Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

emieg1
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Mi 06.11.13 19:12

Wenn du bei dem Silberdenar die Kratzer vorsichtig wegpolierst - IMHO sind sie nicht besonders tief, werden die bearbeiteten Stellen zwar unnatürlich glänzen, was du allerdings im Salzsäurebad wieder weitestgehends ausgleichen kannst, wenn du die Münze nach dem Säurebad nur wässerst und nicht mit Natron abreibst.

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Numis-Student
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Numis-Student » Do 07.11.13 10:53

Die alte Sammlungsinventarnummer würde ich keinesfalls entfernen. Es ist doch ein schöner Hinweis darauf, dass die Münze einer alten Sammlung entstammt und nicht aus modernen Raubgrabungen stammt.

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Lonsdale
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Lonsdale » Do 07.11.13 17:42

Vielen Dank für eure Tipps.
Den Denar lasse ich wie er ist, in der Hoffnung, das sich die Kratzer im laufe der Zeit egalisieren.
Der Sesterz wird eine Hartwachsbehandlung erfahren und gut ist. Die Sammler-Inventarnummer, die sich mit Aceton nicht entfernen lässt, ist wohl eine uralte Tuschebeschriftung und bleibt drauf.

@Homer
Die magische Zahl "18" war mir nicht bekannt. Vielen Dank für deine Info`s. Jedoch ..., bevor ich auf den Gruselaufschlag setze spende ich die Münze lieber dem Wiesenthal Center zur Enttarnung von Alt-Nazi`s.

Liebe Grüße
Lonsdale

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Fr 08.11.13 20:23

Lonsdale hat geschrieben:Vielen Dank für eure Tipps.
Den Denar lasse ich wie er ist, in der Hoffnung, das sich die Kratzer im laufe der Zeit egalisieren.
Der Sesterz wird eine Hartwachsbehandlung erfahren und gut ist. Die Sammler-Inventarnummer, die sich mit Aceton nicht entfernen lässt, ist wohl eine uralte Tuschebeschriftung und bleibt drauf.
Nein, "egalisieren" wird sich da sicher nix, aber ich kann absolut gut verstehen, die Kratzer nicht weg zu polieren (und ich bin da ehrlich: meinereiner hätte die Münze eben wegen der Kratzer und trotz des fantastischen Portraits nicht gekauft).

Mit Hartwachs meinst du sicher Renaissance Wax, gelle?! Gute Entscheidung IMHO, die Sammler-Inventarnummer nicht zu entfernen; diese würde ansonsten als "ghost" weiterhin störend sichtbar bleiben.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » Fr 08.11.13 22:00

nummis durensis hat geschrieben:.

Mit Hartwachs meinst du sicher Renaissance Wax, gelle?!
ich nicht! :)
ich meine mit hartwachs genau das was es sagt: ein harter, farbiger wachs (gibt's in allen farbvarianten) der normalerweise für die restauration von holz genommen wird! :)
grüsse
frank

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Sa 09.11.13 16:29

beachcomber hat geschrieben:
nummis durensis hat geschrieben:.

Mit Hartwachs meinst du sicher Renaissance Wax, gelle?!
ich nicht! :)
ich meine mit hartwachs genau das was es sagt: ein harter, farbiger wachs (gibt's in allen farbvarianten) der normalerweise für die restauration von holz genommen wird! :)
grüsse
frank
Anschliessend würde ich sie sicherhalber noch nanoversiegeln... sicher ist sicher :wink:

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von klunch » Mi 13.11.13 12:23

Womit realisierst Du die Nanoversiegelung? Und gleich noch die zweite Frage hinterher: Vor welchem Ereignis, welches innerhalb eines Beba-Kasten oder in der Sammlerhand stattfindet, soll die Nanoversigelung schützen?

Gruß klunch
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Homer J. Simpson
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 13.11.13 13:29

Du hast den Smiley ;) überlesen. ;)

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von klunch » Mi 13.11.13 13:59

Hab selber schon überlegt, einen zu setzen. So hab ich den gar nicht gelesen, aber so kann man's auch sehen. :wink:
Damit hätte sich das erübrigt. :mrgreen:

..manch einer hat vielleicht ein Glas Rotwein in der einen Hand und schwupps - schon fällt der schöne Sesterz mit poröser Patina unbeabsichtigt hinein und hat seitdem eine rosa Tönung....
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Mi 13.11.13 16:29

Die Nanoversiegelung ist genial... für Küche, Bad & Auto, aber natürlich nicht für Münzen. Da nehme ich - wenn überhaupt - Balistol, und bei Bronzen manchmal auch Renaissance Wax.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von areich » Mi 13.11.13 17:42

Ich lasse meine Münzen alle verchromen, ist einfach ästhetischer.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » Mi 13.11.13 17:47

bitte kein ballistol! das zerstört patina, und kann auch für silber nicht gut sein!
grüsse
frank

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Homer J. Simpson
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 13.11.13 18:18

areich hat geschrieben:Ich lasse meine Münzen alle verchromen, ist einfach ästhetischer.
ROFL

Du hast immer noch den schrägsten und grimmigsten Humor hier im Forum.

Homer (ist, wenn man trotzdem lacht)
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von quisquam » Mi 13.11.13 19:54

Mit Ballistol habe ich nur gute Erfahrungen gemacht, z. B. um Bronzepest bei Subaeraten zu stoppen (es ist leicht alkalisch). Man sollte es aber immer sparsam anwenden. Es ist auch immer nur eine kurzfristige Lösung, da es sich mit der Zeit verflüchtigt.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Mi 13.11.13 20:28

Ballistol ist eine Philosophie; es gibt kein anderes Öl, das leidenschaftlicher diskutiert wird. Es hat sich seit Jahrzehnten in den verschiedensten Bereichen bestens bewährt - angefangen von der Mechanik in Präzisionswaffen bis hin zu den Gehörgängen der vierbeinigen Hausgenossen, und es ist bisher auch kein Beweis erbracht worden, dass es eine intakte Patina oder gar Silber angreift... von vorherigen abenteuerlichen Behandlungen mit Holzschutzwachsen o.ä. mal abgesehen. :wink:

Es verflüchtigt sich auch nicht schnell; es zieht nur fast rückstandslos und ohne Fettglanz ein.

Ich bin bekennender Ballistoliker 8)

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