Ewiges Rätsel
Moderator: Homer J. Simpson
- quisquam
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Hallo Richard, das ist gar nicht so einfach mit Worten zu erklären! Man kann eine Münze beliebig drehen, maßgebend ist aber die Stellung von Vorder- und Rückseite zueinander. Bei 6h sind bei Peters Münze die Füße des Neptun der Rückseite auf Höhe des F in der Legende auf der Vorderseite, und der Kopf des Neptun etwa auf Höhe des Halses von Agrippa, durch die Münze "hindurchgeschaut". Bei 12h ist die Rückseite im Vergleich dazu um 180 Grad gedreht, so wie auf allen aktuellen Euro-Münzen.
Man lege also eine Münze mit der Vorderseite nach oben auf den Tisch und dreht sie um,und zwar so, dass die rechte Seite nach links und die linke Seite nach rechts kommt. Wohin der Kopf der stehenden Gottheit auf der Rückseite zeigt, bezogen auf die Uhr, ist die Stempelstellung.
Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich.
Man darf 6h und 12h auch nicht zu genau nehmen, die Stempelstellung kann bei den Bronzen von Tiberius und Caligula auch mal 1 oder im Extremfall 2 "Stunden" abweichen.
Grüße, Stefan
Man lege also eine Münze mit der Vorderseite nach oben auf den Tisch und dreht sie um,und zwar so, dass die rechte Seite nach links und die linke Seite nach rechts kommt. Wohin der Kopf der stehenden Gottheit auf der Rückseite zeigt, bezogen auf die Uhr, ist die Stempelstellung.
Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich.
Man darf 6h und 12h auch nicht zu genau nehmen, die Stempelstellung kann bei den Bronzen von Tiberius und Caligula auch mal 1 oder im Extremfall 2 "Stunden" abweichen.
Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.
- beachcomber
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- Peter43
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Nur kurz eine Bemerkung zu quisquams Lösung: Das war, was ich gesucht hatte! Während die Münzen eines Typs bei Tiberius bei der Orientierung von Vs. und Rs. immer wechseln, ist das bei der Agrippamünze nicht der Fall. Alle Exemplare, die man kennt, zeigen immer die selbe Stellung. Das spricht entschieden gegen Tiberius!
Mit freundlichem Gruß
Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.
- richard55-47
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Jetzt ist mir das klar, vielen Dank. Aber aus den Fotos allein konnte dies nicht erkannt werden (ich gehe davon aus, dass ordentliche Fotografen die aufzunehmende Seite so drehen, dass sie die Figur/die Gottheit/das Symbol etc. richtig herum aufnehmen und nicht auf dem Kopf stehend). Das muss man wissen, um die richtige Antwort zu geben.
do ut des.
- Peter43
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Und hier noch etwas 'background': Die Beziehung zum Münzmeister besteht in Cordia>Cordius, und Venus wurde durch Aeneas zur wichtigen Göttin des Römischen Reiches, besonders durch Caesar und die Julier, die sich auf sie zurückführten.
Venus verticordia
Venus, die die Herzen wendet, aber nicht die Herzen der Menschen zur Liebe, wie man manchmal lesen muß, sondern im Gegenteil!
Es ist der Beiname der Venus (Serv. auct. Aen. 1, 720), die im Myrtenhain der vallis Murcia ein fanum besaß (ebda. 8, 636). jeweils auf Sibyllenspruch wurde der Venus im hallibanischen Kriege (216?) von der in schwerer Prüfung als pudicissima ermittelten Sulpicia (Plin. nat. 7, 120. Solin. 1, 126) ein simulacrum aufgestellt, quo facilius virginum mulierumque mens a libidine ad pudicitiam converteretur (also von der Begierde zur Schamhaftigkeit!) (Val. max. 8, 15, 12), und im Jahre 114 wegen eines Blitzprodigiums (Plut. mor. 284 ab. Oros. 5. 15, 20) eine aedes gebaut (Obsequ. 37). Ov. fast. 4, 133ff. verbindet Sibyllinum und Tempelbau mit der Feier am 1. April, die der Verticordia und der Fortuna virilis galt und von matronae sowie humiliores unter Myrtenbekränzung in den Bädern mit dem Zweck von forma, mores, bona fama bzw. Eintracht und Anstand betrieben wurde. Der Name Verticordia ist volksetymologisch mit vertere verbunden (Ov. a.o. 161 u.a.), das heißt, daß es eigentlich mit wenden nichts zu tun hat! (Der kleine Pauly)
Ovid, Fasti, book 4, 157-161:
"Zur Zeit unserer Voväter hatte Rom sein Schamgefühl verloren und deshalb fragten sie die verehrenswürdige Sibylle von Cumae um Rat. Sie befahl, der Venus einen Tempel u errichten; und als das getan war, nahm die Göttin den Namen Verticordia an."
Diese Münze wurde ausgegeben in Zusammenhang mit Roms Bedarf zur Zeit von Caesrs vierfachem Triumph als jedem Legionär 5000 Denare gezahlt wurden und jedem Centurio 10000. Die Venusrückseite ist wahrscheinlich als ein Tribut an Caesar gedacht, dessen gens ihre Abstammung von dieser Göttin behauptete (Sear, The History and Coinage of the Roman Imperators, p.45).
So, Durmius, jetzt warten wir auf ein neues Rätsel von Dir!
Venus verticordia
Venus, die die Herzen wendet, aber nicht die Herzen der Menschen zur Liebe, wie man manchmal lesen muß, sondern im Gegenteil!
Es ist der Beiname der Venus (Serv. auct. Aen. 1, 720), die im Myrtenhain der vallis Murcia ein fanum besaß (ebda. 8, 636). jeweils auf Sibyllenspruch wurde der Venus im hallibanischen Kriege (216?) von der in schwerer Prüfung als pudicissima ermittelten Sulpicia (Plin. nat. 7, 120. Solin. 1, 126) ein simulacrum aufgestellt, quo facilius virginum mulierumque mens a libidine ad pudicitiam converteretur (also von der Begierde zur Schamhaftigkeit!) (Val. max. 8, 15, 12), und im Jahre 114 wegen eines Blitzprodigiums (Plut. mor. 284 ab. Oros. 5. 15, 20) eine aedes gebaut (Obsequ. 37). Ov. fast. 4, 133ff. verbindet Sibyllinum und Tempelbau mit der Feier am 1. April, die der Verticordia und der Fortuna virilis galt und von matronae sowie humiliores unter Myrtenbekränzung in den Bädern mit dem Zweck von forma, mores, bona fama bzw. Eintracht und Anstand betrieben wurde. Der Name Verticordia ist volksetymologisch mit vertere verbunden (Ov. a.o. 161 u.a.), das heißt, daß es eigentlich mit wenden nichts zu tun hat! (Der kleine Pauly)
Ovid, Fasti, book 4, 157-161:
"Zur Zeit unserer Voväter hatte Rom sein Schamgefühl verloren und deshalb fragten sie die verehrenswürdige Sibylle von Cumae um Rat. Sie befahl, der Venus einen Tempel u errichten; und als das getan war, nahm die Göttin den Namen Verticordia an."
Diese Münze wurde ausgegeben in Zusammenhang mit Roms Bedarf zur Zeit von Caesrs vierfachem Triumph als jedem Legionär 5000 Denare gezahlt wurden und jedem Centurio 10000. Die Venusrückseite ist wahrscheinlich als ein Tribut an Caesar gedacht, dessen gens ihre Abstammung von dieser Göttin behauptete (Sear, The History and Coinage of the Roman Imperators, p.45).
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Hallo Durmius, ein Versuch nur:
Ich habe das weltweite Netz durchstöbert auf der Suche nach der frühesten Darstellung des Sol auf einer Quadriga, die frontal auf uns zu kommt. Dabei habe ich folgenden republikanischen Denar gefunden:
A. Manlius Q.f. Sergianus. 118-107 BC. AR Denarius (3.87 gm). Behelmter Kopf der Roma n.r./ Sol in Quadriga nach vorne erhebt sich aus den Wellen des Oceans; Stern auf jeder Seite, X und Mondsichel darüber. Crawford 309/1; selten
1. Ich weiß jedoch nicht, ob dies die älteste bekannte Darstellung des Sol
in Quadriga nach vorn ist.
2. Und ich weiß natürlich nicht, ob diese Darstellung das Vorbild für die
Probusmünze war.
Mit freundlichem Gruß
Ich habe das weltweite Netz durchstöbert auf der Suche nach der frühesten Darstellung des Sol auf einer Quadriga, die frontal auf uns zu kommt. Dabei habe ich folgenden republikanischen Denar gefunden:
A. Manlius Q.f. Sergianus. 118-107 BC. AR Denarius (3.87 gm). Behelmter Kopf der Roma n.r./ Sol in Quadriga nach vorne erhebt sich aus den Wellen des Oceans; Stern auf jeder Seite, X und Mondsichel darüber. Crawford 309/1; selten
1. Ich weiß jedoch nicht, ob dies die älteste bekannte Darstellung des Sol
in Quadriga nach vorn ist.
2. Und ich weiß natürlich nicht, ob diese Darstellung das Vorbild für die
Probusmünze war.
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Hallo Durmius!
Ich glaube Du denkst an folgendes: Vor Probus wurde dieser Rückseitentyp auf seltenen Großbronzen (Sesterzen?) von Aurelian verwandt (RIC V-1 Rom 78; C. 229). Cohen bezeichnet diese Stücke als Bronze-Medaillon. Ein Bild im Netz habe ich leider nicht finden können.
Grüße, Stefan
PS: Ich hoffe nicht, dass meine Antwort richtig ist - was Rätsel-Fragen angeht habe ich nämlich vorerst mein Pulver verschossen!
Ich glaube Du denkst an folgendes: Vor Probus wurde dieser Rückseitentyp auf seltenen Großbronzen (Sesterzen?) von Aurelian verwandt (RIC V-1 Rom 78; C. 229). Cohen bezeichnet diese Stücke als Bronze-Medaillon. Ein Bild im Netz habe ich leider nicht finden können.
Grüße, Stefan
PS: Ich hoffe nicht, dass meine Antwort richtig ist - was Rätsel-Fragen angeht habe ich nämlich vorerst mein Pulver verschossen!
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.
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Peter hat die Lösung gefunde, es it schwe zu wiessen ob diese Münze als Darstellunf fur die andere war, ist aber die einzigue Denare mit diese Darstellung die man kennt.
In Bari im Museo Archeologico es gibt eine Knopfhenschale mit diese Darstellung, aber griegische Münze habe ich auch keine gefunden
Und jetz noch ein andres Rätsel, die garantier Quisqua, kennt.
Bei römische republick es gib viele denare die haben Control Marken, ein simbol, oder Numeral, oder Buchstabe,etc,etc, kan man sehen in Anver so wie in Ruckseite und fast immer es gib eine Verbindung zwinchen die Marken con A und von R, welche ist die Verbindung in diese Denare von Caeician?
Hier kan man sehen eine H und eine O
Grüsse
Durmius
In Bari im Museo Archeologico es gibt eine Knopfhenschale mit diese Darstellung, aber griegische Münze habe ich auch keine gefunden
Und jetz noch ein andres Rätsel, die garantier Quisqua, kennt.
Bei römische republick es gib viele denare die haben Control Marken, ein simbol, oder Numeral, oder Buchstabe,etc,etc, kan man sehen in Anver so wie in Ruckseite und fast immer es gib eine Verbindung zwinchen die Marken con A und von R, welche ist die Verbindung in diese Denare von Caeician?
Hier kan man sehen eine H und eine O
Grüsse
Durmius
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Leider nich, war für wenig aber ist nicht von mir, das Bild habe ich in meine Bilden Sammlung für denarios.org , ist von eine Auktion ( Ars Classica) Von die Auktionen von diese Firma können wir die Bilden benutzen und in unsere seite gib es vielen, machen sin von uns und haben wir die Bilder gemach wie zum beispiel diesequisquam hat geschrieben:Durmius, Du überschätzt mich, für die Verbindung der Beizeichen auf Vorder- und Rückseite habe ich keine Idee! Ich bin sehr gespannt auf die Lösung.
Übrigens: Eine tolle Münze! Ist sie auch aus der "Sammlung Durmius"?
Grüße, Stefan
[ externes Bild ]
und die selber in coiarchives
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 67&Lot=384
Grüsse
Durmius
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