Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von T........s » Sa 25.06.22 15:15

Ampelos hat geschrieben:
Sa 25.06.22 15:06
einige Bieter sind ja schon wieder am Durchdrehen...
Na ja. Wenn es sich zudem um sehr teure Stücke handelt. Du Dir dafür auch extra frei genommen hast. Manch einer hat Sonntag frei - muss aber Montag arbeiten und kann vielleicht nicht vor dem Rechner sitzen. Manch einer macht vielleicht auch ein Loskauf von einem anderen Los aus einer anderen Auktion abhängig - und nun laufen beide Exemplare durch die Verschiebung „parallel“ und das bringt die Planung durcheinander. Mir fallen zig Gründe ein, wieso potentielle Bieter und Käufer - zu recht - verärgert sind.

Wie gesagt - das ist nicht immer nur eine schöne Freizeit Beschäftigung - für manche geht es da im richtig viel Geld.

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Ampelos » Sa 25.06.22 15:23

Ich meinte das von Homer beschriebene "sich kloppen". Ich habe auch einige Stücke beobachtet, bei denen sich seit Wochen wie verrückt im Vorfeld überboten wurde. Die bereits erreichten Preise schienen sich mir in vorhergehenden Auktionen nicht unbedingt widerzuspiegeln.

Ich finde das schon sehr speziell, sich vor der eigentlichen Auktion derart in die Höhe zu schaukeln. Der Einlieferer freut sich. Für den Käufer ist es reichlich irrational.

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Homer J. Simpson
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 25.06.22 15:31

Das "Salamibieten" ist bei großen Auktionen genau so bescheuert wie auf Iii-Bäh. Vor allem macht man die gesamte Konkurrenz aufmerksam, wo man doch hoffen sollte, daß die Münze bei den Anderen unter dem Radar bleibt. Ich erinnere mich gut an eine Münze vor vielen Jahren auf Ebay, einen mäßig erhaltenen Antoninian, den ich glatt übersehen hätte, wenn mir nicht aufgefallen wäre "ca. 20 Euro, gut 10 Gebote". Ich dachte mir, wieso das denn? Habe nachgeschaut, war ein unpublizierter Herennius Etruscus. Ich habe ihn damals für ein paar 30 Euro bekommen. Danke für den Tip, ihr Nasenbären!
Also: Ich warte noch immer auf eine Erklärung, wie es eine gute Idee sein kann, eine Münze Tage im voraus schon zu pushen. Außer natürlich, man ist der Verkäufer.

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von T........s » Sa 25.06.22 15:33

Ampelos hat geschrieben:
Sa 25.06.22 15:23
Ich finde das schon sehr speziell, sich vor der eigentlichen Auktion derart in die Höhe zu schaukeln. Der Einlieferer freut sich. Für den Käufer ist es reichlich irrational.
Eher wie Homer sagt - die Stücke erreichen ihren normalen Preis kurz vor der Auktion.

https://www.biddr.com/auctions/leu/brow ... &l=2935696

Ist doch klar, dass so ein Cassius Republikaner nicht wirklich bei 250 CHF bleibt. Die Preise schaukeln sich daher nicht unbedingt irre in die Höhe - sie erreichen den aktuell tatsächlich realisierbaren Betrag.

Irrational ist eher - wenn ein Käufer gedacht hat, er könne da mit 250-500 CHF vielleicht einen Kauf landen.

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Ampelos » Sa 25.06.22 15:45

Ich hatte unter anderem dieses Stück vor Augen, was mich interessierte. Aber vielleicht habe ich ja etwas übersehen.

https://leunumismatik.com/de/lot/33/2504

zum Vergleich:

https://www.numisbids.com/n.php?p=lot&sid=1923&lot=247

https://nomosag.com/obolos-1/325

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von T........s » Sa 25.06.22 15:49

Homer J. Simpson hat geschrieben:
Sa 25.06.22 15:31
Also: Ich warte noch immer auf eine Erklärung, wie es eine gute Idee sein kann, eine Münze Tage im voraus schon zu pushen. Außer natürlich, man ist der Verkäufer.
Das allerdings ist u.a. relativ einfach erklärt.

Das ist wie bei Ebay / Ebay Kleinanzeigen - wenn Du ein Handy anbietest und Du nachrichten mit einem extrem niedrigen preis bekommst - Dich darüber aufregst und keine Rückantwort mehr vom Interessenten kommt - weil das dem schon zu viel ist. Der "Interessent" ist nämlich "gewerblich" und schickt abstruse Preisanfragen pro tag an hunderte Verkäufer. Und 99x bekommt er eine Absage und 1x lässt sich jemand auf den Deal ein und er macht einen guten Gewinn beim Weiterverkauf.


Es gibt genügend Münzhändler die nicht jeden Tag jede Auktion jedes Los beobachten. Also werden in ziemlich alle Auktionen Vorgebote gesetzt. Nehmen wir an eine Münze ist 1000 Euro Wert und der Händler errechnet - bis 500 Euro kann ich mit gehen, damit ich beim Verkauf noch Gewinn machen werde. Also ist das Limit für diese Münze für ihn 500 Euro.

Und so setzt der Händler bei allen Auktionen ein erstes Einstiegs-Vorgebot bei 500 Münzen bei verschiedenen Häusern.
Am nächsten Tag geht er seine Liste durch, wo er alles überboten wurde - und setzt bei denen Münzen die sein Limit noch nicht überschritten haben das Vorgebot etwas höher. Und das Spiel geht jeden Tag so. Alle Münzen an denen er interessiert ist, wird das Vorgebot so lange erhöht, bis das Limit für die jeweilige Münze erreicht ist - Du aber Dir immer noch einen super Gewinn ausrechnest.

Und am Ende gibt es die Auktionsergebnisse.
a) Die Lose die kräftig drüber sind und private Bieter sich hoch geboten haben - wären für Dich als Händler eh nichts gewesen da viel zu teuer für den Wiederverkauf. Daher lohnt es auch kaum aktiv an einem Bietergefecht teilzuhaben.
b) Manche Lose hast Du für Dein hohes Limit tatsächlich erhalten.
c) Und durch die Masse an Gebote rutscht immer wieder ein Los durch wo Du sagst - ach das habe ich für den kleinen Preis bekommen?

Und so bekommst Du als Händler a) Münzen die bis zu Deinem Limit und nicht höher sind oder sogar b) Münzen die durchgerutscht sind und Du tatsächlich ein günstiges Stück erhalten hast.

Dummerweise machen das wohl einige Händler so - und treiben sich mit den Vorgebauten gegenseitig hoch. Bis halt einer vom Limit genug hat und aussteigt. Dass so vorgegangen wird - in der Hoffnung so auch Schnäppchen zu machen - haben mir einige Händler erklärt - dass sie es so machen.


PS: Natürlich gibt es auch genügend Stücke wo aktiv mitgeboten wird etc. Aber ein sehr großer Teil an Münzen die für den Wiederverkauf im Handel bestimmt sind - werden durch Vorgebotslisten der Händler realisiert.

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von T........s » Sa 25.06.22 15:55

Ampelos hat geschrieben:
Sa 25.06.22 15:45
Ich hatte unter anderem dieses Stück vor Augen, was mich interessierte. Aber vielleicht habe ich ja etwas übersehen.

https://leunumismatik.com/de/lot/33/2504

zum Vergleich:

https://www.numisbids.com/n.php?p=lot&sid=1923&lot=247

https://nomosag.com/obolos-1/325
Ja hast Du - mehrere Dinge ;)

a) Das Nomos Exemplar ist aus 2015 - das war vor 7 Jahren.

b) Die Herkunft spielt nunmal eine große Rolle - und ich will den Solidus Leuten nix böses! Aber "Ex Leu Switzerland" ist nunmal mehr Provenienz als "Ex Solidus". Einfach halt weil Leu für exklusive Stücke steht und Solidus - aber das ist deren Geschäftsmodell - eben 90% Standardware in Standarderhaltung versteigert. Und das Solidus Exemplar hat auch 500 Euro gekostet - nebenbei - ist aber nicht so zentriert wie das Leu exemplar. Schau mal auf die Umschrift. Das Leu Exemplar ist fast völlig mittig zentriert. Und dann ist es eben schnell erklärt - besseres Exemplar und von Leu.

GRMPF :D ... und das Solidus Exemplar ist ja auch von 2017.

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Ampelos » Sa 25.06.22 15:59

Diese Art von durchaus nervenden (Hobby-)Händlern gibt es leider in vielen Bereichen und machen echten Sammlern das Leben schwer.

Ich könnte wieder als negativstes Beispiel überhaupt auf den Markt mit Luxusuhren verweisen.

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 25.06.22 16:19

Ampelos hat geschrieben:
Sa 25.06.22 15:59
Diese Art von durchaus nervenden (Hobby-)Händlern gibt es leider in vielen Bereichen und machen echten Sammlern das Leben schwer.

Ich könnte wieder als negativstes Beispiel überhaupt auf den Markt mit Luxusuhren verweisen.
Da danke ich meinem Schöpfer, daß mich das nicht interessiert... Halleluja. Das fehlte mir noch.

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von chevalier » Sa 25.06.22 16:19

Was ist da denn los ?
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Zwerg » Sa 25.06.22 16:33

Timestheus hat geschrieben:
Sa 25.06.22 15:49
Dummerweise machen das wohl einige Händler so - und treiben sich mit den Vorgebauten gegenseitig hoch. Bis halt einer vom Limit genug hat und aussteigt. Dass so vorgegangen wird - in der Hoffnung so auch Schnäppchen zu machen - haben mir einige Händler erklärt - dass sie es so machen.
Ich halte das - mit Verlaub - für ziemlichen Blödsinn. Aber ich bin ja erst seit Kurzem im Geschäft.
Grüße
Klaus
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Ampelos » Sa 25.06.22 16:35

chevalier hat geschrieben:
Sa 25.06.22 16:19
Was ist da denn los ?

Screenshot 2022-06-25 at 16-13-25 Leu Numismatik_Easy-Resize.com(1).jpg
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von T........s » Sa 25.06.22 16:45

Zwerg hat geschrieben:
Sa 25.06.22 16:33
Timestheus hat geschrieben:
Sa 25.06.22 15:49
Dummerweise machen das wohl einige Händler so - und treiben sich mit den Vorgebauten gegenseitig hoch. Bis halt einer vom Limit genug hat und aussteigt. Dass so vorgegangen wird - in der Hoffnung so auch Schnäppchen zu machen - haben mir einige Händler erklärt - dass sie es so machen.
Ich halte das - mit Verlaub - für ziemlichen Blödsinn. Aber ich bin ja erst seit Kurzem im Geschäft.
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Ich kann nur wiedergeben, was die Händler mir wiedergegeben haben im Gespräch. Und das waren durchaus auch hier im Forum bekannte (größere) und länger existierende Händler. Und da dies auch unabhängig - nicht in einem Gruppengespräch - geäußert wurde (wobei jeder so eigene Taktiken hat) - nehme ich an, dass die Personen nicht einfach so "daher geredet" haben.

Wäre ich Händler - würde ich es aber ehrlich gesagt auch versuchen. Du platzierst generell bei Münzen die für Dich in Frage kommen zig Vorgebote - und wenn eine Münze durch rutscht - was ja sogar mir als Privatbieter passiert - hast Du als Händler eine Münze mit sehr guten EK bekommen. Wieso also nicht.

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von jschmit » Sa 25.06.22 16:49

Die meisten Bieter sind keine Händler. Und warum das Hochpushen? Bei Leu werden die meisten Münzen schon vor der eigentlich Endzeit vergeben. Du hast dann nämlich nur 30 Sekunden um noch schnell zu überbieten. Das klingt nach viel, ist es aber nicht. Du hast dann auch keinen Bieten-Button den du 100x drücken kannst sondern musst die Zahl manuell eingeben und hoffen, dass das Gebot durchkommt UND höher ist. Ich hab etliche Male bei Leu gekauft und kein einziges Mal von den letzten 30 Sekunden profitiert. Und das sieht man bei vielen Leu-Münzen. Und die Preise sind, bis auf die üblichen Ausreisser, noch ganz okay im Schnitt.

Ich sehe da noch kein Durchdrehen. Am Tag der jeweiligen Auktion wird noch mal etwas geboten und dann war's eigentlich auch schon eine recht normale Auktion.
Grüße,

Joel

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von chevalier » Sa 25.06.22 17:21

Timestheus hat geschrieben:
Sa 25.06.22 16:45
Zwerg hat geschrieben:
Sa 25.06.22 16:33
Timestheus hat geschrieben:
Sa 25.06.22 15:49
Dummerweise machen das wohl einige Händler so - und treiben sich mit den Vorgebauten gegenseitig hoch. Bis halt einer vom Limit genug hat und aussteigt. Dass so vorgegangen wird - in der Hoffnung so auch Schnäppchen zu machen - haben mir einige Händler erklärt - dass sie es so machen.
Ich halte das - mit Verlaub - für ziemlichen Blödsinn. Aber ich bin ja erst seit Kurzem im Geschäft.
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Ich kann nur wiedergeben, was die Händler mir wiedergegeben haben im Gespräch. Und das waren durchaus auch hier im Forum bekannte (größere) und länger existierende Händler. Und da dies auch unabhängig - nicht in einem Gruppengespräch - geäußert wurde (wobei jeder so eigene Taktiken hat) - nehme ich an, dass die Personen nicht einfach so "daher geredet" haben.
Den 'bekannteren' Händler möchte ich sehen, der dir sowas erzählt haben will. Du scheinst ja für manche Menschen geradezu sowas wie ein "Kummerkasten" zu sein. Warum nennst du nicht endlich mal Roß und Reiter? Welche Händler sollen denn das gewesen sein ? :roll:

P.S. Und erzähl jetzt nicht wieder, dass sei vertraulich !
Thomas

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