Antiken als Anlageform

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Vogelgesang
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Antiken als Anlageform

Beitrag von Vogelgesang » Di 09.08.11 18:02

Hallo liebe Mitleidende...

...oder ist hier irgend jemand von den Folgen der global-fiskalen Entwicklung der letzten Monate, Wochen, Tage verschont geblieben?

In der letzten Zeit gelingt es mir immer seltener, eine interessante Auktion bei ibäh zu meinen Gunsten zu entscheiden. Stets werde ich überboten, und das zu Preisen, bei denen ich mich früher über den Gewinn der Auktion hätte freuen können.

Fakt ist: die Preise für (gute) Antiken - hier speziell für Römer - sind ordentlich gestiegen. Nachdem Gold-, aber auch Silbermünzen, irrsinnig teuer geworden sind, die Aktienkurse in den Keller rauschen, der Zinsertrag auf Tages- und Festgeld lächerlich gering ist (liegt in der Regel unterhalb der Inflationsrate) und auch Staatsanleihen zum russischen Roulette wurden, flüchten gewitzte Anleger anscheinend in Werte, die auch in Krisenzeiten ihren Wert behalten: nämlich in seltene und guterhaltene Antiquitäten und....antike Münzen. Beides begrenzte Güter, die immer wieder ihre Liebhaber finden und eine gute Anlageform zu sein scheinen (lassen sich zur Not auch in Euro tauschen :lol: ).

Wie seht ihr das?

Es grüßt
Hans-Georg
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Re: Antiken als Anlageform

Beitrag von aquensis » Di 09.08.11 18:15

So ist es ! :evil:

Romeo
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Re: Antiken als Anlageform

Beitrag von Romeo » Di 09.08.11 18:33

Das Sammeln von römischen Münzen ist ein sehr schönes Hobby. Wenn wirklich eine Not ausbrechen sollte, werden die Preise aber fallen, da sie - wie übrigens auch Gold - nicht lebensnotwendig sind. Wer arbeitslos ist und Geld braucht, verkauft alles, was nicht unbedingt lebensnotwendig ist. Wer davon ausgeht, dass eine Hyperinflation kommt, ist mit einer Münze natürlich immer noch besser dran. Dieses Szenario ist aber trotz aller Verwerfungen unwahrscheinlich.

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Re: Antiken als Anlageform

Beitrag von kc » Di 09.08.11 18:37

Da stimme ich Hans-Georg zu.

Eine Hyperinflation ist die zwingende Folge des bestehenden Geldsystems. Sie kann nur durch einen vorzeitigen Währungscut verhindert werden.

Grüße

kc

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Re: Antiken als Anlageform

Beitrag von Romeo » Di 09.08.11 18:44

Du hast natürlich Recht kc, es ist eine zwingende Folge. Bis es aber soweit ist und dir Schuldenmisere durch Inflation ein Ende findet können aber Jahrzehnte vergehen. In dieser Zeit warden schonungslos Steuern erhöht und konfisziert. Der Untergang des römischen Imperiums hat auch sehr lange gedauert.

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Re: Antiken als Anlageform

Beitrag von kc » Di 09.08.11 18:51

Genau Romeo. Wir befinden uns aber bereits kurz vor dem Untergang. :D Bald gibt es kein Wirtschaftswachstum mehr oder die unsinnigen Maßnahmen, welche Wachstum ermöglichen sollen, können nicht mehr bezahlt werden. Dann ist aus die Maus, weil die Geldmenge immer weiter steigt, die Wirtschaft stehen bleibt. Folge: Die Preise für alle Güter explodieren. Und da gehe ich mal auch davon aus, dass unsere geliebten Münzen ebenfalls deutlich zulegen werden.

Grüße

kc

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Re: Antiken als Anlageform

Beitrag von klausklage » Di 09.08.11 18:53

In meiner Anfängerzeit habe ich auf eBay häufige Denare in "schön" für 20 € gekauft und gedacht, wenn ich erstmal richtig Geld verdiene, würde ich mir schon mal so eine richtig tolle Münze für 50 € leisten können. Heute kann ich mir zwar 50 € für eine Münze leisten, kriege dafür aber genau die gleichen vergammelten Denare wie vor 10 Jahren. Irgendwas läuft hier falsch! :roll:

Als reine Anlageobjekte halte ich Münzen übrigens für untauglich. Dafür sind die Abzüge durch Steuern und Auktionsgebühren beim Wiederverkauf zu hoch. Aber wenn ich allgemein römische Geschichte mag und 1000 € über hätte, ist es schon eine Überlegung wert, einen Sesterzen zu kaufen statt die Kohle aufs Tagesgeldkonto zu packen.

Ein wenig tragen zu der ganzen Preishysterie auch die Verkäufer bei. In letzter Zeit sind die Preise zB auf vcoins stark gestiegen, weil jeder hofft, so von dem derzeitigen Hype am meisten profitieren zu können. Da werden Denare, die mE mit 250 € schon gut bezahlt wären, für 1000 € und mehr eingestellt. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass die tatsächlich je verkauft werden.

Aber selbst wenn sich die Börsen wieder beruhigen und der Goldpreis sinkt, denke ich, dass die Preise auf dem Münzmarkt noch sehr lange auf diesem hohen Niveau bleiben werden. Naja, notfalls stelle ich meine Sammlung halt auf Reiterstürze um. :drinking:

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Re: Antiken als Anlageform

Beitrag von Romeo » Di 09.08.11 19:05

Eine Münze macht Freude, Geld auf dem Tagesgeldkonto macht Ärger.....Sparen macht nicht wirklich froh im Moment

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Re: Antiken als Anlageform

Beitrag von Vogelgesang » Di 09.08.11 20:12

Wer spart, der verliert Geld. Wenn schon nicht in Münzen oder anderes "totes Kapital" investieren, dann wenigstens in Immobilien, Grundstücke, Wälder etc. Dies ist allerdings eher etwas für Mitbürger, die mit goldenen Gabeln speisen.
Wer in Gold investiert, wird sich beim Big Bang die Augen reiben: Gold ist nicht essbar und wer in einem schönen Haus im weichen Bett schläft, der mag in der Not auch nicht noch auf einen Goldschatz aufpassen müssen. Deshalb behält er wohl eher Heim und Bett (evtl. mit Inhalt).

Es grüßt
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Re: Antiken als Anlageform

Beitrag von Notker » Di 09.08.11 21:09

Als Schweizer hat sich meine Kaufkraft im Ausland und somit auch bei Ebay in den letzten Monaten deutlich verbessert. So gesehen gleicht sich das mit den gestiegenen Preisen aus... mal ganz abgesehen davon, dass ich den oben angesprochenen Preisanstieg bei Ebay nicht wahrgenommen habe. Vielmehr stelle ich fest, dass die Qualität und Quantität der Angebote abgenommen hat.

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Re: Antiken als Anlageform

Beitrag von raeticus » Di 09.08.11 21:29

Unsere Sorge ist dass uns in D genau das passiert was die Schweiz schon erfährt (eine weit überteuerte Währung). Eurozerfall bedeutet DM zurück die dann hochschießen wird, was bedeutet die Industrie geht in die Knie, es kommen auch kaum mehr Touristen, und man erstickt an der eigenen Währung....

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Re: Antiken als Anlageform

Beitrag von Invictus » Di 09.08.11 21:50

Ach du heiliger Bimbam, die DM wird NIE WIEDER zurück kommen, dafür sorgen schon die Brüssel-Gangster.
www.RÖMISCHE MÜNZEN...

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Re: Antiken als Anlageform

Beitrag von kc » Di 09.08.11 22:08

Es wäre sogar positiv, wenn jedes Land wieder seine eigene Währung hätte, welche an die jeweilige Volkswirtschaft orientiert ist. Die EU-Transferunion wird uns alle in den Ruin treiben, da unterschiedliche starke Volkswirtschaften die gleiche Währung haben. Wir dürfen die Griechen nun unterstützen, weil deren Wirtschaft die Geldmengenaufblähung nicht länger standhalten konnte. Unsere Wirtschaft ist stärker und kann das noch tragen, solange es Wirtschaftswachstum gibt. Der nationale Markt ist längst gesättigt. Daher werden fleißig Waffen ins Ausland geliefert und deswegen muss es auch Kriege geben, um das System am Laufen zu halten. Ansonsten gibt es absurde Maßnahmen, wie z.B. die Abwrackprämie usw., nur um die Wirtschaft anzukurbeln. Allerdings wird die Wirtschaft niemals exponentiell wachsen können, wie es die Geldmenge tut. Es muss also alles zwangsläufig teurer werden bis hin zur Hyperinflation. Dann kommt es auf die Neuordnung an, bei der wir alle gefragt sein werden. Oder die gleichen Verbrecher denken sich ein noch perfideres System aus. :wink:

Grüße

kc

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Re: Antiken als Anlageform

Beitrag von Priscus » Di 09.08.11 23:38

salve römer,

eure angst kann ich gut verstehen und die erfahrungen bei ebay teile ich voll und ganz! meine besten käufe habe ich 2008 / 2009 gemacht als die amerikaner geld brauchten und einige wohl einen teil ihrer sammlung verkauften. im moment halte ich mich bei münzkäufen auch zurück, da die ware und der preis nicht passt.

daher der gute rat! schaut euch lieber mal in den bereichen um wo im moment noch keine nachfrage besteht z.b. AKTIEN!! da kann man im moment den euro für 0,75 cent kaufen. und wenn die realität wieder an den märkten eintritt, kann ich mir mit dem gewinn (hoffentlich)einige neue stücke leisten.

p.s. wenn alle von der inflation reden, dann kommt sie nicht (siehe Japan ende der 80er jahre) oder als die letzte haus frau im mai 2010 noch dringend ihre haushaltskasse in dollar getauscht hat weil die tollen ersten bis dritten programme nichts anderes mehr gesagt haben, da war klar das die nummer beendet ist.

und wenn man nicht alles auf eine karte setzt dann kann mann auch ruhig schlafen! den der fehler der anleger oder investoren ist immer sich nur mit einen problem zu beschäfftigen und nicht die möglichenkeiten zu erkennen.

und wenn diese probleme bereits hier im forum angekommen sind, dann ist auch das ein guter indikator!! :wink:

ciao priscus

Zitat: Probleme können sich auch mit einen Wechsel des Standpunktes ändern. :D

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Re: Antiken als Anlageform

Beitrag von Altamura » Mi 10.08.11 08:04

kc hat geschrieben:Es wäre sogar positiv, wenn jedes Land wieder seine eigene Währung hätte, welche an die jeweilige Volkswirtschaft orientiert ist.
... da unterschiedliche starke Volkswirtschaften die gleiche Währung haben.
Dann aber bitte für Baden-Württemberg eine eigene Währung, zusammen mit den Ostfriesen dürfte das ja sonst nicht gut gehen :? .
Oder, wenn ich mir das so überlege: eine eigene für Württemberg :wink: .

Gruß

Altamura

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