As, Sesterz oder Dupondius

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Jens83
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As, Sesterz oder Dupondius

Beitrag von Jens83 » Mi 03.05.06 14:45

Hallo an alle!
Mal eine ganz dumme Frage:
Wie unterscheidet man Asse, Sesterzen und Dupondius voneinander?
Über Größe, Dicke und Gewicht oder gibt es andere Merkmale?

Danke im voraus!
Gruß Jens
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Chippi
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Beitrag von Chippi » Mi 03.05.06 15:28

Hallo Jens,

allgemein gesagt: an Gewicht, Druchmesser und Strahlenkrone.
Dies gilt besonders für die ersten beiden Jahrhunderte des Kaiserreiches.
Wenn du alle drei vergleichst, sind die Asse die kleinsten, gefolgt von den Dupondien, die man an der Strahlenkrone erkennt. Die größte und schwerste Münze ist dann ein Sesterz. - Mal so simpel erklärt.
Achso, das Metall kann auch eine Rolle spielen, siehe Orichalcum.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Jens83
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Beitrag von Jens83 » Mi 03.05.06 15:55

Hallo chippi!
Herzlichen dank für die schnelle Antwort.

Mich würde da noch interresieren ab welchem Durchmesser man von einem As spricht? Was ist die nächst kleinere Münze (vom Durchmesser her)?

Gruß Jens
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Beitrag von andi89 » Mi 03.05.06 16:52

Hallo!

Es muss nicht sein, dass auf einem Dupondius der Herscher mit einer Strahlenkrone abgebildet ist. Soweit ich weiß ist diese Unterscheidung erst ab der Zeit der Flavier gültig. Der Römer konnte beide Nominale ja anhand der Farbe(Dupondius ist aus Messing also gelblich, As aus Kupfer also rötlich) gut unterscheiden.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich mit den Durchmessern von Münzen noch nie intensiv beschäftigt habe, aber kleiner als ein As ist vor allem der Semis(ein halbes As) und dann noch der Quadrans(ein viertel As).

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Beitrag von pearl.harbour » Mi 03.05.06 17:05

Während ein As im Schnitt einen Durchmesser von ca. 24-27mm hat, haben die nächst kleineren Nominale Semis 18-19mm bzw. Quadrans 16-18mm im Durchmesser.
Zudem sind die o.a.Nominale wesentlich seltener als der As!

Viele Grüße

pearl.harbour
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Jens83
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Beitrag von Jens83 » Mi 03.05.06 17:30

Herzlichen Dank für die schnellen Antworten!

Zwei Fragen hätt ich da noch:
Aus was für einem Metall sind Sesterzen (oder gibts die in unterschiedlichen Metallen)?

Gibt es bei Goldmünzen (Aureus) eine bestimmte Größe oder wurden die in unterschiedlichn Größen geprägt?

Gruß Jens
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Beitrag von Chippi » Mi 03.05.06 17:43

So viel ich weiß wurde beim Aureus nach Gewicht gegangen, und zwar sehr penibel.

Gruß Chippi
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Beitrag von Pscipio » Mi 03.05.06 17:52

Wie bei fast allen Münztypen ist auch das Gewicht des Aureus über die Jahrhunderte nicht gleich geblieben. Ursprünglich bei ca. 8 g liegend, sinkt das Gewicht bis ins dritte Jahrhundert immer mehr ab. Um die Mitte dieses Jahrhunderts schwanken die Gewichte so stark (unter Gallienus/Postumus zwischen ca. 1.5 g und 6.5 g), dass die Goldmünzen wohl nur noch nach Gewicht und nicht mehr nach dem Nominal gerechnet wurden. Das wird zwar unter Aurelian und seinen Nachfolgern etwas besser, aber erst mit der Einführung des Solidus von ca. 4.5 g unter Constantinus wird wieder ein einheitliches Goldnominal eingeführt.

Diese Übersicht habe ich jetzt aus dem Gedächtnis aufgestellt, da ich diese Woche keinen Zugang zu meiner Literatur habe. Allfällige Fehler und Ungenauigkeiten bitte ich deshalb zu entschuldigen.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von Peter43 » Mi 03.05.06 18:55

Hallo Chippi!

Die Münze, die am penibelsten eingestellt war, war der Solidus, die Goldmünze des späten Römerreichs. Vielleicht hast Du ja den gemeint. Er blieb bis zum Schluß gewichtskonstant. Meine Solidi haben z.B. folgendes Gewicht:
Constantin I.........4.48g
Constans.............4.46g
Valentinian I.........4.49g
Valens..................4.47g
Theodosius I.........4.46g
Honorius...............4.45g
Valentinianus III....4.51g
Arcadius................4.40g
Theodosius II.........4.47g
Leo I......................4.47g
Dabei handelt es sich immerhin um den Zeitraum von 315-466, also mehr als 150 Jahre. Das sollte man mal mit der deutschen Währung vergleichen!

MfG
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von Chippi » Mi 03.05.06 20:54

Hallo Peter,

genau den meinte ich.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Beitrag von Jens83 » Mi 03.05.06 23:45

An alle herzlichen DANK für die ausfürliche Erläuterung!

Gruß Jens
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