Pompeius Magnus, Julius Caesar - Fall der Republik...
Moderator: Homer J. Simpson
- Stefan_01
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Pompeius Magnus, Julius Caesar - Fall der Republik...
Hallo an alle !
Ich möchte mich einmal erkundigen welche Münzen des Pompeius Magnus damals erschienen sind und einiges mehr...
Ich will in Zukunft Münzen Sammeln zur Zeit als die Republik entgültig gefallen ist, also alles rund um Julius Caesar und anderen wichtigen historischen Personen.
Mein nächster Denar soll einer von Pompeius Magnus werden, und soviel ich weis wurde sein Porträt erst nach seinem Tod auf Münzen geprägt.
Der Thread soll dazu genutzt werden um Münzen aus dieser Zeit vorzustellen und wenn möglich geschichtlich zu erläutern.
Also ich beginne einmal mit meiner ersten Münze die Ich vor kurzem erworben habe, und das Porträt von Julius Caesar zeigt und laut meinen Informationen nach seinem Tod geprägt wurde.
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Cr. 494/39a, Sear 1426, Albert: 1599 / f.ss - 42v. Chr.
Münzmeister L. Mussidius Longus.
Kopf Caesars r. mit Lorbeerkranz / L MVSSIDIVS LONGVS
Füllhorn auf Globus zwischen Steuerruder, Caduceus und Apex.
Ich freue mich auf eure Münzen und Informationen aus dieser Zeit
Ich möchte mich einmal erkundigen welche Münzen des Pompeius Magnus damals erschienen sind und einiges mehr...
Ich will in Zukunft Münzen Sammeln zur Zeit als die Republik entgültig gefallen ist, also alles rund um Julius Caesar und anderen wichtigen historischen Personen.
Mein nächster Denar soll einer von Pompeius Magnus werden, und soviel ich weis wurde sein Porträt erst nach seinem Tod auf Münzen geprägt.
Der Thread soll dazu genutzt werden um Münzen aus dieser Zeit vorzustellen und wenn möglich geschichtlich zu erläutern.
Also ich beginne einmal mit meiner ersten Münze die Ich vor kurzem erworben habe, und das Porträt von Julius Caesar zeigt und laut meinen Informationen nach seinem Tod geprägt wurde.
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Cr. 494/39a, Sear 1426, Albert: 1599 / f.ss - 42v. Chr.
Münzmeister L. Mussidius Longus.
Kopf Caesars r. mit Lorbeerkranz / L MVSSIDIVS LONGVS
Füllhorn auf Globus zwischen Steuerruder, Caduceus und Apex.
Ich freue mich auf eure Münzen und Informationen aus dieser Zeit
MFG
- quisquam
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Re: Pompeius Magnus, Julius Caesar - Fall der Republik...
Hallo Stefan,
kein Denar und auch postum ist dieser As, der auf meiner Wunschliste recht weit oben steht:
http://www.acsearch.info/record.html?id=186500
Grüße, Stefan
kein Denar und auch postum ist dieser As, der auf meiner Wunschliste recht weit oben steht:
http://www.acsearch.info/record.html?id=186500
Grüße, Stefan
Zuletzt geändert von quisquam am Fr 20.08.10 10:11, insgesamt 2-mal geändert.
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.
- Peter43
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Re: Pompeius Magnus, Julius Caesar - Fall der Republik...
Tolles Thema! Bin schon gespannt auf die Beiträge.
Jochen
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Re: Pompeius Magnus, Julius Caesar - Fall der Republik...
Ich habe hier noch ein Interessantes Sück, das mir gut gefällt.
Es handelt sich dabei um einen Denar der unter Sextus Pompeius geprägt wurde und das Porträt von seinem Vater Gnaeus Pompeius Magnus zeigt.
http://www.acsearch.info/search.html?se ... =&a=&l=#21
[ externes Bild ]
Es handelt sich dabei um einen Denar der unter Sextus Pompeius geprägt wurde und das Porträt von seinem Vater Gnaeus Pompeius Magnus zeigt.
http://www.acsearch.info/search.html?se ... =&a=&l=#21
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MFG
- Peter43
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Re: Pompeius Magnus, Julius Caesar - Fall der Republik...
Ein interessanter imperatorischer Dupondius
C. Clovius, gens Clovia
AE - Messing-Dupondius, 27mm, 14.87g
Rom, 45 v.Chr., geprägt für Julius Caesar in Norditalien, wahrscheinlich Mailand
Av.: Büste der Victoria, drapiert und geflügelt, Haar hochgesteckt[, mit Ohrring], n.r.
davor CAESAR.DIC.TER
Rv.: Minerva, mit korinthischem Helm, n.l. gehend, hält Trophäe über der re Schulter
und in der li Hand Speer und Schild, der Medusenhaupt trägt; hinter ihren Füßen
eine Schlange, die sich li vor ihr aufrichtet.
Crawford 476/1a; Sydenham 1025; C.7; RPC I 601/1; CRI 62; Julia 17; BMCRR 4125
fast SS, attraktive gelb-olive Patina (sog. Flußpatina)
Pedigree:
ex Glendining, 25.Juni 1997, lot 45
ex CNG auction 147, Lot 175
ex Inclinatioroma
Diese Münze, abgesehen von ihrer hübschen Flußpatina, ist aus mehreren Gründen bemerkenswert:
Caesars Sieg über die Pompejaner bei Munda am 17. März 45 v.Chr. führte zum totalen Sieg des Diktators und beendete damit endgültig die Pompejanische Opposition. Die bemerkenswerte caesarische Aes-Ausgabe, representiert durch dieses hübsche Exemplar, scheint in engem Zusammenhang zu stehen mit den Gold-Aurei und -Quinarii, die L. Plancus im Herbst 45 v.Chr. in Rom prägen ließ, damit sie bei Caesars spanischem Triumphzug verteilt werden konnten. Die römische Aes-Ausgabe in diesem Jahr war eine große Neuigkeit, da die reguläre Herstellung von Aesmünzen bereits seit vier Jahrzehnten eingestellt war und nicht vor der Augusteischen Reform 19-18 v.Chr. wieder aufgenommen werden sollte. Die Idee zu dieser Ausgabe geht wahrscheinlich zurück auf die Pompejanische Prägung von Bronze-Asses in Spanien vor der Schlacht von Munda. Caesars Ausgabe hätte dann dem Zweck gedient, Münzen mit einem geringeren Wert dem Volk während des Triumphzuges zu schenken. Das Messing könnte dann den Zweck gehabt haben, diese Münzen wertvoller erscheinen zu lassen. Die Büste der Victoria und die kriegerische Gestalt der Minerva zeigen, daß dies eine Spezialausgabe war zur Feier eines militärischen Erfolges. Über C. Clovius (oder Cluvius) selbst, der mit der Herstellung dieser Ausgabe beauftragt war, ist nicht viel bekannt. Nicht einmal die genauen Aufgaben seiner Praefektenfunktion sind bekannt, er könnte einer der sechs Praefecti urbani gewesen sein, die Caesar einsetzte, bevor er nach Spanien ging, aber es gibt auch andere Vorschläge (Crawford, S. 94, Anm. 1). 44 v.Chr. war er Gouverneur von Gallia cisalpina und dann gibt es noch eine spätere Erwähnung unter der Herrschaft des Augustus.
Bei dieser Münze ist zum erstenmal Orichalcum oder Messing zum Prägen benutzt worden. Der Grund für diese Münzausgabe könnte - wie die Pompejanische Ausgabe in Spanien - gewesen sein, wieder traditionelle republikanische Ideen abzubilden. Doch während die pompejanischen Münzen an den traditionellen Janustyp angelehnt waren, ist der caesarische Münztyp völlig neu, nicht nur wegen des Metalls, sondern auch wegen des Motivs. Die Büste der Victoria und die Minerva auf der Rückseite sind eine klare Botschaft der militärischen Fähigkeiten Caesars. Die Münzstätte ist nicht ganz sicher, obwohl Hortfunde für Norditalien sprechen, vielleicht Mailand.
(nach CNG)
Mit freundlichem Gruß
C. Clovius, gens Clovia
AE - Messing-Dupondius, 27mm, 14.87g
Rom, 45 v.Chr., geprägt für Julius Caesar in Norditalien, wahrscheinlich Mailand
Av.: Büste der Victoria, drapiert und geflügelt, Haar hochgesteckt[, mit Ohrring], n.r.
davor CAESAR.DIC.TER
Rv.: Minerva, mit korinthischem Helm, n.l. gehend, hält Trophäe über der re Schulter
und in der li Hand Speer und Schild, der Medusenhaupt trägt; hinter ihren Füßen
eine Schlange, die sich li vor ihr aufrichtet.
Crawford 476/1a; Sydenham 1025; C.7; RPC I 601/1; CRI 62; Julia 17; BMCRR 4125
fast SS, attraktive gelb-olive Patina (sog. Flußpatina)
Pedigree:
ex Glendining, 25.Juni 1997, lot 45
ex CNG auction 147, Lot 175
ex Inclinatioroma
Diese Münze, abgesehen von ihrer hübschen Flußpatina, ist aus mehreren Gründen bemerkenswert:
Caesars Sieg über die Pompejaner bei Munda am 17. März 45 v.Chr. führte zum totalen Sieg des Diktators und beendete damit endgültig die Pompejanische Opposition. Die bemerkenswerte caesarische Aes-Ausgabe, representiert durch dieses hübsche Exemplar, scheint in engem Zusammenhang zu stehen mit den Gold-Aurei und -Quinarii, die L. Plancus im Herbst 45 v.Chr. in Rom prägen ließ, damit sie bei Caesars spanischem Triumphzug verteilt werden konnten. Die römische Aes-Ausgabe in diesem Jahr war eine große Neuigkeit, da die reguläre Herstellung von Aesmünzen bereits seit vier Jahrzehnten eingestellt war und nicht vor der Augusteischen Reform 19-18 v.Chr. wieder aufgenommen werden sollte. Die Idee zu dieser Ausgabe geht wahrscheinlich zurück auf die Pompejanische Prägung von Bronze-Asses in Spanien vor der Schlacht von Munda. Caesars Ausgabe hätte dann dem Zweck gedient, Münzen mit einem geringeren Wert dem Volk während des Triumphzuges zu schenken. Das Messing könnte dann den Zweck gehabt haben, diese Münzen wertvoller erscheinen zu lassen. Die Büste der Victoria und die kriegerische Gestalt der Minerva zeigen, daß dies eine Spezialausgabe war zur Feier eines militärischen Erfolges. Über C. Clovius (oder Cluvius) selbst, der mit der Herstellung dieser Ausgabe beauftragt war, ist nicht viel bekannt. Nicht einmal die genauen Aufgaben seiner Praefektenfunktion sind bekannt, er könnte einer der sechs Praefecti urbani gewesen sein, die Caesar einsetzte, bevor er nach Spanien ging, aber es gibt auch andere Vorschläge (Crawford, S. 94, Anm. 1). 44 v.Chr. war er Gouverneur von Gallia cisalpina und dann gibt es noch eine spätere Erwähnung unter der Herrschaft des Augustus.
Bei dieser Münze ist zum erstenmal Orichalcum oder Messing zum Prägen benutzt worden. Der Grund für diese Münzausgabe könnte - wie die Pompejanische Ausgabe in Spanien - gewesen sein, wieder traditionelle republikanische Ideen abzubilden. Doch während die pompejanischen Münzen an den traditionellen Janustyp angelehnt waren, ist der caesarische Münztyp völlig neu, nicht nur wegen des Metalls, sondern auch wegen des Motivs. Die Büste der Victoria und die Minerva auf der Rückseite sind eine klare Botschaft der militärischen Fähigkeiten Caesars. Die Münzstätte ist nicht ganz sicher, obwohl Hortfunde für Norditalien sprechen, vielleicht Mailand.
(nach CNG)
Mit freundlichem Gruß
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- Peter43
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Re: Pompeius Magnus, Julius Caesar - Fall der Republik...
Cato Uticensis
Hier möchte ich eine weitere Münze vorstellen, die in Verbindung steht mit einem der aufrechtesten, aber auch umstrittensten römischen Republikaner, Cato Uticensis, einem Römer, den ich bereits in meiner Schulzeit bewundert habe, und über den wir uns damals die Köpfe heißgeredet haben.
Römische Republik, M.Cato Porcius, gens Porcia
AR - Quinar, 13.8mm, 1.94g
Utica/Nordafrika, 46/47 v.Chr.
Av.: M.CATO.PRO.PR
Kopf des jungen Bacchus mit Efeukranz n.r.
Rv.: Victoria Virgo n.r. sitzend, hält Patera in der re. Hand und Palmzweig über der li
Schulter.
Im Abschnitt VICTRIX (TR als Monogramm)
Ref.: Crawford 462/2; Sydenham1054a; S 1383, Porcia 11
selten, SS+
Diese Münze wurde mit Genehmigung des römischen Senats in Utica geprägt. Die Rs. ist die Kopie eines Denars (Crawford 343) eines anderen M.Cato aus dem Jahre 89 v.Chr. Die Rs. kann Victoria Virgo darstellen, weil Cato der Ältere ihr in Rom einen Tempel in der Nähe des Victoriastempels eingerichtet hatte.
Marcus Porcius Cato war der Urenkel von Cato dem Älteren (der allen bekannt ist durch sein ewiges 'Ceterum censeo Carthaginem esse delendam!'). Eigentlich hieß er Marcus Porcius Priscus und wurde zum Unterschied u seinem Urgroßvater Cato Minor, Cato der Jüngere, genannt. Den Namen Uticensis bekam er erst nach seinem Tod in Utica.
Während eines Militäraufenthaltes in Makedonien reiste er nach Pergamon zu dem stoischen Philosophen Athenodoros Kordylion. Der junge Römer machte einen so großen Eindruck auf den Philosophen, daß er ihm nach Rom folgte und dort bis zu seinem Tod in dessen Haus wohnte. Durch ihn wurde Cato ein überzeugter Stoiker, der diese Philosophie auch lebte.
Politisch war er ein Vertreter der Optimaten und damit ein entschiedener Gegner der Populares wie Julius Caesar. Er trat für die genaueste Einhaltung der Gesetze ein und forderte z.B. 65 n.Chr. als Quästor die von Sulla während der Proskriptionen ausgezahlten Kopfgelder zurück. Daß er sich dadurch keine Freunde machte, ist klar. Zusammen mit Cicero kämpfte er gegen die Catilinarier, für die Caesar durchaus Sympathien hegte, und sorgte für deren Hinrichtung. Er wurde zum Gegner des Pompeius, als der nachträglich Maßnahmen gegen Mithradates vom Senat absegnen lassen wollte. Cato siegte und konnte so der römischen Verfassung wieder Geltung verschaffen. Seine Pflichtauffassung wurde oft als übermäßig korrekt angesehen. Seine dignitas allerdings wurde von allen anerkannt.
Als Caesar am 11. Januar 49 v.Chr. den Rubikon überschritt, war das der Beginn des eigentlichen Bürgerkrieges. Aus Sorge um die Republik stellte Cato sich jetzt auf die Seite des Pompeius. Wegen der Übermacht Caesars verließen sie Italien und konnten ihm bei Dyrrachium eine Niedelage zufügen. Kurz danach wurden sie aber bei Pharsalos vernichtend geschlagen und Pompeius in Ägypten ermordet. Cato gelang es, seine Armee nach Nordafrika zu Metellus Scipio und dem Numiderkönig Juba zu führen. Sie eroberten Utica, dessen Schleifung Cato verhindern konnte. Als Caesar Anfang 46 nach Africa übersetzte, gelang es ihm, die uneinigen Heerführer bei Thapsus endgültig zu schlagen. Nun gab es keine Hoffnung mehr, zumal die Einwohner Uticas caesarfreundlich waren.
Wie die stoische Philosophie es in einer solchen Situation vorsah, beging Cato Selbstmord, obwohl Caesar ihm freies Geleit angeboten hatte. Vor seinem Tod soll er noch Platons Phaidon gelesen haben (Plutarch).
Die geschichtliche Beurteilung des jüngeren Cato ist umstritten. Ihm wird vorgeworfen, legalistisch gewesen zu sein, also das Gesetz über alles gestellt zu haben. Er soll ein 'Sturkopf' gewesen sein, auch das, was wir vielleicht heute mit 'Fundamentalist' bezeichnen würden. Selbst Scheinheiligkeit wird ihm vorgeworfen, gerade wegen des Bündnisses mit Pompeius. Ich aber halte ihn, wie andere auch, für den letzten aufrechten Republikaner. Man kann ihm vorwerfen, daß er von vornherein auf verlorenem Posten stand, und daß er sich für eine Sache eingesetzt hatte, die von Beginn an verloren war. Aber ich finde, gerade das macht ihn liebenswert, auch wenn dieser Begriff eigentlich nicht zu diesem über alles korrekten Mann paßt. Er hat damit durchaus Ähnlichkeit mit dem späteren Don Quichote. Er scheiterte an der Verderbheit und Machtbesessenheit, die diese Zeit kennzeichnete. Lukan sagt über Cato: "Victrix causa diis placuit, sed victa Catoni (Die siegreiche Sache gefiel den Göttern, aber die besiegte gefiel dem Cato)"
Trotz aller Widersprüche haben ihn seine Haltung und insbesondere sein Tod in Utica bei der Nachwelt zum leuchtenden Vorkämpfer der libera res publica gemacht.
Quellen:
[1] Der kleine Pauly
[2] Plutarch, Cato Minor, online (in englisch) unter http://www.greektexts.com/library/Pluta ... index.html
[3] http://en.wikipedia.org/wiki/Cato_the_Younger
Mit freundlichem Gruß
Hier möchte ich eine weitere Münze vorstellen, die in Verbindung steht mit einem der aufrechtesten, aber auch umstrittensten römischen Republikaner, Cato Uticensis, einem Römer, den ich bereits in meiner Schulzeit bewundert habe, und über den wir uns damals die Köpfe heißgeredet haben.
Römische Republik, M.Cato Porcius, gens Porcia
AR - Quinar, 13.8mm, 1.94g
Utica/Nordafrika, 46/47 v.Chr.
Av.: M.CATO.PRO.PR
Kopf des jungen Bacchus mit Efeukranz n.r.
Rv.: Victoria Virgo n.r. sitzend, hält Patera in der re. Hand und Palmzweig über der li
Schulter.
Im Abschnitt VICTRIX (TR als Monogramm)
Ref.: Crawford 462/2; Sydenham1054a; S 1383, Porcia 11
selten, SS+
Diese Münze wurde mit Genehmigung des römischen Senats in Utica geprägt. Die Rs. ist die Kopie eines Denars (Crawford 343) eines anderen M.Cato aus dem Jahre 89 v.Chr. Die Rs. kann Victoria Virgo darstellen, weil Cato der Ältere ihr in Rom einen Tempel in der Nähe des Victoriastempels eingerichtet hatte.
Marcus Porcius Cato war der Urenkel von Cato dem Älteren (der allen bekannt ist durch sein ewiges 'Ceterum censeo Carthaginem esse delendam!'). Eigentlich hieß er Marcus Porcius Priscus und wurde zum Unterschied u seinem Urgroßvater Cato Minor, Cato der Jüngere, genannt. Den Namen Uticensis bekam er erst nach seinem Tod in Utica.
Während eines Militäraufenthaltes in Makedonien reiste er nach Pergamon zu dem stoischen Philosophen Athenodoros Kordylion. Der junge Römer machte einen so großen Eindruck auf den Philosophen, daß er ihm nach Rom folgte und dort bis zu seinem Tod in dessen Haus wohnte. Durch ihn wurde Cato ein überzeugter Stoiker, der diese Philosophie auch lebte.
Politisch war er ein Vertreter der Optimaten und damit ein entschiedener Gegner der Populares wie Julius Caesar. Er trat für die genaueste Einhaltung der Gesetze ein und forderte z.B. 65 n.Chr. als Quästor die von Sulla während der Proskriptionen ausgezahlten Kopfgelder zurück. Daß er sich dadurch keine Freunde machte, ist klar. Zusammen mit Cicero kämpfte er gegen die Catilinarier, für die Caesar durchaus Sympathien hegte, und sorgte für deren Hinrichtung. Er wurde zum Gegner des Pompeius, als der nachträglich Maßnahmen gegen Mithradates vom Senat absegnen lassen wollte. Cato siegte und konnte so der römischen Verfassung wieder Geltung verschaffen. Seine Pflichtauffassung wurde oft als übermäßig korrekt angesehen. Seine dignitas allerdings wurde von allen anerkannt.
Als Caesar am 11. Januar 49 v.Chr. den Rubikon überschritt, war das der Beginn des eigentlichen Bürgerkrieges. Aus Sorge um die Republik stellte Cato sich jetzt auf die Seite des Pompeius. Wegen der Übermacht Caesars verließen sie Italien und konnten ihm bei Dyrrachium eine Niedelage zufügen. Kurz danach wurden sie aber bei Pharsalos vernichtend geschlagen und Pompeius in Ägypten ermordet. Cato gelang es, seine Armee nach Nordafrika zu Metellus Scipio und dem Numiderkönig Juba zu führen. Sie eroberten Utica, dessen Schleifung Cato verhindern konnte. Als Caesar Anfang 46 nach Africa übersetzte, gelang es ihm, die uneinigen Heerführer bei Thapsus endgültig zu schlagen. Nun gab es keine Hoffnung mehr, zumal die Einwohner Uticas caesarfreundlich waren.
Wie die stoische Philosophie es in einer solchen Situation vorsah, beging Cato Selbstmord, obwohl Caesar ihm freies Geleit angeboten hatte. Vor seinem Tod soll er noch Platons Phaidon gelesen haben (Plutarch).
Die geschichtliche Beurteilung des jüngeren Cato ist umstritten. Ihm wird vorgeworfen, legalistisch gewesen zu sein, also das Gesetz über alles gestellt zu haben. Er soll ein 'Sturkopf' gewesen sein, auch das, was wir vielleicht heute mit 'Fundamentalist' bezeichnen würden. Selbst Scheinheiligkeit wird ihm vorgeworfen, gerade wegen des Bündnisses mit Pompeius. Ich aber halte ihn, wie andere auch, für den letzten aufrechten Republikaner. Man kann ihm vorwerfen, daß er von vornherein auf verlorenem Posten stand, und daß er sich für eine Sache eingesetzt hatte, die von Beginn an verloren war. Aber ich finde, gerade das macht ihn liebenswert, auch wenn dieser Begriff eigentlich nicht zu diesem über alles korrekten Mann paßt. Er hat damit durchaus Ähnlichkeit mit dem späteren Don Quichote. Er scheiterte an der Verderbheit und Machtbesessenheit, die diese Zeit kennzeichnete. Lukan sagt über Cato: "Victrix causa diis placuit, sed victa Catoni (Die siegreiche Sache gefiel den Göttern, aber die besiegte gefiel dem Cato)"
Trotz aller Widersprüche haben ihn seine Haltung und insbesondere sein Tod in Utica bei der Nachwelt zum leuchtenden Vorkämpfer der libera res publica gemacht.
Quellen:
[1] Der kleine Pauly
[2] Plutarch, Cato Minor, online (in englisch) unter http://www.greektexts.com/library/Pluta ... index.html
[3] http://en.wikipedia.org/wiki/Cato_the_Younger
Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.
Re: Pompeius Magnus, Julius Caesar - Fall der Republik...
Einer der letzten aufrechten Republikaner... das war er sicherlich!Peter43 hat geschrieben: Ich aber halte ihn, wie andere auch, für den letzten aufrechten Republikaner. Man kann ihm vorwerfen, daß er von vornherein auf verlorenem Posten stand, und daß er sich für eine Sache eingesetzt hatte, die von Beginn an verloren war. Aber ich finde, gerade das macht ihn liebenswert, auch wenn dieser Begriff eigentlich nicht zu diesem über alles korrekten Mann paßt. Er hat damit durchaus Ähnlichkeit mit dem späteren Don Quichote. Er scheiterte an der Verderbheit und Machtbesessenheit, die diese Zeit kennzeichnete. Lukan sagt über Cato: "Victrix causa diis placuit, sed victa Catoni (Die siegreiche Sache gefiel den Göttern, aber die besiegte gefiel dem Cato)"
Ich habe mit Genuss deine Abhandlung gelesen.. danke dafür!
- Peter43
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Re: Pompeius Magnus, Julius Caesar - Fall der Republik...
An meinem Pathos hast Du bestimmt gemerkt, wie sehr ich ihn verehre!
Jochen
Jochen
Omnes vulnerant, ultima necat.
Re: Pompeius Magnus, Julius Caesar - Fall der Republik...
Dein besonderer Pathos hier war mir in der Tat aufgefallen... und ausserdem bist du doch auch kein "besonderer" Liebhaber der Republikaner...
- Julianus v. Pannonien
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Re: Pompeius Magnus, Julius Caesar - Fall der Republik...
Da ich mich mit dem Ende der Republik nicht so ausgiebig auseinandergesetzt habe, kann ich den Experten hier kaum das Wasser reichen.
Da trage ich einfach meinen Caesar Denaren ( nach dem tode geprägt ) bei, und schweige
Grüsse
Simon
Da trage ich einfach meinen Caesar Denaren ( nach dem tode geprägt ) bei, und schweige
Grüsse
Simon
Zuletzt geändert von Julianus v. Pannonien am Fr 20.08.10 20:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pompeius Magnus, Julius Caesar - Fall der Republik...
na, herzlichen glückwunsch! wirklich ein prachtstück, und so gute porträts sind eher selten!
grüsse
frank
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Re: Pompeius Magnus, Julius Caesar - Fall der Republik...
Selbst als Forumsfreund könnte ich glatt bei dir einbrechen.
do ut des.
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