Römische Münzen aus Xanten
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Römische Münzen aus Xanten
Ich stimme Rainer zu. Optisch hübsch und preislich im Rahmen. Den Belag finde ich nicht störend. Bei den anderen musst du dich fragen, ob dich die Münze wirklich auf Dauer glücklich macht. Wenn du dir unsicher bist - lass es sein.
Grüße,
Joel
Joel
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Re: Römische Münzen aus Xanten
Sehe ich ähnlich, das Sondermann-Stück ist von Stil und Erhaltung her am attraktivsten. Die anderen... Ja, wenn es finanziell gesehen so ist, dann noch das Auktuionsstück für 100 oder 120 (+Musik), aber das wäre eher die Version "Und wenn eine deutlich schönere kommt, kann man immer noch umtauschen".
MR
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- Dittsche (Di 01.04.25 09:01)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Römische Münzen aus Xanten
Nabend, so richtig überzeugt, bin ich von den oben gezeigten noch nicht. Ich warte/suche weiter.
Dieses Stück hat zwei selten so tolle Porträtseiten, aber ästhetisch finde ich sie aufgrund der Schrötlingsform eher nicht.
https://www.biddr.com/auctions/artemide ... &l=7029019
Dieses Stück hat zwei selten so tolle Porträtseiten, aber ästhetisch finde ich sie aufgrund der Schrötlingsform eher nicht.
https://www.biddr.com/auctions/artemide ... &l=7029019
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Re: Römische Münzen aus Xanten
Den teuersten gab es bei ROMA für 1.800 GBP
https://www.coinarchives.com/a/openlink ... 9b7d68922f
Ansonsten liegen gut vollversilberte Exemplare so um die 1.000 €
https://www.coinarchives.com/a/openlink ... 7c55fa3ae1
Grüße
Klaus
https://www.coinarchives.com/a/openlink ... 9b7d68922f
Ansonsten liegen gut vollversilberte Exemplare so um die 1.000 €
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Klaus
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
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Re: Römische Münzen aus Xanten
Evtl. auch einen Blick wert - ich kenne es aber noch nicht !
--> viewtopic.php?f=85&t=72127
Schöne Grüße
MR
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Schöne Grüße
MR
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- Dittsche (Sa 19.04.25 10:33)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Römische Münzen aus Xanten
Hallo!
Im Zusammenhang der Postumusmünzen bin ich beim „Kult vom Niederrhein“ ausgekommen, dem
Hauptgott der Bataver dem Hercules Magusanus.
Was war der Anlass für diese Rückseitenwahl auf den Münzen ? Vielleicht hatte Postumus eine Affinität zu
den Batavern, ggf. batavische oder gallische Wurzeln? Oder doch eher einen kriegerischen
Zusammenhang? Oder „nur“ aus seiner Vorliebe für Hercules heraus? Eine Würdigung der rekrutierten
batavischen Einheiten, insbesondere der Reitertruppen?
Im Forum gab es 2005 zwischen Pscipio und Peter43 hierzu einen Austausch.
viewtopic.php?f=6&t=11926&p=99561&hilit ... nus#p99561
Ergänzend zunächst die beiden Typen hierzu. Von Postumus gibt es einen sehr seltenen Antoninian mit
Hercules Magusanus
https://www.acsearch.info/search.html?t ... ategory=1-
2&lot=&date_from=&date_to=&thesaurus=1&images=1&en=1&de=1&fr=1&it=1&es=1&ot=1¤cy=us
d&order=0
und einen seltenen Doppelsesterz
https://www.acsearch.info/search.html?t ... ategory=1-
2&lot=&date_from=&date_to=&thesaurus=1&images=1&en=1&de=1&fr=1&it=1&es=1&ot=1¤cy=us
d&order=0
Kaufmann führt mit auf, dass der Magusanus auf Siege über Germanen am Niederrhein beruhen.
Verschiedenste Versuche der Namens- bzw. Attributableitungen des Magusanus, wie z. B. die Stärke,
Macht und Kraft des Donar, werden in der Germania 99 aufgegriffen. Hier werden
Petermandel/Spickermann aus 2022 zitiert und weisen darauf hin, „…dass der im Dunkel liegende
Ursprung von Magusanus keine Rolle spielt, da es sich um einen rein römischen Kult romanisierter
Bataver im militärischen Umfeld handelt…als „mächtigen Alten“ beschreibt und ihm einen lokalen Aspekt
im Sinne von „unserem Hercules“ verleiht.“
Nach Elmer war der Anlass dieser Rückseite vielleicht ein militärischer Erfolg über eingedrungene
Germanen.
In der Auktion 2016 von Jacquier zum Los 657 wird zum Doppelsesterz geschrieben:
Vielleicht war Xanten in den Jahren 260/61 in Gefahr und wurde vom Kaiser persönlich verteidigt.
In der Kölner Stadtgeschichte wird eine gallische Herkunft Postumus vermutet.
Momentan gibt es z. B. dieses Stück am Markt, m. E. in dieser Erhaltung ein gutes Stück zu teuer.
https://www.ma-shops.de/cgb/item.php?id=112416
Mal schauen, wann ein nettes Exemplar des Doppelsesterzen auftaucht. Wobei die ganzen gefälschten
und bearbeiteten Stücke mir schon ein mulmiges Gefühl geben und bremsen, wenn es preislich etwas
mehr wird.
Anmerkung zum Kampmann 4. Auflage:
Bei den Preisangaben für den Antoninian muss ein Fehler unterlaufen sein. Diese werden je nach
Erhaltung zwischen 25 und 100€ angegeben.
Quellen:
Friedrich Kaufmann: Mythologische Zeugnisse aus römischen Inschriften
Georg Elmer: Die Münzprägung der gallischen Kaiser in Köln, Trier und Mailand
Norbert Wagner: Hercules Magusanus
Alexander Rubel/Rada Varga: Hercules Magusanus im Lager der als I Batavorum in der Germania 99
Der Kölner Kaiser Postumus - Die Stadt am Rhein wird Hauptstadt eines rebellischen Reiche
Im Zusammenhang der Postumusmünzen bin ich beim „Kult vom Niederrhein“ ausgekommen, dem
Hauptgott der Bataver dem Hercules Magusanus.
Was war der Anlass für diese Rückseitenwahl auf den Münzen ? Vielleicht hatte Postumus eine Affinität zu
den Batavern, ggf. batavische oder gallische Wurzeln? Oder doch eher einen kriegerischen
Zusammenhang? Oder „nur“ aus seiner Vorliebe für Hercules heraus? Eine Würdigung der rekrutierten
batavischen Einheiten, insbesondere der Reitertruppen?
Im Forum gab es 2005 zwischen Pscipio und Peter43 hierzu einen Austausch.
viewtopic.php?f=6&t=11926&p=99561&hilit ... nus#p99561
Ergänzend zunächst die beiden Typen hierzu. Von Postumus gibt es einen sehr seltenen Antoninian mit
Hercules Magusanus
https://www.acsearch.info/search.html?t ... ategory=1-
2&lot=&date_from=&date_to=&thesaurus=1&images=1&en=1&de=1&fr=1&it=1&es=1&ot=1¤cy=us
d&order=0
und einen seltenen Doppelsesterz
https://www.acsearch.info/search.html?t ... ategory=1-
2&lot=&date_from=&date_to=&thesaurus=1&images=1&en=1&de=1&fr=1&it=1&es=1&ot=1¤cy=us
d&order=0
Kaufmann führt mit auf, dass der Magusanus auf Siege über Germanen am Niederrhein beruhen.
Verschiedenste Versuche der Namens- bzw. Attributableitungen des Magusanus, wie z. B. die Stärke,
Macht und Kraft des Donar, werden in der Germania 99 aufgegriffen. Hier werden
Petermandel/Spickermann aus 2022 zitiert und weisen darauf hin, „…dass der im Dunkel liegende
Ursprung von Magusanus keine Rolle spielt, da es sich um einen rein römischen Kult romanisierter
Bataver im militärischen Umfeld handelt…als „mächtigen Alten“ beschreibt und ihm einen lokalen Aspekt
im Sinne von „unserem Hercules“ verleiht.“
Nach Elmer war der Anlass dieser Rückseite vielleicht ein militärischer Erfolg über eingedrungene
Germanen.
In der Auktion 2016 von Jacquier zum Los 657 wird zum Doppelsesterz geschrieben:
Vielleicht war Xanten in den Jahren 260/61 in Gefahr und wurde vom Kaiser persönlich verteidigt.
In der Kölner Stadtgeschichte wird eine gallische Herkunft Postumus vermutet.
Momentan gibt es z. B. dieses Stück am Markt, m. E. in dieser Erhaltung ein gutes Stück zu teuer.
https://www.ma-shops.de/cgb/item.php?id=112416
Mal schauen, wann ein nettes Exemplar des Doppelsesterzen auftaucht. Wobei die ganzen gefälschten
und bearbeiteten Stücke mir schon ein mulmiges Gefühl geben und bremsen, wenn es preislich etwas
mehr wird.
Anmerkung zum Kampmann 4. Auflage:
Bei den Preisangaben für den Antoninian muss ein Fehler unterlaufen sein. Diese werden je nach
Erhaltung zwischen 25 und 100€ angegeben.
Quellen:
Friedrich Kaufmann: Mythologische Zeugnisse aus römischen Inschriften
Georg Elmer: Die Münzprägung der gallischen Kaiser in Köln, Trier und Mailand
Norbert Wagner: Hercules Magusanus
Alexander Rubel/Rada Varga: Hercules Magusanus im Lager der als I Batavorum in der Germania 99
Der Kölner Kaiser Postumus - Die Stadt am Rhein wird Hauptstadt eines rebellischen Reiche
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Re: Römische Münzen aus Xanten
Meinst Du diese?dictator perpetuus hat geschrieben: ↑Fr 07.02.25 21:41Wurden in Xanten nicht auch wahrscheinlich viele der berühmten VAR-Gegenstempel in Asse hauptsächlich aus Lugdunum geschlagen?
https://www.biddr.com/auctions/numismat ... &l=7301792
- dictator perpetuus
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Re: Römische Münzen aus Xanten
Genau. Der wird hoffentlich außerdem meiner. Ich meine gelesen zu haben, dass diese Gegenstempel wohl in Xanten geschlagen worden sein. Vielleicht aber auch in Haltern? Vielleicht weiß man das auch nicht.Dittsche hat geschrieben: ↑Sa 14.06.25 20:09Meinst Du diese?dictator perpetuus hat geschrieben: ↑Fr 07.02.25 21:41Wurden in Xanten nicht auch wahrscheinlich viele der berühmten VAR-Gegenstempel in Asse hauptsächlich aus Lugdunum geschlagen?
https://www.biddr.com/auctions/numismat ... &l=7301792
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Re: Römische Münzen aus Xanten
https://youtu.be/E37W1BNUdw0?si=tnBbA-GZmbRhoxP1dictator perpetuus hat geschrieben: ↑So 15.06.25 19:10Der wird hoffentlich außerdem meiner.Dittsche hat geschrieben: ↑Sa 14.06.25 20:09Meinst Du diese?dictator perpetuus hat geschrieben: ↑Fr 07.02.25 21:41Wurden in Xanten nicht auch wahrscheinlich viele der berühmten VAR-Gegenstempel in Asse hauptsächlich aus Lugdunum geschlagen?
https://www.biddr.com/auctions/numismat ... &l=7301792
Ne Quatsch, sehr interessant....Varusstempel sicherlich top, aber die Rückseite......
Laut Naumann auch möglich in Mainz gestempelt.
Hier mal Leg xxx.....sehr schöne gleichmäßige Erhaltung
https://www.biddr.com/auctions/leu/brow ... &l=7407894
Hoffentlich bald in der Nähe von CUT
BG
Dittsche
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Re: Römische Münzen aus Xanten
Einen Guten,
am WE bin ich nach vielen Jahren mal wieder im APX gewesen. Die weitläufige Anlage und die Nachbauten, wie z. B. das Amphitheater, die Terme oder die Handwerksdarstellungen sind wirklich klasse.
Diesesmal habe ich Museum natürlich auch auf die Münzen einen Blick geworfen. Leider wurden die Münzen textlich nur sehr allgemein beschrieben, so dass eine genaue Zuweisung (für mich) oft nicht möglich war.
Auch ein Bildband der Münzen im Shop gab es nicht, meine Fotos von den Münzen, Weihesteinen oder Außengelände darf ich hier leider auch nicht zeigen.
Diese z. B. konnte ich zuordnen:
https://numismatics.org/ocre/id/ric.1(2).aug.170
https://numismatics.org/ocre/id/ric.1(2).cl.36
Diese Schätzchen lagen leider nicht in Xanten:
https://www.coinarchives.com/a/openlink ... 8fcfa1d25b
https://www.coinarchives.com/a/openlink ... 58bbfd98e8
Es gab auch viele Bronzemünzen, wo die Vorderseite in Topzustand war, jedoch keine Infos zur Rückseite gegeben wurden.
In Summe aus Sicht der Münzen, kann zum Thema Beschreibung noch ein ordentlichenes Schüppchen drauf gelegt werden.
Weiterhin waren im Museum zwei Weihealtare für Hercules Magusanus ausgestellt, einer von einem Soldat der Legion XXX.
In "Die Römer am Niederrhein" schreibt Werner Böcking, dass vor Ort bei der Rekonstruktion eines Ziegelofens, auf Sandsteinstufen kleine Statuen aufgestellt waren. Neben Vesta (der Erdgöttun des Herdfeuers) wurde auch ein Herkules, zwar stark verstümmelt, als Arbeitergott mit der Weihschrift Hercules Magusanus gefunden.
Meine o. g. Frage, hinsichtlich der Verbindung von Postumus und Hercules Magusanus, würde ich nach jetzigem Wissensstand, auf seine allgemeine Affinität zu Hercules zurückführen.
BG
Dittsche
am WE bin ich nach vielen Jahren mal wieder im APX gewesen. Die weitläufige Anlage und die Nachbauten, wie z. B. das Amphitheater, die Terme oder die Handwerksdarstellungen sind wirklich klasse.
Diesesmal habe ich Museum natürlich auch auf die Münzen einen Blick geworfen. Leider wurden die Münzen textlich nur sehr allgemein beschrieben, so dass eine genaue Zuweisung (für mich) oft nicht möglich war.
Auch ein Bildband der Münzen im Shop gab es nicht, meine Fotos von den Münzen, Weihesteinen oder Außengelände darf ich hier leider auch nicht zeigen.
Diese z. B. konnte ich zuordnen:
https://numismatics.org/ocre/id/ric.1(2).aug.170
https://numismatics.org/ocre/id/ric.1(2).cl.36
Diese Schätzchen lagen leider nicht in Xanten:
https://www.coinarchives.com/a/openlink ... 8fcfa1d25b
https://www.coinarchives.com/a/openlink ... 58bbfd98e8
Es gab auch viele Bronzemünzen, wo die Vorderseite in Topzustand war, jedoch keine Infos zur Rückseite gegeben wurden.
In Summe aus Sicht der Münzen, kann zum Thema Beschreibung noch ein ordentlichenes Schüppchen drauf gelegt werden.
Weiterhin waren im Museum zwei Weihealtare für Hercules Magusanus ausgestellt, einer von einem Soldat der Legion XXX.
In "Die Römer am Niederrhein" schreibt Werner Böcking, dass vor Ort bei der Rekonstruktion eines Ziegelofens, auf Sandsteinstufen kleine Statuen aufgestellt waren. Neben Vesta (der Erdgöttun des Herdfeuers) wurde auch ein Herkules, zwar stark verstümmelt, als Arbeitergott mit der Weihschrift Hercules Magusanus gefunden.
Meine o. g. Frage, hinsichtlich der Verbindung von Postumus und Hercules Magusanus, würde ich nach jetzigem Wissensstand, auf seine allgemeine Affinität zu Hercules zurückführen.
BG
Dittsche
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Re: Römische Münzen aus Xanten
Die Legion XXX Ulpia Victrix
Die 30. Legion in Germanien wurde unter Trajan gegründet und auch nahm ihm benannt. Deren Aufstellung wird im Zusammenhang mit der Eroberung Dakiens bzw. mit den Dakerkriegen angenommen, über den genauen Zeitpunkt gibt es jedoch unterschiedliche Ansätze, vermutet wird eine Aushebung zwischen 100 und 105 n. Chr.
Die Verwendung des kaiserlichen zweiten Namensteil „Ulpius“ lässt vielleicht auf eine besondere Zuneigung Trajans zu dieser Legion schließen. Mehrere gefundene Grabsteine von Veteranen in Oberitalien lassen die Aushebung der Legion dort vermuten. Den siegreichen (victrix) Beinamen musste die Legion von Anfang an oder ziemlich zügig nach Aushebung erhalten haben, schließlich zeugen gefundene Ziegelstempeltypen darauf.
Neben den bekannten Darstellungen auf Münzen, Neptun unter Gallienus und Carausius oder Jupiter unter Victorinus, zeugen weiter beispielsweise Funde von Ziegelstempeln und eine Darstellung auf einem gefundenen Helm in Kalkar auf die begleitenden Schutzgötter der 30. Legion. Persönliche Tierkreiszeichen und religiöse Vorlieben der Kaiser, wie z. B. der Geburtstag oder der Tag des Herrschaftsantritts, könnten hier eine Rolle spielen. Der Tag des Herrschaftsantritts von Trajan, der 28.01.98 n. Chr., stand somit im Zeichen des Wassermanns /Neptun.
Nach ihrer Gründung wird die Legion ihren Marschbefehl an die Donau erhalten haben. Vielleicht haben sie bereits an dem 2. Dakerkrieg teilgenommen, ihren ersten längerfristigen Aufenthalt fand in Brigetio im heutigen Ungarn statt. Ziegelfunde mit Stempeln der 30. Legion wurden ebenfalls in Raum Vindobano/Carnuntum (Provinz Pannonien) gefunden.
Um 120 n. Chr. wurde die Legion unter Hadrian an den Niederrhein in das Lager Vetera II verlegt, ggf. mit einer kurzen vorherigen Stationierung in Nimwegen. Die älteste datierbare Steininschrift der Truppe stammt erst aus dem Jahr 189 n. Chr., somit ca. 70 Jahre nach ihrer Ankunft im Lager. Wahrscheinlich hat Hadrian 122 n. Chr. während seiner Germaniatournee auch die Colonia Ulpia Traiana besucht.
Zügig nach der Ankunft am Niederrhein begann die Legion mit der Produktion großer Ziegelmengen, welche bei verschiedenen Bauvorhaben und Infrastruktur in der Provinz Germania benötigt wurden.
Unter Hadrian sind keine Kampfeinsätze bekannt, jedoch unter Antonius Pius kam es vermutlich zu Einsätzen in der Provinz Britannien und ggf. in Nordafrika. In den Xantener Berichten sind Truppenaktivitäten unter Lucius Verus, Marc Aurel und Commodus nicht nachgewiesen. Nach der Ermordung Commodus wird es 192 n. Chr. im Bürgerkrieg auch für diese Legion verlustreiche Kämpfe gegeben haben.
Im Jahr 193. n. Chr. schlug sich auch die 30. auf die Seite Septimius Serverus, daher auch die Ehrung mit der Sonderprägung der Denare. Die Legion muss für Septimius eine wichtige Rolle gespielt haben, da sie den Beinamen „pia fidelis – treu und loyal“ erhalten hat, was eine gefundene Inschrift aus Ankara belegt. In den innerrömischen Streitigkeiten zwischen Septimius und Pescennius Niger und danach mit Clodius Albinus war die 30. Legion beteiligt, ebenso am parthischen Kriegsschauplatz. Dies bezeugen in Xanten gefundene Denare des Septimius, die während des Feldzuges geprägt worden sind. Auch ab 208 n. Chr. für den Britannienfeldzug von Septimius, im Jahr 213 n. Chr. unter Caracalla am Germanenfeldzug in Süddeutschland und an den Perserfeldzügen des Severus Alexander ab 231 n. Chr. dürfte die 30. Legion mitgemischt haben.
Ebenso zum Rachefeldzug gegen die Germanen 235 n. Chr. des Maximinus Thrax, 253 n. Chr. in der Provinz Raetien unter Valerian oder als mobiles Feldherr 260 n. Chr. unter Gallienus operierten Teile der 30. Legion, letzteres auch durch die Ausgabe der Legionsantoniniane belegt.
Im gallischen Sonderreich unter Postumus 260 n. Chr. gehörte die 30. Legion wohl zu den wichtigsten Kerntruppen. Um 260 n. Chr. gab es wohl eine gewaltsame Revolte gegen Postumus, welche jedoch niedergeschlagen wurde. Etwas später, im Sommer 269 n. Chr., scheint die 30. Legion maßgeblich am Sturz von Postumus beteiligt gewesen zu sein und rief den Offizier Laelianus zum Kaiser aus. Vermutlich waren größere Abteilungen der 30. an der Seite von Lailianus in Mainz kämpfend, dort von den loyalen Truppen des Postumus geschlagen wurden. Ein sehr seltener Aureus des Laelianus mit der XXX auf dem Feldzeichen wird darauf bezogen. Über den Ablauf des Aufstandes gegen Postumus gibt es mehrere verschiedene Ansätze. Da Postumus kurz nach Laelianus umgebracht wurde, dürfte die 30.Legion wohl von Strafmaßnahmen verschont geblieben sein.
Victorinus lies 269 n. Chr. auf seinen Münzen 15 Legionen feiern, darunter auch die 30. Legion. An dem Entscheidungskampf fünf Jahre später fand das gallische Sonderreich sein Ende, wobei vermutlich auch größere Teile der 30. Legion erhebliche Verluste gehabt haben.
In 286 n. Chr. wurde der Offizier Carausius zum Kaiser in Britannien und der gallischen Küste ausgerufen. Die Region am Niederrhein dürfte nicht dazu gehört haben. Dennoch mussten sich Teile der 30. Legion im Einfluss des Carausius aufgehalten haben. In der ersten Serie der Legionsantoniniane befindet sich eine Prägung für die 30. Legion. Vielleicht befanden sich die Xantener Soldaten zur zweiten Serie wieder unter dem Einfluss von Kaiser Maximian. Spätestens mit der Rückeroberung Britanniens 297 n. Chr. dürften die Soldaten der 30. Legion zurück an den Niederrhein gekommen sein, sofern sie nicht in andere Heere eingereiht wurden.
Das Schicksal der 30. Legion ab dem ausgehenden 3. Jahrhundert bleibt mangels Zeugnisse weitgehend unklar, da auch das Lager Vetera II vollständig vom Rhein abgeschwemmt worden ist. Zunächst wurde vermutet, dass das Lager 276 n. Chr. mit dem Frankeneinfall zerstört wurde, worauf der späteste datierte Fund ein Sesterz des Postumus von 260 n. Chr. hinwies. Nachdem in Bonn und Neuss erkannt wurde, dass diese auch noch im 4. Jahrhundert mit Truppen besetzt waren, ist dies für Xanten ebenfalls nicht auszuschließen. Inwieweit noch Teile der Legion XXX sich der historisch überlieferten spätantiken Festung in Xanten Tricensimae angehörten, ist weiterhin umstritten, verschiedene Punkte sprechen jedoch für ein Fortbestehen. Funde aus dem frühen 4. Jahrhundert, ein spätantiker Ziegelofen und ein prägefrischer Follis des Constantin, verweisen darauf. Die Wiedereroberung von Tricensimae unter Julian in 359 n. Chr. impliziert vermutlich, dass die Legion XXX bei den Germaneneinfällen 352/355 n. Chr. vernichtet wurde.
Spätestens in 359 n. Chr. im Kampf gegen die Perser in Amida (Türkei) fanden die letzten Teile der 30. Legion aus dem mobilen Feldherr nach über 250-jährigen Bestehen ihr Ende.
Diese Zusammenfassung gibt m. E. die wesentlichen Aktivitäten der 30. Legion aus den Xantener Berichten wieder, was natürlich nur einem Bruchteil der umfassenden Informationen entspricht.
Quelle: https://apx.lvr.de/de/forschung_und_pro ... ungen.html
Die 30. Legion in Germanien wurde unter Trajan gegründet und auch nahm ihm benannt. Deren Aufstellung wird im Zusammenhang mit der Eroberung Dakiens bzw. mit den Dakerkriegen angenommen, über den genauen Zeitpunkt gibt es jedoch unterschiedliche Ansätze, vermutet wird eine Aushebung zwischen 100 und 105 n. Chr.
Die Verwendung des kaiserlichen zweiten Namensteil „Ulpius“ lässt vielleicht auf eine besondere Zuneigung Trajans zu dieser Legion schließen. Mehrere gefundene Grabsteine von Veteranen in Oberitalien lassen die Aushebung der Legion dort vermuten. Den siegreichen (victrix) Beinamen musste die Legion von Anfang an oder ziemlich zügig nach Aushebung erhalten haben, schließlich zeugen gefundene Ziegelstempeltypen darauf.
Neben den bekannten Darstellungen auf Münzen, Neptun unter Gallienus und Carausius oder Jupiter unter Victorinus, zeugen weiter beispielsweise Funde von Ziegelstempeln und eine Darstellung auf einem gefundenen Helm in Kalkar auf die begleitenden Schutzgötter der 30. Legion. Persönliche Tierkreiszeichen und religiöse Vorlieben der Kaiser, wie z. B. der Geburtstag oder der Tag des Herrschaftsantritts, könnten hier eine Rolle spielen. Der Tag des Herrschaftsantritts von Trajan, der 28.01.98 n. Chr., stand somit im Zeichen des Wassermanns /Neptun.
Nach ihrer Gründung wird die Legion ihren Marschbefehl an die Donau erhalten haben. Vielleicht haben sie bereits an dem 2. Dakerkrieg teilgenommen, ihren ersten längerfristigen Aufenthalt fand in Brigetio im heutigen Ungarn statt. Ziegelfunde mit Stempeln der 30. Legion wurden ebenfalls in Raum Vindobano/Carnuntum (Provinz Pannonien) gefunden.
Um 120 n. Chr. wurde die Legion unter Hadrian an den Niederrhein in das Lager Vetera II verlegt, ggf. mit einer kurzen vorherigen Stationierung in Nimwegen. Die älteste datierbare Steininschrift der Truppe stammt erst aus dem Jahr 189 n. Chr., somit ca. 70 Jahre nach ihrer Ankunft im Lager. Wahrscheinlich hat Hadrian 122 n. Chr. während seiner Germaniatournee auch die Colonia Ulpia Traiana besucht.
Zügig nach der Ankunft am Niederrhein begann die Legion mit der Produktion großer Ziegelmengen, welche bei verschiedenen Bauvorhaben und Infrastruktur in der Provinz Germania benötigt wurden.
Unter Hadrian sind keine Kampfeinsätze bekannt, jedoch unter Antonius Pius kam es vermutlich zu Einsätzen in der Provinz Britannien und ggf. in Nordafrika. In den Xantener Berichten sind Truppenaktivitäten unter Lucius Verus, Marc Aurel und Commodus nicht nachgewiesen. Nach der Ermordung Commodus wird es 192 n. Chr. im Bürgerkrieg auch für diese Legion verlustreiche Kämpfe gegeben haben.
Im Jahr 193. n. Chr. schlug sich auch die 30. auf die Seite Septimius Serverus, daher auch die Ehrung mit der Sonderprägung der Denare. Die Legion muss für Septimius eine wichtige Rolle gespielt haben, da sie den Beinamen „pia fidelis – treu und loyal“ erhalten hat, was eine gefundene Inschrift aus Ankara belegt. In den innerrömischen Streitigkeiten zwischen Septimius und Pescennius Niger und danach mit Clodius Albinus war die 30. Legion beteiligt, ebenso am parthischen Kriegsschauplatz. Dies bezeugen in Xanten gefundene Denare des Septimius, die während des Feldzuges geprägt worden sind. Auch ab 208 n. Chr. für den Britannienfeldzug von Septimius, im Jahr 213 n. Chr. unter Caracalla am Germanenfeldzug in Süddeutschland und an den Perserfeldzügen des Severus Alexander ab 231 n. Chr. dürfte die 30. Legion mitgemischt haben.
Ebenso zum Rachefeldzug gegen die Germanen 235 n. Chr. des Maximinus Thrax, 253 n. Chr. in der Provinz Raetien unter Valerian oder als mobiles Feldherr 260 n. Chr. unter Gallienus operierten Teile der 30. Legion, letzteres auch durch die Ausgabe der Legionsantoniniane belegt.
Im gallischen Sonderreich unter Postumus 260 n. Chr. gehörte die 30. Legion wohl zu den wichtigsten Kerntruppen. Um 260 n. Chr. gab es wohl eine gewaltsame Revolte gegen Postumus, welche jedoch niedergeschlagen wurde. Etwas später, im Sommer 269 n. Chr., scheint die 30. Legion maßgeblich am Sturz von Postumus beteiligt gewesen zu sein und rief den Offizier Laelianus zum Kaiser aus. Vermutlich waren größere Abteilungen der 30. an der Seite von Lailianus in Mainz kämpfend, dort von den loyalen Truppen des Postumus geschlagen wurden. Ein sehr seltener Aureus des Laelianus mit der XXX auf dem Feldzeichen wird darauf bezogen. Über den Ablauf des Aufstandes gegen Postumus gibt es mehrere verschiedene Ansätze. Da Postumus kurz nach Laelianus umgebracht wurde, dürfte die 30.Legion wohl von Strafmaßnahmen verschont geblieben sein.
Victorinus lies 269 n. Chr. auf seinen Münzen 15 Legionen feiern, darunter auch die 30. Legion. An dem Entscheidungskampf fünf Jahre später fand das gallische Sonderreich sein Ende, wobei vermutlich auch größere Teile der 30. Legion erhebliche Verluste gehabt haben.
In 286 n. Chr. wurde der Offizier Carausius zum Kaiser in Britannien und der gallischen Küste ausgerufen. Die Region am Niederrhein dürfte nicht dazu gehört haben. Dennoch mussten sich Teile der 30. Legion im Einfluss des Carausius aufgehalten haben. In der ersten Serie der Legionsantoniniane befindet sich eine Prägung für die 30. Legion. Vielleicht befanden sich die Xantener Soldaten zur zweiten Serie wieder unter dem Einfluss von Kaiser Maximian. Spätestens mit der Rückeroberung Britanniens 297 n. Chr. dürften die Soldaten der 30. Legion zurück an den Niederrhein gekommen sein, sofern sie nicht in andere Heere eingereiht wurden.
Das Schicksal der 30. Legion ab dem ausgehenden 3. Jahrhundert bleibt mangels Zeugnisse weitgehend unklar, da auch das Lager Vetera II vollständig vom Rhein abgeschwemmt worden ist. Zunächst wurde vermutet, dass das Lager 276 n. Chr. mit dem Frankeneinfall zerstört wurde, worauf der späteste datierte Fund ein Sesterz des Postumus von 260 n. Chr. hinwies. Nachdem in Bonn und Neuss erkannt wurde, dass diese auch noch im 4. Jahrhundert mit Truppen besetzt waren, ist dies für Xanten ebenfalls nicht auszuschließen. Inwieweit noch Teile der Legion XXX sich der historisch überlieferten spätantiken Festung in Xanten Tricensimae angehörten, ist weiterhin umstritten, verschiedene Punkte sprechen jedoch für ein Fortbestehen. Funde aus dem frühen 4. Jahrhundert, ein spätantiker Ziegelofen und ein prägefrischer Follis des Constantin, verweisen darauf. Die Wiedereroberung von Tricensimae unter Julian in 359 n. Chr. impliziert vermutlich, dass die Legion XXX bei den Germaneneinfällen 352/355 n. Chr. vernichtet wurde.
Spätestens in 359 n. Chr. im Kampf gegen die Perser in Amida (Türkei) fanden die letzten Teile der 30. Legion aus dem mobilen Feldherr nach über 250-jährigen Bestehen ihr Ende.
Diese Zusammenfassung gibt m. E. die wesentlichen Aktivitäten der 30. Legion aus den Xantener Berichten wieder, was natürlich nur einem Bruchteil der umfassenden Informationen entspricht.
Quelle: https://apx.lvr.de/de/forschung_und_pro ... ungen.html
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