Ebay, Kripo und was noch???

Kulturgutschutzgesetz

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donolli
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Beitrag von donolli » Fr 05.12.08 09:34

mich schockiert das, was ich hier lese, einfach nur noch. das ist doch die reine willkür!

seit ich antike sammle lebe ich irgendwo mit der diffusen befürchtung, dass ich eines tages nach hause komme und festellen muss, dass mir meine bescheidene sammlung von irgendwelchen einbrechern entwendet wurde. danach wollte ich mich in einem solchen fall an die polizei wenden...
aber erstens kommt es ja wohl anders und zweitens als man denkt.

:(
olli
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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Fr 05.12.08 09:42

Gründe:
Der Beschuldigte ist verdächtig bei E-bay Kulturgegenstände ohne Expertise (Münzen) erworben zu haben.

Diese Handlung ist mit Strafe bedroht gemäß § 259 StGB.
der richter hat ja wohl seinen job verfehlt!
nur weil ebay seit kurzem diese regel FÜR SICH (auf druck der hardcore 'kulturschützer') eingeführt hat, wird das doch noch lange kein gesetz, und schon mal überhaupt nicht rückwirkend!
wie kann der mann solche beschlüsse ausstellen?
da müsste doch ein guter anwalt in nullkommanix die münzen wieder freibekommen?
grüsse
frank

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Fr 05.12.08 11:21

Richter dieser Art lassen Schlimmstes befürchten für die geplanten Online-Durchsuchungen privater Computer. Schäuble verteilt zwar die Beruhigungspille, daß das in nunmehr allen Fällen eine richterliche Anordnung voraussetzt. Aber wie es aussieht, gibt es unter den Richtern immer mal wieder willfährige Erfüllungsgehilfen, die mit geltendem Recht wissentlich oder ahnungslos schlampig umgehen, und das eine ist genauso bedenklich wie das andere.
Ich frage mich, ob der Richter, der die Beschlagnahme bei Lemur mit einer derart windelweichen Begründung angeordnet hat, sich nicht seinerseits strafbar gemacht hat. Auch er unterliegt - bei aller wünschenswerten richterlichen Unabhängigkeit - schließlich wie wir alle dem Gesetz, auch wenn viele Richter sich das vielleicht nicht immer genügend klarmachen.
Wenn solche Heimsuchungen zu früher Stunde gängige und von der Politik sanktionierte Praxis werden, hat unsere Republik in meinen Augen endgültig den Anspruch aufgegeben, ein Rechtsstaat zu sein.

Gruß

chinamul
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Chandragupta
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Beitrag von Chandragupta » Fr 05.12.08 13:11

donolli hat geschrieben:seit ich antike sammle lebe ich irgendwo mit der diffusen befürchtung, dass ich eines tages nach hause komme und festellen muss, dass mir meine bescheidene sammlung von irgendwelchen einbrechern entwendet wurde. danach wollte ich mich in einem solchen fall an die polizei wenden...
aber erstens kommt es ja wohl anders und zweitens als man denkt.

:(
olli
Leider nur allzu wahr gesprochen! :cry:

Als 1990 in der Noch-DDR "die DM kam" glaubte ich in der typischen Naivität von etwas weltfremd-überstudierten "Elfenbeinturmbewohnern" wirklich noch allen Ernstes: "Jetzt bin ich frei - jetzt kann ich nach Belieben 'Geld machen' und keiner stört mich..!"

Das ging auch ein paar Jahre ganz gut. 8)

Bis ich dann schon 1999(!) jäh aus meinen entsprechenden Träumen gerissen wurde. Ich laufe nämlich NICHT in Maßkonfektion oder ähnlichen Spießerklamotten rum, sondern eher flockig-locker-leger in bequemer Freizeitkleidung. D.h. ich sehe eher NICHT "nach viel Geld aus".

Beim Besuch einer Münzbörse in München hatte ich wegen einer Störung des dortigen ÖPNV meinen (letzten) Zug Richtung Heimat verpaßt (ich kann behinderungsbedingt nicht Auto fahren und bin ergo auf die Bahn angewiesen). Das führte dazu, daß ich mir die Nacht auf dem Hbf. bzw. in dessen Umfeld um die Ohren schlagen mußte, bis früh gegen 5 Uhr der erste Zug fuhr. Aufgrund meines eben nicht ins Bild des "typischen Bayernseppl" passenden Outfits wurde ich von einer Polizeistreife hopps genommen und die fanden dann in meiner Schlabbertasche das, was man eben so bei Besuchern der Numismata mit Spezialisierung "Antike" findet.

An diesem Tag war - entgegen sonst, wo ich auf Börsen oder Auktionen immer nur Käufer bin - etwas "verkehrte Welt", denn ich hatte auch mal ein paar Dubletten verkauft und ergo außer diversen neu erworbenen Münzen auch ein wenig Bargeld dabei. Jedenfalls mehr, als ein BRD-Systemdiener "so einem wie mir" zuzugestehen bereit war/ist (Größenordnung: 20 kDM und 8 kUS$ in bar, und dazu einen Schwung meiner geliebten altindischen/Kushana-Goldmünzen).

Ohne das jetzt alles im Detail zu schildern (der Vorwurf lautete Verdacht auf "Geldwäsche" und möglichwerweise "Drogenhandel"): Also der Aufenthalt in der Arrestzelle/U-Haft in München war jedenfalls erstmal über den "eigentlich" nur zulässigen 24 Stunden, und bis ich MEIN Geld und MEINE Münzen dann endlich zurück hatte, war ich JEDEN Glauben an das BRD-System und meine weltfremden Träume bzgl. "Rechtsstaat" los. :roll:

Details über den weiteren Verlauf der Sache möchte ich hier nicht ausbreiten (über 1 Jahr(!) später hatte ich wie gesagt all mein Eigentum auch wieder...); aber ich möchte hier wenigstens meine Fazits nennen:

a) Seither bin ich kein Mitglied mehr in der FDP (für die ich bis dato sogar im hiesigen Stadtrat saß).

b) Ohne (guten bis Star-)Anwalt läuft in solchen Fällen gar nix (siehe meine anderen Artikel zu diesen und ähnliche Themen - speziell im Römer-Forum).

c) Rechtsschutzversicherungen nützen im Falle von Verdacht bzgl. "Straftaten" absolut nichts.

d) Wegen c) ist b) dann teuer - SEHR teuer. :x Auch wenn es (wie meist) "nur" auf einen "Vergleich" hinausläuft (Einstellung des Verfahrens - u.U. gegen eine "kleine" Zahlung von z.B. ein paar hundert Euro an die Staatskasse) ohne daß es zu einer Gerichtsverhandlung kommt (die ja IMMER mit völlig unklarem Ausgang ist: "Vor Gericht und auf hoher See...", Ihr wißt schon...) - der Anwalt will dann auf jeden Fall sein Geld sehen.
Ich konnte eben zu einem Teil des mitgeführten Bargeldes "nicht wirklich" sofort NACHWEISEN, woher ich es im einzelnen hatte, denn selbst die Summe ALLER Barabhebungen von ALL meinen Konten im letzten Jahr war kleiner als die mitgeführte Geldmenge; und mein Anwalt hatte die Befürchtung, daß ich steuerrechtlichen Ärger riskieren würde, wenn ich den Herren in Grün sagen würde, daß ich an dem Tag eben für ca. 20.000,- DM Dubletten aus meiner Sammlung verkauft habe, denn ich habe KEIN Gewerbe und hätte das dann als "sonstige Einnahmen" im Rahmen der Jahreslohnsteuer versteuern müssen und wäre ggf. noch wegen versuchter Steuerhinterziehung drangekommen.

e) Für den Fall d) muß man ergo Rücklagen bilden, also nicht immer "alles freie Geld" ausschließlich ins Hobby selber stecken.

f) Immer schön spießig-piefig rumlaufen - zumindest wenn man mit der Bahn unterwegs ist. Und wegen Straßenverkehrskontrollen: möglichst auch keinen "altersschwachen Kleinwagen" fahren, auch sowas macht "verdächtig". Immer schön den Rolls Royce (oder wenigstens den Mercedes oder Jaguar... ;) ) fahren ... dann darf man vielleicht auch Münzbörsen besuchen, ohne sich gleich "verdächtig" zu machen.

g) Das Problem "geschütztes Kulturgut" bzgl. der Pkte. a) bis f) mal bewußt außen vor gelassen. Das kommt "neuerdings" noch dazu. Oben ging's ja um die Zeitschiene 1999/2000.

h) Tip am Rande: Die Echtheit von Artefakten immer bestreiten. Und was in den Augen von BRD-Systemdienern, die ihre "Macht" eh manchmal nur aus einer geladenen Dienstwaffe zu beziehen scheinen, wie Gold aussieht, ist doch bestimmt kein "echtes" Gold ("Nicht alles was glänzt..." ... Ihr wißt schon ;) ...) - sondern das ligierte "AV" auf Beschreibungszetteln steht "natürlich" nur für "Messing" (lat. "Aurichalcum"). Muß man bloß glaubhaft genug rüberbringen. Klappt vor allem bei Blaßgold ganz gut... ;)

i) ... und wie immer: Wer in meinen Artikeln Sarkasmus findet, darf ihn behalten und sich 'ne Suppe draus kochen.
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Beitrag von Apocolocyntosis » Fr 05.12.08 13:27

Hallo allerseits,
ich hoffe inständig, dass diesem Amoklauf eines Mitgliedes der Executive bald ein Ende gesetzt wird! Er verfolgt m.E. den völlig falschen Ansatz.
Gebe ich z.B. einem Patienten mit Lungenentzündung und hohem Fieber bis zur Letaldosis Antipyretika, wird dieser recht schnell fieberfrei sein, nur habe ich das Grundübel (Lungenentzündung) damit nicht lege artis therapiert und mache mich wg. verschiedenster Dinge strafbar.
Warum arbeitet er nicht intensiv mit ensprechenden Kollegen im Ex-Jugoslawien (um zu subsummieren) zusammen, um der wilden Raubgräberei dort ein Ende zu machen?In der Tat sind die dort begangenen Verstöße gegen die antike Kultur immens. Könnte natürlich ein langer, steiniger und nicht ganz ungefährlicher Weg sein.
Da ist es bequemer, hier in der BRD, wahrscheinlich ausgestattet mit "carte blanche", seinen Privatfeldzug zu führen und eine extreme Verunsicherung bei den Sammlern herbeizuführen. ( Lernt man psychologische Kriegsführung eigentlich auf der Polizeischule?).
Ich befürchte sehr, dass wir mit solchen Angelegenheiten noch oft konfrontiert werden bei leider ungewissem Ausgang.
Übrigens bin ich überzeugt davon, dass sich der Herr POK hier im Forum über den Stand seiner Unruhestiftung regelmäßig informiert!!

Mit sehr nachdenklichen Grüßen

ergebenst
Apo.

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Beitrag von chinamul » Fr 05.12.08 13:52

Apocolocyntosis hat geschrieben:Übrigens bin ich überzeugt davon, dass sich der Herr POK hier im Forum über den Stand seiner Unruhestiftung regelmäßig informiert!!
Na, das wollen wir doch hoffen! Er soll ruhig merken, daß etwas eher Unangenehmes auf ihn zukommt.

Gruß

chinamul
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Beitrag von Apocolocyntosis » Fr 05.12.08 14:02

Ich hege allerdings die Befürchtung, dass dieser in der Beziehung völlig schmerzfrei sein wird. Wer sich so gebärdet, hat Rückendeckung von gaaanz oben.
Zumindest eine Dienstaufsichtsbeschwerde eines Münzhändlers wurde initiiert,augenscheinlich ohne Ergebnis.

Ergebenst
Apo.

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Beitrag von donolli » Fr 05.12.08 14:23

chinamul hat geschrieben: Na, das wollen wir doch hoffen! Er soll ruhig merken, daß etwas eher Unangenehmes auf ihn zukommt.
hoffen wirs. nur fehlt mir bisher noch der glaube daran.

grüße
olli
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Beitrag von Chandragupta » Fr 05.12.08 14:27

@Apo:

Welche Lobby hat schon so ein "kleiner" Münzhändler, wenn es "Pappi Staat" möglicherweise nur darum geht, Finanzlöcher aller Art so schnell als möglich wieder aufzufüllen?!

Erst der "Florida-Rolf", der dafür herhalten mußte, daß die staatliche Unterstützung für die Ärmsten der Armen in der BRD abgeschafft wurde; später dann die "Millionäre", die da in Liechtenstein mit ihren "Geldkoffern" aufkreuzten (und zuvor der Herr Immobilien-Schneider, erinnerst Du Dich?!): Die sind jedenfalls ALLE "böseböse[tm]" und "müssen" deshalb immer sofort als virtuelle Sau durchs virtuell-massenmediale "Dorf" gejagt werden. Das sind dann die passenden "circenses" zum modernen "panem" in Form von HartzIV.

Glaubst Du, in einem Staat, wo zweistellige Prozentzahlen der Bevölkerung an oder sogar bis weit(!) unterhalb der Armutsgrenze leben müssen (und die Situation WIRD derzeit eher noch härter, glaub's mir...), hätte "irgendeiner" der "Zielgruppe" der Mainstreammedien auch nur einen Funken Mitleid mit "unsereins"?! (Oder gar mit Münzhändlern? - Das sind doch nach der "Denk"weise bestimmter Kreise der euphemisch sogenannten "Kleinen Leute" eh "alles reiche Judensäcke" oder sowas der Art ... im Rahmen solcher Neid-Debatten kommen jedenfalls manchmal diverse Ur-Anlagen des Rassismus' im Volke wieder recht deutlich zum Vorschein, die sonst von der "political correctness" seit ca. 60 Jahren überlagert und verdrängt wurden .. ich rede da als Sachse leider aus persönlichen Erfahrungen. Gerade beim Neid auf Erfolgreiche als Urtriebkraft der sog. "Kleinen Leute" begegnen sich plötzlich ganz rinks- und ganz lechtsaußen im politischen Spektrum, und reichen sich einvernehmlich die Hand :( ...)

Und das wissen "Die-da-oben[tm]" nicht nur - das nutzen die wohl auch aus. In ihrem Sinne. Divide et impera.

Denk(t) mal drüber nach.
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Beitrag von klausklage » Fr 05.12.08 16:11

Erkläre nichts mit Böswilligkeit, was sich auch mit Inkompetenz erklären lässt. Blödmänner gibt es nun einmal in jeder Berufssparte, warum sollte das bei den Strafverfolgungsorganen anders sein. Ich habe aber noch genug Vertrauen in unser Rechtssystem, dass sich diese Fälle nach Prüfung der Rechtslage in Wohlgefallen (und verbleibenden Ärger) auflösen werden.
Wichtig ist nur, dass sich die Sammler nicht kleinkriegen lassen. Aus Angst vor den Konsequenzen, die man nicht abschätzen kann, und unter dem Druck der Beamten lässt sich bestimmt der eine oder andere auf Absprachen ein. Wer einen Strafbefehl akzeptiert (den prüft kein Richter), der ist selber Schuld. Und für die Beamten ist das das psychologische Signal zum Weitermachen, es hat ja funktioniert.

Kopf hoch, Lemur!
Olaf
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Beitrag von Chandragupta » Fr 05.12.08 16:16

Olaf, Du hast ja im Prinzip völlig recht: Aber hier ist es einfach zuviel "Inkompetenz" auf einen Haufen ... da liegt die Vermutung von Lemur leider näher.

Es kann auch eine besondere Form von Böswilligkeit sein, seiner Inkompetenz nicht abhelfen (lassen) zu wollen, sondern stattdessen darauf zu beharren.
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Beitrag von donolli » Fr 05.12.08 17:14

klausklage hat geschrieben: Wichtig ist nur, dass sich die Sammler nicht kleinkriegen lassen. Aus Angst vor den Konsequenzen, die man nicht abschätzen kann, und unter dem Druck der Beamten lässt sich bestimmt der eine oder andere auf Absprachen ein. Wer einen Strafbefehl akzeptiert (den prüft kein Richter), der ist selber Schuld. Und für die Beamten ist das das psychologische Signal zum Weitermachen, es hat ja funktioniert.
leider ist es halt so, dass man um sich zu wehren zeit und vor allem geld braucht.
ich kann schon gut verstehen, dass einem aus angst vor einem gang durch womöglich mehrere instanzen und dem damit verbundenen ungewissen ausgang (der ja noch alles empfindlich teurer machen kann) der mut verlässt und sich lieber für das vermendlich "kleinere übel" entscheidet und nachgibt.
das ist eine himmelschreiende ungerechtigkeit, aber für mich irgendwo verständlich :cry:


lemur, ich wünsch dir das allerbeste und mut!!

grüße
olli
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Beitrag von chinamul » Fr 05.12.08 19:04

Was wäre denn zu halten von einem Fonds, in den diejenigen, die an einem Musterprozeß mit einem - möglichst sogar höchstrichterlichen - Grundsatzurteil in dieser Sache interessiert sind, einzahlen? Aus diesem Fonds könnte man dann eine hochkarätige Kanzlei bezahlen, die den Herrschaften mal gehörig Dampf macht.
Ich wäre jedenfalls bereit, mich mit einer meinen finanziellen Verhältnissen angemessenen Summe zu beteiligen. Und ich könnte mir denken, daß neben vielen eingeschüchterten Sammlern auch viele Händler ihren Beitrag leisten würden.
Wir müssen allmählich mit dem Jammern aufhören und stattdessen lieber auf breiter Front in die Offensive gehen!

Gruß

chinamul
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Beitrag von Lemur » Fr 05.12.08 19:25

Vielen Dank an alle Sammler und Händler welche mich während des heutigen Tages telephonisch und hier im Forum beraten haben.Ich fühle mich nun bei dem Menschen welcher meinen Fall vertritt gut aufgehoben!
Mehr gerne per PN.
Nochmals DANKE! :wink:
...das ganze Mee`volle`´öme`.

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Beitrag von beachcomber » Fr 05.12.08 19:49

Was wäre denn zu halten von einem Fonds, in den diejenigen, die an einem Musterprozeß mit einem - möglichst sogar höchstrichterlichen - Grundsatzurteil in dieser Sache interessiert sind, einzahlen? Aus diesem Fonds könnte man dann eine hochkarätige Kanzlei bezahlen, die den Herrschaften mal gehörig Dampf macht.
finde ich gut, und würde mich auch beteiligen. aber muss das nicht an einem konkreten fall passieren? der fall von lemur würde sich ja gut eignen.
grüsse
frank

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