Drei raetselhafte Herren
Moderator: Homer J. Simpson
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Drei raetselhafte Herren
Hallo,
nach einem langen Schweigen melde ich mich mit einer Frage ueber drei Herrscherportraits, die mir Schwierigkeiten bereiten. Ganz sicher gibt es hier Leute, die die Raetsel schnell loesen koennen:
1. Ein sehr schlecht erhaltener AE Nummus;
Durchmesser: 21-24mm
Vorderseite: [IMPCCO...] - ABER UNSICHER! Da die Restauratorin ein bisschen "gezeichnet" hat, die Muenze ist wirklich schlecht.
Rueckseite: unleserlich
Falls die ersten Buchstaben tatsaechlich IMPCCO lauten, deutet das an Konstantin den Grossen oder doch an seinen Vater Konstantius I. Das Portrait ist deutlich Tetrarchie aber fuer mich ist das weder Konstantin noch Konstantius (rechts auf dem Bild ist ein IOVI CONS... von Konstantin dem Grossen, was aus dem gleichen Fundort stammt.)
2. Eine AE Sesterz;
Durchmesser: 34mm
Gewicht: 23,65 gr.
Vorderseite: eventuell [...GERM...]
Rueckseite: stehende Figur mit Kornikopia (Annona, Abundantia...)
Portrait fuer mich eher aus dem I Jh, die Caesars; Das Gewicht deutet aber eher nach dem II Jh; koennte das vielleicht doch Trajan sein? Er hat Reversetypen mit Annona, Abundantia, Fortuna, die aehnlich aussehen.
3. Noch eine AE Sesterz(?);
Durchmesser: 32mm
Gewicht: 18,85 gr.
Vorderseite: [...]
Rueckseite: unlesbar
Fuer mich bereitet das Herrscherportrat Schwierigkeiten. Wegen dem Hals und Kinn eher Flavier, aber doch bin ich mir unsicher. Das Gewicht ist allzu klein fuers I Jh, so leicht waere das Nominal Mitte des III Jh. Es sieht nicht wie eine Provinzpraegung aus. Keine Idee...
So, das sind miene problemhaften Herrscher. Koennte jemand von den Meistern helfen?
Viele Gruesse,
BESSVS
nach einem langen Schweigen melde ich mich mit einer Frage ueber drei Herrscherportraits, die mir Schwierigkeiten bereiten. Ganz sicher gibt es hier Leute, die die Raetsel schnell loesen koennen:
1. Ein sehr schlecht erhaltener AE Nummus;
Durchmesser: 21-24mm
Vorderseite: [IMPCCO...] - ABER UNSICHER! Da die Restauratorin ein bisschen "gezeichnet" hat, die Muenze ist wirklich schlecht.
Rueckseite: unleserlich
Falls die ersten Buchstaben tatsaechlich IMPCCO lauten, deutet das an Konstantin den Grossen oder doch an seinen Vater Konstantius I. Das Portrait ist deutlich Tetrarchie aber fuer mich ist das weder Konstantin noch Konstantius (rechts auf dem Bild ist ein IOVI CONS... von Konstantin dem Grossen, was aus dem gleichen Fundort stammt.)
2. Eine AE Sesterz;
Durchmesser: 34mm
Gewicht: 23,65 gr.
Vorderseite: eventuell [...GERM...]
Rueckseite: stehende Figur mit Kornikopia (Annona, Abundantia...)
Portrait fuer mich eher aus dem I Jh, die Caesars; Das Gewicht deutet aber eher nach dem II Jh; koennte das vielleicht doch Trajan sein? Er hat Reversetypen mit Annona, Abundantia, Fortuna, die aehnlich aussehen.
3. Noch eine AE Sesterz(?);
Durchmesser: 32mm
Gewicht: 18,85 gr.
Vorderseite: [...]
Rueckseite: unlesbar
Fuer mich bereitet das Herrscherportrat Schwierigkeiten. Wegen dem Hals und Kinn eher Flavier, aber doch bin ich mir unsicher. Das Gewicht ist allzu klein fuers I Jh, so leicht waere das Nominal Mitte des III Jh. Es sieht nicht wie eine Provinzpraegung aus. Keine Idee...
So, das sind miene problemhaften Herrscher. Koennte jemand von den Meistern helfen?
Viele Gruesse,
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- Julianus v. Pannonien
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Salve
Ich stelle jetzt mal nur Vermutungen an aber ich denke es handelt sich um folgendes:
1. 1/2 follis des Licinius
2. Sesterz des Trajanus evt. Libertas mit Füllhorn n.r.
3. AS des Vespasian
Ich kann nur nach denKonturzügen der Portraits gehen, da die Münzen sehr schlecht erhalten sind. dem Gewicht nach müsste der unterste ein AS sein .
Hoffe dir wenigstens ein wenig weitergeholfen zu haben
Grüsse JvP
Ich stelle jetzt mal nur Vermutungen an aber ich denke es handelt sich um folgendes:
1. 1/2 follis des Licinius
2. Sesterz des Trajanus evt. Libertas mit Füllhorn n.r.
3. AS des Vespasian
Ich kann nur nach denKonturzügen der Portraits gehen, da die Münzen sehr schlecht erhalten sind. dem Gewicht nach müsste der unterste ein AS sein .
Hoffe dir wenigstens ein wenig weitergeholfen zu haben

Grüsse JvP
"VICTORIOSO SEMPER"
- beachcomber
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- Julianus v. Pannonien
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danke
Julianus v. Pannonien,
beachcomber,
Peter43,
Danke Euch sehr fuer die Hilfe.
Gruesse, Cvetan
beachcomber,
Peter43,
Danke Euch sehr fuer die Hilfe.
Frank, zu der Frage: die Zeit, wer sonst. Die stammen aus einer roemischen Stadt an der Meereskueste, so sind die vom Meereswasser quasi vernichtet worden.beachcomber hat geschrieben:die letzte ist für mich eher ein antoninus pius, bei den beiden ersten würde ich dir zustimmen.
aber mal'ne ganz andere frage: wer hat diese armen objekte denn so zugerichtet?
grüsse
frank
Gruesse, Cvetan
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Sind das Salzwasserfunde? Wenn ja, würde das diese tiefgründige "Inselkorrosion" erklären. Gibt es aber auch bei Bodenfunden, z.B. aus intensiv genutzten Landwirtschaftsflächen. Auf jeden Fall hat es aber der ?Vorbesitzer mit der Reinigung zu gut gemeint.
Ich würde ebenfalls empfehlen, die Stücke vorsichtshalber getrennt zu lagern. Man könnte die Stücke nochmal gründlich in aqua dest wässern, dann im Trockenschrank entfeuchten und warm in erhitztem "Spezialwachs" durchtränken.
Wenn es sich überhaupt lohnt.
Beste Grüße
Tilos
Ich würde ebenfalls empfehlen, die Stücke vorsichtshalber getrennt zu lagern. Man könnte die Stücke nochmal gründlich in aqua dest wässern, dann im Trockenschrank entfeuchten und warm in erhitztem "Spezialwachs" durchtränken.
Wenn es sich überhaupt lohnt.
Beste Grüße
Tilos
- BESSVS
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Danke sehr an alle fuer Eure Gedanken zum Thema.
Zu der Qualitaet der Muenzen:
ja, beides Meereswasser und Hitze (bei Grand usw.) vernichten die Muenzen; wie es zu sehen ist, ist das Metall voellig durch Kuprit ersetzt, d.h. es ist kein Metall mitten in der Muenze, die duenne gruene Schicht darauf ist Patina und teilweise kann man Metall sehen. Konservierung: ja, man lackiert die.
Die Stuecke sehen wirlkicj schlecht aus, aber auch mit Eurer Hilfe geben die jetzt wichtige Information.
Nochmals - danke sehr,
Gruss, Bessvs
Zu der Qualitaet der Muenzen:
ja, beides Meereswasser und Hitze (bei Grand usw.) vernichten die Muenzen; wie es zu sehen ist, ist das Metall voellig durch Kuprit ersetzt, d.h. es ist kein Metall mitten in der Muenze, die duenne gruene Schicht darauf ist Patina und teilweise kann man Metall sehen. Konservierung: ja, man lackiert die.
Die Stuecke sehen wirlkicj schlecht aus, aber auch mit Eurer Hilfe geben die jetzt wichtige Information.
Nochmals - danke sehr,
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- tilos
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Am Besten ist wirklich, die gut getrocknete und stark erwärmte Münze in verflüssigtem Spezialwachs zu tränken, in der Metallrestaurierung wird das zudem im Unterdruckverfahren durchgeführt. Beim reinen Lackieren bleibt ein höheres Restrisiko:
1. eingeschlossene Feutigkeitsreste lassen bestimmte Zersetzungreaktionen weiterlaufen
2. Lacke und deren Lösungsmittel sind oft säurehaltig,
jeweils ein Beispiel dazu:
- Zaponlack (generell Cellulosenitrate) zerfallen autokatalytisch, Zersetzungprodkte sind u.a. Stickstoffsäuren - ein ganz großes Problem in kunst- und naturhistorischen Sammlungen
- Ethylacetat ("Essigester") spaltet schon unter dem Einfluss normaler Luftfeuchte Essigsäure ab
Woher Du die entsprechenen Wachse (z.B. mikrokristalline W.) bekommst, kann ich Dir leider nicht sagen. Aber wir haben ja auf diesem Gebiet versierte Forummitglieder, die werden sich bestimmt noch dazu äußern.
Gruß
Tilos
1. eingeschlossene Feutigkeitsreste lassen bestimmte Zersetzungreaktionen weiterlaufen
2. Lacke und deren Lösungsmittel sind oft säurehaltig,
jeweils ein Beispiel dazu:
- Zaponlack (generell Cellulosenitrate) zerfallen autokatalytisch, Zersetzungprodkte sind u.a. Stickstoffsäuren - ein ganz großes Problem in kunst- und naturhistorischen Sammlungen
- Ethylacetat ("Essigester") spaltet schon unter dem Einfluss normaler Luftfeuchte Essigsäure ab
Woher Du die entsprechenen Wachse (z.B. mikrokristalline W.) bekommst, kann ich Dir leider nicht sagen. Aber wir haben ja auf diesem Gebiet versierte Forummitglieder, die werden sich bestimmt noch dazu äußern.
Gruß
Tilos
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