Republik - eine kleine Zeitreise
Moderator: Homer J. Simpson
- Perinawa
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Das Motiv meiner Neuerwerbung passt jetzt gerade schön in die Weihnachtszeit. Fast unglaubliche zwei Tage Lieferzeit aus Firenze...
Der Münzmeister von RRC 320/1, Lucius Julius Caesar, Konsul im Jahr 90 v.Chr., war ein Verwandter des Diktators - wohl sein Grossonkel. Seine Tochter Julia heiratete später übrigens Marcus Antonius.
Die Cupidobiga spielt auf die Abstammung der Julier von der Venus an. Cupido ist eine andere Bezeichnung für Amor, der Sohn der Venus und des Mars.
Einen schönen Adventssonntag
Grüsse
Rainer
Der Münzmeister von RRC 320/1, Lucius Julius Caesar, Konsul im Jahr 90 v.Chr., war ein Verwandter des Diktators - wohl sein Grossonkel. Seine Tochter Julia heiratete später übrigens Marcus Antonius.
Die Cupidobiga spielt auf die Abstammung der Julier von der Venus an. Cupido ist eine andere Bezeichnung für Amor, der Sohn der Venus und des Mars.
Einen schönen Adventssonntag
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- Laurentius (So 20.12.20 13:23) • Erro (So 20.12.20 21:12) • aquensis (Mo 21.12.20 09:09)
Alles, was wir hören, ist eine Meinung, nicht ein Faktum. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit. (Marcus Aurelius)
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Der fehlt mir auch noch. Und du hast ihn in einer tollen Erhaltung, Glückwunsch!
Kiko
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- Perinawa
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Danke. Das war'n spontaner Glücksgriff. Ich hatte einige von denen gesehen, aber da kam's mir tatsächlich mal auf die Erhaltung an. Die filigranen Putten verschwimmen fast immer zu einer abgegriffenen Klopsmasse.
In der Hand würde ich sogar behaupten: Prägeglanz in den Feldern. Ein gutes vorzüglich. Solche Münzen haben eigentlich in meiner Sammlung nix verloren. Zwei Grüne war mir das wert.
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Moin,
zum Abschluss eine kleine Fleißarbeit: von diesem häufig vorkommenden Typ, von dem gestern mein zweiter (und in höchst durchschnittlicher Erhaltung) ankam, gibt es fünf verschiedene Typen - Crawford 282/1-5. Sie unterscheiden sich durch den Namen des Münzmeisters auf dem Avers; alle wurden 118 v. in der neu gegründeten Kolonie Narbo in Südfrankreich geprägt. Mich hat interessiert, wie die Namensverteilung ist. Dazu habe ich mir die ersten 200 Münzen bei acsearch herausgeschrieben.
Das Ergebnis: M. Aurelius Scaurus 25% - L. Cosconius 16% - C. Malleolus 14% - L. Pomponius 36% - L. Porcius Licinius 9%.
Die Tendenz deckt sich mit Crawfords Erkenntnissen. Auch er kennt bei Aurelius und Pomponius die meisten Stempel, bei Porcius Licinius geht es allerdings auseinander. Für Crawford ist das der dritthäufigste Typ, bei acsearch gibt es von ihm die wenigsten Exemplare.
Die Kataloge von Albert und Sear geben sich an der Stelle keine große Mühe und behandeln alle Typen preislich gleich.
Bis die Tage
Kiko
zum Abschluss eine kleine Fleißarbeit: von diesem häufig vorkommenden Typ, von dem gestern mein zweiter (und in höchst durchschnittlicher Erhaltung) ankam, gibt es fünf verschiedene Typen - Crawford 282/1-5. Sie unterscheiden sich durch den Namen des Münzmeisters auf dem Avers; alle wurden 118 v. in der neu gegründeten Kolonie Narbo in Südfrankreich geprägt. Mich hat interessiert, wie die Namensverteilung ist. Dazu habe ich mir die ersten 200 Münzen bei acsearch herausgeschrieben.
Das Ergebnis: M. Aurelius Scaurus 25% - L. Cosconius 16% - C. Malleolus 14% - L. Pomponius 36% - L. Porcius Licinius 9%.
Die Tendenz deckt sich mit Crawfords Erkenntnissen. Auch er kennt bei Aurelius und Pomponius die meisten Stempel, bei Porcius Licinius geht es allerdings auseinander. Für Crawford ist das der dritthäufigste Typ, bei acsearch gibt es von ihm die wenigsten Exemplare.
Die Kataloge von Albert und Sear geben sich an der Stelle keine große Mühe und behandeln alle Typen preislich gleich.
Bis die Tage
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Und noch ein kleines Detail ist mir gerade aufgefallen: Albert spricht nur von "Gallischer Krieger", während Sear und Crawford ausdrücklich "naked..." schreiben. Meine neue Münze (die linke) zeigt deutlich einen baumelnden Pillemann!
Kiko
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- rosmoe (So 27.12.20 07:51) • Numis-Student (Fr 08.01.21 20:09)
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Wäre mir nicht aufgefallen. Chapeau für deine Augen.
„Es hört doch jeder nur, was er versteht.“ (Johann Wolfgang von Goethe)
- Perinawa
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
„Elefantendenare“ - Fortsetzung
Anscheinend gibt es zwei Gruppen der Elefantendenare von Caesar (RRC 443)..
Bernhard Woytek weist auf die stylistischen Unterschiede hin:
„Der Stil der Emission ist nämlich grundsätzlich durchaus nicht einheitlich, was bisher wenig Beachtung fand. Nach Durchsicht größerer Materialmengen lassen sich im Hinblick auf die Darstellung des Elefanten zwei Hauptgruppen unterscheiden:
In der einen Gruppe ‚guten Stils‘ hat der Elefant einen massigen Körper, sein Bauch hängt durch, und das Tier besitzt einen gegliederten, ‚unebenen‘ Rücken. Ein wichtiges Charakteristikum ist auch die realistisch wiedergegebene Schrittstellung seiner Beine, die man als ‚Λ-Form‘ (‚Lambda- Form‘) bezeichnen könnte.
Eine zweite, kleinere Hauptgruppe der Averse zeigt in ‚schlechtem Stil‘ ein Tier mit weitgehend ungegliedertem, oft recht schlankem Körper und meist glatter Rückenlinie (‚Walzenform‘), dessen Kopf im Vergleich zum Körper zu groß geraten ist. Charakteristisch ist die oft unnatürliche Wiedergabe der Schrittstellung (v. a. der Vorderbeine); die Beine sind meist säulenartig separat angesetzt (‚Π-Form‘, ‚Pi-Form‘) oder auch verkümmert.
Insgesamt hat man den Eindruck einer Degeneration der Produktion, vor allem der Averse respektive einer parallelen Ausbringung in höchst unterschiedlicher künstlerischer Qualität. Daß diese von mir beobachteten stilistischen Differenzen innerhalb des Grundtyps RRC 443 mit einer Verlegung der Produktion von der Narbonensis nach Spanien oder einer Parallelmünzung zusammenhängen, läßt sich gewiß nicht sicher behaupten, ist aber auch nicht ganz auszuschließen.
Randbemerkung: Die zweite Gruppe ist in sich jedoch nicht völlig einheitlich und nicht so geschlossen wie die Gruppe guten Stils, so gibt es etwa Stücke mit (relativ) ungegliedertem Körper und unterschiedlicher Schrittstellung bis hin zur Lambda-Form. Meinen Unterlagen nach dürfte das Verhältnis von Exemplaren guten zu solchen schlechten Stils generell ungefähr 2 oder 3 zu 1 betragen.“
(Bernhard Woytek: Arma et Nummi, Forschungen zur römischen Finanzgeschichte und Münzprägung der Jahre 49 bis 42 v. Chr.)
Man kann diese beiden Gruppen stilistisch also recht gut unterscheiden. Ein Merkmal ist mir nach der Durchsicht verschiedener Exemplare aber noch aufgefallen: Die Elefanten im ‚guten Stil‘ haben generell auch der Realität entsprechende Ohren, also eher oval und gross mit "Maserung", während die Ohren derjenigen im ‚schlechten Stil‘ kleiner und rundlich / dreieckig ausfallen.
Woyteks Schlussfolgerung, dass die Münzen aus unterschiedlichen Prägestätten stammen, halte ich daher für äusserst wahrscheinlich.
Da habe ich nun ein paar Tage gekämpft... gottseidank "erfolglos". Schon die Tönung ist ein Traum.
Grüsse
Rainer
Anscheinend gibt es zwei Gruppen der Elefantendenare von Caesar (RRC 443)..
Bernhard Woytek weist auf die stylistischen Unterschiede hin:
„Der Stil der Emission ist nämlich grundsätzlich durchaus nicht einheitlich, was bisher wenig Beachtung fand. Nach Durchsicht größerer Materialmengen lassen sich im Hinblick auf die Darstellung des Elefanten zwei Hauptgruppen unterscheiden:
In der einen Gruppe ‚guten Stils‘ hat der Elefant einen massigen Körper, sein Bauch hängt durch, und das Tier besitzt einen gegliederten, ‚unebenen‘ Rücken. Ein wichtiges Charakteristikum ist auch die realistisch wiedergegebene Schrittstellung seiner Beine, die man als ‚Λ-Form‘ (‚Lambda- Form‘) bezeichnen könnte.
Eine zweite, kleinere Hauptgruppe der Averse zeigt in ‚schlechtem Stil‘ ein Tier mit weitgehend ungegliedertem, oft recht schlankem Körper und meist glatter Rückenlinie (‚Walzenform‘), dessen Kopf im Vergleich zum Körper zu groß geraten ist. Charakteristisch ist die oft unnatürliche Wiedergabe der Schrittstellung (v. a. der Vorderbeine); die Beine sind meist säulenartig separat angesetzt (‚Π-Form‘, ‚Pi-Form‘) oder auch verkümmert.
Insgesamt hat man den Eindruck einer Degeneration der Produktion, vor allem der Averse respektive einer parallelen Ausbringung in höchst unterschiedlicher künstlerischer Qualität. Daß diese von mir beobachteten stilistischen Differenzen innerhalb des Grundtyps RRC 443 mit einer Verlegung der Produktion von der Narbonensis nach Spanien oder einer Parallelmünzung zusammenhängen, läßt sich gewiß nicht sicher behaupten, ist aber auch nicht ganz auszuschließen.
Randbemerkung: Die zweite Gruppe ist in sich jedoch nicht völlig einheitlich und nicht so geschlossen wie die Gruppe guten Stils, so gibt es etwa Stücke mit (relativ) ungegliedertem Körper und unterschiedlicher Schrittstellung bis hin zur Lambda-Form. Meinen Unterlagen nach dürfte das Verhältnis von Exemplaren guten zu solchen schlechten Stils generell ungefähr 2 oder 3 zu 1 betragen.“
(Bernhard Woytek: Arma et Nummi, Forschungen zur römischen Finanzgeschichte und Münzprägung der Jahre 49 bis 42 v. Chr.)
Man kann diese beiden Gruppen stilistisch also recht gut unterscheiden. Ein Merkmal ist mir nach der Durchsicht verschiedener Exemplare aber noch aufgefallen: Die Elefanten im ‚guten Stil‘ haben generell auch der Realität entsprechende Ohren, also eher oval und gross mit "Maserung", während die Ohren derjenigen im ‚schlechten Stil‘ kleiner und rundlich / dreieckig ausfallen.
Woyteks Schlussfolgerung, dass die Münzen aus unterschiedlichen Prägestätten stammen, halte ich daher für äusserst wahrscheinlich.
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Was bedeutet „erfolglos gekämpft“? Hast du auf die Münze geboten und sie nicht bekommen?
Kiko
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- Perinawa
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Nein, ich hatte gerade einen Elefanten gekauft, und es schien mir zu feudal, noch einen zu nehmen.
Andererseits: Hätte ich die nicht gekauft, hätte ich mich bis Weihnachten 2027 geärgert.
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Sei nicht traurig; es ist ja eh eine von schlechtem Stil
! Und das gesparte Geld kannst du sicherlich noch gut gebrauchen, um dringendere Lücken zu schließen.
Kiko
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Ganz im Gegenteil!

Mit dem gesparten Geld suche ich noch einen Caesar-Aenaeas, der mir nach der Regel (Entweder find' ich jahrelang nix, oder in drei Monaten alles, was ich schon immer haben wollte.) in allernächster Zeit über den Weg laufen muss.
PS. Ich habe keine dringenden Lücken.
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Die beiden Elefanten nebeneinander zu sehen, ist einfach toll! Und der vom schlechten Stil ist einfach nur süß 
Folgendes Stück könnte dich interessieren: Imperatorisch, 40er Jahre, hübsche Tönung, und am wichtigsten: Der Elefant sieht aus wie eine niedliche Kreation eines Kindes
https://www.vcoins.com/en/stores/sovere ... fault.aspx

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Grüße, Pinneberg
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Den suche ich noch. Vor ein paar Wochen hätte ich fast einen bekommen - zwar nicht in dieser Erhaltung, aber zum Bruchteil des Preises. Der Verkäufer aus USA wollte allerdings nicht nach Deutschland liefern.Pinneberg hat geschrieben: ↑Sa 09.01.21 01:19Die beiden Elefanten nebeneinander zu sehen, ist einfach toll! Und der vom schlechten Stil ist einfach nur süß
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Die Ähnlichkeit mit den Caesarfanten im schlechten Stil ist schon auffällig. Vielleicht haben letztere als Vorlage gedient, obwohl der Scipio ja quasi von der "Gegenseite" geprägt wurde. Allerdings ist die Bedeutung des Elefanten eine ganz andere: Der Elefant war das Wappentier der Meteller. Ich werde demnächst zwei Elefanten der Meteller vorstellen. Tolle Münzen sind auch diejenigen mit der Elefantenbiga, die ich ebenfalls noch suche.
Grüsse
Rainer
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Eine weitere Prägung des Jahres 49 v.Chr. ist ein Denar des Q. Sicinius (RRC 440) - eine der häufigeren Prägungen aus dieser Zeit, was sie aber nicht uninteressant macht.
Auf der Vorderseite ist das mit Stephane geschmückte Haupt der FORT(una) P(opuli) R(omani) zu sehen, der Revers zeigt einen Kranz, der zusammen mit einem Palmzweig mit Schleife und einem caduceus, Attributen von Victoria und Felicitas, dargestellt ist. Der Stil ist eindeutig der stadtrömischen Prägestätte zuzuordnen.
Q. Sicinius war einer der amtierenden Münzmeister des Jahres 49 v.Chr.. Diese Tatsache ist dadurch belegt, daß er als IIIvir monetalis auch gemeinsam mit C. Coponius, dem Praetor des Jahres 49, im Osten geprägte Denare (RRC 444) signierte. Seine Amtszeit begann am 5. Dezember 50 v. Chr., so dass der frühest mögliche Prägebeginn der Emission an diesem Datum festgemacht werden kann.
Blickt man nun auf die Geschichte, kann man ebenfalls das Enddatum der Prägung benennen. Da Q. Sicinius durch seine mit C. Coponius gemeinsam signierten Denare als Parteigänger des Pompeius ausgewiesen ist, kann man sicher davon ausgehen, dass er Rom zusammen mit den anderen optimatischen Magistrate am 18. Januar 49 v.Chr. verlassen hat. Nach diesem Zeitpunkt war keine weitere Prägung mehr zu erwarten - die Prägung der Senatspartei diente ohne Zweifel der Kriegsvorbereitung und war daher nur dann sinnvoll, wenn auf das produzierte Geld ständig zugegriffen werden konnte.
Damit gilt die Prägung als die letzte Ausgabe der Optimaten vor dem Bürgerkrieg, und man kann darüber hinaus die Emission auf einen Zeitraum von knapp sechs Wochen festlegen, was wieder einmal die enorme Leistungsfähigkeit der stadtrömischen Münze beweist.
Grüsse
Rainer
Auf der Vorderseite ist das mit Stephane geschmückte Haupt der FORT(una) P(opuli) R(omani) zu sehen, der Revers zeigt einen Kranz, der zusammen mit einem Palmzweig mit Schleife und einem caduceus, Attributen von Victoria und Felicitas, dargestellt ist. Der Stil ist eindeutig der stadtrömischen Prägestätte zuzuordnen.
Q. Sicinius war einer der amtierenden Münzmeister des Jahres 49 v.Chr.. Diese Tatsache ist dadurch belegt, daß er als IIIvir monetalis auch gemeinsam mit C. Coponius, dem Praetor des Jahres 49, im Osten geprägte Denare (RRC 444) signierte. Seine Amtszeit begann am 5. Dezember 50 v. Chr., so dass der frühest mögliche Prägebeginn der Emission an diesem Datum festgemacht werden kann.
Blickt man nun auf die Geschichte, kann man ebenfalls das Enddatum der Prägung benennen. Da Q. Sicinius durch seine mit C. Coponius gemeinsam signierten Denare als Parteigänger des Pompeius ausgewiesen ist, kann man sicher davon ausgehen, dass er Rom zusammen mit den anderen optimatischen Magistrate am 18. Januar 49 v.Chr. verlassen hat. Nach diesem Zeitpunkt war keine weitere Prägung mehr zu erwarten - die Prägung der Senatspartei diente ohne Zweifel der Kriegsvorbereitung und war daher nur dann sinnvoll, wenn auf das produzierte Geld ständig zugegriffen werden konnte.
Damit gilt die Prägung als die letzte Ausgabe der Optimaten vor dem Bürgerkrieg, und man kann darüber hinaus die Emission auf einen Zeitraum von knapp sechs Wochen festlegen, was wieder einmal die enorme Leistungsfähigkeit der stadtrömischen Münze beweist.
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