Schöne, seltene bzw. interessante Münzen des Gordianus III

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donolli
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Schöne, seltene bzw. interessante Münzen des Gordianus III

Beitrag von donolli » Di 12.02.08 12:34

pscipios anregung folgend, die gordian-diskussionen aus dem schaukasten-thread auszugliedern und da ich ja festgestellt habe, dass ich hier bei weitem nicht der einzige gordian-spezialsammler bin, starte ich hiermit einen neuen thread, unter dem ich künftig den einen oder anderen gordi einstellen werde, den ich euch nicht vorenthalten möchte. mich würde es natürlich sehr freuen, wenn auch andere diesen thread nutzten, um hier speziell über die münzen dieses herrschers zu diskutieren bzw. ihre interessanten oder einfach nur tollen stücke hier einstellen.


den anfang möchte ich mit diesem stück machen, welches ich letzte woche bei einer großen auktionsplattform entdeckt habe:

antoninian des gordianus III:

av: IMP GORDIANVS PIVS FEL AVG (drapierte und kürassierte büste des gordian mit strahlenkrone nach rechts)
rv: P M TR P V COS II P P (nakter hercules schreitet nach rechts, in der erhobenen rechten eine keule, in der linken einen bogen haltend, über der linken schulter ein löwenfell)
antiochia: 242-243 n. chr
ric: 206 (büstenvariante b)

das stück, von dem sich im dorchester-hort 5 exemplare fanden ist stempelgleich mit diesem exemplar bei coinarchives:

http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 24&Lot=850

grüße
olli
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ric206.jpg
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Beitrag von Pscipio » Di 12.02.08 12:54

Diese Rückseite war mir von Gordian III. noch gar nicht bekannt, ein schönes und offensichtlich nicht häufiges Stück, gratuliere! Darf man fragen, was du dafür bezahlt hast?

Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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donolli
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Beitrag von donolli » Di 12.02.08 12:59

klar darfst du ;)

€ 43,13 incl. porto.

grüße

olli
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Beitrag von Pscipio » Di 12.02.08 13:01

Das war dann wohl ein hübsches Schnäppchen!
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von chinamul » Di 12.02.08 13:24

Wie der Zufall so spielt: Über eben dieses Stück aus meiner Sammlung (s. u.) habe ich mir vor wenigen Tagen Gedanken gemacht. Dabei fragte ich mich, ob Hercules sehr zweckmäßig ausgerüstet daherkommt. Er hat zwar den Bogen, aber wo sind die dazugehörigen Pfeile? Und wenn er ihn denn zu benutzen gedenkt, muß er die Keule aus der Hand legen. Viel sinnvoller wäre es da doch, wenn er statt der Keule einen Köcher mit Pfeilen in der Rechten hielte. Ob das möglicherweise hier auch gemeint ist? Fragen über Fragen!
Mein Exemplar hat mich 1991 bei Gilles Blançon DM 90 (also gut € 46) gekostet und damit einen Tick mehr als @donollis Stück.
Im RIC wird dieses Stück als "R" bewertet, und das könnte nach meiner Beobachtung auch hinkommen. @donolli hat demnach sehr gut eingekauft!!!

Gruß

chinamul
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gordi III - herc - keule bogen.jpg
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Beitrag von Peter43 » Di 12.02.08 13:50

Der Gegenstand in der re Hand sieht mir garnicht wie die übliche Keule aus. Die ist doch in der Regel konisch. dh. hat ein dünnes und ein dickes Ende und ist mit Knten versehen. Dies alles liegt hier nicht vor. Im Gegenteil, oben und unten ist dieses Objekt ganz gerade und oben hat es zudem noch eine Art Knopf. Deshalb halte ich es für einen Köcher. Damit wäre auch die Frage nach den fehlenden Pfeilen bantwortet!

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von Chandragupta » Di 12.02.08 14:09

@Peter43: Du warst schneller und hast mir die "Show" gestohlen - bäääh, wie gemein! ;)

Stimmt - ist ein Köcher und ist in der Tat in allen mir bekannten Katalogen falsch beschrieben. Sehr selten. Mein Stück ist grauslich erhalten, war dafür aber einer meiner ersten Antiochia-Antoniniane von Gordian III; übrigens auch Anfang 1992 von Blancon, aus seiner "Wühlkiste" (der hatte davon wohl mehrere).

Gratulation an Donolli für dieses Mega-Schnäppchen; dafür hätte ich das Stück auch genommen. :)
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Beitrag von donolli » Di 12.02.08 14:21

@chinamul:

wobei dein stück nochmal von einer ganz anderen qualität ist! ich wage mal zu behaupten, dass du das heute ganz bestimmt nicht mehr für 46 euro erwerben könntest, also gratuliere ich dir mal auch!

zum thema keule oder köcher: eure argumentation ist hier einleuchtend. bloß: muss eine abbildung auf einer münze unbedingt praxisbezogen sein, oder soll sie hier eher beeindrucken? wenn ich keule und bogen schwinge ist das doch allemahl furchteinflößenden als nur die keule? ;) beispielsweise kann ich einen abacus auch nicht bedienen, wenn ich gerade in der anderen hand eine cornucopiae halte? ;)
wobei das "etwas" bei mir schon mehr wie eine keule aussihet, als auf chinamuls stück. auch auf dem bild von coinarchives würde ich es für eine keule halten.

@chandra:
lese gerade deine antwort und muss sagen, dass ich mich ja gerne auch eines besseren belehren lasse! die keule ist halt ein klassisches attribut des herkules und kommt einen halt, wohl auch dem verfasser des ric, als naheliegndste deutung als erstes in den sinn.


weitere vergleichstücke gibt es hier:
http://mihalkam.ancients.info/giiiric5.html

grüße
olli
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Beitrag von Chandragupta » Di 12.02.08 15:22

Natürlich sind die Beizeichen der Gottheiten/Personifikationen auf den Münzen höchstgradiger künstlerischer Freiheit unterliegend - aber warum nur bin ich schon vor über 15 Jahren "rein instinktiv" auf einen Köcher gekommen? Und das, wo mein Stück nur recht flau ausgeprägt ist (gerade was die Rs. betrifft; deshalb kam's ja damals in der "Hannoveraner Münz-Apotheke" auch nur 25,- DM).

Herkules und Keule - klar, gehört zusammen wie Pech und Schwefel, aber diese Keule hier sieht mir wirklich etwas seltsam "köcherig" aus. Andererseits: Das Löwenfell ist da, wo ist die "zugehörige" Keule? ;)

BTW: Mein Exemplar entspricht erhaltungsmäßig etwa dem dritten unter diesem Link, wobei aber die "Keule" schärfer ausgeprägt ist als der Unterteil des Hercules:
http://mihalkam.ancients.info/giiiric5.html
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Beitrag von Pscipio » Di 12.02.08 15:30

Ich würde das schon als Keule bezeichnen, denn wer hält schon einen Köcher so in der Hand? Auch wenn es nur so halb wie eine Keule aussieht, so fällt das wohl, wie Chandra sagt, unter die künstlerische Freiheit des Stempelschneiders.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von Chandragupta » Di 12.02.08 15:39

donolli hat geschrieben:@chinamul:

wobei dein stück nochmal von einer ganz anderen qualität ist!
Wie sich doch die Geschmäcker unterscheiden! 8O

Ich würde, wenn ich zwischen beiden Stücken die Wahl hätte, Deines nehmen. Weil da nämlich der Herkules "plastischer" ausgeprägt ist. Der Av. ist bei dem Typ nämlich sowas von sekundär...

PS: Hast Du ein Problem mit der "Großmachtaste" auf Deiner Tastatur? :twisted:
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Beitrag von curtislclay » Di 12.02.08 16:09

Nur eine Keule kann so gehalten werden, wie Lars sagt! Sie hat oft auch die üblichen Knoten.
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GIIIAntTRPVHerc.jpg

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Beitrag von donolli » Di 12.02.08 17:06

Chandragupta hat geschrieben:
donolli hat geschrieben:@chinamul:

wobei dein stück nochmal von einer ganz anderen qualität ist!
Wie sich doch die Geschmäcker unterscheiden! 8O

Ich würde, wenn ich zwischen beiden Stücken die Wahl hätte, Deines nehmen. Weil da nämlich der Herkules "plastischer" ausgeprägt ist. Der Av. ist bei dem Typ nämlich sowas von sekundär...
wenn du das sagst... ;)
Chandragupta hat geschrieben:PS: Hast Du ein Problem mit der "Großmachtaste" auf Deiner Tastatur? :twisted:
siehst du, meine tastatur schreibt wohl gerne klein. deine unterstreicht anscheinend ebenso gern, oder neigt dazu, wörter fett zu schreiben. so sind wir halt alle verschieden :P

grüße und nichts für ungut!
olli
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Beitrag von Peter43 » Di 12.02.08 18:26

:D
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Beitrag von hjk » Di 12.02.08 18:33

:idea:

@donolli: so so - DU warst das also . . . der mir diesen Gordi mal eben vor der Nase weggeschnappt hat. Ich hab eigentlich nur deshalb nicht höher geboten, weil sich der/die Verkäufer/in gerade einige Tage zuvor mit der Zenobia bei beachcomber schon etwas negativ profiliert hat! Da hast Du diesmal aber wirklich Glück gehabt . . .

8)

P.S. Mal sehen, was ich gelegentlich noch präsentieren kann . . .

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