Was darf ein Denar kosten?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Homer J. Simpson
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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 04.03.11 10:51

An jeder wntiken Münze, auch an solchen im Hunderttausenderbereich, werden Spuren festzustelen sein, die für Sammler moderner Münzen einen Makel darstellen.
Der in Frage stehende Philipp-II.-Antoninian (natürlich kein Denar wie im Thread-Titel stehend, da wären noch ganz andere Preise angesagt! :wink: ) hat v.a. auf der Vorderseite seine Fehler (etwas müder Stempel), auf der Rs. erscheint der Speer über dem Körper des Kaisers etwas verdrückt - das würde ich als Prägeschwäche am höchsten Punkt des Reliefs ansehen. Was die beiden Höchstbieter (derzeitiger Stand: Erstbieter mindestens 402, Zweitbieter 401, Drittbieter 55 Euro) wohl fasziniert hat, und was ich auch nachvollziehen kann (wenn auch nicht zu diesem Preis), ist das Kaiserporträt bei der Rückseitenfigur! Das habe ich in der Qualität bisher nur bei einigen Septimius-Severus-Denaren gesehen. Wirklich bescheuert ist allerdings, sich damit schon mehrere Tage vor Ende der Auktion schon so hoch zu bieten. Das erste Angebot des aktuell Zweiten lag bei 75 Euro. Da hätte der jetzt Erste seine 400+ Euro drei Sekunden vor Schluß bieten sollen, dann hätte er das Stück wahrscheinlich für einen Bruchteil des Preises abstauben können.

Homer
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drakenumi1
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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von drakenumi1 » Fr 04.03.11 17:33

Das kaiserliche Portrait auf dem Rv. Auch eine interessante Vermutung für das übersteigerte Interesse an dem Phil. II.
Aber ich bin doch eher beim Motiv für die eigentlich nicht zu übersehenden Fehler im RIC 216 (c):
1). Auf dem Rv. wird ein ".... transverse scptre" gesehen (tatsächlich aber ein Speer) und
2). auf dem Av. die "Buste, radiate, draped, cuirassed r." (tatsächlich aber nur drapiert).
2 markante Abweichungen gegenüber der Realität, da geht möglichen RIC-gläubigen Philippus-Spezialisten nicht nur das Herz auf, sondern auch die Brieftasche, denkt

drake.

Aber nun diese Enttäuschung! Wenn sie dieses Forum mitlesen, wird es wohl keine Steigerungen mehr geben.
Dank nochmals im Namen der mitlesenden Interessenten an Curtis für die "erlösende" Aufklärung.
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)

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richard55-47
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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von richard55-47 » Fr 04.03.11 17:57

Mein oben schon angekündigter Philippus II VIRTUS AUGG, Mars n. r. gehend, RIC 223, 4,66 gr., Dm: 22,65 mm, ist heute angekommen.

Für mich ist er ss, die Kosten von 50,00 € finde ich in Ordnung, auch wenn der Kampmann das nicht bestätigt.
Dateianhänge
286 Philippus II.JPG
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emieg1
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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von emieg1 » Fr 04.03.11 21:17

Der sieht in der Hand sicherlich dreifach so gut aus als auf dem Foto... nicht wirklich ein Schnäppchen - muss ja auch nicht - aber dieses grinsende Kaiserlein ist echt hübsch und das Geld wert.

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richard55-47
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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von richard55-47 » Fr 04.03.11 22:23

Ja, das denke ich auch, das Ding ist schon klasse. Vor ca. 2 Stunden habe ich meine private tour de France vorläufig beendet, ohne doping, aber freudetrunken, mit:

http://cgi.ebay.fr/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... SA:FR:1123

Der Vali ist natürlich äußerst geschickt fotografiert, aber hochgeprägt offensichtlich.

Rainer, ich habe kein Lichtzelt wie der Strandräuber, keine rundum-Beleuchtung, kein Fotostudio und fotografierte aus der Hand bei Tageslicht um 17.30 Uhr. Da kannst du keine Wunder erwarten.
Außerdem habe ich heute abend beim Schach gewonnen, ich ziere nicht mehr den letzten Platz bei der Clubmeisterschaft, da reagiere ich empfindlich auch auf den kleinsten Hauch von Kritik an meinen Künsten. :mrgreen:
do ut des.

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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von emieg1 » Fr 04.03.11 22:38

richard55-47 hat geschrieben:
Rainer, ich habe kein Lichtzelt wie der Strandräuber, keine rundum-Beleuchtung, kein Fotostudio und fotografierte aus der Hand bei Tageslicht um 17.30 Uhr. Da kannst du keine Wunder erwarten.
Außerdem habe ich heute abend beim Schach gewonnen, ich ziere nicht mehr den letzten Platz bei der Clubmeisterschaft, da reagiere ich empfindlich auch auf den kleinsten Hauch von Kritik an meinen Künsten. :mrgreen:
Lieber Richard, das war doch auch keine Kritik; ich habe doch selbst nix von diesem Schnickschnack a la Lichtzelt & Co. Wenn ich die Fotos tageslichtmässig nicht schaffe, hampele ich mit einer Billig-LED-Leuchte als Hilfsmittel rum.

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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von richard55-47 » Fr 04.03.11 22:40

Rainer, sollte doch nur ein Scherz sein.
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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von richard55-47 » Do 10.03.11 20:33

Heute ist der oben unter ebay-link schon gezeigte Valerianus angekommen.
Ich persönlich finde, Valerianus verdient einen eigenen thread.
Antoninianus RIC 125 m. E., Silber
IMP C P LIC VALERIANUS AUG/VICTORIA AUGG
Victoria steht in Front zum Betrachter, hält Kranz mit rechtem erhobenen Arm, mit linken Arm Palmwedel
3,31 gr., 18,35 mm

Victoria ist wunderbar erhaben geprägt, leider hat das Gesicht etwas gelitten. Sie war vielleicht keine Schönheit und das wollte der Graveur nicht so offen zeigen. :)
Dateianhänge
287 Valerianus2.JPG
287 Valerianus2R.JPG
Zuletzt geändert von richard55-47 am Do 10.03.11 20:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von Pscipio » Do 10.03.11 20:40

Schönes Porträt! Das mit dem "Denar" ist sicherlich ein Verschreiber.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von richard55-47 » Do 10.03.11 21:11

Danke, ich habe den Aussetzer korrigiert.
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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von emieg1 » Fr 11.03.11 15:30

Der Verkäufer hat öfter solche "Aussetzer". Vor längerer Zeit vermischte er zusammen mit vier Postumi einen netten Marius in einem Lot. Was nicht so nett war: Leider bemerkten dies auch noch zwei andere ausser mir :evil:

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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von emieg1 » Fr 11.03.11 15:37

"Was darf ein Denar kosten?"

Zugegeben hatte ich mich ja gefreut, mein erstes "Emesa"-Julchen zu bekommen. Aber ich habe erst gar nicht mehr mitgeboten, als der Preis dann Ü70 ging. Zugegeben ist die CERER FRVG aus Emesa selten, aber in dem Zustand fand ich 111 Euro Endpreis doch sehr heftig, oder??

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... K:MEWAX:IT

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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von drakenumi1 » Fr 11.03.11 16:02

Wie direkt darf ich denn den Titel dieses threads verstehen? Auch in der Richtung ....was kann man bei einem beabsichtigten Verkauf dafür erlösen?
Klar, daß bei einem gelegentlichen Gespräch mit meinem Enkel als "Einestageserbe" solche Fragen ganz besonders interessieren. In meinem Registrierbuch aller Sammlungsmünzen steht unübersehbar der Kaufpreis von 2001 vermerkt mit umgerechnet 137,50 Euro. Aber was könnte man heute dafür erwarten, zB. bei ebay? Wer wagt eine Hausnummer zu sagen?
Für alle üblichen Münzen bin ich schon halbwegs orientiert, aber bei diesem Tiberius (RIC alt 3; C. 16) weiß ich mich mangels seltener Vergleichsangebote nicht zu bewegen.
Mein Ansinnen ist sicher ungewöhnlich und sollte auch nicht zu einer "Bewegung" hier im Forum ausarten, aber schließlich ist einmal keinmal, und dabei sollte es anschließend auch bleiben :wink:

Dank an alle Mutigen von

drake
Dateianhänge
Denar Tiberius C. 16 Av. TI CAESAR DIVI AVG F AVGVSTVS..jpg
Denar Tiberius C. 16 Rv. PONTIF MAXIM. Livia re. sitzd..jpg
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)

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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von emieg1 » Fr 11.03.11 16:18

drakenumi1 hat geschrieben:Wie direkt darf ich denn den Titel dieses threads verstehen? Auch in der Richtung ....was kann man bei einem beabsichtigten Verkauf dafür erlösen?
Das meinte ich allerdings nicht damit. Ich sammele leidenschaftlich für mein eigenes Gebiet, und da denke ich gar nicht darüber nach, wieviel eine Münze bei einem evtl. Verkauf bringen würde.

Ich würde mich aber ärgern, wenn ich die gleiche Münze kurze Zeit später in besserer Erhaltung für die Hälfte des Preises bei Vcoins wiederfände.

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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von beachcomber » Fr 11.03.11 22:13

drakenumi1 hat geschrieben:Wie direkt darf ich denn den Titel dieses threads verstehen? Auch in der Richtung ....was kann man bei einem beabsichtigten Verkauf dafür erlösen?
Klar, daß bei einem gelegentlichen Gespräch mit meinem Enkel als "Einestageserbe" solche Fragen ganz besonders interessieren. In meinem Registrierbuch aller Sammlungsmünzen steht unübersehbar der Kaufpreis von 2001 vermerkt mit umgerechnet 137,50 Euro. Aber was könnte man heute dafür erwarten, zB. bei ebay? Wer wagt eine Hausnummer zu sagen?
Für alle üblichen Münzen bin ich schon halbwegs orientiert, aber bei diesem Tiberius (RIC alt 3; C. 16) weiß ich mich mangels seltener Vergleichsangebote nicht zu bewegen.
Mein Ansinnen ist sicher ungewöhnlich und sollte auch nicht zu einer "Bewegung" hier im Forum ausarten, aber schließlich ist einmal keinmal, und dabei sollte es anschließend auch bleiben :wink:

Dank an alle Mutigen von

drake
hängt immer davon ab, wo und wie du die münze verkaufst. den heutigen 'wiederbeschaffungswert' würde ich auf 175-200 euro schätzen.
grüsse
frank

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