Nach etwas längerer Pause möchte ich diesem, leider in Vergessenheit geratenen Thread mal wieder etwas Aufmerksamkeit widmen. Vielleicht kann sich ja auch so das eine oder andere Neumitglied für dieses Thema begeistern. Man darf die Hoffnung nie aufgeben !
Gestern bekam ich zwei nicht nur sehr schön erhaltene, sondern wie ich finde auch stistisch hervorragend gestaltete Fouree-Denare des Titus aus Frankreich, dem westlichen Teil unseres gemeinsamen europäischen Stammlandes, zugeschickt.
Titus als Caesar
Denar (subaerat), unbekannte Münzstätte ca. ab 72/73 n. Chr.
Av. T CAES IMP VESP PON TR POT / Belorbeerter Kopf n. r.
Rv. NEP – RED (= neptuno reduci) / Neptun n. l. stehend, Fuß auf Globus, hält acrostolium (Verzierung am Schiffsschnabel einer Galeere) und Zepter.
Gewicht: 1,96 g. Durchmesser: 19 mm. Achse: 12 Uhr.
Ref. RIC 366[vesp], RSC 121.
Im „Reka-Devnia-Hort“ befanden sich nur vier Exemplare dieses Typus (orig.).
Titus als Caesar
Denar (subaerat), unbekannte Münzstätte ca. ab 80/81 n. Chr.*
Av. IMP CAESAR VESPASIANVS AVG / Belorbeerter Kopf n. r.
Rv. Ein paar Ochsen unter dem Joch n. l. stehend. Im Abschnitt COS VIII mit Hochstrich.
Gewicht: 1,73 g. Durchmesser: 18 – 19 mm. Achse: 12 Uhr.
Ref. (COS VI) RIC 943 (R), RIC² 951 (vesp), CBN Vespasian 201, RSC 67; BMC Vespasian 225 – 77/78 n. Chr.
* Das achte Konsulat des Titus (COS VIII) fand 80/81 statt, das sechste im Jahre 77/78 n. Chr.
Für die Seltenheit spricht die Tatsache, dass sich im „Reka-Devnia-Hort“ nur zwei Exemplare dieses Typus (orig.) befinden ! Bei der Rückseite handelt es sich wohl um die Kopie eines republikanischen Denars des L. Cassius Caecianus aus dem Jahre 102 v. Chr., welche ursprünglich die Legende L CASSI im Abschnitt hatte. Vgl. Crawford 321/1.
Man beachte auf der Rückseite die Ränder der umgeklappten Silberfolie, welche bei der Prägung nicht vollständig glatt gehämmert wurden und so recht eindrucksvoll zeigen, wie eine Plattierung vonstatten ging!
Post-scriptum - Merci pour les belles pièces de la partie occidentale de l'ancien royaume des Francs, Claudia!