Römische Münzen aus Alexandria
Moderator: Homer J. Simpson
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Hallo!
Ich möchte euch heute meine zwei Neuerwerbungen aus Alexandria vorstellen:
Tetradrachme des Philippus I
AV: A K M IOV ΦIΛIΠΠOC ЄVCЄB, Brustbild des Philippus mit Panzer und Lorbeerkranz n. r. ;
RV: Tyche, trägt Katalos, Chiton und Peplos, steht n. l., in der Rechten ein Steuerruder, in der Linken ein Füllhorn und Gewandbausch haltend; L Γ im Feld
gepr.: 245/6 Durchmesser: 21,5 – 22,5 mm Gewicht: 14,42 g
Geissen 2722 , Dattari 4921 , Hunter 818 , Milne 3603 , Förschner 971/2 ;
Tetradrachme des Elagabal
AV: A KAICAP MA AVP ANTΩNINOC ЄVCЄB, Kopf des Elagabal mit Lorbeerkranz n. r.;
RV: Nilus, Himation um Hüften geschlungen, sitzt halbnackt auf Felsen n. l., Schilfrohr in der Rechten, Füllhorn und Gewandbausch in der Linken haltend; L Δ im Feld
gepr.: 220/1 Durchmesser: 22 mm Gewicht: 14,11 g
Geissen 2333, Dattari 4136, BMC 1509/10, Hunter 610, Milne 2817, Curtis 1642, Savio 1642 Förschner 801;
Zu dem Elagabal habe ich noch eine Frage bezüglich der Zitate. Geissen erwähnt explizit, dass das Füllhorn des Zeus bei dem beschriebenen Exemplar leer ist. Bei meinem ist es aber eindeutig gefüllt. Savio und Förschner, bei denen das Füllhorn auch gefüllt ist, geben als Referenz aber Geissen 2332 an. Mich würde eure Einschätzung interessieren, ist es zu kleinlich, wenn man mein Stück als Geissen 2332var zitiert, oder sollte man sich nicht an solchen Kleinigkeiten aufhängen?
andi89
Ich möchte euch heute meine zwei Neuerwerbungen aus Alexandria vorstellen:
Tetradrachme des Philippus I
AV: A K M IOV ΦIΛIΠΠOC ЄVCЄB, Brustbild des Philippus mit Panzer und Lorbeerkranz n. r. ;
RV: Tyche, trägt Katalos, Chiton und Peplos, steht n. l., in der Rechten ein Steuerruder, in der Linken ein Füllhorn und Gewandbausch haltend; L Γ im Feld
gepr.: 245/6 Durchmesser: 21,5 – 22,5 mm Gewicht: 14,42 g
Geissen 2722 , Dattari 4921 , Hunter 818 , Milne 3603 , Förschner 971/2 ;
Tetradrachme des Elagabal
AV: A KAICAP MA AVP ANTΩNINOC ЄVCЄB, Kopf des Elagabal mit Lorbeerkranz n. r.;
RV: Nilus, Himation um Hüften geschlungen, sitzt halbnackt auf Felsen n. l., Schilfrohr in der Rechten, Füllhorn und Gewandbausch in der Linken haltend; L Δ im Feld
gepr.: 220/1 Durchmesser: 22 mm Gewicht: 14,11 g
Geissen 2333, Dattari 4136, BMC 1509/10, Hunter 610, Milne 2817, Curtis 1642, Savio 1642 Förschner 801;
Zu dem Elagabal habe ich noch eine Frage bezüglich der Zitate. Geissen erwähnt explizit, dass das Füllhorn des Zeus bei dem beschriebenen Exemplar leer ist. Bei meinem ist es aber eindeutig gefüllt. Savio und Förschner, bei denen das Füllhorn auch gefüllt ist, geben als Referenz aber Geissen 2332 an. Mich würde eure Einschätzung interessieren, ist es zu kleinlich, wenn man mein Stück als Geissen 2332var zitiert, oder sollte man sich nicht an solchen Kleinigkeiten aufhängen?
andi89
Zuletzt geändert von andi89 am Mi 28.11.07 20:56, insgesamt 1-mal geändert.
"...nam idem velle atque idem nolle, ea demum perniciosa amicitia est." (frei nach C. Sallustius Crispus)
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Hallo Andi!
Ich bin bei solchen Kleinigkeiten immer möglichst genau, oder pedantisch, wenn Du willst. Wenn Geissen ausdrücklich ein leeres Füllhorn beschreibt, dann ist Deine Münze eben nicht identisch mit diesem Typ. Daher würde ich sie auch als Geissen 2332 var. (gefülltes Füllhorn) bezeichnen.
Oft habe ich gerade beim Betrachten solcher Kleinigkeiten die interessantesten Entdeckungen gemacht!
Mit freundlichem Gruß
Ich bin bei solchen Kleinigkeiten immer möglichst genau, oder pedantisch, wenn Du willst. Wenn Geissen ausdrücklich ein leeres Füllhorn beschreibt, dann ist Deine Münze eben nicht identisch mit diesem Typ. Daher würde ich sie auch als Geissen 2332 var. (gefülltes Füllhorn) bezeichnen.
Oft habe ich gerade beim Betrachten solcher Kleinigkeiten die interessantesten Entdeckungen gemacht!
Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.
- chinamul
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Hallo andi89!
Geißen 2333 zeigt das Füllhorn mit Inhalt, ohne daß diese Tatsache Geißen zu einer anderen Beschreibung veranlaßt. Er schreibt einfach "Wie Nr. 2332", scheint also dem Inhalt des Horns keine besondere Bedeutung beizumessen. Milne 2817 identifiziert das aus dem Füllhorn herausragende Gebilde als Genius, der dem Nilus einen Kranz hinhält. Mit viel Phantasie läßt sich auch Gei. 2333 so deuten, zumal auf der Abbildung ausgerechnet diese Partie teilweise außerhalb des Schrötlings liegt.
Ich würde also Gei. 2333 zitieren und die anderen Zitate wie oben belassen, da die Beschreibungen dort nicht alle eindeutig sind.
Zwei schöne Münzen, zu denen man nur gratulieren kann.
Gruß
chinamul
Geißen 2333 zeigt das Füllhorn mit Inhalt, ohne daß diese Tatsache Geißen zu einer anderen Beschreibung veranlaßt. Er schreibt einfach "Wie Nr. 2332", scheint also dem Inhalt des Horns keine besondere Bedeutung beizumessen. Milne 2817 identifiziert das aus dem Füllhorn herausragende Gebilde als Genius, der dem Nilus einen Kranz hinhält. Mit viel Phantasie läßt sich auch Gei. 2333 so deuten, zumal auf der Abbildung ausgerechnet diese Partie teilweise außerhalb des Schrötlings liegt.
Ich würde also Gei. 2333 zitieren und die anderen Zitate wie oben belassen, da die Beschreibungen dort nicht alle eindeutig sind.
Zwei schöne Münzen, zu denen man nur gratulieren kann.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
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Hallo!
@payler: Mir gefällt er auch, zumal es mein erster Elagabal aus Alexandria ist, der noch dazu nicht teuer war (31 Euro).
@chinamul: Du hast natürlich recht, Geissen 2333. Bei der Nummer war ich davon ausgegangen, dass die Av-Legende eine andere ist; ich habe erst jetzt bemerkt, dass das Є in eckigen Klammern steht und damit nur auf der abgebildeten Münze nicht zu sehen ist.
andi89
@payler: Mir gefällt er auch, zumal es mein erster Elagabal aus Alexandria ist, der noch dazu nicht teuer war (31 Euro).
@chinamul: Du hast natürlich recht, Geissen 2333. Bei der Nummer war ich davon ausgegangen, dass die Av-Legende eine andere ist; ich habe erst jetzt bemerkt, dass das Є in eckigen Klammern steht und damit nur auf der abgebildeten Münze nicht zu sehen ist.
andi89
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Hier einer meiner Alexandriener, bei Ebay ersteigert für € 2,49 (+ € 2,- Versand):
Potin Tetradrachme des Diocletianus, 284 - 305 AD
Bronze, Durchmesser ca. 18 mm, ca. 3,5 mm dick / 6,93 g / geprägt im Jahr 5 = 288/289 AD
Av: A Κ ΓOYA ΔΙOKΛΗTΙAΝOC CЄΒ, lorbeergekrönter, drapierter und gepanzerte Büste nach rechts / ss / etwas dezentriert
RV: L - Є, Eusebeia opfert über einem angezündeten Altar / ss / zentriert
Köln 3246 / Dattari 5693 / Curtis 1995 / Emmett 4052 / Milne 4897
Freundliche Grüße vom Oktavenspringer
Potin Tetradrachme des Diocletianus, 284 - 305 AD
Bronze, Durchmesser ca. 18 mm, ca. 3,5 mm dick / 6,93 g / geprägt im Jahr 5 = 288/289 AD
Av: A Κ ΓOYA ΔΙOKΛΗTΙAΝOC CЄΒ, lorbeergekrönter, drapierter und gepanzerte Büste nach rechts / ss / etwas dezentriert
RV: L - Є, Eusebeia opfert über einem angezündeten Altar / ss / zentriert
Köln 3246 / Dattari 5693 / Curtis 1995 / Emmett 4052 / Milne 4897
Freundliche Grüße vom Oktavenspringer
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Und gleich noch einer aus der Münzstätte Alexandreia:
Ptolemaios IV. Philopator, König von Ägypten 221 - 204 v. Chr.
Bronze AE 40 / 46,37 g
Av: Kopf des Zeus Ammon mit Widdergehörn und Taenie nach rechts, im Perlenkreis / ss / etwas dezentriert
RV: ΠTOΛЄΜAΙOY - ΒAΣΙΛЄΩΣ, Adler steht nach links auf Blitzbündel, Kopf nach rechts gewendet und hält Füllhorn mit langen Bändern, zwischen den Beinen des Adlers Beizeichen E (?), im Perlenkreis / ss / zentriert
SNG Copenhagen 224 - 229
Freundliche Grüße vom Oktavenspringer
Ptolemaios IV. Philopator, König von Ägypten 221 - 204 v. Chr.
Bronze AE 40 / 46,37 g
Av: Kopf des Zeus Ammon mit Widdergehörn und Taenie nach rechts, im Perlenkreis / ss / etwas dezentriert
RV: ΠTOΛЄΜAΙOY - ΒAΣΙΛЄΩΣ, Adler steht nach links auf Blitzbündel, Kopf nach rechts gewendet und hält Füllhorn mit langen Bändern, zwischen den Beinen des Adlers Beizeichen E (?), im Perlenkreis / ss / zentriert
SNG Copenhagen 224 - 229
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Der Ptolemaios war aber nicht von Ebay. Den hat mir ein guter Freund, der kein Sammler ist, vor 5 Wochen geschenkt mit der Bemerkung, dass er damit nichts anfangen könne und das Stück bei meinen anderen Münzen und bei mir besser aufgehoben und in guter Gesellschaft sei. Da war die Freude riesengroß - verständlich bei dem Prachtstück!!!
Grüße vom Oktavenspringer
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- chinamul
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Wie die Reichsrömer sind auch die Alexandriner des Aelius recht selten und entsprechend teuer.
Die hier vorgestellte Drachme des Caesars habe ich 2001 für umgerechnet 115 € erworben, was mir ein günstiger Preis zu sein scheint.
AELIUS (Caesar; gest. 138)
Æ Drachme Alexandria 137
Av.: Λ AIΛIOC KAICAP - Drapierte barhäuptige Büste rechts
Rv.: Homonoia nach links thronend; in der Rechten Patera, linker Ellbogen auf Armlehne ihres Thrones ruhend; an den Thron gelehnt ein Füllhorn
Rundum: ΔHM(APXIKHC) ЄΞOYC(IAC) YΠAT(OC) • B (= von tribunizischer Gewalt, Consul = TR P COS II)
Im Abschnitt: OMONOIA
Geißen 1274 var. (dort Rv. ohne Umschrift und Füllhorn im linken
Arm der Homonoia); BMC 923 (27,33 g)
Gruß
chinamul
Die hier vorgestellte Drachme des Caesars habe ich 2001 für umgerechnet 115 € erworben, was mir ein günstiger Preis zu sein scheint.
AELIUS (Caesar; gest. 138)
Æ Drachme Alexandria 137
Av.: Λ AIΛIOC KAICAP - Drapierte barhäuptige Büste rechts
Rv.: Homonoia nach links thronend; in der Rechten Patera, linker Ellbogen auf Armlehne ihres Thrones ruhend; an den Thron gelehnt ein Füllhorn
Rundum: ΔHM(APXIKHC) ЄΞOYC(IAC) YΠAT(OC) • B (= von tribunizischer Gewalt, Consul = TR P COS II)
Im Abschnitt: OMONOIA
Geißen 1274 var. (dort Rv. ohne Umschrift und Füllhorn im linken
Arm der Homonoia); BMC 923 (27,33 g)
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
- antoninus1
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Vielleicht interessant für die Alexandriner-Sammler:
diese Tetradrachme des Vitellius:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 0&Lot=1091
wird jetzt hier (Nr. 403) wieder versteigert, mit einem deutlich höheren Ausruf:
http://www.geminiauction.com/category.a ... re&search=
diese Tetradrachme des Vitellius:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 0&Lot=1091
wird jetzt hier (Nr. 403) wieder versteigert, mit einem deutlich höheren Ausruf:
http://www.geminiauction.com/category.a ... re&search=
Gruß,
antoninus1
antoninus1
- chinamul
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Die Vestalin Iulia Aquilia Severa war die zweite Frau des römischen Kaisers Elagabal. Dieser umging unter fadenscheinigen Begründungen das Eheverbot für Vestalinnen, die nach alter Tradition bei Todesstrafe zur Enthaltsamkeit verpflichtet waren. Die Ehe hielt zunächst nur ein Jahr, weil seine Großmutter Julia Maesa ihn zur Trennung von Aquilia veranlaßte. Er heiratete daraufhin Annia Faustina, die er aber schon nach ganz kurzer Zeit fortschickte, um Aquilia ein zweites Mal zu ehelichen.
Die hier vorgestellte Tetradrachme dürfte aus der Zeit der ersten Ehe Aquilinas mit Elagabal stammen und recht selten sein.
AQUILIA SEVERA (Elagabali)
BI Tetradrachme Alexandria 220/221 (Jahr 4 des Elagabal)
Av.: IOYΛIA AKYΛIA CЄYHPA CЄB - Drapierte Büste rechts
Rv.: Drapierte Büste des Sarapis mit Kalathos
Links und rechts im Feld: L - Δ (= Jahr 4)
Geißen 2371; Datt. 4183; BMC 1544; Milne 2814 - 10,21 g
Gruß
chinamul
Die hier vorgestellte Tetradrachme dürfte aus der Zeit der ersten Ehe Aquilinas mit Elagabal stammen und recht selten sein.
AQUILIA SEVERA (Elagabali)
BI Tetradrachme Alexandria 220/221 (Jahr 4 des Elagabal)
Av.: IOYΛIA AKYΛIA CЄYHPA CЄB - Drapierte Büste rechts
Rv.: Drapierte Büste des Sarapis mit Kalathos
Links und rechts im Feld: L - Δ (= Jahr 4)
Geißen 2371; Datt. 4183; BMC 1544; Milne 2814 - 10,21 g
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chinamul
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