Echt oder Kopie?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Mark70
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Echt oder Kopie?

Beitrag von Mark70 » Fr 26.05.06 17:19

Also, Constantius II, 7,2 gr. (zu viel für 1,5 solid),
Durchmesser ca. 30 mm, Gold.
Was kann Man über Echtheits sagen?
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Mark70
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Beitrag von Mark70 » Fr 26.05.06 17:19

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Pscipio
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Beitrag von Pscipio » Fr 26.05.06 17:30

Leider zweifellos modernen Ursprungs; sieht mir gepresst aus, nicht geprägt. Bei einem Durchmesser von 30 mm sind 7.2 g für eine Goldmünze zudem deutlich zu wenig, es sei denn, die Münze wäre extrem dünn. Ich vermute aber eher, dass es sich nicht um echtes Gold handelt oder die Münze vergoldet ist.

Woher hast du das Stück denn?

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Mark70
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Beitrag von Mark70 » Fr 26.05.06 17:31

Oh doch, Prägung 100 Pro. Und die Münze ist dünn, ca. 1 mm. Ich bin auch ziemlich sicher dass Metall Gold ist.

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El Che
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Beitrag von El Che » Fr 26.05.06 18:56

Hallo Pscipio,

woran kann man den Unterschied denn erkennen? Ich befasse mich seit einiger Zeit damit, zu versuchen, Originale und Gussfälschungen bei Silbermünzen auseinanderzukriegen (mithilfe der entsprechenden Galerien).

Woran erkenne ich denn nun eine "Pressfälschung"?

Liebe Grüße,
Uli

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Beitrag von Pscipio » Fr 26.05.06 19:16

Bei einer Pressfälschung sind die Konturen schärfer als bei einer Gussfälschung, es finden sich aber keine oder fast keine Verdrängungslinien wie bei einer Prägung.

@Mark: worauf basiert denn deine Aussage, dass es sich "zu 100 %" um eine Prägung handelt? Ich halte deine Münze ganz klar für nicht geprägt, sondern gepresst. Ich bezweifle auch, dass ein 1 mm dünner und 30 mm breiter Schrötling überhaupt geprägt werden könnte. Und selbst wenn, würden dabei wohl kaum so tiefe und einigermassen scharfe Konturen entstehen wie auf deiner Münze. Kannst du mal ein Foto vom Rand einstellen?

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 26.05.06 19:54

Die Münze ist mit Sicherheit modern, da wette ich meinen Kopf gegen eine Salatgurke. An dem Stil paßt gar nix.

Homer
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Beitrag von spider » Fr 26.05.06 20:02

Homer J. Simpson hat geschrieben:Die Münze ist mit Sicherheit modern, da wette ich meinen Kopf gegen eine Salatgurke. An dem Stil paßt gar nix.

Homer
Ich denke zwar nicht das du die Wette verlierst aber optisch hättest du dich mit Sicherheit verbessert. :lol:

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Beitrag von El Che » Fr 26.05.06 20:42

Bei einer Pressfälschung sind die Konturen schärfer als bei einer Gussfälschung, es finden sich aber keine oder fast keine Verdrängungslinien wie bei einer Prägung.

Merci!

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Beitrag von Actium » Fr 26.05.06 21:03

Und die Legende AV

GLORIA REI PUBLICAE

what is this suppose to mean?


actium

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quisquam
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Beitrag von quisquam » Sa 27.05.06 12:36

Ich lese auf der Vorderseite PSRP statt PERP, in meinen Augen ein Unding für ein Goldmedaillon.

Grüße, Stefan
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Chippi
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Beitrag von Chippi » Sa 27.05.06 15:05

@quisquam, du liegst richtig, da steht PSRP - und ist damit sinnlos.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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quisquam
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Beitrag von quisquam » Sa 27.05.06 16:01

Auch scheint das zweite N von Constantius retrograd zu sein. Es wäre schön, wenn man alle modernen Fälschungen so einfach erkennen könnte. (Stil, Machart, Fehler, Gewicht das nicht ins Münzsystem passt...)

@Actium: GLORIA REI PVBLICAE ist eine der vielen starren Floskeln auf spätrömischen Münzen wie auch GLORIA EXERCITVS, SALVS REI PVBLICAE oder BEATA TRANQVILLITAS. REI PVBLICAE steht nach Manfred Beier für den römischen Staat allgemein und Gloria für dessen Ruhm.

Grüße, Stefan
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Beitrag von Peter43 » Sa 27.05.06 20:52

Ich habe manchmal den Eindruck, daß Fälscher solche Fehler - wie hier das PSRP - absichtlich machen, um bei einer Entdeckung sagen zu können, sie hätten keine reale Münze nachgemacht, sondern es sei ihr eigenes Kunstwerk. Denn solche offensichtlichen Fehler gibt es öfter bei gefälschten Münzen. Was meint ihr zu dieser Idee?

Mfg
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Beitrag von Zwerg » Sa 27.05.06 21:32

Mit Sicherheit nicht. Den Fälscher selber wird man nur in den seltensten Fällen finden können. Nur der Zwischenverkäufer könnte betroffen sein, und er ist auf erstklassige Fälschungsarbeit angewiesen.

Solche Schreibfehler geschehen aus Unwissenheit oder Flüchtigkeit. Schließlich sind die Fälscher bemüht, ihre Produkte zu verkaufen, es ist ihr Einkommen.

Die Münze oben ist durch Stil und Technik erkennbar natürlich falsch - da hatte Lars mit seinem ersten Beitrag völlig recht (in diesem Fall reicht das Photo!)

Ansonsten kann ich vor dem Erwerb spätantiker Goldmünzen aus Quellen ohne (auch längerer) Rücknahmegarantie zur Zeit nur warnen. Es gibt erschreckend gute Fälschungen!

Grüße
Zwerg
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