Nerva-Sesterz - bearbeitet, und wenn ja, wie und wie sehr?

[Homer J. Simpson]

Vor kurzem habe ich mir recht günstig meinen ersten Nerva-Sesterzen geleistet. Daher habe ich es in Kauf genommen, daß es schon auf dem Bild so aussah, als habe bei der Schönheit jemand etwas nachgeholfen. Auch mit der Münze in der Hand bin ich mir immer noch nicht 100% sicher. Daher habe ich mich bemüht, möglichst hochauflösende Bilder zu fabrizieren, und frage nun Euch:

Ist an dieser Münze etwas geglättet oder bearbeitet worden?
Wenn ja, wieviel, was und wo?
Und wenn ja, mit welchen Methoden wohl am ehesten?

Ich freue mich auf eine interessante Diskussion und hoffe dazuzulernen. Auf Wunsch kann ich gerne versuchen, von einzelnen Partien noch bessere Bilder hinzubekommen.

Viele Grüße,

Homer

[beachcomber]

die haare sind leider (fast) komplett geschnitzt!
grüsse
frank

[Homer J. Simpson]

Genau, das war auch das Erste, was mir auffiel - Du weißt ja, nach unseren vielen Diskussionen habe ich schon etwas Übung im Erkennen von Schnitzwerken.
Und wie bei einer gelifteten Schauspielerin fragt man sich: Na, was mag da wohl noch alles unecht sein?
Daher habe ich mal aus dem Großfoto die Haare rausvergrößert. Schau mal, ob Du die alle geschnitzt findest oder nur die ganz obendrauf (mit hellbraun in den Vertiefungen).

Homer

[kc]

Fortuna erging es ähnlich, würde ich sagen.

[Antoninus Pius]

Die Buchstaben kommen mir teilweise auch verdächtig vor.
Wenigstens qualitativ (fals man bei geschnitzten Münzen von Qualität sprechen kann) besser als die Produkte von --- (zumindest ein wenig).
Grüße A.P.

[beachcomber]

ich fürchte vergrösserungen sind da eher kontraproduktiv, man sieht eigentlich eher aus der distanz das der stil verändert wurde.
grüsse
frank

[mike h]

Hallo Homer,

eigentlich hätte ich sowas nicht von dir erwartet.....

Du wolltest Ihn haben... und du hast in Kauf genommen, das jemand nachgeholfen hat.

Dann lass ihn dir doch nicht madig machen... du sammelst doch für DICH

und nicht für andere.

Jetzt musst du nur entscheiden:

Gefällt er dir? Dann kannst du ihn doch ohne weiteres behalten, bis du ein schöneres Stück hast.

Gefällt er dir nicht? Dann sag mir bitte, wo du ihn hinwirfst! (Mir fehlt der Nerva-Sesterz auch noch!)

Martin

[Antoninus Pius]

Sorry Martin, aber hier will niemand homer seinen Sesterzen madig machen. Außerdem hat er doch uns nach unsere Meinung gefragt.

[areich]

Aber geschnitzt... ist ****... sowas... gehört nicht... in die... Sammlung...

[Zwerg]

Anstelle einer geschnitzten Münze kann ich mir auch eine Fotokopie in die Sammlung legen.
Der Unterschied ist marginal

(Sorry - Entschuldigung)
Netten Abend noch
Zwerg

[Antoninus Pius]

Ich glaube ihr habt mich falsch verstanden. Ich bin eurer Meinung, ich wollte lediglich ausdrücken, dass das Homers' Sache ist und ihm hier keiner die Freude verderben will.
Schade, dass da jemand nicht die Finger von lassen konnte. Ich glaube das war mal ein ganz attraktives Stück.

[areich]

Doch, will ich schon. Wenn sich jemand über eine geschnitzte Münze freut, dann muss es eine Intervention geben.

[Homer J. Simpson]

Danke für Eure interessanten und wie erwartet kontroversen Beiträge.
Ich habe den Sesterz erstens als Lückenfüller und zweitens als Studienobjekt genommen.
Darum möchte ich die Diskussion, wenn's erlaubt ist, gerne ein bißchen in eine andere Richtung lenken:

Erstens will ich wissen, was an der Münze geschnitzt wurde und was nicht. Was mir auffällt, sind die verschiedenen Arten von Konturen auf dem Kopf; einerseits die recht platten Stellen in der Mitte, wo wohl flaue Umrisse von Locken und Lorbeerblättern neu erzeugt worden sind, andererseits die tieferen Einschnitte zwischen den Locken weiter außen, die sowohl in der Farbe der Auflagerungen als auch in der Struktur völlig anders aussehen.

Was mich als zweites interessiert, ist, wie an der Münze gearbeitet wurde. Ich sehe keinerlei scharfe Kanten oder Spuren von scharfen Werkzeugen. Wird da gefräst, gedrückt, geschoben, oder was meint Ihr? Ich habe (auf dem dritten Bild oben) mal einen Teil des rechten Feldes herausfotografiert mit einer ungewöhnlichen Struktur; hier sieht man runde Linien und Strukturen, meint Ihr, hier ist etwas flachgedrückt worden, oder ist das natürliche Korrosion?

Wer von Euch nach München kommt: ich werde die Münze auf jeden Fall dorthin mitbringen.

Viele Grüße,

Homer

[antoninus1]

Ich finde die Fagen, die Du stellst, sehr gut.
Für das Erkennen von Schnitzereien und anderen Manipulationen ist es sehr wichtig, genau zu benennen, was auf welche Weise gemacht wurde und das am Objekt in der Hand anzuschauen und erläutert zu bekommen.
Ich brauche das, dass mir einer sagt, schau her, so sieht´s (z.B. die tiefen Stellen zwischen Locken bzw. der Übergang zwischen Locke und tieferer Stelle) unbearbeitet aus und das daneben ist bearbeitet, was Du an folgendem erkennst: .....

Für moderne Münzen wurden im anderen deutschen Forum schon Fälschungserkennungsseminare mit einem vereidigten Sachverständigen organisiert. So etwas bräuchten wir eigentlich auch einmal, erfahrene Sammlerfreunde gäb´s ja.
Ich freue mich schon auf den Freitag abend vor der Numismata.

Leider kann ich keine manipulierten Stücke mitbringen, weil ich natürlich keine habe

[mike h]

Moin zusammen,

ich hab mir in Frankfurt auch meinen ersten Nerva-Sesterzen geleistet.

Da es sich meiner Meinung nach um ein auf der Vorderseite stempelgleiches Modell zu Homers Stück handelt, stelle ich ihn mal hier "daneben"

Martin