Unser neues Spiel: Münzstätten rund um die Welt, quer durch die Geschichte

[TorWil]

Genf, 2 Sol (IHS Gegenstempel auf franz. Douzain, ich hoffe mal das das für die Kritiker als Prägung aus Genf zählt):

[olricus]

Ich nehme das F von Genf für die Münzstätte Florenz:
Fürstentum Lucca und Piombino, 5 Franchi 1806, Elisa Bonaparte und Felix Baciochi,
Elisa ist eine Schwester von Kaiser Napoleon.

[TorWil]

Zwickau, Groschen, Sachsen-Wittenberg, Ernst, Albrecht und Wilhelm III., 1478:

[ischbierra]

Ulm, Stadt, einseitiger Pfennig oJ, 0,88 gr.; KM 9

[Basti aus Berlin]

Dann mache ich weiter mit M = Metz.

Frankreich
5 Céntimes (Cu) 8 = 1799/1800 AA
Metz
KM# 640.2

Habe ich vor 10 Jahren auf der Numismata München geschenkt bekommen. Aus einer Kramkiste eines Händlers stammend.

Weiter geht es mit Z

[TorWil]

Zacateas, 8 Reales, Mexiko:

[olricus]

Münzstätte Santiago, Chile, 20 Centavos 1881.

[TorWil]

Orleans, 5 Centimes, Frankreich 1. Republik:

[olricus]

Münzstätte Surabaya auf der Insel Java, Indonesien, 1/2 Stüber Kupfer für die damalige Kolonie
Niederländisch-Ostindien, 1810, Monogramm LN verschlungen für Ludwig Napoleon als König der
Niederlande, ein Bruder von Kaiser Napolen Bonaparte.

[olricus]

6 Nummi des Heraclius geprägt in Alexandria

[TorWil]

Augsburg, Pfennig, Udalschalk v. Eschenlohe (1184-1202):

[olricus]

Görlitz, Heller 15. Jahrhundert, sogen. Katterfinken.

[MartinH]

Damit wir nicht die gleichen Münzstätten mit Z wiederholen erlaube ich mir folgendes: Görlitz, poln. Zgorzelec leitet sich von dem altobersorbischen *Zgorelc (= Siedlung auf einem ausgebrannten Waldstück, Brandrodungssiedlung) her (Quelle: https://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/or ... -zgorzelec).

Machen wir also mit C wie Cambrai weiter. Eine einseitige Cu Belagerungsklippe zu 5 Patard 1581 geprägt während der Belagerung durch Alessandro Farnese im 80 jährigen Krieg. Während der Belagerung wurden hauptsächlich kupferne (Bronze, Messing) Belagerungsmünzen im Auftrag der Stadtverwaltung zu 1,2,5 und 10 Patard geprägt. Am häufigsten sind die Stücke zu 10 Patard.

Während der Revolte der Niederlande gegen Philipp II. von Spanien bemächtigte sich Baudouin de Gavre der Stadt. Nach langem politischem Ringen gelang es Willem, die Generalstaaten dazu zu bewegen, den Herzog von Anjou zum souveränen Fürsten und Herrn der Niederlande zu ernennen. Damit hofften die Niederländer, dass Frankreich gegen die Niederländer intervenieren würde. Obwohl Anjou den Spa-niern nicht offen den Krieg erklärte, unterstützte er die Niederländer mit 17.000 Mann. Diese Trup-pen wurden bei Kamerijk, auf dem Gebiet der habsburgischen Niederlande (heute Teil des heutigen Frankreichs), stationiert. Im Jahr 1581 zogen die spanischen Truppen unter dem Prinzen von Parma, Alexander Farnese, in die französische Festung Cambrai ein und belagerten sie. Jean de Monluc de Balagny kam an der Spitze von 1000 Infanteristen Cambrai zu Hilfe, konnte die Spanier zurückschlagen, bevor wenige Tage später im August 1581 der (neue) Herzog von Anjou die Belagerung mit einem französischem Heer von 14.000 Soldaten aufheben konnte. Angesichts der überwältigenden neuen französischen Armee unter dem Herzog von Alençon (und Anjou) zogen sich die spanischen Invasoren schnell aus Cambrai zurück. Der Herzog von Anjou ernannte am 20. August 1581 Jean de Monluc de Balagny zum Gouverneur von Cambrai.(Quelle: Wiki)

Ironie der Geschichte: Jean de Monluc de Balagny war aber so unbeliebt, dass die Bürger 1586 die Stadt an die Spanier übergaben...

[TorWil]

Istros, Stater, Moesia (um 300 v.Chr.):

[MartinH]

S wie Saint-Omer: Ein Cu-Präsenzzeichen 1526 im Wert von 12 deniers.

Bei diesem durchaus häufigen Präsenzzeichen geht die Zuordnung im Handel munter durcheinander. Aufgrund von Archivalien kann es eindeutig dem Kollegiatsstift der damals noch Kollegiatsstiftskirche Saint-Omer im gleichnamigen Ort zugeordnet werden. Der Gebrauch von Präsenzzeichen wurde erstmalig in den Statuten von 1424 festgelegt. So bekam jeder „ecotiers“ von Ostern bis Allerheiligen täglich vier Méreaux für seine Anwesenheit beim Gottesdienste.

Die Regelungen von 1434 verschärften die Ausgabebedingungen und sahen vor, dass die Ausgaben für die Teilnahme an der Messe nur an diejenigen erfolgte sollte, die bereits beim “Gloria patria“ anwesend waren. Ausgeteilt wurden Sie am Ende der großen Messe. Aus der Zeit sind aber keine Mereaux erhalten.

Im Laufe der Zeit wurde das System der Mereaux auch auf die Kaplane und Vikare erweitert.1526 wurde ein weiterer Beschluss zur Prägung von Mereaux gefasst. Die Stempel wurden aufbewahrt und auch in den späteren Jahren genutzt (so findet man Sie auch auf überprägten Münzen mit der Jz. 1625). Neben der Verwendung als Präsenzen wurden sie auch zur Entlohnung von Arbeitern verwendet. Sie finden sich auch in weiter von Saint-Omer entfernten Funden wieder.

Im Kapitel wurden die Mereaux „parisis“ genannt, da alle Austeilungen und Geldbußen der Canonici nach sous und deniers berechnet wurden. In der Stadt wurden sie „presence“ genannt. (Quelle: Alexander Hermand: Münzgeschichte der Stadt St. Omer mit Untersuchungen über den Ursprung und Zweck der Mereaux. J. Num. de Hannovre Bd. III, 17/18 (1837) Sp.209-248.)