Hallo!
@ quisquam - danke - hoffe Mike versteht das irgendwann nochmal
@beachcomber - glaub mir, es kommt auf die Kombination der Strahlmittel, Druck, und Menge an. Ich habe mir ebenfalls ein Feinstrahlgerät selbst gebaut (ua ein Grund, warum ich dir kein konkretes empfehlen kann Mike

) . Aber auch jedes professionelles Gerät aus der Zahn, oder Juweliertechnik ist entsprechend einsetzbar.
Als "Beweis" etwas aus einem meinen derzeitigen Projekten. Eine kleine Sammlung von Byzantinischen Münzen, die etwa um 1910 rum als Beifunde in eine private Sammlung kamen, dort aber nie bearbeitet wurden. Nun wollte der Sammler wissen, was er denn sonst so hat und so kamen die Stücke zu mir. Ich habe mir die Genehmigung geholt dieses Objekt in diesem Zustand zu zeigen, jedoch den Sammler nicht zu nennen. Ich bitte beides zu respektieren.

Die Korrosionsprodukte sind oben sehr fest und Teilweise stark mineralisiert. Die Struktur des Münzkörpers ist stark zerfallen, jedoch hat sich eine gleichmäßige Patinaschicht gehalten. Außerdem ist sie aufgrund des stark mineralisierten Bodens auch stark Versalzen (siehe Ausblühung rechts oben, die die Struktur unter der Patinaschicht wiedergibt) Man hat also eine sehr feste Schicht aus Korrosion und Bodenmineralien, eine ganz gute Patinaschicht, aber leider darunter keine Stabilität, da stark versalzen. Grund kann eine lange Nutzung gewesen sein, weswegen sich eine gute dunkle und stabile Kufer(II)oxid-schicht gebildet hat. Weiter lassen sich allerdings auch Kupfersulfide erkennen, welche die Korrosion gefördert haben. Ich kann aufgrund dessen auch von Carbonatverbindungen ausgehen, da CO2 auch im Boden Einfluss hat. Eine geschlossene "Edelpatina" gibt es nur sehr unvollständig. Diese stabile Schicht wurde beim "Auskorrodieren" aus dem Inneren nicht beschädigt, jedoch sind dabei Bodensalze in das Innere gelangt, welche in diese extremm hellgrüne Korrosion enden.
Entfernt habe ich die oberflächlich anhaftende Schicht mit Natriumhydrogencarbonat (ein Bestandteil von Backpulver!) - dabei ist viel Gefühl gefragt, um nicht die Patina zu zerstören. Im richtigen Winkel kann man entweder Druck auf eine bestimmte Fläche ausüben, oder bei einem sehr flachen eben das Material abrasieren. Den druck sollte man nicht gleich erhöhen, wenn man nur wenig erkennt - einfach mal den Winkel und die Entfernung ändern (wodurch man ebenfalls den Druck verändert) - einfach Geduld haben

- und sehr harte reststehende Schichten versuchen mit einem Skalpell zu entfernen.
Ich hoffe das ist als Beispiel erstmal ausreichend.
Grüße,
Askander