beachcomber hat geschrieben:die säure ist nur ein medium, um den vorgang zu beschleunigen! so unglaublich es klingt, aber du kannst die münze auch mit alupapier und speichel reinigen! der effekt ist der gleiche. ich weiss zwar nicht genau wie es funktioniert, es muss eine chemo-elektrische reaktion sein, bei der die auflagen des silbers, mit hilfe des aluminiums zurückverwandelt werden!
also, wenn dir die säure angst macht, ein bisschen alupapier nehmen, kräftig reinspucken, die münze einwickeln, und nach kurzer zeit wirst du merken, wie das alupapier heiss wird, sich auflöst und die auflagen verschwunden sind!
grüsse
frank
p.s. wenn du es mechanisch versuchst, wirst du mit sicherheit das silber verkratzen, denn silber ist so weich, dass selbst ein hartholz spuren hinterlässt!
Frank, auch dort große Vorsicht!
Es wirken drei Mechanismen gleichzeitig:
A
Spannungsreihe der Metalle
in wässrigen Lösungen (kann auch Speichel o. Leitungswasser sein) werden unedlere Metalle elektrochemisch zuerst zersetzt (z.B. der Kupferkern einer versilberten Münze!), aber auch umgelagert , was dann wiederum zu veränderten Oberflächen führt (z.B. bei der chem. Reinigung mehrer Münzen in einem Gefäß ein "Versilberungseffekt" - oft nur partiell - durch die Metallfolien)
B
Hydrolyse, bei der Gase (Sauerstoff u. Waserstoff) entstehen. Im Randbereich und im Inneren poröser Belege u.Ä. sprengen diese durch ihre Volumenzunahme die Auflagerungen ab. Aber auch poröse Bereiche von Metallen (z.B. bei gefütterten o. korrodierten Münzen) können schnell geschädigt oder zerstört werden.
Wenn die Metalloberfläche intakt ist, nur aufgesinterte Beläge vorhanden sind, funktioniert diese Methode (vgl. Zitronensäure-Hydrolyse). Man sollte aber hinterher ordentlich wässern.
C
Die direkte reaktive/agressive Wirkung anorganischer Säuren (auch organ. S.), z.B. von Salzsäure, ist hier kontraproduktiv, zumal die Chloridbildung weitere Probleme an (bzw. in) den Objekten schaffen kann.
Beim sogen. Absäuern von Carbonatverkrustungen sollte man eher niedrigkonzentrierte organ. Säuren einsetzen - am Besten den Fachmann (Metallrestaurator des nächsten Museums o. Archäolog. Landesamtes) befragen.
Bei allen partiell o. ganz umgewandelten Metalloerflächen von Kupfer/-legierungen wird die Oberfläche mit o.g. Verfahren geschädigt. Hier müsste mechan. gereinigt werden, wie es i.d. proffessionellen Metallrestaurierung usus ist.
Gruß
Tilos
: Für die Reinigung von Silberoberflächen würde ich immer die reduzierenden Methoden bevorzugen, da diese niemals das metall. Silber angreifen, sondern nur dessen Umwandlungsprodukte.
: Ich bin kein Chemiker, aber in groben Zügen müsste das oben gesagte zutreffend sein.