Flusspatina

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Flusspatina

Beitrag von klausklage » Di 14.09.10 13:25

Ich wollte mich nicht in Jochens Thread drängeln, aber da dort gerade was zur Flusspatina diskutiert wurde, will ich mal Eure Meinung zu diesem Dupondius hören. Seit ich das Photo gespeichert habe, frage ich mich, ob der komplett blank ist oder ob das eine interessante Patina sein könnte.
Olaf
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Re: Flusspatina

Beitrag von beachcomber » Di 14.09.10 13:39

olaf, das wird wohl keiner mit sicherheit sagen können! kann das resultat einer entpatinierung sein, aber eben auch eine flusspatina. :)
grüsse
frank

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Re: Flusspatina

Beitrag von klausklage » Di 14.09.10 13:57

Die hätte $1000 kosten sollen. Irgendwie fand ich sie hübsch und hatte schon überlegt darauf zu sparen, aber eines Tages war sie verkauft. Vielleicht auch gut so.
Olaf
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Re: Flusspatina

Beitrag von beachcomber » Di 14.09.10 14:46

wäre sicher kein fehler gewesen sie zu kaufen! die ist wirklich wunderschön, und mir allemal lieber als eine mit verbastelter oder hässlicher patina!
grüsse
frank

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Re: Flusspatina

Beitrag von Peter43 » Di 14.09.10 15:04

Wer sagt denn, daß es keine Flußpatina gibt? Kankelfitz beschreibt sie als 'Tiber-Patina', die entsteht, wenn die Münzen im Schwemmsand großer Flüsse gelegen haben. Sie ist gelblich-ocker und besteht nicht darin, daß sie nicht vorhanden ist. Hier ebenfalls ein Beispiel: Die erste römische Münze aus Messing.

Jochen
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Re: Flusspatina

Beitrag von beachcomber » Di 14.09.10 15:12

klasse beispiel!
grüsse
frank

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Re: Flusspatina

Beitrag von Homer J. Simpson » Di 14.09.10 22:49

Peter43 hat geschrieben:Sie ist gelblich-ocker und besteht nicht darin, daß sie nicht vorhanden ist.Jochen
Wunderschön gesagt!!
Was ist Eurer Meinung nach das hier auf diesem Augustus-Sesterz (Münzmeister C. Asinius Gallus), krustig aufgelagert und definitiv vorhanden? Ich habe das jedenfalls schon 1983 (!! - Gott, man wird alt!) als Tiberpatina gekauft.

Viele Grüße,

Homer
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Re: Flusspatina

Beitrag von Arminius » Di 14.09.10 23:15

Das Ungewisse an der Flußpatina ist, daß niemand außer dem Finder sie von der "Säurepatina" mit Sicherheit unterscheiden kann.

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Re: Flusspatina

Beitrag von indiacoins » Mi 15.09.10 10:46

Hallo.
Die oberste abgebildete Münze hat , wenn das Bild die Farben originalgetreu wiedergibt,meiner Erfahrung nach keine Flusspatina.
Die Münze scheint mir scharf gereinigt und dann so konserviert zu sein.
Messing wird ohne Korrosionsinhabitor in der normalen Umgebungsfeuchte langsam braun bis schwarz fleckig.
Und wenn man es in Wasser legt( z.B in ein Aquarium), dann bräunt es innerhalb von ca 2 Wochen komplett zu.(Man legt Kupfermünzen in kleine Teiche, Aquarien mit Algenproblemen), daher weiß ich das.
In stark Chlorhaltigem Wasser könnte es dann sogar zu kleinen hellgrünen Bronzepestausblühungen kommen, je nach Art der Bronze/ Messinglegierung.
Eine Münze mit Wasserpatina ist rotbraun bis ockerbraun, hat manchmal vereinzelt schwerlösliche grüne Patinanasätze und die braune Schicht läßt sich mit etwas Druck sogar abputzen.
Bilder von aus dem Schlamm gefischten Münzen füge ich bei.
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Re: Flusspatina

Beitrag von Xanthos » Mi 15.09.10 11:56

Das Wort Flusspatina hat auf mich intetwa den gleichen Effekt wie z.B. das Wort "undurchsucht" bei den ungereinigten Lots auf ebay, da es in fast 100% der Fälle einfach nicht zutrifft (ähnlich der Damnatio Memoriae die von einigen Händlern in jeden Kratzer auf antiken Münze hineininterpretiert wird).

- Der Livia Dupondius: Ich sehe da nur blankes Metall ohne jeglich Patina oder auch nur leichte Tönung.
- Jochen's Caesar Dupondius: Ich sehe blankes Metall und eine unregelmässige Tönung verbunden mit leichten Verkrustungen. Ich weiss, dass auch eine leichte Tönung bereits als Patina bezeichnet werden kann, ist für mich persönlich aber nicht wirklich eine Patina. Oder wer von euch nennt die Tönung auf seinen Denaren Patina?
- Homer's Augustus Sesterz: So stelle ich mir eine Flusspatina vor (was ich darüber gelsen habe). Allerdings kenne ich ähnliche Patinas von chemisch gereinigten Münzen (z.B. mit Essig).

Nun zur Theorie: Braucht es nicht Sauerstoff, damit das Metall überhaupt reagieren und eine Patina bilden kann? Und sind Münzen, die im Flussbett konserviert werden, nicht genau vor solchem geschützt? Also ist eine Flusspatina eigentlich nichts anderes, als eine Tönung, die nach der Bergung entsteht und so auch auf chemisch gereinigten Münzen nach einer Weile entstehen kann, oder?

Ich gebe zu, ich selbst habe noch nie eine 100% echte Flusspatina gesehen (also eine Patina auf einer Münze, die frisch aus einem Flussbett kam), lasse mich aber gerne aufklären.

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Re: Flusspatina

Beitrag von beachcomber » Mi 15.09.10 12:53

Xanthos hat geschrieben:
Ich gebe zu, ich selbst habe noch nie eine 100% echte Flusspatina gesehen (also eine Patina auf einer Münze, die frisch aus einem Flussbett kam), lasse mich aber gerne aufklären.
doch, hast du! :)
der nero-sesterz den ihr mal für mich verkauft habt, der hatte eine!
denn obwohl er nur eine messingfarbene oberfläche zu haben schien, war es eine ockerfarbene patina, gut an den paar stellen zu erkennen, wo diese abgerieben war!
schau mal hier:
http://www.vcoins.com/ancient/ruttenwie ... oduct=2368
grüsse
frank

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Re: Flusspatina

Beitrag von indiacoins » Mi 15.09.10 13:39

"Nun zur Theorie: Braucht es nicht Sauerstoff, damit das Metall überhaupt reagieren und eine Patina bilden kann? "
Nicht unbedingt, es gibt ja noch andere Stoffe im Schlamm, mit denen Reaktionen stattfinden können, als da wären z.B: Schwefel, Ammoniak, Schwefelwasserstoff und verschiedene Salze und Wasser selbst besteht aus Sauerstoff und Wasserstoff, wie wir alle wissen. Und solange Feuchtigkeit ( z.B nasser Schlamm vorhanden ist), gibt es auch Sauerstoff.
Zudem gibt es auch im Schlamm Kleinstlebewesen,Zooplankton,marine Algen usw. die Sauerstoff produzieren.

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