Bitte um Bestimmungshilfe
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Re: Bitte um Bestimmungshilfe
Hallo,
ich würde sagen: Regensburg, Letternkirche, eine der zahlreichen Varianten.
Schöne Grüße,
MR
ich würde sagen: Regensburg, Letternkirche, eine der zahlreichen Varianten.
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Bitte um Bestimmungshilfe
Auf der Münze steht Regina Civitas, also Regensburg. Das Kreuz mit den drei gefüllten soliden Kugelen sieht mir sehr nach Heinrich I aus (948-955). Allerdings sollte da auf der Umschrift Hemricus und DVX zu lesen sein (ich kann mich aber irren). Da muss ich später mal den Hahn zu Rate führen, habe ihn gerade nicht zur Hand. Wenn sich das bestätigen sollte kommt die Münze aus einer historisch interessanten Zeit von Regensburg. Die könnte aus dem Zeitraum stammen als Kaiser Otto's Sohn Liudolf Aufständig war und Regensburg und den Herzog Heinrich I (Otto's Bruder) belagert hat. 955 hat dann auch die berühmte Schlacht am Lechfeld gegen die Ungarn stattgefunden.
- QVINTVS
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Re: Bitte um Bestimmungshilfe
Grüßt euch,
die Bilder sind jetzt nicht erste Sahne und auch noch schräg fotografiert, das macht es nicht leichter. Deswegen, soweit ich das beurteilen kann, ist das ein Beischlag, nach einem vermutlich Regensburger/Nabburger/Chamer/Neuburger/Salzburger/Augsburger Vorbild. Manchmal kann bei böhmischen Beischlägen Prag entziffert werden. Das gelingt mir hier nicht.
Begründung:
a) Zwei Kreuzchen in der Legende sind bei den bayerischen nicht üblich. Hier auf dem AV sichtbar.
b) Das A unter der Kirche ist auseinandergezogen, also mit zwei waagrechten Balken und andere sind ganz ohne waagrechte Balken.
c) Der Münzmeistername ist mir so nicht geläufig. ONE gibt es bei den "Regensburgern" meines Wissens nicht.
d) Bei den frühen Denaren ist die Prägestätte meist gut zu lesen. Hier kann ich keinen Namen erkennen.
e) Die Buchstaben des Regenten ergeben keinen Sinn und haben nichts mit einem HEINRICVS/HENRICVS/HIMRICVS/usw. zu tun. Zu Arnulf, Liutolf, usw. passt der Stil nicht.
Vielleicht noch Bilder im 90°-Winkel zur Münze bei gutem Schräglicht machen. Möglicherweise ist noch mehr herauszuholen.
die Bilder sind jetzt nicht erste Sahne und auch noch schräg fotografiert, das macht es nicht leichter. Deswegen, soweit ich das beurteilen kann, ist das ein Beischlag, nach einem vermutlich Regensburger/Nabburger/Chamer/Neuburger/Salzburger/Augsburger Vorbild. Manchmal kann bei böhmischen Beischlägen Prag entziffert werden. Das gelingt mir hier nicht.
Begründung:
a) Zwei Kreuzchen in der Legende sind bei den bayerischen nicht üblich. Hier auf dem AV sichtbar.
b) Das A unter der Kirche ist auseinandergezogen, also mit zwei waagrechten Balken und andere sind ganz ohne waagrechte Balken.
c) Der Münzmeistername ist mir so nicht geläufig. ONE gibt es bei den "Regensburgern" meines Wissens nicht.
d) Bei den frühen Denaren ist die Prägestätte meist gut zu lesen. Hier kann ich keinen Namen erkennen.
e) Die Buchstaben des Regenten ergeben keinen Sinn und haben nichts mit einem HEINRICVS/HENRICVS/HIMRICVS/usw. zu tun. Zu Arnulf, Liutolf, usw. passt der Stil nicht.
Vielleicht noch Bilder im 90°-Winkel zur Münze bei gutem Schräglicht machen. Möglicherweise ist noch mehr herauszuholen.
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- Numis-Student (So 31.10.21 17:12)
Viele Grüße
QVINTVS
Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen,
und wer sie aufzuheben versteht,
hat ein Vermögen.
Jean Anouilh (franz. Dramatiker, 1910 - 87)
Ebay-Alternative nutzen: https://www.muenzauktion.info
QVINTVS
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Re: Bitte um Bestimmungshilfe
So, ich habe mal den Hahn durchgesehen. Das Kreuz ist genau der Typ wie es ihn bei Heinrich I (948-955) gab. Aber das Kreuz mit einer Kugel in drei Ecken gab es auch bei Arnulf (911-914/16), Ludwig das Kind (900 -911) und Arnul von Kaernten (896-899). Es gab das Kreuz auch bei Bischof Ulrich in Augsburg (948/955). Aber niergends passen die Buchstaben des Münzmeisters. Der einzige Münzmeister den ich überhaupt finden kann, bei dem die Buchstaben passen könnten ist OZO (welcher anscheinend ein verballhornter CZO ist). Der war aber in Salzburg (siehe Hahn Typ 89a5-6).
Ich blättere morgen mal die Money Trend Artikel von Prof.Dr. Hahn durch. Vielleicht sehe ich was das uns weiter hilft...
@QVINTVS: könnte es sich um einen Sekundärschlag handeln, mit verwilderten Nachschnitten von alten Stempeln, wie im Hahn unter Stempelkritischen Bermerkungen beschrieben (S. 43)?
Ich blättere morgen mal die Money Trend Artikel von Prof.Dr. Hahn durch. Vielleicht sehe ich was das uns weiter hilft...
@QVINTVS: könnte es sich um einen Sekundärschlag handeln, mit verwilderten Nachschnitten von alten Stempeln, wie im Hahn unter Stempelkritischen Bermerkungen beschrieben (S. 43)?
- QVINTVS
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Re: Bitte um Bestimmungshilfe
@mjbn1977
Glaube ich eher nicht. Würde den "wohl böhmischen Beischlag" favourisieren.
Bei den frühen Denaren ist die Legende meist nicht so verderbt wie unter Herzog Heinrich IV./Kg. Heinrich II. und das "Aussehen" ist auch anders.
Glaube ich eher nicht. Würde den "wohl böhmischen Beischlag" favourisieren.
Bei den frühen Denaren ist die Legende meist nicht so verderbt wie unter Herzog Heinrich IV./Kg. Heinrich II. und das "Aussehen" ist auch anders.
Viele Grüße
QVINTVS
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Re: Bitte um Bestimmungshilfe
Da kann ich QVINTVS zustimmen. Bei dem Stück handelt es sich um einen Beischlag zu den Regensburger Denaren. Wahrscheinlich stammt er aus Böhmen.
Diese Beischläge sind recht selten und sehr gesucht, zumindest wenn sie sich einem Prägeherren zuweisen lassen.
Beste Grüße
Andechser
Diese Beischläge sind recht selten und sehr gesucht, zumindest wenn sie sich einem Prägeherren zuweisen lassen.
Beste Grüße
Andechser
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Re: Bitte um Bestimmungshilfe
Hallo, diese Imitationen stammen wahrscheinlich aus Mähren, vom Ende des 10. Jahrhunderts. Foto derselben Münze, die in der Slowakei in der Nähe des Dorfes Sväty Peter bei Komárno gefunden wurde, von leicht unterschiedlichen Stempeln, ist im Buch von L. Kovácz, Münzen aus der ungarischen Landnahmezeit. Budapest 1989, Nr. 199.
Es gibt auch Obole mit ähnliche verwilderte Umschriften Typ Letternkirche / Hand Gottes mit ONO :
https://machochlapovic.com/aukce/46/1024
Sayonara:
Hast du Informationen über den Standort Ihrer Münze?
vielen Dank im Voraus
Jan
Es gibt auch Obole mit ähnliche verwilderte Umschriften Typ Letternkirche / Hand Gottes mit ONO :
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Sayonara:
Hast du Informationen über den Standort Ihrer Münze?
vielen Dank im Voraus
Jan
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- Numis-Student (So 31.10.21 17:15)
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