Der Aegis-Wettbewerb ist eröffnet!
Moderator: Homer J. Simpson
- klausklage
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Der Aegis-Wettbewerb ist eröffnet!
Sonderbüsten sind ja immer eine feine Sache, und was könnte einen Imperator heroischer aussehen lassen als der Schild der Götter, die Aegis. Auf vielen Münzen ist dieses Detail leider nicht gut zu erkennen und erinnert eher an einen ausgefransten Teppich oder eine Spinne, die dem Kaiser auf die Schulter klettert. Aber sicherlich kriegen wir hier im Thread einige ansehliche Exemplare zusammen!
Der Sage nach ließ Zeus den Schild mit dem Fell der Ziege Amalthea bespannen, die ihn als Baby gesäugt hatte. So sollte sie ihn auch noch nach ihrem Tod beschützen. Später überließ er den Schild seiner Tochter Athene. Diese befestigte das Schlangenhaupt der Medusa darauf, das der Held Perseus ihr geschenkt hatte.
Ich würde den Thread natürlich nicht starten, wenn sich nicht gerade ein Prachtexemplar in meine Sammlung verlaufen hätte. Jetzt bin ich aber auch pleite! Was auf dem Scan aussieht wie Schmutz ist in Wirklichkeit eine fantastische Tönung. Interessant finde ich, dass das Gorgoneion hier eindeutig die Züge einer Theatermaske wiedergibt.
Denar des Trajan, geprägt zwischen 103 und 111 n. Chr. in Rom
3,42 g, 19 mm
Av: IMP TRAIANO AVG GER DAC P M TR P COS V P P
Rv: SPQR OPTIMO PRINCIPI
Virtus steht nach rechts, hält umgedrehten Speer und Parazonium, Fuß auf Helm gestellt.
So, und jetzt zeigt mal her, ob ihr da mithalten könnt
Olaf
Der Sage nach ließ Zeus den Schild mit dem Fell der Ziege Amalthea bespannen, die ihn als Baby gesäugt hatte. So sollte sie ihn auch noch nach ihrem Tod beschützen. Später überließ er den Schild seiner Tochter Athene. Diese befestigte das Schlangenhaupt der Medusa darauf, das der Held Perseus ihr geschenkt hatte.
Ich würde den Thread natürlich nicht starten, wenn sich nicht gerade ein Prachtexemplar in meine Sammlung verlaufen hätte. Jetzt bin ich aber auch pleite! Was auf dem Scan aussieht wie Schmutz ist in Wirklichkeit eine fantastische Tönung. Interessant finde ich, dass das Gorgoneion hier eindeutig die Züge einer Theatermaske wiedergibt.
Denar des Trajan, geprägt zwischen 103 und 111 n. Chr. in Rom
3,42 g, 19 mm
Av: IMP TRAIANO AVG GER DAC P M TR P COS V P P
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Virtus steht nach rechts, hält umgedrehten Speer und Parazonium, Fuß auf Helm gestellt.
So, und jetzt zeigt mal her, ob ihr da mithalten könnt
Olaf
squid pro quo
- kc
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Sehr schöne Aeges auf noch schöneren Münzen stellt ihr hier zur Schau.
Soweit ich weiss, sind die besten Aeges aber auf Antoninianen des Probus' abgebildet.
Ein eher mäßig erhaltenes Exemplar habe ich mir in die Sammlung gelegt (Julianus von Pannonien hat da deutlich mehr zu bieten!).
Viele Grüße
kc
Soweit ich weiss, sind die besten Aeges aber auf Antoninianen des Probus' abgebildet.
Ein eher mäßig erhaltenes Exemplar habe ich mir in die Sammlung gelegt (Julianus von Pannonien hat da deutlich mehr zu bieten!).
Viele Grüße
kc
- Peter43
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So eine schöne Ägis ist schon etwas besonderes! Hier habe ich eine Münze aus Serdika bei der Caracalla die Ägis ähnlich lässig über die Schulter geworfen hat.
Mit der Ägis und dem Gorgoneion habe ich mich längere Zeit beschäftigt und daraus sind zwei Beiträge im Mythologiethread entstanden: http://www.numismatikforum.de/ftopic11926-30.html (die beiden letzten!)
Ein hübsches Beispiel aus Parion (BMC 69): Hier ist der Übergang von der ursprünglichen, grimassierenden, Schrecken verbreitenden Gorgo in das melancholische, leidende Wesen der spät-hellenistischen Zeit fast vollendet.
Freue mich auf weitere Beispiele!
Mit freundlichem Gruß
Mit der Ägis und dem Gorgoneion habe ich mich längere Zeit beschäftigt und daraus sind zwei Beiträge im Mythologiethread entstanden: http://www.numismatikforum.de/ftopic11926-30.html (die beiden letzten!)
Ein hübsches Beispiel aus Parion (BMC 69): Hier ist der Übergang von der ursprünglichen, grimassierenden, Schrecken verbreitenden Gorgo in das melancholische, leidende Wesen der spät-hellenistischen Zeit fast vollendet.
Freue mich auf weitere Beispiele!
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- Peter43
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Danke für den Grammatikhinweis. Daher ja auch der deutsche Ausdruck 'unter der Ägide'. Ich kann mich übrigens erinnern, daß ich einmal eine Münze gesehen habe mit 3 Aegides. Kann gut Probus gewesen sein. Kennt jemand eine solche Münze?
Es gibt übrigens auch den Hinweis, daß die Aigis ursprünglich der Eichenschild des Zeus gewesen sein soll. Eiche heißt griech. Aigilops, ahd .eih. Der mythologische Zusammenhang mit der Ziege sei zeitlich später entstanden.
Mit freundlichem Gruß
Es gibt übrigens auch den Hinweis, daß die Aigis ursprünglich der Eichenschild des Zeus gewesen sein soll. Eiche heißt griech. Aigilops, ahd .eih. Der mythologische Zusammenhang mit der Ziege sei zeitlich später entstanden.
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Im Kleinen Pauly ist zu lesen, dass die magisch wirkende schildartige Wunderwaffe des Zeus von Hephaistos verfertigt wurde - was wohl ein Schild aus Eiche ausschließt - geschmückt mit Bildwerken (Gorgonenhaupt) und verziert mit goldenen Fransen. Zeus gebrauche sie nicht im Kampf, sondern wenn er mit der Rechten Blitze schleudert schüttle er sie mit der Linken und hülle so alles in Sturmgewölk - daher sei die Aigis auch Symbol der Wetterwolke. Das Wort stamme aber weder von "aissein", stürmen, noch von "aix", Ziege, ab sondern gehöre "zu einer dunklen vorgriechischen Wurzel vieler mythologischer Namen" die nicht mit "aix" zu verbinden seien.Erst in nachhomerischer Zeit sei die Ableitung von "aix" üblich geworden und damit die Deutung als Ziegenfell.
Leider weiß ich nicht, wie man zu griechischen Buchstaben kommt. Vielleicht kann mir jemand mal einen Tipp geben, wenn's geht ohne Fachchinesisch, denn ich bin Computerneuling.
Gruß ischbierra
Leider weiß ich nicht, wie man zu griechischen Buchstaben kommt. Vielleicht kann mir jemand mal einen Tipp geben, wenn's geht ohne Fachchinesisch, denn ich bin Computerneuling.
Gruß ischbierra
- Peter43
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Bei dem Zusammenhang mit aix = Ziege handelt es sich um eine 'Etymogelei'. Damit kannten sich die Griechen gut aus.
Pauly: Das Wort Aigis ist wohl weder von aissein = stürmen, noch von aix (springendes Tier) = Ziege abzuleiten, sondern zu einer dunklen vorgriechischen Wurzel vieler mythologischer Namen gehörig, die nicht git mit aix zu verbinden sind. Die Ableitung von aix ist nachhomerisch. (Rademacher, Mythos und Sage, 266 f.)
Daher meine Frage nach der Eiche. Siehe den Eichenhain von Dodona, das älteste Zeusorakel der Antike.
Mit freundlichem Gruß
Pauly: Das Wort Aigis ist wohl weder von aissein = stürmen, noch von aix (springendes Tier) = Ziege abzuleiten, sondern zu einer dunklen vorgriechischen Wurzel vieler mythologischer Namen gehörig, die nicht git mit aix zu verbinden sind. Die Ableitung von aix ist nachhomerisch. (Rademacher, Mythos und Sage, 266 f.)
Daher meine Frage nach der Eiche. Siehe den Eichenhain von Dodona, das älteste Zeusorakel der Antike.
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Ich möchte noch eine bei cng versteigerte, moderne Fantasieprägung anhängen, auf der die Aegis sehr schön zu sehen ist.
http://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=95773
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