Zustände wie in der Antike ...

Münzen des alten Byzanz

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ghost of anastasius
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Zustände wie in der Antike ...

Beitrag von ghost of anastasius » Do 14.12.06 16:33

oder ...

soll keiner sagen, der US $ wäre nichts wert. :wink: :wink:

Zumindest die "pennies" sind gefragt:


14.12.2006 - 15:41 Uhr
US-Münzamt verbietet Einschmelzen und Export von Metallgeld

NEW YORK (Dow Jones)--
Das US-Münzamt verbietet das Einschmelzen und den Export von Ein- und Fünfcentstücken (Pennies und Nickels),
weil es befürchtet, die steigenden Metallpreise könnten zum Recycling dieser Münzen führen.
Einem Bericht der "New York Times" zufolge testet die Behörde darüber hinaus billigere alternative Metallzusammensetzungen.
Sie setzt darauf, ein entsprechendes Mandat vom Kongress zu erhalten, wenn dieser im kommenden Jahr zusammentritt.
Der Metallwert des aus kupferbeschichtetem Zink bestehenden Pennies beträgt mittlerweile mehr als 1 Cent, und die aus einer
Kupfer-Nickel-Legierung hergestellten Nickels haben einen Wert von jeweils bis zu 7 cts. Unter Berücksichtigung der Herstellungskosten
gibt das Münzamt 1,73 cts für jeden Penny und 8,74 cts für jeden neu produzierten Nickel aus. Bei den vor 1982 hergestellten Pennies,
die 95% Kupfer enthalten, erreicht der Materialwert sogar 2,13 cts. Das nun verhängte Verbot gilt ab diesem Freitag, es untersagt das
Einschmelzen der Münzen wegen ihres Metallwerts. Auch dürfen sie nicht mehr in nennenswerten Mengen exportiert werden.
Zuwiderhandlungen können eine Geldstrafe bis zu 10.000 USD und fünf Jahre Gefängnis nach sich ziehen, schreibt die Zeitung.
Anastasius :angel: :angel:

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dionysus
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Beitrag von dionysus » Do 14.12.06 16:48

Na solange die Amis keine DDR Pfennige aufkaufen und überprägen .... :) :)

Gruss
Maico
Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben. - Goethe -

Gast
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Beitrag von Gast » Do 14.12.06 17:25

Auch, wenn ich jetzt möglicherweise als Ami-Freund angeprangert werde - ich kann das verstehen.

Wer jemals in den USA war ärgert sich 24 Stunden am Tag über Pennies, Nickels und Dimes in der Geldbörse. Die tragen auf wie derzeit die EURO-Pennies, und man wird das Mistzeug nicht mehr los. Einschmelzen ist eine wesentlich bessere Lösung als Wegschmeissen :)

Die Byzantiner (um beim eigentlichen Thema zu bleiben) hatten gelegentlich weitaus subtilere Methoden auf Lager, ihren Münzumlauf zu schützen. Gegen das Beschneiden waren sie allerdings auch nicht gewachsen :P

petzi

ghost of anastasius
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Beitrag von ghost of anastasius » Do 14.12.06 17:26

wird nicht mehr lange dauern und der Dollar ist auf dem Niveau der Ostmark.
( Münzen natürlich ausgenommen, Alu wird auch noch teuer ! )
Gruss
Anastasius

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Beitrag von Gast » Do 14.12.06 18:13

Lieber Wolfgang,

Dollarmünzen will drüben keiner haben, weil die das Portemonnaie noch weiter und vor allem gewichtig ausbeulen. das war schon bei den Halbdollars so.

Alle Ersatzmünzen zur Ablösung des "Greeenbuck" werden von der Bevölkerung nicht angenommen (Susan B. Anthony, Sacagawea, Kennedy will keiner haben). Mich wundert es, dass diese Teile bei Ebay noch keine Liebhaberpreise erzielen - die sind im Umlauf NICHT vorhanden. Ich selbst habe als Antwort auf meine Frage, ob so etwas in der Kasse wäre, Stücke ohne Gegenleistung GESCHENKT bekommen weil sie niemand als Wechselgeld akzeptiert).

Aber wie dem auch sei - wir sind hier immer noch in Byzanz und sollten unser Forum nicht mit neuzeitlichen Diskussionen überfrachten :D

petzi

(der sich gerade über seinen brandneuen Firmenwagen ein Loch in die Mütze freut :P :P :P :P :P :P :D )

Chippi
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Beitrag von Chippi » Do 14.12.06 19:05

Petzi,

wirklich? Hast du noch welche? Kann mir ja bald Hoffnung machen, dass meine "Pennies" bald wert haben! :wink: Einen Dollar von 1979 (Susan B. Anthony) besitze ich auch. Aber ehrlich gesagt, gefallen mir die älteren besser (Morgan-/Peace-Dollar, Standing-Liberty-Halfdollar, etc.).

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Do 14.12.06 23:28

Hallo Petzi
nur zur Info
Ich war zuletzt vor 25 Jahren! in den States, allerdings ein ganzes Jahr lang.
Auch damals wurde das Kleingeld nur für den Zeitungskauf, die Parkuhren, und den "Toll" an Brücken und Straßen benötigt.
Wie wird dies denn jetzt dort geregelt?

Grüße
Zwerg
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)

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Beitrag von Gast » Fr 15.12.06 18:19

@Zwerg

Parkuhren passt noch, Zeitungs-Selbstbedienung ebenfalls, Trinkgeld an der Theke (aber nichts unter Quarter - das kann ich verstehen, die Mädels leben vom Trinkgeld), der Rest für Briefmarken aus dem Automaten (Wechselgeld gibt es in unbrauchbaren 1- oder 2-Cent Stamps zurück - ähnlich wie inzwischen auch bei bei uns an den Briefmarkenautomaten) oder in die Sammelbüchse für Bedürftige.

Wer sich darauf nicht einlässt hat halt eben ein Problem mit dem Gewicht seiner Geldbörse.

Ich habe in New Orleans eine witzige Verwendung für unbrauchbare Pennies kennengelernt: Pack einen Penny zusammen mit ein paar Kräutern in ein kleines Leinensäckchen und verkauf das Säckchen für 2 Dollar als Gris-Gris 8) (Für alle, die damit nichts anfangen können: das hat etwas mit Voodoo und Hoodoo - eher letzteres zu tun :P )

Eine andere sinnvolle Verwendung findet Kleingeld in den Souvenir-Stamp Pressen - eine Kurbelumdrehung für 25 Cent - und schon wird aus einem Penny ein ovales "Kleinod" mit Erinnerungscharakter. Die Wanderer unter uns nennen so etwas hierzulande "Stocknagel".

petzi

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Beitrag von ghost of anastasius » Fr 15.12.06 19:40

petzlaff hat geschrieben:
Aber wie dem auch sei - wir sind hier immer noch in Byzanz und sollten unser Forum nicht mit neuzeitlichen Diskussionen überfrachten :D
ich hatte gar nie vor hier US Münzen zu diskutieren, vielmehr ist dieser Vorgang ein schönes Beispiel für das Greshamsche Gesetz,
das gerade bei Byzanz äusserst relevant ist.

Also bitte nicht ganz so eilig mit dem Verschieben meiner threads ...

http://de.wikipedia.org/wiki/Greshamsches_Gesetz

Das Greshamsches Gesetz beschreibt die im Zeitalter der Edelmetallstandards erstmals gemachte Beobachtung, dass “schlechtes Geld das gute Geld verdrängt“.
Dies zeigt sich, wenn zwischen zwei Geldarten gesetzlich eine Parität fixiert wird (Doppelwährung) oder wenn neben vollwertigem Metallgeld auch Papiergeld mit oder ohne Zwangskurs umläuft: Während das “schlechtere“, billigere Geld als Zahlungsmittel zu Zahlungszwecken verwendet wird, fließt das höhergeschätzte Geld ins Ausland ab oder wird als Wertaufbewahrungsmittel gehortet und verschwindet somit aus der Zirkulation. Dieser Mechanismus funktioniert allerdings nur dann, wenn der Käufer auch die Wahl hat - mit welcher Geldart (z.B. Gold- oder Papiergeld, Kurantmünzen oder Scheidemünzen) er eine Rechnung begleichen oder eine Ware bezahlen kann. Weiterhin ist zu beobachten, wenn Waren im Ausland billiger als im Inland sind und dort ausländisches Geld akzeptiert wird, dass das inländische, eigene, möglichst "billigere" Geld dorthin abfließt bis sich ein Gleichgewicht durch dortige Preiserhöhungen bzw. Zollerhebungen etc. oder inländische Preissenkungen eingestellt hat.
Allerdings zeigt sich dieser Effekt auch heute noch, wenn z.B. durch Inflation der Nennwert der kleinsten Scheidemünzen unter deren Materialwert fällt, so dass diese Münzen dann durch Private aus der Zirkulation entnommen werden - sofern der Staat sie nicht schon vorher rechtzeitig einzieht und verruft.
Das Greshamsche Gesetz geht auf Sir Thomas Gresham (1519-1579) zurück, der im elisabethanischen Zeitalter Ratgeber der englischen Monarchin und Begründer der Londoner Börse war. Unabhängig von Gresham wurde das Gesetz rund 150 Jahre später auch vom japanischen konfuzianischen Gelehrten Arai Hakuseki formuliert.

Gruss
Anastasius

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Beitrag von Wurzel » Fr 15.12.06 22:55

Als Paradebeispiel können wir ja hier die byzantiner Schüsselmünzen nehmen, bei diesen Emissionen wurden ja, wenn ich mich nicht irre, die relativ guthaltigen Stücke durch die schlechterhaltigen Schüsseln aus dem Zahlungsverkehr verdrängt. Die "guten" blieben halt im Sparschwein, wärend die schlechten schnell wieder ausgegeben wurden. In sich völlig logisch, würde ich selbst nicht anders machen.

Wo doch mal guthaltige Schüsseln einem Beamten in die Hände fielen, wurden diese amtlich beschnitten, also die Gesamtmenge des silbers reduziert, aber der Nennwert war gleich.

Eine klassische Inflation halt.

Gab es solche Geschenisse auch im frühbyzantinischen Reich? Immerhin wurden die Folles ja im Verlauf immer kleiner, womit sich auch das Wechselverhältniss geändert haben dürfte.

Siehe hierzu auch die Diskussion um die vor- und postreform Münzen des Anastasius, die durch Gegenstempelung zur hälfte des ursprünglichen Nennwertes umlauffähig gemacht wurden.
-> http://www.numismatikforum.de/ftopic17468.html



Liebe Grüße Michael
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Beitrag von Wurzel » Sa 16.12.06 12:15

Nachdem der verlorene Sohn, äh Thread, wieder nach Hause gekommen ist können wir ja hier weiterdiskutieren:

Ergänzend kann man sich hier durchaus fragen ob sich ein Bulgarischer Händler sehr gefreut hat, wenn er für "gute" Byzantiner "schlechte" bulgarische Beischläge als Wechselgeld zurückgab, die ja im Reich als vollwertig umliefen, aber aus reinem Kupfer waren.

So ähnlich dürfte wohl ein Mensch denken der US-Pennys einschmilzt und die Barren dann zum Metallwert verkauft.

Liebe Grüße Michael
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