Bestimmungshilfe

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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ga77
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Bestimmungshilfe

Beitrag von ga77 » Fr 02.04.10 13:33

Hallo Sammelfreunde!
Habe hier drei Römer, die sich nicht bestimmen lassen wollen und erbitte Eure Hilfe. Vielen Dank schon im Voraus!

Gewichte/Durchmesser (max.):

1)14.28 g / 30 mm
2)6.56 g / 29 mm
3)2.36 g / 17mm

Valete
Gabriel
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kc
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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von kc » Fr 02.04.10 13:39

Hi ga,

das erste ist vermutlich eine Provinzbronze des Caracalla aus Nikopolis.

emieg1
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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von emieg1 » Fr 02.04.10 14:15

Nr. 1 dürfte diese Münze sein:

Nicopolis ad Nestum. Caracalla Æ30. ca 211-212 AD. AVT K M AVPH ANTWNEINOC, laureate bust right / OVLP NIKOPOLEWC PPOC MECTW, Hygieia standing left, holding patera & snake-encircled staff.

http://www.wildwinds.com/coins/ric/cara ... v_4055.jpg

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von Submuntorium » Fr 02.04.10 14:21

Münze Nummer 3 ist wohl ein Valens DN VALENS PF AUG, Rückseite Viktoria nach Rechts SPES REI PUBLICE
viele grüße,
Submuntorium

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von Peter43 » Fr 02.04.10 14:33

@Nr.1
Nikopolis ad Mestum, Caracalla, Komnick #28 (V4/R28); 4 Ex.

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Julianus v. Pannonien
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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von Julianus v. Pannonien » Fr 02.04.10 14:42

Nr. 2 ist eine Byzanitnische Münze.
von der Grösse her ein 40 Nummi Stück.

möglicherweise dieses Stück:
http://www.acsearch.info/record.html?id=215147

Aber sonst bei den Byzantinern anklopfen ;)

Grüsse
Simon
Zuletzt geändert von Julianus v. Pannonien am Fr 02.04.10 14:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von Posa » Fr 02.04.10 14:53

...Und zwar von Konstantin X. Nennen wir es lieber "Follis", das ist ungenau genug. (Die Frage, wieviel Nummi das Stück entsprach, ist wie die Frage, wieviel Krümel in einem Keks sind)

http://www.wildwinds.com/coins/sb/sb1853.html

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von Julianus v. Pannonien » Fr 02.04.10 14:56

Sorry Posa, war nicht abgeschrieben, hatte schon editieren gedrückt, während dem ich noch auf der Suche nach dem Stück war ;)

Grüsse
Simon
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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von Posa » Fr 02.04.10 15:03

Kein Thema, Julianus, ich glaube hinsichtlich des "Abschreibens" bist Du mehr als unverdächtig!

Posa

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von ga77 » Fr 02.04.10 15:14

Wow vielen Dank an alle, super die Antworten!

Ich habe aber eine Frage zum Caracalla (ich kenne mich mit Provinzlern nicht aus :oops: ): kann mir jemand etwas zum Wert sagen, oder zur Seltenheit? Ich habe nämlich etwas im Internet gestöbert und einige Münzen gefunden aus nicopolis, bei denen gestanden ist, dass es sich um eine "very rare city" handelt ^^

und @Peter43: (V4/R28); 4 Ex. ----> was bedeutet dass? Wohl nicht Rare28 und 4 bekannte Exemplare oder, das wäre ja zu schön um wahr zu sein? 8O

Auf jeden Fall nochmals Danke an alle!

Valete
Gabriel
Zuletzt geändert von ga77 am Fr 02.04.10 19:06, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von justus » Fr 02.04.10 15:56

Holger Komnick, Die Münzprägung von Nicopolis ad Mestum, Berlin 2003 ----->
http://books.google.de/books?id=qjQGzPQ ... q=&f=false

V und R beziehen sich auf den jeweiligen Vorder- und Rückseitentypus, nicht auf den Seltenheitsgrad. Wenn laut Jochen nur 4 Ex. bekannt sind, dann dürfte die Münze sehr selten sein.
mit freundlichem Gruß

IVSTVS
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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von Pscipio » Sa 03.04.10 14:30

Hallo Gabriel,

Münzen aus Nikopolis ad Mestum sind generell selten, allerdings sollte man die Angabe "4 Exemplare" natürlich zurückhaltend aufnehmen: normalerweise sind das vier Exemplare in den durch den Autoren konsultierten Museen. Es können (und werden) also noch mehr Exemplare existieren, vor allem in Privatsammlungen etc. Ausserdem sind fast alle Provinzmünzen nicht häufig, selten oder sehr selten, wenn man mit imperialen Massstäben heran geht. So gibt es z.B., wenn ich mich recht erinnere, um die 35-40 Regalian-Antoniniane, aber genug Provinzmünzen, von denen sicherlich weniger Exemplare existieren: das ist völlig normal und steigert den Wert der Münzen nicht allzu sehr. Die Welt der Provinzmünzen lässt sich eben nicht mit jener der imperialen Münzen vergleichen. Ausserdem wird fast jeder Regalian irgendwann publiziert, bei Provinzmünzen hingegen ist das viel weniger häufig der Fall, man weiss also nie, wie viele Exemplare wirklich im "Umlauf" sind.

Langer Rede kurzer Sinn: selbst wenn wir annehmen, dass von deiner Münze nur vier Exemplare bekannt waren, als dieses Buch publiziert wurde (deines wäre dann das 5. ;)), hätte die Münze nicht mehr wert als 1-15 EUR. Selten ist sie sicher, auch wenn, wie man sicherlich annehmen kann, mehr als nur 5 Exemplare existieren.

V4 und R28 dürfte übrigens heissen: Vorderseitenstempel 4 und Rückseitenstempel 28.

Viele Grüsse
Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von ga77 » Sa 03.04.10 14:35

Vielen Dank für die Ausführungen!

Ich will sowieso keine Münze meiner Sammlung verkaufen, aber ist schön zu wissen was man da hat. :)

Danke nochmals, ihr wart alle eine super Hilfe!

Valete
Gabriel

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