Wieviel darf ich zahlen ?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

moesia-superior
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Wieviel darf ich zahlen ?

Beitrag von moesia-superior » Mi 23.03.11 20:30

Vespasian sesterz ?

Ist es eine originale ?

Danke
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vespansian 2.jpg
vespansian 1.jpg

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mias
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Re: Wieviel darf ich zahlen ?

Beitrag von mias » Mi 23.03.11 20:40

Man kann da anhand des Bildes nur Vermutungen aeussern, aber der scheint "verdaechtig gut restauriert"
worden zu sein, ich waere vorsichtig. Auf keinen Fall wuerde ich einen hohen Betrag zahlen. Im Zweifel
lieber diese Gelegenheit verpassen. Eine Muenze dieses Typen kommt bestimmt wieder.

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Re: Wieviel darf ich zahlen ?

Beitrag von Pscipio » Mi 23.03.11 20:47

Da kann ich mias nur zustimmen: mehr als vorsichtig! Die Fotos sind nicht besonders gut, aber an dem Stück wurde ganz bestimmt "restauriert".

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Re: Wieviel darf ich zahlen ?

Beitrag von n.......s » Mi 23.03.11 21:25

kann mich nur anschließen. die Münze hinterlässt auf dem unscharfen Foto einen sehr merkwürdigen Eindruck.

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justus
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Re: Wieviel darf ich zahlen ?

Beitrag von justus » Mi 23.03.11 22:30

Dto.
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Re: Wieviel darf ich zahlen ?

Beitrag von chinamul » Do 24.03.11 11:48

Das Stück selbst, aber auch Eure Reaktionen darauf machen mich traurig. Vor fünfzig Jahren hätte man voller Freude zugegriffen, weil es seinerzeit nur verschwindend wenige Nachahmungen oder verfälschende Manipulationen gab, und wenn, dann waren sie leicht zu erkennen. Erst mit der Möglichkeit, geschickt bearbeitete Münzen zu hohen Preisen loszuschlagen, haben die Bearbeiter ihr Instrumentarium derart verfeinert, daß auch Experten offenbar nicht mehr in jedem Falle die Manipulationen zweifelsfrei feststellen können. Das hat die ganze Atmosphäre im Münzhandel in einer Weise vergiftet, daß man wirklich die Lust am Sammeln verlieren könnte. Ich kann leider den "Erhaltungssammlern" den Vorwurf nicht ersparen, daß sie an dieser traurigen Entwicklung nicht ganz unschuldig sind. Und solange die fulminante Erhaltung vor der zweifelsfreien Unberührtheit einer Münze das oftmals entscheidendere Sammel- und damit Kaufkriterium ist, müssen wir wohl damit leben, daß das Angebot an "ehrlichen" Stücken auch künftig weiter zurückgehen wird.

Gruß

chinamul
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Re: Wieviel darf ich zahlen ?

Beitrag von klausklage » Do 24.03.11 12:16

chinamul hat geschrieben: Ich kann leider den "Erhaltungssammlern" den Vorwurf nicht ersparen, daß sie an dieser traurigen Entwicklung nicht ganz unschuldig sind.
Ich habe mir zwar vorgenommen, im Rahmen meiner finanziellen Möglichkeiten mehr Gewicht auf die Erhaltung zu legen, aber manipulierte Münzen sind ein absolutes no-go und werden nie in meine Sammlung gelangen. Der Markt für diese Stücke scheint mir eher bei betuchten Anfängern und Anlegern zu liegen, die hauptsächlich auf den monetären Wert achten. Wenn dann ein anscheinend professioneller Verkäufer die Bearbeitung verschweigt oder oder beschönigt (Dea Moneta schreibt gerne was von "kunstvoll restauriert" oder so), dann denken die sich nichts dabei. Da hilft nur Aufklärung und Boykott der bearbeiteten Stücke.

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Re: Wieviel darf ich zahlen ?

Beitrag von mias » Fr 25.03.11 04:37

Hallo zusammen,

Vielleicht mal eines: Die allermeisten Bronzen werden restauriert, und sei es nur, dass der Dreck "runtergekratzt" wird.
Und in den allermeisten Faellen ist diese Restauration "im Rahmen", nur muss einem natuerlich klar sein, dass man fuer
Muenzen mit Restaurationsspuren nicht den Preis von einer schoenen, (nahezu) unberuehrten Bronzen bezahlen sollte.
Es ergibt sich natuerlich zwangslaeufig das Problem, dass man bei einer guten, fachmaennischen Restauration nicht unbedingt
erkennt, was tatsaechlich gemacht wurde. :?

In Falles des oben gezeigten Vespasian wurde vermutlich jedoch nachgeschnitten, was man an den relativ groben Haarlinien
vermuten kann. Das Foto mag da aber auch einen taeuschenden Eindruck vermitteln. Ich wuerde beim Haendler nachfragen,
was mit dem Stueck gemacht wurde. Wenn der rumdruckst und eine unzureichende Antwort liefert, dann empfiehlt es sich,
um ihn auch in Zukunft einen grossen Bogen zu machen. Auch wuerde ein besseres, groesseres Foto helfen herauszufinden, wieviel
an der Muenze "herumgefummelt" wurde. Wenn der Haendler hier nicht entgegenkommt, dann ist ebenfalls Vorsicht geboten.

Im Zweifel: Finger weg, aber auf keinen Fall - und damit zu der urspruenglichen Frage - einen Betrag zahlen, den man fuer
ein "zweifelsfreies" Stueck bezahlen wuerde.

Gruss,

Mias

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Re: Wieviel darf ich zahlen ?

Beitrag von PeterI » Fr 25.03.11 06:18

Ich zweifle an seiner Echtheit... wenn ich das Avers anschaue sagt mir mein Gefühl: modern.

Diesen Eindruck erwecken die Felder und die Augenpartie bei mir.
Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast. Marc Aurel

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Re: Wieviel darf ich zahlen ?

Beitrag von justus » Fr 25.03.11 07:32

mias hat geschrieben:Die allermeisten Bronzen werden restauriert, und sei es nur, dass der Dreck "runtergekratzt" wird. Und in den allermeisten Faellen ist diese Restauration "im Rahmen" ...
Den "Dreck runterkratzen" bezeichnet man gemeinhin eigentlich als "Reinigen" und nicht als "Restaurieren". Eine "Restauration" wiederum wird von Restauratoren vorgenommen, um z. B. eine antike Bronzestatue wieder zusammenzufügen oder ein keltisches Schwert von Oxydation zu befreien und so vor dem entgültigen Verfall zu retten. Das, worüber hier diskutiert wird ist keine "Restauration", sondern eine "Verfälschung" einer ansonsten intakten Münze zum Zwecke der Preissteigerung. Ob ich mir das Gesicht nur wasche oder aber mir von einem Schönheitschirurgen "in einem gewissen Rahmen" :roll: die Falten wegoperieren lasse, ist - so glaube ich zumindest - ein kleiner, aber entscheidender Unterschied.
mias hat geschrieben:Im Zweifel: Finger weg, aber auf keinen Fall - und damit zu der urspruenglichen Frage - einen Betrag zahlen, den man fuer ein "zweifelsfreies" Stueck bezahlen wuerde.
Nein! Wer antike Münzen nur nach dem Motto "Stempelfrische Erhaltung und maximaler Preis" sammelt (chinamul bezeichnet diese Sammler diplomatisch, wie es so seine Art ist, als "Erhaltungssammler"), ist meiner Ansicht nach nicht am historischen, sondern eher am materiellen Wert von Münzen interessiert. Etwas anderes ist es natürlich, wenn eine Münze auf Grund ihrer Seltenheit auch in mäßiger, aber dafür ungetoolter Erhaltung, einen hohen Preis hat.
mit freundlichem Gruß

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Re: Wieviel darf ich zahlen ?

Beitrag von Romeo » Fr 25.03.11 07:43

Wie funktioniert eigentlich eine "Restauration" einer Münze?

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Re: Wieviel darf ich zahlen ?

Beitrag von quisquam » Fr 25.03.11 09:45

Gute Frage. Unter Restaurierung (bei Restauration muss ich immer an Gastronomie denken) fällt nach meinem Verständnis alles, was über eine Reinigung und Konservierung hinausgeht, ohne die originale Substanz zu verletzen. Bei Münzen fällt mir da nichts ein was für mich wünschenswert wäre.

Grüße, Stefdan
Zuletzt geändert von quisquam am Fr 25.03.11 09:51, insgesamt 1-mal geändert.
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Re: Wieviel darf ich zahlen ?

Beitrag von areich » Fr 25.03.11 09:50

Glätten der Oberflächen (was in Maßen noch erträglich ist), De- und dann Repatination, Nachschnitzen, Verspachteln von Löchern, solche Sachen.

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Re: Wieviel darf ich zahlen ?

Beitrag von klausklage » Sa 26.03.11 17:25

Ich will keinen neuen Thread starten und hänge mich mal mit meiner Frage hier dran:

http://www.vcoins.com/ancient/rustyroma ... oduct=3144

Wie stark ist hier eingegriffen worden? Das Avers scheint mir minimal geglättet zu sein, sonst aber unverfälscht. Beim Revers bin ich mir da nicht ganz so sicher, jedenfalls die Flächen oberhalb und hinter der Figur sind ja wohl geglättet, und mir fehlt die Erfahrung, um zu erkennen, ob etwa auch die Buchstaben betroffen sind oder ob die Korrosionslöcher künstlich aufgefüllt wurden. Was meint ihr dazu?

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Re: Wieviel darf ich zahlen ?

Beitrag von beachcomber » Sa 26.03.11 17:45

ich glaube da ist gar nichts dran gemacht! ist zwar sehr selten diese rote patina, und rot ist normalerweise ein zeichen für glättung, aber ich glaube nicht,dass das ganze stück geglättet ist, dafür ist das alles viel zu einheitlich.
grüsse
frank

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