Octavian Bronze Gegenstempel
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Octavian Bronze Gegenstempel
Danke für den Beitrag Justus.
Frage - kannst Du auch auf Fotos verweisen? Ich lasse mich dann gerne überzeugen!
Grüße
Klaus
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ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
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Re: Octavian Bronze Gegenstempel
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Re: Octavian Bronze Gegenstempel

Vielen Dank Justus für den Beitrag.justus hat geschrieben: ↑So 21.07.24 16:38Es handelt sich um zwei verschiedene Markierungen. Ob sie in einem direkten Zusammenhang stehen mag ich nicht zu entscheiden.
Bei der oberen Markierung handelt es sich um einen „Einhieb“mit einer einseitigen Klinge, wie bereits festgestellt wurde. Bei genauer Betrachtung kann man jedoch erkennen, dass sie sich sowohl farblich, als auch durch die nicht exakt gleiche, wenn auch nur minimal divergierende Ausrichtung unterscheiden.
Die untere Markierung stellt einen Gegenstempel dar, welcher in der frührömischen Kaiserzeit auf Sesterzen des Augustus (Münzmeister, Serie II/IV) am Rhein zum Einsatz kam.
Der Typus wird bei Ulrich Werz unter der Nr. 17, Untertyp 17.1/1 (ohne rechteckige Umrandung) als „Ähre“ bezeichnet (vgl. Anhang).
Schließe mich Klaus an, Bild wäre klasse.
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Re: Octavian Bronze Gegenstempel
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Re: Octavian Bronze Gegenstempel
Besagter Gegenstempel 17.1 - hier in natura https://kuenker.auex.de/Auktion/Katalog ... onsId=1189 - wird von Werz in spätaugustisch- frühtiberisch eingeordnet. Das ist die Zeit 50 Jahre nach Prägung besagter "Dupondien". Allein dies macht einen Kontext unwahrscheinlich. Hinzu kommt die für einen Gegenstempel doch zu kleine Größe der Punzierung
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Re: Octavian Bronze Gegenstempel
Fotos gibt es leider nicht, der Gegenstempel bei Werz ist singulär.
Ich bleibe bisher bei meiner modernen Einschätzung
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Re: Octavian Bronze Gegenstempel

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Re: Octavian Bronze Gegenstempel
Foto ?
Die Beschreibung, - die Münze selber hat Werz wohl nicht gesehen - ist "nicht zielführend"
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Re: Octavian Bronze Gegenstempel
Dazu bedarf es eines zweiten Exemplars, wo Kerbe & Punzierung in gleicher Positionierung liegen. Ansonsten eine nicht überzeugende Vermutung.Reinhard Wien hat geschrieben: ↑So 21.07.24 15:33Die Kerbe steht mit Sicherheit in einem Zusammenhang zur Punze.
Warum zuerst ein aufwendig gearbeitetes Stempeleisen, anschließend aber nur eine simple "Messerspitze" für die Vollendung der Kontermarkierung?Reinhard Wien hat geschrieben: ↑So 21.07.24 15:33Es handelt sich um einen kontrolliert angesetzten Einhieb (wahrscheinlich Messerspitze mit einseitiger Klinge)
Ob der Kerbenhieb gewollt oder unabsichtlich passierte lässt sich so niemals beantworten.
Wenn man den Gegenstempeleisen doppelt so gross geschnitten hätte (was keinen größeren Aufwand bedeutet hätte) wäre es keines Kerbenhiebes mehr nötig gewesen, nicht wahr?Reinhard Wien hat geschrieben: ↑So 21.07.24 15:33
Wahrscheinlich sollte das Ornament/Symbol dadurch deutlicher wahrgenommen werden.
Dies wäre eine hier und heute erstmals in der Forschung geäußerte Vermutung.Reinhard Wien hat geschrieben: ↑So 21.07.24 15:33Vielleicht war die Münze ähnlich einer Auszeichnung nur in einfacher Ausführung jedem Schlachteilnehmer ausgefolgt worden. In erster Linie als Bestätigung der Mitwirkung und daher von hohem ideellen Wert, bei Bedarf aber trotzdem als Zahlungsmittel geeignet
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Re: Octavian Bronze Gegenstempel
Nur bedingt, denn die Form des "Blattes" auf deinem Stück ist gänzlich anders wie die bei Lot 1282. Deins eher fächerförmig, Künkers 1282 hingegen lang hochgeschossen
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Re: Octavian Bronze Gegenstempel
Nehmen wir mal an, diese Bronzen wären tatsächlich Teil des Soldes gewesen (der andere Teil in Silberdenaren). Wieviel hätten der Sold dann gewogen?Reinhard Wien hat geschrieben: ↑So 21.07.24 13:50
Eine Markierung für den Sold der sicher zahlreichen lokalen (griechischen) Hilfstruppenverbände auf der Seite von Octavian und Agrippa wäre eine nicht ganz von der Hand zu weisende Möglichkeit.
10 Denare in "Dupondien" a 15 g hätten 1,2 kg gewogen, 50 bereits fast 5 kg.
Etwas anderes: Wenn die Markierung tatsächlich mit Soldzahlungen in Verbindung stünde, müsste sie doch auch auf Denaren zu finden sein, nicht wahr?
Meine Meinung:
Die im Gegensatz zu den fein geschnittenen Denaren recht grob und plump geschnittenen "Dupondien" wurden in Standortnähe der Legionen hergestellt, um den Geldumlauf zu gewährleisten. Denn wo viel Silber durch die Militärs ausgegeben wird muss auch Wechselgeld in kleineren Nominalen kursieren. Ein Problem, was im Westen des späteren Kaiserreiches noch viele viele Jahrzehnte fortbestand.
Zuletzt geändert von Lucius Aelius am So 21.07.24 18:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Octavian Bronze Gegenstempel
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Re: Octavian Bronze Gegenstempel
*Lucius Aelius hat geschrieben: ↑So 21.07.24 18:25Etwas anderes: Wenn die Markierung tatsächlich mit Soldzahlungen in Verbindung stünde, müsste sie doch auch auf Denaren zu finden sein, nicht wahr?
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Re: Octavian Bronze Gegenstempel
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Re: Octavian Bronze Gegenstempel
Das Vorgehen der römischen Zentralregierung zur Geldversorgung bekommt ganz langsam ein Gesicht in der Literatur.
Irgendwann habe ich mir einmal eine schöne Seminararbeit der Uni Wien von Silke Hahn (https://de.linkedin.com/in/silke-hahn-886a40207) bei academia geladen: Münztransport en bloc in der Romischen Welt.
Man muß sich vor Augen halten, daß die Produktion von Münzen fast ausschließlich für das Heer erfolgte, sicherlich nicht an eine zivile Verwaltung.
Zitat aus der Arbeit:
Abschweifend mit schönen Grüßen
Klaus
Irgendwann habe ich mir einmal eine schöne Seminararbeit der Uni Wien von Silke Hahn (https://de.linkedin.com/in/silke-hahn-886a40207) bei academia geladen: Münztransport en bloc in der Romischen Welt.
Man muß sich vor Augen halten, daß die Produktion von Münzen fast ausschließlich für das Heer erfolgte, sicherlich nicht an eine zivile Verwaltung.
Zitat aus der Arbeit:
Das hat jetzt mit dem Gegenstempel nur ganz indirekt etwas zu tun - soll aber ein wenig verdeutlichen, daß eine poplige Bronzemünze nun wirklich kein Repräsentationsobjekt oder Ordensersatz gewesen sein kann. Für den Tagesbedarf war Kleingeld notwendig, die Millionen Sesterzen waren reine Recheneinheiten, ansonsten war Edelmetall angesagt.Hauptausgabe des römischen Staates waren die Militärkosten: Pro Legion fielen Soldzahlungen von über 1,5 Mio denarii pro Jahr
an; wert- und gewichtsmäßig entspräche dies je nach Nominal – aurei, denarii oder asses –
Münzgeld aus wahlweise 500 kg Gold, 6200 kg Silber oder 300.000 kg Kupfer. Rein rechnerisch
würde der zu transportierende Jahressold einer einzigen (!) Legion je nach Nominal zwischen
einem Gewicht von 5t in denarii und 265t in asses schwanken. Für den Transport des Soldes in asses wären 3–9 randvoll beladene Schiffe am Seeweg nötig, am Fluß ca. 38 bis rund 90 Frachter; am Landweg deutlich über 1000 Ochsenkarren. Selbst bei voller Würdigung der logistischen Fähigkeiten der Römer wirkt dieses Szenario wenig praktikabel. Auch für den einzelnen Legionär wäre es unhandlich gewesen, pro Zahltag mehrere Kilo Kupfergeld gereicht zu bekommen und einen wachsenden Berg davon verwalten zu müssen – die Fundsituation spricht ebenfalls dagegen.
Abschweifend mit schönen Grüßen
Klaus
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