Dublettenbehandlung

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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klunch
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Dublettenbehandlung

Beitrag von klunch » So 02.03.14 23:21

Die meisten werden das Phänomen kennen: es sammeln sich über die Zeit immer wieder Dubletten an, insbesondere wenn man ein Lot wegen einer bestimmten Münze erwirbt und die restlichen Kandidaten des Lots schon vorhanden sind. Solange in der Erhaltung der vorhandenen Münze im Vergleich zur neuen Münze ein deutlicher Unterschied besteht(egal in welcher Richtung), ist die Sache klar. Liegen beide in ähnlicher Erhaltung vor und ist bei der einen der AV besser und bei der anderen der RV, dann stellt sich die Frage: beide in der Sammlung lassen und jeweils mit der Schokoladenseite nach oben hinlegen oder sich doch für eine entscheiden und sich von der anderen wieder trennen? Letztendlich muß das jeder für sich entscheiden, aber es interessiert mich mal, wie ihr das so haltet? :)

Gruß klunch
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Erdnussbier
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Re: Dublettenbehandlung

Beitrag von Erdnussbier » So 02.03.14 23:40

Da ich bisher eher weniger mit Antiken zu tun hatte, die sich auch zumeist im Preissegment ganz unten wiederfinden, würden bei mir in einem solchen Fall wohl beide in der Sammlung bleiben.

Aber "Schokoladenseite" einfach nach oben würde ich auch nicht machen. Dann hat man halt zwei, die sich in gewissen Punkten unterscheiden, aber man sie sich gerne anschaut. Lieber in die Hand nehmen, wenden, mit der anderen Vergleichen, liebhaben ;)

Ich weiß, dass das bei deinem Sammelgebiet aber nicht immer so einfach zu handhaben ist :)

Viele Grüße, die Nuss
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Re: Dublettenbehandlung

Beitrag von donolli » Mo 03.03.14 07:55

Hallo klunch,

das ist wie Du schreibst, gar nicht so einfach. Bisher war es auch bis auf einen Fall so, dass doch die eine Münze gegenüber der anderen immer einen wenn auch zuweilen minimalen Vorteil besaß und so die etwas schlechtere verkauft wurde. In diesem einen Fall konnte ich mich wirklich nicht entscheiden, da beide ihre Vorzüge haben und so blieben die bis heute in der Sammlung. Allerdings handelt es sich hierbei um zwei allerwelts-Antoniniane. Wären das zwei richtig teure Stücke würde ich mich wohl schon von einer trennen, da ich mir von dem Geld ja wieder was anderes hübschen aufs Tablett legen könnte ;)

Grüße
Olli
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Re: Dublettenbehandlung

Beitrag von antoninus1 » Mo 03.03.14 09:12

Ich würde versuchen, eine Münze von dem Typ mit guter Vorder- und Rückseite zu kaufen und mich dann von beiden schlechteren trennen.
Zuletzt geändert von antoninus1 am Mo 03.03.14 11:02, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß,
antoninus1

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Re: Dublettenbehandlung

Beitrag von Redditor Lucis » Mo 03.03.14 09:28

Solange beide Exemplare eine ähnliche Erhaltung aufweisen, behalte ich beide. Ich kann mich sowieso relativ schwer von Münzen trennen.
Ist eine neue Münze jedoch klar besser erhalten, kommen in den meisten Fällen die alten Exemplare wieder in den Umlauf, es sei denn es handelt sich um Raritäten. Aber die hat man eher selten doppelt.


Viele Grüße

Stefan

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Re: Dublettenbehandlung

Beitrag von mike h » Mo 03.03.14 10:01

Moin Klunch,

solange wie es Unterschiede in der Erhaltung gibt, und beide Stücke gleich ansehnlich sind, behalte ich beide... oder alle drei...oder vier!
Erst wenn ich ein Stück ergattere, das ERHEBLICH besser ist, als die vorhandenen, beginnt das aussortieren.
Aber auch bei mir finden sich Dubletten eher im unteren Preissegment, so das ein Verkauf nicht unbedingt notwendig wäre, um den Kauf eines neuen Stückes zu finanzieren.

Vermutlich würde ich bei den hochpreisigen Stücken auf Dubletten verzichten.

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Re: Dublettenbehandlung

Beitrag von platinrubel » Mo 03.03.14 10:23

In meiner Hauptsammlung finden sich genug Dubletten mit allen erhaltungsgraden (ausser stempelglanz, handgehoben, etc - das gabs zu der zeit noch nicht)
Da gibts auch stücke mit prüfspuren/säurespuren, da würde es den meisten sammlern grauen.
Aber bei einer spezialsammlung ist das leider so - hier kommt es nicht nurauf die ästhetik an, sondern auch auf die geschichtlichen hintergründe.nur ein schnelles beispiel: spanien 4 escudo 1867 liegt 6 mal in verschiedenen erhaltungen vor - wenn man genau schaut sind damerkmale erkennbar, dass diese münzen aus verschiedenen werkstätten stammen müssen.
grüsse

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Re: Dublettenbehandlung

Beitrag von areich » Mo 03.03.14 11:44

Dann sind es ja, zumindest für Dich, keine Dubletten. Bei antiken Münzen ist es ja eh alles etwas anders. Zwei Münzen können aus den gleichen Stempeln sein, gleich gut geprägt und erhalten und zwei verschiedene, attraktive Patinas haben, schon gibt es keinen Grund, eine zu verkaufen. Ich kaufe manchmal auch gern seltene Münzen, die mir gefallen, mehrfach. Aus reiner Bosheit, um sie anderen vorzuenthalten aber leider kann ich mir das nicht leisten und verkaufe sie dann früher oder später.

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Re: Dublettenbehandlung

Beitrag von klunch » Do 06.03.14 10:58

Sorry, dass ich mich als Themenstarter erst nach ein paar Tagen wieder melde! Das hat nichts mit den Beiträgen, sondern nur mit der persönlichen Zeitsituation zu tun.
donolli hat geschrieben:..Wären das zwei richtig teure Stücke würde ich mich wohl schon von einer trennen, da ich mir von dem Geld ja wieder was anderes hübschen aufs Tablett legen könnte
Den Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen, zumal ich zwei verschiedene Münzen sammlungstechnisch für interessanter halte als zwei Münzen gleichen Typs, es sei denn man sammelt die verschiedenen Variationen einer Münze, was gerade bei Prägungen der Republik wegen der vielen verschiedenen Beizeichen bestimmt auch vorkommt.
antoninus1 hat geschrieben:Ich würde versuchen, eine Münze von dem Typ mit guter Vorder- und Rückseite zu kaufen und mich dann von beiden schlechteren trennen.
Klar, würde ich auch, wenn immer das entsprechende Kleingeld da wäre... 8)
areich hat geschrieben:Ich kaufe manchmal auch gern seltene Münzen, die mir gefallen, mehrfach. Aus reiner Bosheit, um sie anderen vorzuenthalten aber leider kann ich mir das nicht leisten und verkaufe sie dann früher oder später.
..den Post hast Du am Rosenmontag erstellt, gelle? Helau! :black:


Falls ich es heute Abend schaffe, werde ich mal ein paar Dubletten zeigen.

Beste Grüße
klunch
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Re: Dublettenbehandlung

Beitrag von klunch » So 09.03.14 00:50

Bilder sagen mehr als tausend Worte, deshalb habe ich mal die ersten beiden Fälle jeweils nebeneinander gestellt:

Bei diesen Denaren des Caecilius Metellus scheint mir die rechte Münze trotz der Korrosionsanhaftungen die besser erhaltene zu sein so daß ich beabsichtige, die linke Münze wieder in den Handel gehen zu lassen. Allerdings liegen beide Münzen jetzt nicht um Welten auseinander und das höhere Prägerelief der linken Münze ist auch ein Punkt, der eben für diese spricht und an der Stelle ist es gar nicht mehr so eindeutig.
0019 vs 0236 AV.jpg
0019 vs 0236 RV.jpg
Diese beiden Denare des M. Atilius Saranus sind etwas anders gelagert, der AV der linken Münze ist in meinen Augen deutlich besser erhalten, beim RV wird es schon schwieriger, da würde ich nicht sagen, daß die linke Münze pauschal besser als die rechte ist. Die Kratzer und die unvollständige Legende mindern den Vorteil des leicht besser erhaltenen Prägebildes und da fällt mir die Entscheidung schon deutlich schwerer.
0221 vs 0225 AV.jpg
0221 vs 0225 RV.jpg
Bislang war ich bei solchen Fällen eher geneigt, beide Exemplare zu behalten weil es nicht so ganz eindeutig ist, die bessere Münze zweifelsfrei zu benennen, mittelfristig werde ich da wohl nicht um eine Entscheidung kommen, wenn ich die Dublettenanzahl gering halten möchte.
Irgendwie geht es mir so, daß - je länger ich mich mit beiden Münzen beschäftige - die Entscheidung eher schwerer als leichter wird. :wink:

Einen angenehmen Sonntag wünscht
klunch
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Re: Dublettenbehandlung

Beitrag von Erdnussbier » So 09.03.14 01:17

Ja hast recht, da haben beide ihre Vor- und Nachteile...

In beiden Fällen würde ich mich wenn es hart auf hart kommt allerdings jeweils für die linke entscheiden :D

Bei dem ersten Paar: Bin nicht der Typ für Korrosionen und die Linke ist ja in Ordnung.

Beim zweiten Paar: Das Portrait finde ich um Längen schönes erhalten und auch gearbeitet, da kann man auch die die etwas schwache Rückseite hinnehmen ;)

Aber hier musst ja leider immernoch DU entscheiden :)

Grüße Erdnussbier
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Re: Dublettenbehandlung

Beitrag von klunch » So 09.03.14 01:29

Ja klar, damit hast Du auf jeden Fall Recht, ich habe das auch nicht gepostet, um mir die Entscheidung abnehmen zu lassen :D , sondern um einfach auch mal zu zeigen, wie ich die Sache angehe und um zu schauen, ob das halbwegs plausibel vor den Augen vieler anderer Sammler ist.

Gerade bei dem ersten Paar lassen sich die Korrosionsauflagen m.E. gut entfernen, vielleicht käme es da sogar auf den konkreten Versuch an und dann wäre die Sachlage schon wieder eine andere, nämlich wäre dann die rechte Münze deutlich besser.

Gruß klunch
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