1000 Münzen aus Nikopolis!
Moderator: Homer J. Simpson
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1000 Münzen aus Nikopolis!
Liebe Freunde der Münzen aus Nikopolis!
Heute habe ich beim Umsortieren meiner Münzen festgestellt, daß ich bei Nikopolis die 1000er Grenze überschritten habe. Eine der letzten Erwerbungen möchte ich hier vorstellen, eine wunderschöne Bronze des Macrinus:
Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Macrinus, 217-218
AE 27, 12.78g, 27.25mm, 210°
geprägt unter dem Statthalter P. Furius Pontianus
Av.: AV K OPPEL CE - VH MAKRINOC
Belorbeerter Kopf n. r.
Rv.: VP P FOV PONTIANOV NEIKOPOLITWN
im li. und re. Feld PR - OC
im Abschnitt ICTRW
Kaiser, belorbeert, in Militärkleidung, Muskelpanzer und Stiefeln, mit Stand- und Spielbein
n. l. stehend, stützt sich mit der erhobenen Linken auf Szepter und hält in der
vorgestreckten Rechten Patera umbilicata über brennenden, mit Girlanden verzierten Altar.
Ref.: a) nicht in AMNG
b) nicht in Varbnov (engl.)
c) Hristova/Hoeft/Jekov (2015) 8.23.34.1 corr. (stempelgleich, schreibt aber
NIKOPOLITWN)
selten, SS+, dunkelgrüne Patina
Mit freundlichem Gruß
Heute habe ich beim Umsortieren meiner Münzen festgestellt, daß ich bei Nikopolis die 1000er Grenze überschritten habe. Eine der letzten Erwerbungen möchte ich hier vorstellen, eine wunderschöne Bronze des Macrinus:
Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Macrinus, 217-218
AE 27, 12.78g, 27.25mm, 210°
geprägt unter dem Statthalter P. Furius Pontianus
Av.: AV K OPPEL CE - VH MAKRINOC
Belorbeerter Kopf n. r.
Rv.: VP P FOV PONTIANOV NEIKOPOLITWN
im li. und re. Feld PR - OC
im Abschnitt ICTRW
Kaiser, belorbeert, in Militärkleidung, Muskelpanzer und Stiefeln, mit Stand- und Spielbein
n. l. stehend, stützt sich mit der erhobenen Linken auf Szepter und hält in der
vorgestreckten Rechten Patera umbilicata über brennenden, mit Girlanden verzierten Altar.
Ref.: a) nicht in AMNG
b) nicht in Varbnov (engl.)
c) Hristova/Hoeft/Jekov (2015) 8.23.34.1 corr. (stempelgleich, schreibt aber
NIKOPOLITWN)
selten, SS+, dunkelgrüne Patina
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- mike h
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Re: 1000 Münzen aus Nikopolis!
....und wunderschön!
Glückwunsch.
Du hast so viele Münzen aus Nikopolis, wie ich aus dem römischen Reich. Respekt.
Martin
Glückwunsch.
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Martin
131 Köppe /201 (Kampmann)
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- Peter43
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Re: 1000 Münzen aus Nikopolis!
Zwei weitere Kaiser aus Nikopolis, geprägt unter Ovinius Tertullus:
(1)
Septimius Severus, 193-211
AE 28, 11.86g, 27.75mm, 180°
geprägt unter dem Statthalter Ovinius Tertullus
Av.: AV.K.L.C. - CEVHROC.P
belorbeerter Kopf n.r.
Rv.: VPA.OOVI.TERTVLLOV NIKOPOLIT. / .PROC I
Kaiser (Severus), belorbeert, in Militärkleidung und Stiefeln, frontal stehend, Kopf n.l.,
stützt sich mit der erhobenen Linken auf Szepter und hält in der vorgestreckten Rechten
kleine Nike
Ref.: a) nicht in AMNG:
Rs. AMNG I/1, 1281 var. (wie Ex. #2, hat aber OOV)
b) nicht in Varbanov (engl.)
c) Hristova/Hoeft/Jekov (2015) No. 8.14.34.2 (stempelgleich)
(2)
Septimius Severus, 193-211
AE 25, 8.96g, 25.35mm, 240°
geprägt unter dem Statthalter Ovinius Tertullus
Av.: AV K L CEPT - CEVHROC PE (PE ligiert)
Büste, drapiert und cürassiert, von hinten gesehen, belorbeert, n.r.
Rv.: VPA.OOV.TERTVLLOV.NIKOPOLIT.PROC I
Kaiser (Caracalla), belorbeert, in Militärkleidung und Stiefeln frontal stehend, Kopf n.l.,
stützt sich mit der erhobenen Linken auf Szepter und hält in der vorgestreckten Rechten
kleine Nike
Ref.: a) nicht in AMNG:
Rs. AMNG I/1, 1281? (Pick erwähnt nicht, um welchen Kaiser es sich handelt!)
Vs. AMNG I/1, 1277 var. (hat am Ende nur P)
b) Varbanov (engl.) cf. #2755 (zitiert AMNG 1281)
c) Hristova/Hoeft/Jekov (2015) No. 8.14.34.3 (diese Münze)
Diese beiden Münzen wurden sicherlich parallel geprägt. Man beachte, daß die Münze für den Juniorkaiser kleiner ist!
Ich habe übrigens noch ein Exemplar von Hristova/Hoeft/Jekov, Nikopolis, 2015. Wer interessiert ist, soll mir eine PN schreiben.
Mit freundlichem Gruß
(1)
Septimius Severus, 193-211
AE 28, 11.86g, 27.75mm, 180°
geprägt unter dem Statthalter Ovinius Tertullus
Av.: AV.K.L.C. - CEVHROC.P
belorbeerter Kopf n.r.
Rv.: VPA.OOVI.TERTVLLOV NIKOPOLIT. / .PROC I
Kaiser (Severus), belorbeert, in Militärkleidung und Stiefeln, frontal stehend, Kopf n.l.,
stützt sich mit der erhobenen Linken auf Szepter und hält in der vorgestreckten Rechten
kleine Nike
Ref.: a) nicht in AMNG:
Rs. AMNG I/1, 1281 var. (wie Ex. #2, hat aber OOV)
b) nicht in Varbanov (engl.)
c) Hristova/Hoeft/Jekov (2015) No. 8.14.34.2 (stempelgleich)
(2)
Septimius Severus, 193-211
AE 25, 8.96g, 25.35mm, 240°
geprägt unter dem Statthalter Ovinius Tertullus
Av.: AV K L CEPT - CEVHROC PE (PE ligiert)
Büste, drapiert und cürassiert, von hinten gesehen, belorbeert, n.r.
Rv.: VPA.OOV.TERTVLLOV.NIKOPOLIT.PROC I
Kaiser (Caracalla), belorbeert, in Militärkleidung und Stiefeln frontal stehend, Kopf n.l.,
stützt sich mit der erhobenen Linken auf Szepter und hält in der vorgestreckten Rechten
kleine Nike
Ref.: a) nicht in AMNG:
Rs. AMNG I/1, 1281? (Pick erwähnt nicht, um welchen Kaiser es sich handelt!)
Vs. AMNG I/1, 1277 var. (hat am Ende nur P)
b) Varbanov (engl.) cf. #2755 (zitiert AMNG 1281)
c) Hristova/Hoeft/Jekov (2015) No. 8.14.34.3 (diese Münze)
Diese beiden Münzen wurden sicherlich parallel geprägt. Man beachte, daß die Münze für den Juniorkaiser kleiner ist!
Ich habe übrigens noch ein Exemplar von Hristova/Hoeft/Jekov, Nikopolis, 2015. Wer interessiert ist, soll mir eine PN schreiben.
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- Homer J. Simpson
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Re: 1000 Münzen aus Nikopolis!
Respekt! Du bist ein Paradebeispiel dafür, was ein Amateursammler mit ausreichend Hingabe in der Numismatik sammlerisch und wissenschaftlich erreichen kann! Auch wenn wir für einige Archäolidioten ebenso wie leider für die Politiker nur Kulturguträuber sind.
Weiter viel Freude und Erfolg wünscht Dir
Homer
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Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!
Re: 1000 Münzen aus Nikopolis!
Wirklich tolle Stücke, die du uns hier zeigst! Ansonsten kann ich mich Homer nur anschließen.
Wenn die anderen 997 Stück ähnlich toll erhalten sind hast du eine wirklich beeindruckende Spezialsammlung zusammengetragen! Glückwunsch!
Gruß
Alex
Wenn die anderen 997 Stück ähnlich toll erhalten sind hast du eine wirklich beeindruckende Spezialsammlung zusammengetragen! Glückwunsch!
Gruß
Alex
- Peter43
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Re: 1000 Münzen aus Nikopolis!
Leider ist das nicht der Fall. Da wir ja vorhaben, eine möglichst vollständige Liste aller Münzen aus Nikopolis zusammenzustellen, sind viele dabei, die schlecht erhalten sind, wenn man nur die Legenden genau bestimmen kann, sog. "scientific coins". Aber es ist auch eine Reihe von Unikaten darunter.alex456 hat geschrieben: Wenn die anderen 997 Stück ähnlich toll erhalten sind...
Mit freundlichem Gruß
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- chinamul
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Re: 1000 Münzen aus Nikopolis!
Jochens Sammelziel bei den Münzen aus Nikopolis, nämlich ohne besonders Augenmerk auf die Erhaltung eine möglichst große Vollständigkeit anzustreben, ist genau auch meine Herangehensweise bei den Münzen Alexandrias. Meine aktuelle Zählung ergab jetzt, daß ich inzwischen genau 1288 Alexandriner zusammengetragen habe.
Anders als Jochen habe ich jedoch nicht vor, mit meinem Material die einschlägigen Kataloge aktiv zu ergänzen. Es steht aber jedem Interessierten frei, sich aus meinen Postings bei den Abbildungen zu bedienen.
Gruß
chinamul
Anders als Jochen habe ich jedoch nicht vor, mit meinem Material die einschlägigen Kataloge aktiv zu ergänzen. Es steht aber jedem Interessierten frei, sich aus meinen Postings bei den Abbildungen zu bedienen.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
Re: 1000 Münzen aus Nikopolis!
So war das auch nicht gemeint. Ich bin ja auch kein Erhaltungsfetischist
Dennoch beachtlich was Ihr beiden da zusammengetragen habt, auch wenn viele weniger gut erhalte Stücke darunter sind.
Dennoch beachtlich was Ihr beiden da zusammengetragen habt, auch wenn viele weniger gut erhalte Stücke darunter sind.
- Peter43
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Re: 1000 Münzen aus Nikopolis!
Meine erste Münze aus Nikopolis habe ich im August 2005 erstanden, 5 Jahre nachdem ich mit dem Sammeln antiker Münzen begonnen hatte. In den nächsten Tagen werde ich einige interessante Münzen vorstellen. Ich hoffe, sie sind nicht nur für Nikopolisfans interessant!
Jochen
Jochen
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- chinamul
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Re: 1000 Münzen aus Nikopolis!
Um den Beginn meiner Leidenschaft für die Alexandriner zu erklären und ihn zeitlich festzulegen, füge ich hier noch einmal einen Beitrag ein, den ich früher schon einmal in diesem Unterforum gepostet hatte. Seither lege ich bei der Entscheidung darüber, wofür ich meine leider nicht unbegrenzten Mittel ausgebe, die oberste Priorität auf die Münzen Alexandrias.
Initialzündung für ein neues Sammelgebiet
Nachdem ich schon jahrzehntelang Römer gesammelt hatte und dabei die Münzen Alexandrias nicht besonders beachtet hatte, als diese noch ausgesprochen billig zu haben waren, packte mich 1993 beim Anblick dieser Drachme das Interesse an diesem Sammelgebiet und hat mich seither nicht mehr losgelassen. Leider werden Alexandriner immer seltener angeboten und steigen daher stetig im Preis, besonders die etwas selteneren Stücke, die mir noch in der Sammlung fehlen.
HADRIANUS 117 – 138
AE Drachme Alexandria 127/128 (Jahr 12)
Av.: ΑΥΤ ΚΑΙ ΤΡΑΙ ΑΔΡΙΑ CЄΒ - Belorbeerte; geharnischte und drapierte Büste rechts, halb von hinten gesehen
Rv.: Nilus nach links lagernd; in der Rechten Füllhorn, in der Linken, deren Ellbogen er auf kleines, nach rechts stehendes Nilpferd stützt, Schilfhalm
Oben im Feld: IS (= 16, bezieht sich auf den erwünschten Wasserstand der alljährlichen Nilüberschwemmung, die für die Ablagerung des fruchtbaren Schlammes auf die Felder sorgte)
Im Abschnitt: L ΔωΔЄK (= Jahr 12)
Geißen 992; Milne 1267; BMC 786 (24,39 g)
Gruß
chinamul
Initialzündung für ein neues Sammelgebiet
Nachdem ich schon jahrzehntelang Römer gesammelt hatte und dabei die Münzen Alexandrias nicht besonders beachtet hatte, als diese noch ausgesprochen billig zu haben waren, packte mich 1993 beim Anblick dieser Drachme das Interesse an diesem Sammelgebiet und hat mich seither nicht mehr losgelassen. Leider werden Alexandriner immer seltener angeboten und steigen daher stetig im Preis, besonders die etwas selteneren Stücke, die mir noch in der Sammlung fehlen.
HADRIANUS 117 – 138
AE Drachme Alexandria 127/128 (Jahr 12)
Av.: ΑΥΤ ΚΑΙ ΤΡΑΙ ΑΔΡΙΑ CЄΒ - Belorbeerte; geharnischte und drapierte Büste rechts, halb von hinten gesehen
Rv.: Nilus nach links lagernd; in der Rechten Füllhorn, in der Linken, deren Ellbogen er auf kleines, nach rechts stehendes Nilpferd stützt, Schilfhalm
Oben im Feld: IS (= 16, bezieht sich auf den erwünschten Wasserstand der alljährlichen Nilüberschwemmung, die für die Ablagerung des fruchtbaren Schlammes auf die Felder sorgte)
Im Abschnitt: L ΔωΔЄK (= Jahr 12)
Geißen 992; Milne 1267; BMC 786 (24,39 g)
Gruß
chinamul
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- Peter43
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Re: 1000 Münzen aus Nikopolis!
Hallo chinamul!
Deine Begeisterung kann ich gut verstehen. Das Konzentrieren auf ein spezielles Sammelgebiet hat zudem den Vorteil, daß man das Wissen vertiefen kann und manchmal auch Neues entdeckt. Mir ging es so mit den Münzen des Apollo Sauroktonos. Sie waren nicht meine ersten aus Nikopolis, aber die, derentwegen ich dann an Nikopolis hängenblieb.
(1)
Ich beginne also mal mit Apollo Sauroktonos. Dieser ist so typisch für Nikopolis ad Istrum, wie der Apollo Lykeios typisch ist für Markianopolis. Er wurde unter allen Kaisern geprägt, die in Nikopolis geprägt haben. Erst unter Gordian III. bricht die Tradition ab. Insgesamt gibt es bisher 26 verschiedene Typen, darunter allein 8 unter Severus. Der Apollo Sauroktonos (der Eidechsentöter) ist eine der berühmtesten Statuen des Praxiteles. Es ist gut möglich, daß eine wichtige Kopie in Nikopolis gestanden hat.
Dies hier ist die früheste und eleganteste Darstellung, wie ich finde:
Nikopolis ad Istrum, Antoninus Pius, 138-161
AE 20, 5.85g, 20.28mm, 180°
geprägt unter dem Statthalter M. Antonius Zeno, ca. 145 (Pick)
Av.: AVT AI ADRIA - ANTWNEINOC
Bloßer Kopf, bärtig, n.r
Rv.: HGE ZHNWNOC - NEIKOPOL
Apollo Sauroktonos, nackt, mit gekreuzten Beinen n.r. stehend, stützt sich mit der
vorgestreckten Linken auf einen Baumstumpf, auf dem eine Eidechse nach oben kriecht;
die Rechte zurückgezogen.
Ref.: a) AMNG I/1, 1225 var. (1 Ex., Gotha, aber belorbeert)
b) Varbanov (engl.) 2111 var. (= AMNG 1225)
c) Hristova/Hoeft/Jekov (2015) 8.6.7.1 (diese Münze)
selten, fas SS, braune Patina, leichte Rauhigkeit
Pick schreibt: "Am Baume kriecht vielleicht eine Eidechse empor", die demnach auf der Münze aus Gotha nicht zu sehen war. Pick hat recht gehabt: Hier ist die Eidechse deutlich zu sehen. Eine Münze mit belorbeertem Kopf, wie von Pick beschrieben, habe ich bisher nirgends gefunden. Da die Münze, die Pick in der Hand hatte, schlecht erhalten war, ist es möglich, daß der Kopf tatsächlich nicht belorbeert war.
Zum Unterschied zur Statue des Praxiteles hat Apollo hier keinen Pfeil in der Rechten. Vielleicht deutet das auf den friedlichen Sinn des Antoninus Pius hin. Denn unter Severus ist der Pfeil wieder da.
Mit freundlichem Gruß
Deine Begeisterung kann ich gut verstehen. Das Konzentrieren auf ein spezielles Sammelgebiet hat zudem den Vorteil, daß man das Wissen vertiefen kann und manchmal auch Neues entdeckt. Mir ging es so mit den Münzen des Apollo Sauroktonos. Sie waren nicht meine ersten aus Nikopolis, aber die, derentwegen ich dann an Nikopolis hängenblieb.
(1)
Ich beginne also mal mit Apollo Sauroktonos. Dieser ist so typisch für Nikopolis ad Istrum, wie der Apollo Lykeios typisch ist für Markianopolis. Er wurde unter allen Kaisern geprägt, die in Nikopolis geprägt haben. Erst unter Gordian III. bricht die Tradition ab. Insgesamt gibt es bisher 26 verschiedene Typen, darunter allein 8 unter Severus. Der Apollo Sauroktonos (der Eidechsentöter) ist eine der berühmtesten Statuen des Praxiteles. Es ist gut möglich, daß eine wichtige Kopie in Nikopolis gestanden hat.
Dies hier ist die früheste und eleganteste Darstellung, wie ich finde:
Nikopolis ad Istrum, Antoninus Pius, 138-161
AE 20, 5.85g, 20.28mm, 180°
geprägt unter dem Statthalter M. Antonius Zeno, ca. 145 (Pick)
Av.: AVT AI ADRIA - ANTWNEINOC
Bloßer Kopf, bärtig, n.r
Rv.: HGE ZHNWNOC - NEIKOPOL
Apollo Sauroktonos, nackt, mit gekreuzten Beinen n.r. stehend, stützt sich mit der
vorgestreckten Linken auf einen Baumstumpf, auf dem eine Eidechse nach oben kriecht;
die Rechte zurückgezogen.
Ref.: a) AMNG I/1, 1225 var. (1 Ex., Gotha, aber belorbeert)
b) Varbanov (engl.) 2111 var. (= AMNG 1225)
c) Hristova/Hoeft/Jekov (2015) 8.6.7.1 (diese Münze)
selten, fas SS, braune Patina, leichte Rauhigkeit
Pick schreibt: "Am Baume kriecht vielleicht eine Eidechse empor", die demnach auf der Münze aus Gotha nicht zu sehen war. Pick hat recht gehabt: Hier ist die Eidechse deutlich zu sehen. Eine Münze mit belorbeertem Kopf, wie von Pick beschrieben, habe ich bisher nirgends gefunden. Da die Münze, die Pick in der Hand hatte, schlecht erhalten war, ist es möglich, daß der Kopf tatsächlich nicht belorbeert war.
Zum Unterschied zur Statue des Praxiteles hat Apollo hier keinen Pfeil in der Rechten. Vielleicht deutet das auf den friedlichen Sinn des Antoninus Pius hin. Denn unter Severus ist der Pfeil wieder da.
Mit freundlichem Gruß
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Re: 1000 Münzen aus Nikopolis!
(2)
Diese Münze hatte ich bereits einmal vorgestellt, aber sie gehört unbedingt auch in diesen Thread, weil es mir gelungen ist, die korrekte Beschreibung für die Rückseitendarstellung zu finden: Es ist Apollo Sauroktonos!
Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Commodus, 177-192
AE 22, 6.83g, 22.15mm, 0°
Av.: [M ANTW]NEIN - OC KOMODOC
Büste, cürassiert, belorbeert, n.r.
Rv.: NEIK[OPOLIT - PR]OC ICTR.
Apollo Sauroktonos, nackt, mit gekreuzten Beinen n.r. stehend, die li. Hand auf einen
Baumstumpf gestützt,auf dem eine Eidechse nach oben kriecht; in der re. Hand einen
Zweig; li. hinter ihm der Bogen und der Köcher
Ref.: a) nicht in AMNG
b) nicht in Varbanov (engl.)
c) nicht in Patricia Lawrence, Apollo Sauroktonos: The Evidence of the Coins
d) nicht in Hristova/Hoeft/Jekov (2013):
Rs. nicht gelistet
Vs. z.B. No. 8.10.1.9 (stempelgleich)
jetzt in Hristova/Hoeft/Jekov (2015) No. 8.10.7.2
e) cf. Gorny&Mosch, Auktion 212, Lot 232
extrem selten (nur 2 Ex. bekannt), S+
Meine Münze stammte von Lanz, der die Falschbeschreibung von Gorny&Mosch übernommen hatte.
Anm.: Ich vermute, daß der Punkt hinter ICTR ein Teil des Baumstumpfs ist.
Mit dem Bogen und dem Köcher ist dies eine ganze neue, eigenständige Darstellung des Apollo Sauroktonos. Auch die Eidechse ist sehr hübsch. Es beweist, daß zur Zeit des Commodus in Nikopolis eine große Kreativität geherrscht hat. Das haben wir aber auch schon bei anderen Münzdarstellungen gesehen, z.B. einem Éros mit Bogen und Köcher oder dem Herakles, der auf einem Löwenfell schläft.
Leider ist diese Münze stark korrodiert, sodaß die Legenden kaum lesbar sind. Aber glücklicherweise habe ich die Münze von Gorny&Mosch bei acsearch.com gefunden:
Gorny&Mosch, Auction 212, Lot 2321:
AE 22(?), 8.48g
obv.: [M] ANTWNEIN - OC KOMOD[OC]
rev.: NEIKOPOLI - [...]N
weibliche Figur/Artemis in kurzem Chiton,links Bogen und Köcher am Boden, vor ihr ein
Bäumchen(?)
Diese Münze ist allerdings durch Bearbeitung stark verfälscht worden. Nicht nur auf der Vs., wo Commodus Glubschaugen bekommen hat, sondern besonders auf der Rs. So ist aus dem TR von ICTR ein N geworden. Die Figur auf der Rs. bekam ein Röckchen und wurde dann als weiblich und Artemis fehlinterpretiert. Daß die Stellung mit den gekreuzten Beinen nicht zu Artemis paßt, jedoch typisch für Apollo ist, hat man nicht gesehen. Die Eidechse hat man wohl nicht erkannt, weil man nicht an Apollo gedacht hat. Aber ich bin glücklich, diese Münze gefunden zu haben, weil ich so meine fehlenden Legenden vervollständigen konnte.
Und meine Münze, die unberührt ist, hat weniger als 1/3 der verfälschten gekostet! Und man sieht, daß auch Privatsammler etwas zur numismatischen Forschung beitragen können!
Die Arbeit von Patricia Lawrence findet man unter http://www.forumancientcoins.com/ayiyor ... rcoins.htm
Mit freundlichem Gruß
Diese Münze hatte ich bereits einmal vorgestellt, aber sie gehört unbedingt auch in diesen Thread, weil es mir gelungen ist, die korrekte Beschreibung für die Rückseitendarstellung zu finden: Es ist Apollo Sauroktonos!
Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Commodus, 177-192
AE 22, 6.83g, 22.15mm, 0°
Av.: [M ANTW]NEIN - OC KOMODOC
Büste, cürassiert, belorbeert, n.r.
Rv.: NEIK[OPOLIT - PR]OC ICTR.
Apollo Sauroktonos, nackt, mit gekreuzten Beinen n.r. stehend, die li. Hand auf einen
Baumstumpf gestützt,auf dem eine Eidechse nach oben kriecht; in der re. Hand einen
Zweig; li. hinter ihm der Bogen und der Köcher
Ref.: a) nicht in AMNG
b) nicht in Varbanov (engl.)
c) nicht in Patricia Lawrence, Apollo Sauroktonos: The Evidence of the Coins
d) nicht in Hristova/Hoeft/Jekov (2013):
Rs. nicht gelistet
Vs. z.B. No. 8.10.1.9 (stempelgleich)
jetzt in Hristova/Hoeft/Jekov (2015) No. 8.10.7.2
e) cf. Gorny&Mosch, Auktion 212, Lot 232
extrem selten (nur 2 Ex. bekannt), S+
Meine Münze stammte von Lanz, der die Falschbeschreibung von Gorny&Mosch übernommen hatte.
Anm.: Ich vermute, daß der Punkt hinter ICTR ein Teil des Baumstumpfs ist.
Mit dem Bogen und dem Köcher ist dies eine ganze neue, eigenständige Darstellung des Apollo Sauroktonos. Auch die Eidechse ist sehr hübsch. Es beweist, daß zur Zeit des Commodus in Nikopolis eine große Kreativität geherrscht hat. Das haben wir aber auch schon bei anderen Münzdarstellungen gesehen, z.B. einem Éros mit Bogen und Köcher oder dem Herakles, der auf einem Löwenfell schläft.
Leider ist diese Münze stark korrodiert, sodaß die Legenden kaum lesbar sind. Aber glücklicherweise habe ich die Münze von Gorny&Mosch bei acsearch.com gefunden:
Gorny&Mosch, Auction 212, Lot 2321:
AE 22(?), 8.48g
obv.: [M] ANTWNEIN - OC KOMOD[OC]
rev.: NEIKOPOLI - [...]N
weibliche Figur/Artemis in kurzem Chiton,links Bogen und Köcher am Boden, vor ihr ein
Bäumchen(?)
Diese Münze ist allerdings durch Bearbeitung stark verfälscht worden. Nicht nur auf der Vs., wo Commodus Glubschaugen bekommen hat, sondern besonders auf der Rs. So ist aus dem TR von ICTR ein N geworden. Die Figur auf der Rs. bekam ein Röckchen und wurde dann als weiblich und Artemis fehlinterpretiert. Daß die Stellung mit den gekreuzten Beinen nicht zu Artemis paßt, jedoch typisch für Apollo ist, hat man nicht gesehen. Die Eidechse hat man wohl nicht erkannt, weil man nicht an Apollo gedacht hat. Aber ich bin glücklich, diese Münze gefunden zu haben, weil ich so meine fehlenden Legenden vervollständigen konnte.
Und meine Münze, die unberührt ist, hat weniger als 1/3 der verfälschten gekostet! Und man sieht, daß auch Privatsammler etwas zur numismatischen Forschung beitragen können!
Die Arbeit von Patricia Lawrence findet man unter http://www.forumancientcoins.com/ayiyor ... rcoins.htm
Mit freundlichem Gruß
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- Peter43
- Beiträge: 12996
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- Wohnort: Arae Flaviae, Agri Decumates
- Hat sich bedankt: 202 Mal
- Danksagung erhalten: 1900 Mal
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Re: 1000 Münzen aus Nikopolis!
(3)
Eine der schönsten und seltensten Münzen aus Nikopolis. Ich kenne nur 2 Ex. Dies aber ist das schönste!
Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Commodus, 177-192
AE 29, 15.01g, 29.46mm, 210°
geprägt unter dem Statthalter Claudius Attalus, 184/85 (Curtis Clay)
Av.: AVT KAI M AV[R] - KOMODOC
Büste, cürassiert, belorbeert, n. r.
Rv.: HGE KL ATTALOV N - IKOPOL / PROC I
Zeus in Hüftkleid n. l. sitzend, stützt sich mit der erhobenen Linken auf Szepter und hält in der vorgestreckten Rechten Patera(?); li. vor ihm der Adler n. l. stehend, zu ihm aufblickend
Ref.: a) nicht in AMNG
b) Varbanov (engl.) 4302 corr. (diese Münze! Aber fälschlicherweise zu Nikopolis ad Nestum gestellt und mit 23mm angegeben)
c) nicht in RPC IV online
d) Hristova/Hoeft/Jekov (2015) No. 8.10.1.1 (diese Münze)
extrem selten (R9), SS, dunkelgrüne Patina
Der Hegemon Claudius Attalus ist bekannt von Münzen aus Pautalia. Aus Nikopolis kenne ich nur noch eine andere Münze von ihm. Er wird von Dio Cassius erwähnt und ist geschichtlich dadurch bekannt, daß er bei Publius Valerius Comazon, dem Liebling des Elagabal, in Ungnade fiel, der als niedrig geborener Tänzer in höchste Positionen aufgestiegen war. Den scheint er einmal strafversetzt zu haben, wofür der sich dann rächte.
Mit freundlichem Gruß
Eine der schönsten und seltensten Münzen aus Nikopolis. Ich kenne nur 2 Ex. Dies aber ist das schönste!
Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Commodus, 177-192
AE 29, 15.01g, 29.46mm, 210°
geprägt unter dem Statthalter Claudius Attalus, 184/85 (Curtis Clay)
Av.: AVT KAI M AV[R] - KOMODOC
Büste, cürassiert, belorbeert, n. r.
Rv.: HGE KL ATTALOV N - IKOPOL / PROC I
Zeus in Hüftkleid n. l. sitzend, stützt sich mit der erhobenen Linken auf Szepter und hält in der vorgestreckten Rechten Patera(?); li. vor ihm der Adler n. l. stehend, zu ihm aufblickend
Ref.: a) nicht in AMNG
b) Varbanov (engl.) 4302 corr. (diese Münze! Aber fälschlicherweise zu Nikopolis ad Nestum gestellt und mit 23mm angegeben)
c) nicht in RPC IV online
d) Hristova/Hoeft/Jekov (2015) No. 8.10.1.1 (diese Münze)
extrem selten (R9), SS, dunkelgrüne Patina
Der Hegemon Claudius Attalus ist bekannt von Münzen aus Pautalia. Aus Nikopolis kenne ich nur noch eine andere Münze von ihm. Er wird von Dio Cassius erwähnt und ist geschichtlich dadurch bekannt, daß er bei Publius Valerius Comazon, dem Liebling des Elagabal, in Ungnade fiel, der als niedrig geborener Tänzer in höchste Positionen aufgestiegen war. Den scheint er einmal strafversetzt zu haben, wofür der sich dann rächte.
Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.
- Peter43
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Re: 1000 Münzen aus Nikopolis!
Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Commodus, 177-192
AE 19, 3.05g, 19.45mm, 210°
Av.: AVT KAI [KO - MODOC]
belorbeerter Kopf n.r.
Rv.: NEIKOPO - LI PROC ICC(sic!)
Isis, in langem Gewand und mit dem Isisknoten auf der Brust, gekrönt mit einem Thron,
frontal stehend, Kopf n.l., hält in der herabhängenden Linken die Situla und in der erhobenen
Rechten das Sistrum.
Ref.: a) nicht in AMNG
b) nicht in Varbanov (engl.):
Eine ähnliche Münze für Antoninus Pius #2124 als Liberalitas mißinterpretiert.
c) Hristova/Hoeft/Jekov (2015) No. 8.10.30.1 (diese Münze)
selten, S/fast SS, dunkelgrüne Patina
Ich hatte lange über den Kopfschmuck der Isis gerätselt. Es ist nicht die bekannte Sonnenscheibe mit den Stierhörnern, sondern etwas erheblich kleineres. Ich hatte es fälschlicherweise für eine Lotosblüte gehalten.
Jetzt habe ich das Bild einer Isis-Statue aus der Villa Adriana bei Tivoli gefunden, die sich heute in den Kapitolinischen Museen befindet. Das Bild auf der Rs. meiner Münze zeigt genau diese Statue, deren Schöpfer nicht bekannt ist. Wahrscheinlich hat Kaiser Hadrian sie in Ägypten gesehen und einen römischen Bildhauer beauftragt, sie für seine Villa bei Tibur nachzubilden. Und bei dieser Statue erkennt man deutlich, daß es sich um einen Thron handelt!
Isis ist der griechische Name für die Göttin, die auf ägyptisch ast, aset oder jst, jset heißt. Ihr Schriftzug besteht aus 3 Hieroglyphen:
(1) einem Thronsitz = as, js
(2) einem Brotlaib = t oder et, und
(3) einer sitzenden Frau. Dies ist das Determinativ für ein Femininum und wird nicht ausgesprochen.
So ist der Thron auf ihrem Kopf zugleich ihr Name, der ägyptisch Herrschersitz bedeutet.
Außerdem ist auf der Rs. dieser kleinen Münze wunderschön der Isisknoten zu sehen, den auch alle Isis-Priesterinnen zum Zeichen ihrer unverbrüchlichen Verbindung mit der Gottheit trugen.
Ich habe das Bild der Isisstatue aus der Villa Adriana hinzugefügt.
Mit freundlichem Gruß
AE 19, 3.05g, 19.45mm, 210°
Av.: AVT KAI [KO - MODOC]
belorbeerter Kopf n.r.
Rv.: NEIKOPO - LI PROC ICC(sic!)
Isis, in langem Gewand und mit dem Isisknoten auf der Brust, gekrönt mit einem Thron,
frontal stehend, Kopf n.l., hält in der herabhängenden Linken die Situla und in der erhobenen
Rechten das Sistrum.
Ref.: a) nicht in AMNG
b) nicht in Varbanov (engl.):
Eine ähnliche Münze für Antoninus Pius #2124 als Liberalitas mißinterpretiert.
c) Hristova/Hoeft/Jekov (2015) No. 8.10.30.1 (diese Münze)
selten, S/fast SS, dunkelgrüne Patina
Ich hatte lange über den Kopfschmuck der Isis gerätselt. Es ist nicht die bekannte Sonnenscheibe mit den Stierhörnern, sondern etwas erheblich kleineres. Ich hatte es fälschlicherweise für eine Lotosblüte gehalten.
Jetzt habe ich das Bild einer Isis-Statue aus der Villa Adriana bei Tivoli gefunden, die sich heute in den Kapitolinischen Museen befindet. Das Bild auf der Rs. meiner Münze zeigt genau diese Statue, deren Schöpfer nicht bekannt ist. Wahrscheinlich hat Kaiser Hadrian sie in Ägypten gesehen und einen römischen Bildhauer beauftragt, sie für seine Villa bei Tibur nachzubilden. Und bei dieser Statue erkennt man deutlich, daß es sich um einen Thron handelt!
Isis ist der griechische Name für die Göttin, die auf ägyptisch ast, aset oder jst, jset heißt. Ihr Schriftzug besteht aus 3 Hieroglyphen:
(1) einem Thronsitz = as, js
(2) einem Brotlaib = t oder et, und
(3) einer sitzenden Frau. Dies ist das Determinativ für ein Femininum und wird nicht ausgesprochen.
So ist der Thron auf ihrem Kopf zugleich ihr Name, der ägyptisch Herrschersitz bedeutet.
Außerdem ist auf der Rs. dieser kleinen Münze wunderschön der Isisknoten zu sehen, den auch alle Isis-Priesterinnen zum Zeichen ihrer unverbrüchlichen Verbindung mit der Gottheit trugen.
Ich habe das Bild der Isisstatue aus der Villa Adriana hinzugefügt.
Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.
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