Münzstempel ? oder doch nicht

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Anuschka
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Münzstempel ? oder doch nicht

Beitrag von Anuschka » Di 06.05.14 13:32

guten Tag, in einem anderen Forum vermutet man, dass ich hier einen Münzstempel gefunden habe.
Ich hoffe, dass ich hier im richtigem Forum poste, wenn nicht bitte verschieben.

Meine Frage ist das ein Münzstempel und wenn ja, für welche Münze?

Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

LG
Anni

Die Inschrift deute ich wie folgt, wobei die eingeklammerten Zeichen undeutlich und meine Interpretation sind.


ALOASNA + AMERTET +ACGAR + +++
TE + TAG(I)RAM + A(G)MA +
R Z (I) (I)

Siegel gespiegelt + Abdruck.
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Numis-Student
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Re: Münzstempel ? oder doch nicht

Beitrag von Numis-Student » Di 06.05.14 13:51

Hallo,
versuche doch bitte folgendes: Bürste mit einer alten Zahnbürste ein Stück Alufolie in den Stempel, ziehe die Folie vorsichtig ab, damit hast du einen dreidimensionalen Abdruck, der sich besser erkennen und fotografieren lässt.

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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bernima
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Re: Münzstempel ? oder doch nicht

Beitrag von bernima » Di 06.05.14 15:00

Hallo,

Münzstempel kommt schon aufgrund des Materials Messing oder Bronze nicht in Frage.
Es dürfte sich also um eine Petschaft ( Siegelstempel ) handeln.

mfg. bernima

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Re: Münzstempel ? oder doch nicht

Beitrag von Grafschaft Mark » Di 06.05.14 15:50

Aber sind dort nicht eindeutige Hammerspuren auf der Rückseite zu erkennen???
Wo steht überhaupt um welches Material es sich handelt???

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Re: Münzstempel ? oder doch nicht

Beitrag von Anuschka » Di 06.05.14 16:29

Also, das Material ist nicht magnetisch, ich nehme an Bronze(?).
Das mit der Alufolie ist ein guter Tipp, danke.
Leider scheint die Folie, die ich hier habe, etwas zu stark zu sein, ich kümmere mich.
Vorab ein paar Bilder, bei dem einen habe ich Angelblei und den Schraubstock "missbraucht", aber fester trau ich mich nicht anzuziehen, wäre mehr als schade, wenn ich da Schaden anrichte.
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Re: Münzstempel ? oder doch nicht

Beitrag von Pflock » Di 06.05.14 21:18

Für einen Münzstempel halte ich das für ein bischen sehr klein. Der Zollstock zeigt gut 3cm und das Teil scheint so hoch wie breit zu sein.
Halte das Ding mal zwischen zwei Finger und hau dann mit einem großen Hammer drauf und das 1000de mal. Autsch.

In diversen Münzkabinetten habe ich schon mehrere Stempel aus unterschiedlichen Zeitepochen gesehen. Das waren immer große, schwere Dinger die man gut in die Hand nehmen und mit einem schweren Hammer drauf hauen konnte, so 10-20cm lange.

Nur was es ist, weiß ich auch nicht.
Vielleicht für Blei-Siegel? Da könnte ich mir schon vorstellen, daß man da auch mit einem Hammer nachhelfen mußte.
Gruß Pflock

Ich sammel Münzen und Medaillen aus Mühlhausen in Thüringen, vom Mittelalter bis heute.
Freue mich immer über Angebote.
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Re: Münzstempel ? oder doch nicht

Beitrag von bernima » Mi 07.05.14 14:08

Hallo,

Geht auf Google und gebt Petschaft Bilder ein und ihr habt genügend Vergleichsstücke.
Bei dem vorliegendem Stück ist meiner Meinung nach der Griff abgebrochen und die Bruchstelle durch den Schraubstock flachgequetscht.
Ich würde Siegellack nehmen und dann einen Abdruck machen.
Obwohl - die Umschrift ist ja auch so lesbar. Nur vermutlich nicht in deutscher Sprache ?
Wem fällt was sinnvolles zur Umschrift ein, oder vieleicht eine Übersezung ?

mfg. bernima

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Re: Münzstempel ? oder doch nicht

Beitrag von Anuschka » Mi 07.05.14 15:32

bernima hat geschrieben:Hallo,

Bei dem vorliegendem Stück ist meiner Meinung nach der Griff abgebrochen und die Bruchstelle durch den Schraubstock flachgequetscht.
nein, definitiv durch eine Vielzahl von Schlägen aufgepelzt. Dass da was abgebrochen ist glaube ich auch nicht, ist insgesamt zu stimmig und auch die Bohrung wäre dort wohl fehl am Platz.

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Re: Münzstempel ? oder doch nicht

Beitrag von Anuschka » Mi 07.05.14 16:47

So nun noch mal in Knete, besser geht es auch mit Knete nicht - klingonischer Münzstempel? "Amertet Algar "
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Re: Münzstempel ? oder doch nicht

Beitrag von diwidat » Mi 07.05.14 22:35

Mutter Google gab mir diese Antwort - mit einem Hoffnungsschimmer :roll:
es ist aber nicht meine Sprache, daher keine Garantie

Suche: amertet algar 1. PDF Dokument mit Hinweis auf INRI im Zentrum etc.

Gruß diwidat

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Re: Münzstempel ? oder doch nicht

Beitrag von klaupo » Mi 07.05.14 23:14

Lt. PDF Dokument handelt es sich um eine Art kabbalistisches Siegel, das auch auf einer "Faust"-Radierung von Rembrandt auftaucht - Zeitstellung also 17. - 18. Jahrhundert. Abb. ungefähr auf der Mitte der folgenden Seite:

http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... A&dur=1421

Die Buchstaben sind umzustellen, damit sich ein sinnvoller Text ergibt. Die slovenische Untersuchung nennt verschiedene mögliche Varianten. Eine eindeutige Lesart ist jedoch anscheinend noch nicht erschlossen. Am Schluß gibt es eine kurze Zusammenfassung auf Englisch. Den slovenischen Text hier ausführlich wiederzugeben ist mir allerdings zu aufwendig.

Gruß klaupo

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Re: Münzstempel ? oder doch nicht

Beitrag von Anuschka » Do 08.05.14 01:54

Vielen Dank für Eure Mühe, nun bin ich der Lösung ein Stück näher, wobei der Zweck dieses Siegels vermutlich ein Geheimnis bleiben wird. In den nächsten Tagen werde ich mich genauer mit den oben genannten Dokumenten befassen. Es scheint auch einen Zusammenhang zwischen Kabbalismus und Freimaurer zu geben, wobei diese Thematik für mich absolutes Neuland ist.
Ich versuche gerade ein paar Ronden zu bekommen, wenn mir das gelingt melde ich mich noch mal zu der Thematik.
Danke und jetzt wünsche ich eine gute Nacht.

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Re: Münzstempel ? oder doch nicht

Beitrag von Albert von Pietengau » Do 08.05.14 12:40

Interessantes Stück.

Ja, die Worte "TETRAGRAMMATON" und "AGLA" http://en.wikipedia.org/wiki/AGLA leuchten aus diesem Anagramm fast schon hervor. Beide Begriffe sind jüdischen Ursprungs und wurden insbesondere in der Neuzeit gerne von Alchemisten und anderen Esoterikern für Beschwörungen bzw. Transformationen missbraucht. Man beachte, dass das Tetragrammaton JHVH durch INRI ersetzt wurde, was dem christlichen Glauben an die Gleichstellung von Vater und Sohn entspricht.

Ähnlich wie aus altorientalischer Gnostik eine christlich geprägte Gnostik entstand, hat man auch der (rein jüdischen) Kabbala, die auch bei den Freimaurern eine große Rolle spielte, einen christlichen Anstrich verliehen.

Die Juden bezeichnen JHVH im normalen Sprachgebrauch als Haschem, was schlicht und einfach "Der Name" bedeutet. Das Wissen, wie JHVH ausgesprochen wird - wie im Arabischen werden auch im Hebräischen nur die Konsonanten geschrieben - soll im Lauf der Zeit verloren gegangen sein, und das ist auch besser so.

Gruß
AvP
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Re: Münzstempel ? oder doch nicht

Beitrag von indiacoins » Do 08.05.14 16:38

Dieses Siegel scheint aus dem Bereich Exorzismus oder Schwarze Magie zu entstammen.(Dr. Faust's Höllenzwang, Das Necronomicon ) Diese 3 Worte können von Dämonen "nicht angehört werden", weil das für sie unerträglich sein soll.
Da einige höhere Dämonen die Namen Gott und Jesus oder Allah oder Budda, usw... nicht respektieren, gibt es Beschwörungsformeln, in denen man beim ersten Versuchen nur androht, den geheimen Namen Gottes auszusprechen. Und wenn es nichts bewirkt, dann in einer weiteren Beschwörungsformel diese 3 Wörter( die man auch nicht so einfach grundlos mal eben so aus Spass aussprechen oder aufschreiben soll), klar und laut ausspricht und damit dem Dämon Höllenqualen zufügt. Also dienen diese Wörter dazu, Kontrolle über das Böse zu erlangen. Man bezeichnet die Anwendung auch als Dämonenfolter.
Desweiteren wurden mit ähnlichen Siegeln Pakte mit Lucifer unterzeichnet.
Einge Quellen dazu :
http://www.superbia-verlag.de/bilder/12 ... 73a048a854
http://books.google.de/books?id=NgIVgwZ ... on&f=false

http://de.slideshare.net/chaosdarby/alh ... und-goetia

http://www.metaphysik-magie.de/Buecher- ... w?id=48714

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Albert von Pietengau
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Re: Münzstempel ? oder doch nicht

Beitrag von Albert von Pietengau » Fr 09.05.14 09:32

indiacoins hat geschrieben:Dieses Siegel scheint aus dem Bereich Exorzismus oder Schwarze Magie zu entstammen.
Desweiteren wurden mit ähnlichen Siegeln Pakte mit Lucifer unterzeichnet.
Als Anagramm? Ich denke, dass es sich um ein Logen-Siegel handelt.

BTW:
Gregorius gab es, aber das Necronomikon ist fiktiv (Erfindung Lovecraft's/gedruckte Phantasiefälschung). Goetia ist echt.

Lucifuge und Konsorten sollen ja verborgene Münzschätze anzeigen können. Vielleicht sollte ich mich mehr mit Höllenzwängen befassen, dann hätte ich keine Probleme mehr mit absurden Rechnungen. Aber wer weiß, vielleicht kommt die Rechnung später... :mrgreen:

Gruß
AvP
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