Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Hallo
Um jetzt nicht rasch fotografieren zu müssen:
Ein schönes Beispiel ist wohl die Gallienus Münze von Münzenputzer die im Gallienus-Thread vorgestellt wurde:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... start=1845
Hier wurden wohl die rauhen Felder bearbeitet.
Jetzt war halt meine (zugegbenermassen als Reinigungsanfänger) Frage mit welchem Gerät man solch hervorragende Ergebnisse erzielt (mit Glasfaserstift geht das wohl nicht und allein mit Skalpell wohl auch nicht).
Nochmals Danke für Eure geschätzten Antowrten.
MFG
Silvio
Um jetzt nicht rasch fotografieren zu müssen:
Ein schönes Beispiel ist wohl die Gallienus Münze von Münzenputzer die im Gallienus-Thread vorgestellt wurde:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... start=1845
Hier wurden wohl die rauhen Felder bearbeitet.
Jetzt war halt meine (zugegbenermassen als Reinigungsanfänger) Frage mit welchem Gerät man solch hervorragende Ergebnisse erzielt (mit Glasfaserstift geht das wohl nicht und allein mit Skalpell wohl auch nicht).
Nochmals Danke für Eure geschätzten Antowrten.
MFG
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- beachcomber
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
wie genau müpu das gemacht hat muss er dir selber sagen. aber um so eine oberfläche hinzubekommen, müssen die voraussetzungen gegeben sein!
glaube nur nicht, so ein resultat sei bei jeder reinigung zu erzielen.
das geht nur, wenn die korrosion so oberflächlich ist, dass die primäre patinaschicht und das metall nicht angegriffen sind!
grüsse
frank
glaube nur nicht, so ein resultat sei bei jeder reinigung zu erzielen.

das geht nur, wenn die korrosion so oberflächlich ist, dass die primäre patinaschicht und das metall nicht angegriffen sind!
grüsse
frank
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
@ Frank
Vollkommen korrekt!
Wichtigste Voraussetzung für einen guten Reinigungserfolg ist in jedem Fall der Ausgangszustand der zu reingenden Münze.
Da aber auch die Wahl eines geeigneten Werkzeuges einen nicht unerheblichen Einflusshat, möchte ich an dieser Stelle auf eine Verbesserung hinweisen, die ich in den letzten Tagen mehr oder weniger zufällig entdeckt habe.
Aus diesem Thema habe ich vor einiger Zeit den Hinweis erhalten, das zur mechanischen Reinigung die Kombination aus Bleistifthalter und Injektionsnadel bestens geeignet ist.
An dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank!
Bei der Kombi 0,7 mm Nadel / 0,7 mm TK-Stift klappt das auch wunderbar.
Wer jedoch schon mal einen kleinen Spätrömer damit bearbeitet hat, weiss, das die 0,7 mm Nadel im Verhältnis zu den zu reingenden Strukturen eher ein grobes Werkzeug darstellt.
Als feineres Werkzeug habe ich dann die Kombi aus 0,45mm Nadel und 0,5 mm TK-Stift versucht.
Die bringt jedoch erhebliche Nachteile und Ärgernisse mit sich:
Die Nadel hat keinen festen Halt im Stift, so das sie durch lackieren erst mal vorbereitet werden muss. Auch dann kann es immer noch sein, das sie bei größerem Druck zurückrutscht, oder das sie sich wegdreht, so das man mit der scharfen Kante nicht mehr präzise arbeiten kann.
Auch sind diese Nadeln ziemlich kurz, so das die Standzeit sehr zu wünschen übrig lässt.
Also habe ich quasi von Anbeginn nach einer Alternative gesucht, um diese Unzulänglichkeiten zu beseitigen.... die ich nun gefunden habe:
Im Bastelbedarf gibt es in der Abteilung für Schmuckherstellung sogenannte "Perleneinfädelnadeln" in der Stärke 0,5 mm in einer Länge von über 100mm.
Zu meiner Verwunderung musste ich dann leider feststellen, das auch diese Nadel im 0,5mm Stift (Staedler Mars Micro) keinen festen Halt hat.
Obwohl nach meinem Kenntnisstande die Maßeinheit "mm" nach ISO eine genormte Einheit darstellen sollte, scheinen die Hersteller der Nadel und des Stiftes unterschiedliche Einheiten für den "mm" zu verwenden.
Mehr oder weniger durch Zufall habe ich dann jedoch festgestellt, das die 0,5mm Nadel einen ziemlich strammen Halt im 0,3 mm Stift hat..... jedoch passt die Nadel dann nicht mehr durch die 0,3 mm Führungsspitze des Stiftes.
Also habe ich die 0,3 mm Führungsspitze gegen die des 0,5mm Stiftes ausgetauscht und so ein deutlich effektiveres Werkzeug erhalten.
Bei den ersten Reinigungseinsätzen habe ich dann zusätzlich bemerkt, das der Stahl der Einfädelnadel erheblich widerstandsfähiger gegen Abrieb ist, und sie Schärfe der angeschliffenen Klinge eine deutlich längere Standzeit hat.
Da ich die größere Länge der Nadeln, den festeren Halt im Stift, sowie die Höhere Standzeit der Klinge für einen deutlichen Vorteil gegenüber der Lösung mit der Injektionsnadel 0,45 mm halte, dachte ich mir, Ihr könntet evtl. Interesse daran haben.
Wünsche ein schönes WE
Martin
Vollkommen korrekt!
Wichtigste Voraussetzung für einen guten Reinigungserfolg ist in jedem Fall der Ausgangszustand der zu reingenden Münze.
Da aber auch die Wahl eines geeigneten Werkzeuges einen nicht unerheblichen Einflusshat, möchte ich an dieser Stelle auf eine Verbesserung hinweisen, die ich in den letzten Tagen mehr oder weniger zufällig entdeckt habe.
Aus diesem Thema habe ich vor einiger Zeit den Hinweis erhalten, das zur mechanischen Reinigung die Kombination aus Bleistifthalter und Injektionsnadel bestens geeignet ist.
An dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank!
Bei der Kombi 0,7 mm Nadel / 0,7 mm TK-Stift klappt das auch wunderbar.
Wer jedoch schon mal einen kleinen Spätrömer damit bearbeitet hat, weiss, das die 0,7 mm Nadel im Verhältnis zu den zu reingenden Strukturen eher ein grobes Werkzeug darstellt.
Als feineres Werkzeug habe ich dann die Kombi aus 0,45mm Nadel und 0,5 mm TK-Stift versucht.
Die bringt jedoch erhebliche Nachteile und Ärgernisse mit sich:
Die Nadel hat keinen festen Halt im Stift, so das sie durch lackieren erst mal vorbereitet werden muss. Auch dann kann es immer noch sein, das sie bei größerem Druck zurückrutscht, oder das sie sich wegdreht, so das man mit der scharfen Kante nicht mehr präzise arbeiten kann.
Auch sind diese Nadeln ziemlich kurz, so das die Standzeit sehr zu wünschen übrig lässt.
Also habe ich quasi von Anbeginn nach einer Alternative gesucht, um diese Unzulänglichkeiten zu beseitigen.... die ich nun gefunden habe:
Im Bastelbedarf gibt es in der Abteilung für Schmuckherstellung sogenannte "Perleneinfädelnadeln" in der Stärke 0,5 mm in einer Länge von über 100mm.
Zu meiner Verwunderung musste ich dann leider feststellen, das auch diese Nadel im 0,5mm Stift (Staedler Mars Micro) keinen festen Halt hat.
Obwohl nach meinem Kenntnisstande die Maßeinheit "mm" nach ISO eine genormte Einheit darstellen sollte, scheinen die Hersteller der Nadel und des Stiftes unterschiedliche Einheiten für den "mm" zu verwenden.
Mehr oder weniger durch Zufall habe ich dann jedoch festgestellt, das die 0,5mm Nadel einen ziemlich strammen Halt im 0,3 mm Stift hat..... jedoch passt die Nadel dann nicht mehr durch die 0,3 mm Führungsspitze des Stiftes.
Also habe ich die 0,3 mm Führungsspitze gegen die des 0,5mm Stiftes ausgetauscht und so ein deutlich effektiveres Werkzeug erhalten.
Bei den ersten Reinigungseinsätzen habe ich dann zusätzlich bemerkt, das der Stahl der Einfädelnadel erheblich widerstandsfähiger gegen Abrieb ist, und sie Schärfe der angeschliffenen Klinge eine deutlich längere Standzeit hat.
Da ich die größere Länge der Nadeln, den festeren Halt im Stift, sowie die Höhere Standzeit der Klinge für einen deutlichen Vorteil gegenüber der Lösung mit der Injektionsnadel 0,45 mm halte, dachte ich mir, Ihr könntet evtl. Interesse daran haben.
Wünsche ein schönes WE
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
danke für den tip!
die standzeit der nadeln kannst du gegen unendlich verlängern, wenn dur dir im fachhandel einen kunststoff-schleifstein besorgst, der schärft die dinger innerhalb von sekunden!
keine ahnung was das für ein zeug ist, scheint eine absolut glatte oberfläche zu haben, und schleift trotzdem stahl ohne sich abzunutzen! (nass geschliffen)
grüsse
frank

keine ahnung was das für ein zeug ist, scheint eine absolut glatte oberfläche zu haben, und schleift trotzdem stahl ohne sich abzunutzen! (nass geschliffen)
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Interessant!
Werde mal danach Ausschau halten.... genau wie nach einer Lösung in 0,3 mm!
Martin
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Dieses Lot habe ich Ende letzten Jahres für günstige 21 Euro ersteigert.
Mehr wegen dem Severus Alexander, weil ich vermutet habe, das unter den Belägen unter Umständen noch was Hübsches verborgen ist.
Also habe ich die Münze vorsichtig mit Apfelessig "behandelt". Die Rs ist ja ganz schön geworden. Die Vs ist doch ziemlich rauh.
Hätte man hier mechanisch mehr erreichen können?
Mehr wegen dem Severus Alexander, weil ich vermutet habe, das unter den Belägen unter Umständen noch was Hübsches verborgen ist.
Also habe ich die Münze vorsichtig mit Apfelessig "behandelt". Die Rs ist ja ganz schön geworden. Die Vs ist doch ziemlich rauh.
Hätte man hier mechanisch mehr erreichen können?
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
nein, glaube ich nicht. wenn du die mechanisch entfernt hättest, wäre unter den verkrustungen auch nur sowas rausgekommen.
grüsse
frank
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Hallo und frohes neues Jahr!
Ich habe eine weitere Münze aus dem Bestand meines Großvaters soweit entkrustet, dass man zumindest etwas erkennen kann. Insbesondere die Rückseite könnte man vermutlich noch etwas verbessern. Jedoch sind die Auflagen z.T. recht hart und ich möchte das gute Stück nicht noch weiter beschädigen. Hilfreich wäre es zu wissen, wie die Münze denn eigentlich aussieht. Jedoch tue ich mich mit der Bestimmung ein wenig schwer. Es könnte ein Probus sein. Zumindest einigermassen ähnlich sieht dieser aus: http://www.wildwinds.com/coins/sear/s3342.html
Könnte mir da jemand unter die Arme greifen? Wie würdet ihr die Verkrustungen oben auf der Rückseite entfernen? Vorsichtig mit einer Nadel abtragen?
Kai
Ich habe eine weitere Münze aus dem Bestand meines Großvaters soweit entkrustet, dass man zumindest etwas erkennen kann. Insbesondere die Rückseite könnte man vermutlich noch etwas verbessern. Jedoch sind die Auflagen z.T. recht hart und ich möchte das gute Stück nicht noch weiter beschädigen. Hilfreich wäre es zu wissen, wie die Münze denn eigentlich aussieht. Jedoch tue ich mich mit der Bestimmung ein wenig schwer. Es könnte ein Probus sein. Zumindest einigermassen ähnlich sieht dieser aus: http://www.wildwinds.com/coins/sear/s3342.html
Könnte mir da jemand unter die Arme greifen? Wie würdet ihr die Verkrustungen oben auf der Rückseite entfernen? Vorsichtig mit einer Nadel abtragen?
Kai
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Nein, Claudius II. Probus-Antoniniane sind auch deutlich größer. Aber bis auf den Bereich von 1 Uhr auf dem Revers gibt es auch gar nichts mehr freizulegen.
- Homer J. Simpson
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
1. Das ist ein Claudius II.
2. Eigentlich eine hübsche Münze, ich würde sie so lassen, man sieht alles Wichtige, die Legende lautet AEQUITAS AUG. Da sind die Geschmäcker allerdings sehr verschieden.
3. Wenn, dann würde man diese Krusten wohl mit einer Nadel abtragen. Da wissen allerdings unsere Renigungsspezialisten mehr als ich.
Viele Grüße,
Homer
2. Eigentlich eine hübsche Münze, ich würde sie so lassen, man sieht alles Wichtige, die Legende lautet AEQUITAS AUG. Da sind die Geschmäcker allerdings sehr verschieden.
3. Wenn, dann würde man diese Krusten wohl mit einer Nadel abtragen. Da wissen allerdings unsere Renigungsspezialisten mehr als ich.
Viele Grüße,
Homer
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!
Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Wow, das ging ja schnell! Danke!!
Das ist sie dann offenbar:
http://www.wildwinds.com/coins/ric/clau ... 15_RDC.jpg
Claudius II AE Antoninianus. 268-270 AD. Siscia mint. IMP CLAVDIVS AVG, radiate, draped, cuirassed bust right / AEQVITAS AVG, Aequitas standing left, holding scales and cornucopiae. Cunetio hoard 2276, Normanby hoard 1054; RIC V-1 15 corr. (mint).
Woran habt ihr das erkannt? Ich möchte ja noch etwas lernen.
Dann hier noch ein weiteres Stück, das ich gerade aus dem Umschlag gezogen habe. Man kann schon ein wenig erkennen, aber ich wage mich nicht so recht daran, weil man auf der Rückseite sehen kann, dass die schwarze Oberfläche wohl nicht sehr widerstandsfähig ist und zumindest dort abgeplatzt ist. Wieder würde mir helfen, wenn ich wüsste, wie die Münze in besserer Erhaltung aussähe und was man - falls angesichts des Zustands überhaupt sinnvoll - hier für eine Reinigungsprozedur anwenden sollte.
Danke!
Kai
Das ist sie dann offenbar:
http://www.wildwinds.com/coins/ric/clau ... 15_RDC.jpg
Claudius II AE Antoninianus. 268-270 AD. Siscia mint. IMP CLAVDIVS AVG, radiate, draped, cuirassed bust right / AEQVITAS AVG, Aequitas standing left, holding scales and cornucopiae. Cunetio hoard 2276, Normanby hoard 1054; RIC V-1 15 corr. (mint).
Woran habt ihr das erkannt? Ich möchte ja noch etwas lernen.
Dann hier noch ein weiteres Stück, das ich gerade aus dem Umschlag gezogen habe. Man kann schon ein wenig erkennen, aber ich wage mich nicht so recht daran, weil man auf der Rückseite sehen kann, dass die schwarze Oberfläche wohl nicht sehr widerstandsfähig ist und zumindest dort abgeplatzt ist. Wieder würde mir helfen, wenn ich wüsste, wie die Münze in besserer Erhaltung aussähe und was man - falls angesichts des Zustands überhaupt sinnvoll - hier für eine Reinigungsprozedur anwenden sollte.
Danke!
Kai
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Hallo Kai, sei bitte etwas vorsichtig beim Kopieren von solchen Angaben. Das ist ein typischer Anfängerfehler und aus verschiedenen Gründen problematisch:
1. Du verlässt Dich darauf, daß die Angaben korrekt sind, kannst es aber nicht überprüfen, weil Du die entsprechenden Bücher nicht hast. Das ist problematisch, weil viele Händler und fast alle Ebay-Verkäufer auch nur von woanders kopieren. Ebay-Auktionen sind z.B. eine wichtige Quelle für Wildwinds.
2. Zusätzlich nimmst Du an, Deine Münze wäre identisch mit der abgebildeten. Wenn Du aber die verwendeten Kataloge/Publikationen, aus denen zitiert wird, nicht kennst, kannst Du nicht sicher sein, ob Deine Münze nicht z.B. "RIC V-1 16" ist. Manche Autoren fassen viele Varianten unter einer Nummer zusammen, andere dröseln das auf nach allen möglichen Kriterien, die Du dann nicht kennst.
Katalognummern sind nicht so wichtig, wie viele Sammler denken. Gerade zu Anfang nicht. Deine Bestimmung scheint aber prinzipiell richtig.
1. Du verlässt Dich darauf, daß die Angaben korrekt sind, kannst es aber nicht überprüfen, weil Du die entsprechenden Bücher nicht hast. Das ist problematisch, weil viele Händler und fast alle Ebay-Verkäufer auch nur von woanders kopieren. Ebay-Auktionen sind z.B. eine wichtige Quelle für Wildwinds.
2. Zusätzlich nimmst Du an, Deine Münze wäre identisch mit der abgebildeten. Wenn Du aber die verwendeten Kataloge/Publikationen, aus denen zitiert wird, nicht kennst, kannst Du nicht sicher sein, ob Deine Münze nicht z.B. "RIC V-1 16" ist. Manche Autoren fassen viele Varianten unter einer Nummer zusammen, andere dröseln das auf nach allen möglichen Kriterien, die Du dann nicht kennst.
Katalognummern sind nicht so wichtig, wie viele Sammler denken. Gerade zu Anfang nicht. Deine Bestimmung scheint aber prinzipiell richtig.
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Tja, woran erkennt man, dass der Claudius ein Claudius ist? Gute Frage, auf die ich leider nur eine recht unbefriedigende Antwort habe: Mit der Zeit erkennt man es, weil das Portrait doch recht charakteristisch ist. Bringt dir jetzt nicht viel weiter, das ist mir schon klar. Also einfach ganz ganz viele Münzen anschauen, mit der Zeit kommt es von ganz von alleine, dass man die Kaiser gut erkennt(zumindest die meisten).
Ein gutes Beispiel, wo das nicht so einfach geht, ist die andere von dir gezeigte Münze. Da könnte ich jetzt auch anhand des Portraits keinen Kaiser nennen. Aber die Rückseite ist hier charakteristisch: Der Kaiser steht nach rechts, hält in der Linken ein Labarum und mit der Rechten einen Gefangenen am Boden. Die passende Rückseitenlegende ist GLORIA ROMANORVM.
http://www.acsearch.info/record.html?id=428936 - Prinzipiell sieht die Rückseite so aus.
Dieser Typ wurde allerdings geprägt für: Valentinian I + II, Gratian, Valens, Theodosius und Arcadius. Weiter könnte ich es jetzt auch nicht eingrenzen, weil mir die Lesung der wenigen Buchstaben auf der Vorderseite zu unsicher ist. Geprägt übrigens in Siscia; auf der Rückseite ist unter der Darstellung noch SIS zu erkennen.
Zur eigentlichen Frage: Traue mir bei den Bildern kein wirkliches Urteil zu, möchte aber eher bezweifeln, dass man da noch viel rausholen kann. Die noch vorhandene Patina scheint mir (wie schon von dir festgestellt) nur wenig stabil.
Hoffentlich hilft es ein wenig weiter.
Andi
Ein gutes Beispiel, wo das nicht so einfach geht, ist die andere von dir gezeigte Münze. Da könnte ich jetzt auch anhand des Portraits keinen Kaiser nennen. Aber die Rückseite ist hier charakteristisch: Der Kaiser steht nach rechts, hält in der Linken ein Labarum und mit der Rechten einen Gefangenen am Boden. Die passende Rückseitenlegende ist GLORIA ROMANORVM.
http://www.acsearch.info/record.html?id=428936 - Prinzipiell sieht die Rückseite so aus.
Dieser Typ wurde allerdings geprägt für: Valentinian I + II, Gratian, Valens, Theodosius und Arcadius. Weiter könnte ich es jetzt auch nicht eingrenzen, weil mir die Lesung der wenigen Buchstaben auf der Vorderseite zu unsicher ist. Geprägt übrigens in Siscia; auf der Rückseite ist unter der Darstellung noch SIS zu erkennen.
Zur eigentlichen Frage: Traue mir bei den Bildern kein wirkliches Urteil zu, möchte aber eher bezweifeln, dass man da noch viel rausholen kann. Die noch vorhandene Patina scheint mir (wie schon von dir festgestellt) nur wenig stabil.
Hoffentlich hilft es ein wenig weiter.
Andi
"...nam idem velle atque idem nolle, ea demum perniciosa amicitia est." (frei nach C. Sallustius Crispus)
- areich
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Zu lernen, Portraits zu erkennen dauert einfach. Bei manchen länger als bei anderen und auch nach Jahren gibt es immer noch mal Unklarheiten, auf Provinzmünzen sehen die Portraits dann wieder anders aus, in verschiedenen Städten auch unterschiedlich. Das ist keine Zauberei, das braucht einfach Erfahrung und das braucht Zeit.
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