Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

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areich
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von areich » Mi 30.11.11 23:06

Ich denke beim Neutralisieren von Säuren mit Bullrichsalz kann man nicht viel falsch machen. Etwas auf die Handfläche bröseln, nicht zu sparsam sein und dann die Münze und ein paar Tropfen Wasser dazu. Hinterher mit Wasser abspülen und trocknen. Ich reibe die Münze mit dem Natronbrei sanft ab, da gehen dann meistens die letzten Reste von Belägen mit ab bzw. man kann dann noch mit dem Zahnstocher nachhelfen.

Die größte Fehlerquelle finde ich bei der Essigmethode, daß man Münzen damit behandelt, für die das dann doch nicht die geeignete Reinigungsmethode war.

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M. V. Celerinus
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von M. V. Celerinus » Sa 03.12.11 13:02

Guten Tag,

Ich habe eure Ratschläge umgesetzt und bin sehr zufrieden.... :D
Licinius I VS Neu1.JPG
Licinius I RS Neu1.JPG
Nochmals vielen Herzlichen Dank. Und beim nächsten Problem melde ich mich sicher wieder.... 8)

Viele Grüße,

Stephan
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aquensis
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von aquensis » Sa 03.12.11 13:20

Ein tolles Ergebnis :D !
Wie bist letztendlich vorgegangen ?

Gruß Franz

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M. V. Celerinus
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von M. V. Celerinus » Sa 03.12.11 13:29

aquensis hat geschrieben:Ein tolles Ergebnis :D !
Wie bist letztendlich vorgegangen ?

Gruß Franz

Ich habe die Münze in Apfelessig eingelegt, so eine knappe halbe Stunde. Dann habe ich sie in eine kleine Schale, die mit Bullrichsalz befüllt war gelegt, mit dem Salz abgerieben, abgespült und die Reste mit einem Zahnstocher entfernt. Dann
nochmal abgespült und getrocknet.

Grüße,

Stephan
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Master-Jeffrey
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Master-Jeffrey » Sa 03.12.11 13:35

Und jetzt noch die Vorderseite ein bißchen mit Pariser Oxyd nachdunkeln.

mfg

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von M. V. Celerinus » Sa 03.12.11 13:47

Master-Jeffrey hat geschrieben:Und jetzt noch die Vorderseite ein bißchen mit Pariser Oxyd nachdunkeln.

mfg

Master-Jeffrey

Guten Tag,

Könntest du mir das bitte näher erläutern? Der Licinius ist mein erster Reinigungsprozess...daher bin ich für jeden Ratschlag dankbar. Was bewirkt das " Pariser Oxyd" genau? Und wie wende ich es an?

Viele Grüße,

Stephan
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von n.......s » Sa 03.12.11 14:05

normalerweise ist ja Münzen reinigen nicht so mein Ding :wink:
Kürzlich habe ich einen Denar erworben, der in einer Auktion als Fourreé betitelt war und daher vermutlich vergleichsweise preiswert erstanden werden konnte.
Ich hatte die Münze daheim einer näheren Untersuchung unterzogen und war mir fast sicher, dass es wohl eine "ganz normale Münze" mit Verkrustungen / Auflagen sein muss.
Also habe ich mich gewagt...
Unten seht ihr das Foto des Auktionshauses und mein Foto dazu. Das Stück ist schwer zu fotografieren weil die Münze stark glänzend ist - quasi prägefrisch.
Dateianhänge
Elagabal.jpg
2680344.jpg

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von aquensis » Sa 03.12.11 14:28

Einfach verblüffend 8O !
Das hat sich wirklich gelohnt !

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Priscus
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Priscus » Sa 03.12.11 14:36

salve,

sie ist ja super gewurden!!! mit welchen mittelchen hast du es versucht??

priscus

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von n.......s » Sa 03.12.11 14:42

ausschließlich Zitronensäure. heißes Wasser in eine kleine Schale, einen Teelöffel Zitronensäuregranulat - umrühren und die Münze 30 Minuten baden lassen :D

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Master-Jeffrey
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Master-Jeffrey » Sa 03.12.11 14:43

M. V. Celerinus hat geschrieben:
Master-Jeffrey hat geschrieben:Und jetzt noch die Vorderseite ein bißchen mit Pariser Oxyd nachdunkeln.

mfg

Master-Jeffrey

Guten Tag,

Könntest du mir das bitte näher erläutern? Der Licinius ist mein erster Reinigungsprozess...daher bin ich für jeden Ratschlag dankbar. Was bewirkt das " Pariser Oxyd" genau? Und wie wende ich es an?

Viele Grüße,

Stephan
Pariser Oxyd ist ein "Schwarzfärbebad" für Silber und Kupfer. Es sorgt dafür, dass der Oxydationsprozess des Metalls beschleunigt wird (korrigiert mich wenn ich was falsches sage.), so das das Metall dunkler wird. Es ist keine Farbe, die auf das Metall aufgetragen wird, sondern sorgt dafür, dass sich eine Art dünner Patina bildet. Sehr zum empfehlen, bei einer unregelmäßigen Münzoberflächenfärbung und für all diejenigen, die eine Münze auch noch als mehr, als ein reines Stück Geschichte betrachten.

Man bestreicht die zu behandelnde Münze dünn mit einem zuvor in Pariser Oxyd getauchten Pinsel (am besten gleichmäßig in eine Richtung) und kann zuschauen, wie die Münze binnen Minuten abdunkelt. (Das Zeug stinkt aber wie: (Vergleich für etwas, das wirklich übel riecht bitte hier einsetzen)

Habe gerade leider keine passenden Vorher- Nachherbilder bei der Handb aber ich bin der Ansicht, es würde sich bei deiner Münze lohnen, da es für ein angenehmerers, gleichmäßigeres Münzbild sorgen würde.

mfg

Master-Jeffrey


ps: Sehr cooles Resultat Nephrurus.

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Homer J. Simpson
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 03.12.11 15:36

Pariser Oxyd kann man notfalls auch selber herstellen, indem man einen Pariser oxydiert. Stinkt aber auch. :mrgreen:

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von tilos » Sa 03.12.11 19:23

Homer J. Simpson hat geschrieben:Pariser Oxyd kann man notfalls auch selber herstellen, indem man einen Pariser oxydiert. Stinkt aber auch. :mrgreen:
Homer
Dann nimm doch einen mit Fruchtgeschmack! :lol:

Aber Ernst beiseite:

Pariser Oxid kann man überall - auch im Internet - kaufen. Wenn man genau wüsste, aus welchen Kompenenten dieses "Oxid" besteht, könnte man sich auch an eine Apotheke wenden.

Andere Rezepte basieren auf Schwefelleber.

Ich persönlich bevorzuge ammoniakische Schwefelsulfid-Lösungen. Damit lassen sich - je nach Mischungsverhältnis, Konzentration und Einwirkdauer - Tönungen zwischen hellbraun bis schwarz o. blauschwarz auf Kupfer bzw. grau bis schwarz auf Silber hervorrufen. Man kann dann die roh getönte Münze nachreiben o. nachbürsten und so noch Nuancen in der Färbung bewirken. Abschließend wird mit mikrokristallinem Wachs behandelt.

Vorrangig mache ich dies bei (vom Vorbesitzer unfachmännisch) entpatinierten Folli. Ebenso bei Antoninianen, die sehr fleckig ausschauen, weil deren Silbersud beschädigt ist.

Noch ein wichtiger Hinweis: Ein Teil der Komponenten obiger Rezepturen neigt zur Selbstentzündung bzw. ist leicht entzündlich , also immer die Sicherheitsdatenblätter gründlich lesen und beachten! Diese sind auch alle im Internet veröffentlicht.

Gruß
Tilos

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Priscus » So 04.12.11 14:08

nephrurus hat geschrieben:ausschließlich Zitronensäure. heißes Wasser in eine kleine Schale, einen Teelöffel Zitronensäuregranulat - umrühren und die Münze 30 Minuten baden lassen :D
salve,

danke für den tip.! habe soeben bei äbay welches bestellt !! bin bisher kein reinigungsfan ( bei münzen :D ) aber bei der ein oder anderen sollte man es mal ausprobieren.

danke ciao priscus

n.......s
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von n.......s » So 04.12.11 14:17

@priscus: das bekommst du in jeder Apotheke

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