommen zur Welt bringen würde (ja, ja, ja, war vor der Zeit des gender mainstream!). Sollte das Mittel einmal versagen, bekäme der Verkäufer selbstverständlich sein Geld zurück. Er hatte Dankesschreiben aus der ganzen Welt und war deshalb empört, als er wegen Betrugs vor Gericht landete.

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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