CNG-Schätzpreise
Moderator: Homer J. Simpson
- Chandragupta
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Erst einmal vorweg: Wenn ich das gewußt hätte, daß Du das bist, der da mit dran war, hättest Du das Stück ggf. billiger bekommen können. Denn ich pflege ausgemachten Spezialisten bei ihrem Gebiet immer den Vortritt zu lassen.curtislclay hat geschrieben:Nur vom Bild her vermute ich, von links nach rechts: Geta, Caracalla, Altar, jugendlicher Opferdiener, Julia Domna (Kopf und Schulter), Septimius, Genius Senatus.
Verschweigen uns die Historiker eine Rückkehr der kaiserlichen Familie von Grossbritannien nach Rom im Winter 209/210?
$750 wäre mir lieber gewesen, aber ich betrachte den Preis als angemessen. Ich hatte sogar $2000 für das Stück angeboten, bevor es in die CNG-Auktion kam! Septimius Severus ist ja der Schwerpunkt meiner Sammlung, die wenn alles planmässig verläuft ins British Museum kommen soll!

Zu Deiner historischen Frage: Möglich ist die Deutung der Personen schon - auf jeden Fall ist die komplette Severus-Familie da versammelt.
Abgesehen davon, daß die Quellenlage im 3. Jh. eh immer recht problematisch ist (obwohl es bei den Severern diesbezüglich ja noch vergleichsweise geht...) und es deshalb durchaus denkbar ist, daß die Severus-Familie mal zwischenzeitlich in Rom "nach dem rechten gesehen hat", ohne daß es dafür außernumismatische Belege gibt: Was hältst Du von der These, daß da einfach nur eine expectatio dargestellt wurde? Also die Hoffnung auf ein solches Opfer?
Du solltest Dich vor allem von der althergebrachten These lösen, daß die Silber- und insbesondere Goldprägung rein "kaiserlich" war (und die AE-Prägung demgegenüber "senatorisch" - wegen des "SC").
Numismatische Grüße,
Euer Chandra
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- Chandragupta
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Das eBay-Syndrom: Nur Gebote in der "allerletzten Sekunde" haben da mittlerweile Erfolg. Ich bin auch nur dort erfolgreich gewesen, wo ich weniger als ca. 20 Sekunden(!) vor Ende noch mal ein Gebot und dann ggf. wenige(!) Sekunden vor dem Auslaufen der Auktion noch mal ein über ein ggf. vorliegendes anderes Höchstgebot hinausgehendes Gebot rausschicken konnte. Und dann sieht man ja vor dem Ende der gesamten(!) Auktion noch nichtmal, ob man damit überhaupt erfolgreich war...edward hat geschrieben:Ja, Du hast Recht Beachcomber, ich hatte mehrere Gebote bei dieser CNG Auktion eingegeben, aber nur bei einer Muenze erfolg gehabt.
Vor 4-5 Jahren war es anders...........

(In einer Liveauktion ist das besser, da weiß man, was man bisher zu blechen hatte - ich betreibe nämlich keine Geldscheindruckerei und habe nur ein begrenztes Budget für mein Hobby "flüssig".)
Numismatische Grüße,
Euer Chandra
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Chandra,
Danke, aber ich habe mein Interesse an dem Stück erst in den letzten Sekunden der Auktion durch mein Gebot verkündet, und du hättest mir in dem Fall wahrscheinlich ohnehin nichts ersparen können, da du nicht der Unterbieter warst!
Ein Jahr später prägte die Münzstätte ganz sicher die Typen ADVENTVS AVGVSTI und Fortuna Redux bevor Septimius starb und als die kaiserliche Familie sich noch in Britannien aufhielt, offensichtlich weil die Rückkehr nach Rom wegen Septimius' Krankheit bereits geplant und dieses Vorhaben der kaiserlichen Familie bekanntgeworden war.
Der Entwurf ein Jahr früher von einem völlig neuen und sehr spezifischen Typus, der ein Opfer der kaiserlichen Familie und des Senats vor dem Vesta-Tempel darstellt, wäre aber überraschend, wenn die Rückkehr auch dann nur geplant war!
Ich sehe nicht ein, warum ich mich von der althergebrachten These lösen sollte, wenn z.B. (1) das Erscheinen der Buchstaben S C NUR AUF DEN BRONZEMÜNZEN sonst nicht erklärlich ist, (2) der Senat im J. 43 das Einschmelzen NUR VON CALIGULAS BRONZEMÜNZEN, nicht von seinen Gold- und Silbermünzen, beantragt und dann durchgeführt hat!
Danke, aber ich habe mein Interesse an dem Stück erst in den letzten Sekunden der Auktion durch mein Gebot verkündet, und du hättest mir in dem Fall wahrscheinlich ohnehin nichts ersparen können, da du nicht der Unterbieter warst!
Ein Jahr später prägte die Münzstätte ganz sicher die Typen ADVENTVS AVGVSTI und Fortuna Redux bevor Septimius starb und als die kaiserliche Familie sich noch in Britannien aufhielt, offensichtlich weil die Rückkehr nach Rom wegen Septimius' Krankheit bereits geplant und dieses Vorhaben der kaiserlichen Familie bekanntgeworden war.
Der Entwurf ein Jahr früher von einem völlig neuen und sehr spezifischen Typus, der ein Opfer der kaiserlichen Familie und des Senats vor dem Vesta-Tempel darstellt, wäre aber überraschend, wenn die Rückkehr auch dann nur geplant war!
Ich sehe nicht ein, warum ich mich von der althergebrachten These lösen sollte, wenn z.B. (1) das Erscheinen der Buchstaben S C NUR AUF DEN BRONZEMÜNZEN sonst nicht erklärlich ist, (2) der Senat im J. 43 das Einschmelzen NUR VON CALIGULAS BRONZEMÜNZEN, nicht von seinen Gold- und Silbermünzen, beantragt und dann durchgeführt hat!
- Chandragupta
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@curtisclay: Sagen wir mal so, ich hätte die "Bieterschlacht" nicht noch zusätzlich "angeheizt". Jeder weitere Interessent treibt die Preise höher und höher - Auktionspsychologie! (Das ist sogar ein eigenes Fachgebiet der "Spieletheorie" in der theoretischen Informatik/Kybernetik
!)
Zu den Bronzemünzen - sorry, Fehler von mir: 1. Jh. bis mindestens Ende Nero, ggf. auch Ende der Flavier: Da sind die Münzen mit "SC" zumindest noch "offiziell" senatorisch - klar!
Ich meinte 2. und insbesondere 3. Jh. - da ist das nicht mehr so.
Leider habe ich den Strack nicht greifbar - aber AFAIRC schrieb der da was zu Traian/Hadrian dazu.

Zu den Bronzemünzen - sorry, Fehler von mir: 1. Jh. bis mindestens Ende Nero, ggf. auch Ende der Flavier: Da sind die Münzen mit "SC" zumindest noch "offiziell" senatorisch - klar!
Ich meinte 2. und insbesondere 3. Jh. - da ist das nicht mehr so.
Leider habe ich den Strack nicht greifbar - aber AFAIRC schrieb der da was zu Traian/Hadrian dazu.
Numismatische Grüße,
Euer Chandra
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Ich seh dies seit einiger Zeit programmatisch finanzpolitisch
Ich kann es mir nicht vorstellen, daß ein Augustus sich die Münzprägung (mit allen Konsequenzen) aus der Hand genommen hat.
Den Link zu Caligula kenne ich nicht - danke für einen Hinweis
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Ulkigerweise ist bisher meine Erfolgsquote bei CNG 100%. Bei deren letzter Auktion habe ich eine Münze gesehen, die mir nach langem Nachdenken doch keine Ruhe gelassen hat, so daß ich mich angemeldet habe und das Stück dann für 525$ bei einer Schätzung von 300$ ersteigert habe. Es ging um eine griechische Bronzemünze aus Syrakus, die als Besonderheit die Signatur von Kimon trägt. Da war ich doch sehr überrascht, daß ich die bekommen habe.
Homer
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Guckst Du konkret hier:
http://www.forumancientcoins.com/board/ ... ic=46024.0
oder
http://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=120633
Viele Grüße,
Homer
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Re:
Kann mir jemand sagen, ob sich in der Zwischenzeit etwas an der, von CNG angewandten Praxis geändert hat?curtislclay hat geschrieben:Ich finde CNGs Verfahrensweise unfair und ungerecht, ohne vorhandene Gegengebote gleich den Schätzpreis statt des Ausrufpreises (60% davon) einzusetzen, sobald man den Schätzpreis bietet!
Ich möchte für eine Münze ein Gebot merklich über Mindestpreis eingeben und weiß nicht, ob CNG dieses vertrauensvoll behandelt.
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