habe die Tage aufmerksam die Diskussion im Schaukasten bezgl. Erhaltung und Wert römischer Großbronzen verfolgt ... da es unterschiedliche Meinungen dazu gibt, möchte ich mit diesem thread das Thema weiter verfolgen.
Vorlieben und Wertschätzung, das ist wohl das Kriterium für jeden Sammler, der "Marktpreis" für unterschiedliche Erhaltungen wird also von jedem Liebhaber individuell wahrgenommen.Harald Jandrasits hat geschrieben:Aber die Vorlieben und die Wertschätzung für antike Münzen sind unterschiedlich und das ist gut so, sonst würden wir uns alle um dieselben Münzen raufen.
Als Beispiel möchte ich dieses Exemplar herzeigen:
Titus Caesar 69-79 As Lugdunum 77/78
Av. belorbeerte Büste rechts T CAES IMP AVG F TR P COS VI CENSOR
Rv. Spes mit Blüte und angehobenem Gewand nach links schreitend S-C
8,78g 27,4mm RIC II² 1273 (RIC 786) C. 217 BMC 868 CBN 877
Objektiv und nach "Marktkriterien" betrachtet: die Erhaltung der Münze ist als eher unterdurchschnittlich zu bezeichnen.
Trotzdem habe ich mich dafür entschieden, weil: das Portrait ist besonders eindrucksvoll und sehr schön erhalten ... die Münze ist sehr gut zentriert und ausgeprägt mit erhabenem Relief, die Legende ist komplett ... bis auf wenige Korrosionsspuren keine Beschädigungen (abgesehen vom kleinen Schrötlingsfehler Av.), die fehlende Patina ist für mich in dem Fall von sekundärer Bedeutung auf die Sammelwürdigkeit bzw. für den Wert ... halbwegs schön erhaltene Großbronzen aus dem 1. Jhdt sind selten.
Bezahlt habe ich für das Stück 75 Euro und das ist meiner Meinung nach auch fair ... mich interessieren nun weitere Meinungen zu diesem Thema und vielleicht habt ihr weitere Beispiele für "nicht ganz makellose" Großbronzen die euch aber trotzdem lieb und wertvoll sind!?
Salü
taurisker