Fragen zu Pagoda Indien

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antisto
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Fragen zu Pagoda Indien

Beitrag von antisto » Mo 01.04.24 14:11

Ich habe meine Sammlung um eine wirklich hübsche kleine indische Goldmünze erweitert, eine sogenannte Pagoda, die nach den meisten Angaben der West Ganga Dynastie von Talakada, Karnataka (oft auch mit Orissa angegeben) zugeordnet wird, die laut Wikipedia bis ca. 1.000 n.Chr. andauerte. Die Münze wird aber meist mit „vor 1327“ datiert.
Vielleicht kann hier jemand Licht in das Dunkel der etwas vagen und widersprüchlichen Angaben bringen. Und was war geschichtlich im Jahr 1327?
Die 13-14 mm kleine Münze liegt mit 3,92 g recht schwer in der Hand, der Goldgehalt wird nach nicht sehr verlässlichen Quellen im Netz mit 93 % bzw. 95 % angeben. Weiß hier jemand Genaueres?
Ein wenig störend ist der schwarze Belag besonders auf dem Revers. Weiß jemand, was das sein könnte, und sollte man das entfernen? Mit Chemie will ich hier nicht arbeiten, mechanisch mit Skalpell oder wie auch immer auch nicht. Gibt es eine unbedenkliche Methode, die einen Versuch wert wäre?
Aber auch so: Mir gefällt dieses Münzlein, von der es verschiedene Varianten gibt. Schade nur, dass sie mir nicht bereits vor 10 Jahren über den Weg gelaufen ist. Dass sich seitdem der Preis mehr als verdoppelt hat, liegt nicht nur an dem gestiegenen Goldpreis…
AS
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Re: Fragen zu Pagoda Indien

Beitrag von KarlAntonMartini » Mo 01.04.24 16:40

Tye, Early World Coins hat ein ganz ähnliches Stück als Nr. 801, beschrieben: anonym, ca. 1080-1140, Elefant und "floral scroll", Gold ca. 3,7 g. dort ein Verweis auf Mitchiner, Oriental Coins, Non-Islamic States..., Nr. 702. Hab ich leider nicht. - Ein sehr ansehnliches Stück, Glückwunsch! Den antiken Dreck würde ich lassen, das Risiko von Kratzern wäre mir zu hoch, vielleicht vorsichtig in Seifenlauge oder Alkohol baden. Grüße KarlAntonMartini
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Re: Fragen zu Pagoda Indien

Beitrag von Zwerg » Mo 01.04.24 20:37

Etwas "Genaueres" als die verschiedenen Angaben der Auktionatoren wirst Du nicht finden.
Ich habe vor einigen Jahren einmal versucht, eine jedem genehme Bestimmung zu finden - und bin gescheitert.
Recht vernünftig finde ich die Beschreibung von Heritage Europe
https://www.coinarchives.com/w/openlink ... 67e10379f7

Es gibt den Typ auch recht früh mit anderer Rückseite (Friedberg 296 und 297), aber ohne gefundenes Auktionsvorkommen (wird richtig teuer sein!)

Die Darstellung des Elefanten ist faszinierend. Der Kopfschmuck erinnert mich immer an eine Grußmutter-Schlafhaube aus der Wilhelm-Busch-Zeit.

Grüße
Klaus
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Re: Fragen zu Pagoda Indien

Beitrag von antisto » Mo 01.04.24 21:38

Ja, die Beschreibung von Heritage hilft mir weiter und bringt ein wenig Licht in das Dunkel des Jahrgangs 1327.
Und „Großmutters Schlafhaube“ nach Wilhelm Busch bringt es berührend auf den Punkt, was mich an dieser Münze so anspricht.
Danke! Und danke auch euch anderen für eure Rückmeldungen!!!
AS
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Re: Fragen zu Pagoda Indien

Beitrag von antisto » Mo 01.04.24 23:07

P.S. Ja, die Darstellung meines Stückes ist wirklich attraktiv.
Allerdings: Bei dem in meinen Augen niedlichsten Exemplar tat es mir vor wenigen Jahren nachträglich leid, hier nicht zugeschlagen zu haben:
https://www.ma-shops.de/kuenkeramdom/item.php?id=18742
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Re: Fragen zu Pagoda Indien

Beitrag von Numis-Student » Do 04.04.24 10:23

Ich habe jetzt zur Reinigung mit Weinsäure ein eigenes Thema erstellt:
--> viewtopic.php?f=12&t=69467

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Fragen zu Pagoda Indien

Beitrag von antisto » Fr 16.08.24 15:02

Eine Frage an die Erhaltungsexperten:
Warum bringt diese Münze mit abgeschnittenem Elefantenkopf 1.200: https://www.coinarchives.com/w/lotviewe ... bbc3ba10b3
während in der selben Auktion ein Los später die gleiche aber deutlich attraktivere Münze nur die Hälfte bringt? https://www.coinarchives.com/w/lotviewe ... 91e8a41d1e
Das kann doch nicht nur daran liegen, dass die teure geslapt ist und die andere diesen nicht sehr störenden dunklen Flecken hat!?
Oder muss man da zwischen mehr oder weniger seltenen Varianten differenzieren?
AS
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Re: Fragen zu Pagoda Indien

Beitrag von Zwerg » Fr 16.08.24 15:48

Die mag für Dich attraktiver sein, aber die geslabbte ist deutlich besser in der Qualität - auch wenn ein Teil des Kopfes fehlt.
Das wird für diese Käufer entscheidend sein.

Grüße
Klaus
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Re: Fragen zu Pagoda Indien

Beitrag von antisto » So 18.08.24 16:44

Danke für die Rückmeldung. Für mich wäre der abgeschnittene Kopf jedenfalls ein Ausschlusskriterium…
Grüße,
AS
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