360.000 Euro für spätrömisches Goldmedaillon

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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360.000 Euro für spätrömisches Goldmedaillon

Beitrag von justus » Do 22.10.09 23:18

Rekordzuschlag bei Künker: 360.000 Euro für spätrömisches Goldmedaillon

Die Katalognummer 839 der 158. Künker-Auktion setzt einen neuen Maßstab: 360.000 Euro Zuschlag für ein Einzelobjekt, das hat es in Osnabrück noch nie gegeben. Der Zuschlag bedeutet, wie am 28. September flugs die Medien verbreiteten, dass der neue Eigentümer für das 63 Gramm schwere Goldmedaillon des römischen Kaisers Flavius Valens samt Aufgeld und Steuer gut 440.000 Euro bezahlen muss. Ersteigert hat es ein Händler aus Österreich – freilich nicht für sich, sondern „für eine Privatperson“. Mehr war über den Auftraggeber nicht zu erfahren. Interessiert haben sich wohl viele für das Unikat aus Rom, auf der Zielgeraden waren es nur noch drei, die jenseits der 200.000 Euro (das war die Taxe) mitzubieten vermochten. Zwei Interessenten waren telefonisch zugeschaltet, der dritte hatte den Händler aus Wien in Rennen geschickt. Und der brachte dann auch das größte Stehvermögen mit. Die hohe Anspannung im vollbesetzten Saal löste sich mit einem befreienden Applaus.

Künker hat das Unikat auf die Jahre 375-378 datiert. Es wiegt mit seinem breiten Zierrand 62,34 g. Das Gewicht des eingefassten Medaillons allein ist nicht feststellbar, es dürfte sich „mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein Medaillon zu 9 Solidi“ (Katalogtext) handeln. Die weitere Beschreibung: „DN VALENS - MAX AVGVSTVS Drapierte Büste r. mit Perldiadem, erhobener Rechten und Victoria auf Globus//D N VALENS VICT - OR SEMPER AVG Kaiser mit Nimbus, erhobener Rechten und Globus in einem von sechs Pferden gezogenen Wagen v. v., von zwei fliegenden Victorien bekränzt, im Abschnitt verschiedene Symbole.“

Das Schicksal des Valens (364-378) fällt in die Anfangszeit der Völkerwanderung. Die Greuthungi drangen ins Reichsgebiet ein, gefolgt von Hunnen und Alanen. Valens versuchte die eindringenden Barbaren am 9. August 378 in der Schlacht von Adrianopolis aufzuhalten, doch er fiel, der größere Teil seiner Armee wurde vernichtet. Die auf dem goldenen Medaillon dargestellten Siegesgöttinnen haben Flavius Valens also nicht beigestanden. Der römische Herrscher hatte das Kleinod vermutlich für einen barbarischen Würdenträger herstellen lassen, um diesen für sich zu gewinnen. Des Kaisers Bild bedeutete damals eine beinahe göttliche Legitimation. Lebenskraft, magischer Einfluss und Charisma des Kaisers gingen auf den Beschenkten über.
Neben diesem Rekordzuschlag erlebte das Osnabrücker Auktionshaus seine umsatzstärkste Versteigerung der Firmengeschichte: Die Gesamttaxe von 5,8 Millionen Euro für über 7000 Lose in fünf Katalogen wurde mit dem Gesamtergebnis von 8,5 Millionen Euro deutlich überboten. Näheres im Internet unter www.kuenker.de.

Quelle: Muenzenwoche News
Link -----> http://www.muenzenwoche.de/de/page/4?&i ... qc0p6sl4v4
mit freundlichem Gruß

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Beitrag von klausklage » Do 22.10.09 23:45

... und ich fand schon, dass er die Denare diesmal etwas zu hoch taxiert hatte. Werde mich nie wieder beschweren. :oops:

Olaf
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Beitrag von Homer J. Simpson » Do 22.10.09 23:46

Die Auktion wird mir natürlich immer in Erinnerung bleiben als diejenige, auf der ich mir meinen ersten Aureus ersteigert habe - aber ein bißchen kleinere Brötchen habe ich doch gebacken!!

Homer
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Beitrag von beachcomber » Do 22.10.09 23:57

wann stellst du ihn denn vor? :wink:
grüsse
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Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 23.10.09 00:13

Oh, sorry, den habe ich zur Abwechslung ins US-Forum gestellt - Du kennst ihn ja schon :wink:.

http://www.forumancientcoins.com/board/ ... ic=57045.0

Für diejenigen, die dort nicht angemeldet sind (kann ich mir GAR nicht vorstellen - gibt's so was?) und daher die Bilder nicht sehen können, sind sie hier noch mal.

Viele Grüße,

Homer
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Beitrag von Theo » Fr 23.10.09 01:22

Ops!!! Bei diesen Preisen bin ich hier falsch.

Aber eine Frage darf ich doch stellen? Es gibt ja bestimmt Leute, mit Münzen, ich mein mit Münzpreisen spekulieren, nicht wahr? Wie ich es verstanden habe es gibt ja eien nachfrage für solche Raritäten, oder bloß für einfache Münzen, Va. die preise wie ich es sehe, steigen. Sind die Münzen dann gute Geldanlage??


gibt es Prognosen dafür??



Obwohl ich vertraue Prognosen nicht. 1999 habe ich mir einen Porsche 944 gekauft, weil es sehr billig war und Porsche heißt. Prognose : Wertsteigerung -0%
Ich bin mit ihm ganz selten rausgefahren, er stand fast immer in der Garage, wurde auch mäßig gepflegt. Letztes Jahr habe ich ihn verkauft und habe sogar Profit gemacht, so habe ich das Studiumdarlehen von meiner Freundin auf Einmal zurückgezahlt ( oh, wenn sie als Sparchwissenschaftler eien Arbeit findet und sich von mir trennt, bleibe ich ohne Freundin, ohne Prosche und ohne Geld)

Sorry für Offtop
Danke !

Theo
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Beitrag von Theo » Fr 23.10.09 02:25

Homer J. Simpson hat geschrieben:Oh, sorry, den habe ich zur Abwechslung ins US-Forum gestellt - Du kennst ihn ja schon :wink:.

http://www.forumancientcoins.com/board/ ... ic=57045.0

Für diejenigen, die dort nicht angemeldet sind (kann ich mir GAR nicht vorstellen - gibt's so was?) und daher die Bilder nicht sehen können, sind sie hier noch mal.

Viele Grüße,

Homer

Hallo Homer,

ich möchte Dich fragen, sorry für diese Frage, wie kann man sicher sein, dass die gekaufte Munze, Va. eine sehr teuere Munze keine Fälschung ist?

Ich kann mir vorstellen, dass es super-super Fachleute geben könne, die sie anhand der Abbildung bestimmen. Aber die Geschichte der Münzprägung hat sich paralell mit der Geschichte der Münzfälschung gelaufen, so man kann davon ausgehen, dass es einen Meister geben könnte, der aus einem bestimmten Grund, sei es Gier oder ein individueller Beweis der höchsten Kunst, die römische Kunst praktisch zu wiederholen, solches Stück quasi gefälscht hat.

In der modernen, industriellen Welt, gibt es, soweit ich weiss, solche Wundergeräte, die Alter der Münze bestimmen können (ich habe zwar vergessen, wie sie heissen). Sie sollen tausende Euro kosten, aber für teuere Sachen sind sie selbstverständlich unverzichtbar.

Aber wenn ein böser Fälscher, das Original-Metall von der alten Münze genommen hat, die zeitlich dazu passt und mit eigenem neuen Stempel quasi eine Fälschung prägt, zwecks seine Kunst zu beweisen( wenn die Münze nicht erkannt wird) oder mit bösen Absichten viel Geld damit zu machen, was passiert dann?


Das Problem ist, ich finde keine information dazu... Es scheint mir, dass dieses Thema ein Tabu ist und nur die auserwählte Fachleute in einem geschloßenen Fachkreis darüber diskutieren und die Information unter sich austauschen.


Die Frage ist, glaube ich,gerecht, Va. für eine unerfahrene Person wie ich, die nicht viel Geld hat, und kein Geld für die Fälschungen hat.

So wie ich im Forum gelesen habe, spätrömische Fälschungen sind auch keine Seltenheit mehr.

Danke

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Beitrag von Posa » Fr 23.10.09 05:54

Ich bin zwar nicht Homer, antworte aber mal trotzdem.
1. Es gibt definitiv mehr echte als falsche. und solange finden billiger ist als machen wird sich daran nichts ändern.
2. es gibt unterschiedliche Arten von Fälschungen, die meisten lassen sich mit Übung im Anschauen ausfiltern. D.h. durch Anschauen echter und falscher lässt sich ein Gefühl entwickeln. Ein Gefühl ersetzt allerdings keine Sicherheit. Das ist allerdings nicht dramatisch, denn
3. Es wird immer Fälschungen geben, die nicht als solche erkannt werden. Das ist dann aber kein Problem, weil alle sie für echt halten.
4. Ich behaupte mal, dass die meisten unter uns Fälschungen besitzen, die sie unwillentlich gekauft haben. Die Frage ist nur, wann man es merkt. Ich bin wissentlicher Besitzer von drei Fälschngen, eine davon habe ich sehr lange für echt gehalten, bei einer war es schon beim Kauf klar und bei einer dauerte es wenige Tage. Bei zwei weiteren meiner Münzen habe ich übrigens ein schlechtes Gefühl...
Also: Keine Panik!

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Beitrag von Stater » Fr 23.10.09 08:33

Glückwunsch Homer,

eine sehr eindrucksvolle Münze und was mir besonders gut gefällt ist ihre Authentizität. Die Umlaufspuren, das Loch, alles das macht sie sehr charmant. (Es ist nicht ironisch gemeint) Auch das Portrait ist einfach super.



Gruß

Stater

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Beitrag von donolli » Fr 23.10.09 09:03

Stater hat geschrieben:Glückwunsch Homer,

eine sehr eindrucksvolle Münze und was mir besonders gut gefällt ist ihre Authentizität. Die Umlaufspuren, das Loch, alles das macht sie sehr charmant.

Stater
gut ist vor allen, dass niemand der versuchung erlegen ist, dieses loch zu stopfen. da sist ja gerade bei aurei und solidi nicht selten und in meinen augen mit einer vergewaltigung der münze gleichzusetzten. das loch gehört schließlich zur geschichte des stücks dazu.

glückwunsch zum aureus!
olli
Natura semina nobis scientiae dedit, scientiam non dedit. (Seneca)

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Beitrag von Stater » Fr 23.10.09 09:13

donolli hat geschrieben:
Stater hat geschrieben:Glückwunsch Homer,

eine sehr eindrucksvolle Münze und was mir besonders gut gefällt ist ihre Authentizität. Die Umlaufspuren, das Loch, alles das macht sie sehr charmant.

Stater
gut ist vor allen, dass niemand der versuchung erlegen ist, dieses loch zu stopfen. da sist ja gerade bei aurei und solidi nicht selten und in meinen augen mit einer vergewaltigung der münze gleichzusetzten. das loch gehört schließlich zur geschichte des stücks dazu.

glückwunsch zum aureus!
olli
Wohl wahr.

Hier schnell ein Beispiel, wie man eine Münze kaputt repariert:

http://www.sixbid.com/nav.php?p=viewlot&sid=188&lot=138

Eine Schande ist das. :cry:

Gruß

Stater

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Beitrag von justus » Fr 23.10.09 09:35

Hallo Homer, auch von mir Glückwunsch zu deinem "ersten Aureus"! Ein, wie auch ich finde, sehr schönes und vor allem authentisches Stück!

@donolli & Stater -----> Ich sehe schon, dass ich hier einige "Gleichgesinnte" gefunden habe. Manipulationen jeglicher Art sind "barbarische Akte zur Vernichtung unserer aller Kultur"! :cry:
mit freundlichem Gruß

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Beitrag von beachcomber » Fr 23.10.09 09:51

ja, homer hat lange gewartet, und dann gleich einen der schönsten aurei des gallienus erwischt, die es gibt.
glückwunsch!
grüsse
frank
p.s. ich hatte auch auf die münze geboten und gehofft, dass das loch die meisten abschrecken würde. offensichtlich war dem nicht so. :)

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Beitrag von andi89 » Fr 23.10.09 16:53

Hallo!
Theo hat geschrieben:Das Problem ist, ich finde keine information dazu... Es scheint mir, dass dieses Thema ein Tabu ist und nur die auserwählte Fachleute in einem geschloßenen Fachkreis darüber diskutieren und die Information unter sich austauschen.
Schön, die letzte Verschwörungstheorie hier ist schon ne Weile her, wurde mal wieder Zeit.
Wozu findest du denn keine Informationen? Und wo hast du danach gesucht? Über Fälschungen wird hier und auch im amerikansichen Forum doch die ganze Zeit diskutiert. Oder meintest du etwa die Wundermaschine, die das Alter von Münzen verrät? Vielleicht hilft die große Kugel einer Wahrsagerin. Davon abgesehen ist es mit naturwissenschaftlichen Methoden nämlich meines Wissens nicht möglich das Alter von Münzen zu bestimmen.
Auch ja, und dass ein Fälscher, der mit neues Stempeln arbeitet dir nicht verrät, dass er es macht und auch nicht seine Werke stolz präsentiert, dass ist ja wohl klar, denn sonst würde er kein Geschäft mehr machen.

Nichts für ungut und man verzeihe eventuellen Sarkasmus.

Andi
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Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 23.10.09 17:18

@Beachcomber: Na, an dieser Stelle noch mal vielen Dank an Dich für Deine Zurückhaltung beim Bieten! Wie wir schon festgestellt haben, muß ein Bieter noch zwischen uns gewesen sein. Ich hatte nämlich, nachdem ich recht unerwartet die Ersteigerungsbenachrichtigung von Künker erhalten hatte, als erstes Frank als Mensch mit viel Kenntnis und Geschmack (und Erfahrung mit teuren Münzen) angemailt, was er davon hielte. Sein erster Kommentar: Verdammt, Du warst das!

@Theo: Deine Frage ist natürlich hochberechtigt, da Fälschungen - auch wenn Du neu hier bist, wirst Du's schon gemerkt haben - unser aller Alptraum sind. Die Antwort ist komplex.
Es gibt - grob gesagt - gute und schlechte Fälschungen. Die schlechten, egal ob gegossen oder geprägt, erkennt man sofort an der falschen Machart (Technikfehler, Stil), sehr gute Fälschungen - auch hier egal, ob geprägt oder gegossen - können sehr schwierig zu erkennen sein. In jedem Fall ist es wichtig, möglichst viele echte und auch falsche Münzen gesehen zu haben, und das war niemals auch nur annähernd so leicht wie heute mit dem Internet. Schau Dir Vcoins, Sixbid, acsearch, Ebay durch, geh auf Münzbörsen oder Auktionen. Erfahrungs- und Übungssache. Natürlich helfen auch die Fälschungsdatenbanken von Forum und Forgerynetwork weiter.
Dazu kommt: Seriöse Münzhandlungen garantieren unbegrenzt lange für die Echtheit der von ihnen verkauften Stücke. Der Gang zur renommierten Münzhandlung empfiehlt sich also um so mehr, je weniger Erfahrung man hat und je teurer die Münze ist. Natürlich ist beim Händler, der sich auskennt, die Chance auf ein "Superschnäppchen" geringer, aber das wird man als Neuling ohnehin nicht so oft machen. Vor allem ist auch die eines Griffs ins Klo geringer! Ich habe 1994 bei einem Auktionshaus in München eine Münze gekauft und diese 2006 zurückgegeben, nachdem wir sie hier im Forum als wohl ältere Gußfälschung erkannt hatten!

@Stater & donolli & justusmagnus: Ja, da bin ich auch froh, daß das Loch nicht gestopft ist. Natürlich wäre mir die Münze ohne Loch noch lieber, aber dann hätte ich sie mir nie leisten können. Und das Loch gehört zur Lebensgeschichte der Münze - eine Goldmünze war immer etwas Besonderes, prozentual gesehen sind Goldmünzen bei weitem am häufigsten gelocht. Da die Kanten des Loches vor allem oben stark abgerundet sind, ebenso auch die Kanten der Münze selbst (viel stärker als bei Vergleichsexemplaren), schätze ich, daß sie sehr lange um einen Hals getragen wurde, auch das Abriebmuster des Münzbildes selbst paßt dazu. Natürlich werden wir nie wissen, ob die Münze in den Jahren 270 bis 370 oder 1650 bis 1750 als Schmuck getragen wurde. Ein Loch ist bei einer solchen Münze "schade, aber echt", ein gestopftes Loch ist eine künstliche Verschönerung - entweder es ist schlecht gemacht, dann macht es die Münze nicht schöner, oder es ist gut gemacht, dann geht es schon in Richtung einer Täuschung. So wie es ist, ist es mir sehr viel lieber.

Einen Aureus der billigsten Kategorie hätte ich evtl. für um 1000 Euro (Ebay) oder etwas mehr (Händler) gekriegt - aber ich glaube, daß das eigentlich für einen abgelutschten und häufigen Nero oder Vespasian, wie man sie mal bei Vcoins oder Ebay sieht, relativ gesehen zuviel Geld ist. Und hier habe ich eine schöne Münze und einen faszinierenden und rätselhaften Münztyp und das Gefühl, daß ich wirklich sagen kann: Das Warten hat sich gelohnt.

Viele Grüße,

Homer
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