Thema: Bananenrepublik

Alles was nichts mit Münzen zu tun hat

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emieg1
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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von emieg1 » Do 05.08.10 20:57

Au ja, schaffen wir doch einfach diese "Doofenquote" ab... der Rest der elitären Minderheit geht heute aufs Gymnasium und macht morgen die Politik in diesem unserem Land.

Prost!

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Peter43
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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von Peter43 » Do 05.08.10 23:07

Wie kann man etwas abschaffen, was noch gar nicht eingeführt ist? 8O Etwas konfus Dein Beitrag! Womit prostest Du Dir denn zu?
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Arminius
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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von Arminius » Fr 06.08.10 01:43

Das Grundproblem ist: Die dringend notwendigen Reformen können unter den derzeitigen Verhältnissen gar nicht erfolgen, weil die Systeme viel zu erstarrt sind.

Einige Beispiele:
- Wird eine FDP Mitregierung die (teilweise "mafiösen") Strukturen des Gesundheitssystems reformieren und damit ihrer Klientel schaden?
- Werden etablierte Parteien die Rechte der Beamten und Mit"arbeiter" des öffentlichen Dienstes beschneiden und damit ihrer Wählerschaft schaden?
- Wird etwa das Justiz- und Steuersystem vereinfacht und damit die Arbeit der darin und damit beschäftigten Wähler der etablierten Parteien gefährdet? ("Steuererklärung auf dem Bierdeckel" = arbeitslose Steuerberater und Steuerbeamte, weniger Gesetze und Verordnungen = der Laie mit "gesundem Menschenverstand" kann wieder mitreden = arbeitslose Juristen)
- Kann überhaupt noch das Bildungssystem gerechter und effizienter gestaltet werden wenn dadurch zwangsläufig die Wähler aus Lehrern und sozial Bessergestellten verprellt werden?
- Sind unsere Behörden überhaupt noch reformierbar? (Zu große und überbesetzte staatliche Institutionen, Parlamente und überflüssige Behörden überleben in der Krise während die produktiven Teile der Wirtschaft - insbesondere der Mittelstand - ausbluten)

Mag sein, daß ich die Lage etwas zu drastisch einschätze. Aber das derzeitige "Rumeiern und Aussitzen" ist sicherlich nicht der beste Weg, um "den Karren aus dem Dreck zu ziehen".

:cry:
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kc
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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von kc » Fr 06.08.10 04:20

@Arminius

Nein, du siehst es absolut real!

Das Wachstum um jeden Preis zerstört die allgemeine Wirtschaft, zerstört die Gesellschaft und noch schlimmer die Flora und Fauna. Wir sehen es ja jetzt im Golf von Mexiko wozu Menschen fähig sind. Und daran tragen wir alle eine Mitschuld. BP aus grenzenloser Gier und wir als Verbraucher, die nicht auf das Auto verzichten möchte, aber oft auch nicht können. Der Wettbewerb schadet der Umwelt immens. Früher haben alle Menschen vor Ort einen Arbeitsplatz gefunden und konnten mit dem Fahrrad fahren. Heute muss man flexibel und mobil sein, damit man überhaupt eine Chance auf einen Job hat. Kranke Welt!
Und mit der derzeitigen Ölkatastrophe: Wo sind eigentlich Greenpeace und die ganzen heuchlerischen Pseudoinstitutionen? Die müssten eigentlich an vorderster Front protestieren, tun sie aber nicht!

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KarlAntonMartini
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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von KarlAntonMartini » Fr 06.08.10 14:01

kc hat geschrieben: Früher haben alle Menschen vor Ort einen Arbeitsplatz gefunden und konnten mit dem Fahrrad fahren.
Wann soll das denn gewesen sein?
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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von emieg1 » Fr 06.08.10 16:03

Arminius hat geschrieben: - Werden etablierte Parteien die Rechte der Beamten und Mit"arbeiter" des öffentlichen Dienstes beschneiden und damit ihrer Wählerschaft schaden?
Na sicher, das wird doch seit Jahren erfolgreich praktiziert! Der öffentliche Dienst entfernt sich beispielsweise einkommenstechnisch immer weiter von der freien Wirtschaft - nach hinten! Nicht vergessen solltest du hier, dass im Staatsdienst nicht nur hochbezahlte Parlamentarier, Staatssekretäre und Abgeordnete sitzen, sondern auch Streifenpolizisten, Schreibkräfte und sonstiges behördliches "Kleinvieh"!
Arminius hat geschrieben: - Wird etwa das Justiz- und Steuersystem vereinfacht und damit die Arbeit der darin und damit beschäftigten Wähler der etablierten Parteien gefährdet? ("Steuererklärung auf dem Bierdeckel" = arbeitslose Steuerberater und Steuerbeamte, weniger Gesetze und Verordnungen = der Laie mit "gesundem Menschenverstand" kann wieder mitreden = arbeitslose Juristen)
Lach... diese Gleichung wird aber nicht aufgehen: "Steuererklärung auf dem Bierdeckel" mögen vielleicht den ein und den anderen Steuerberater oder -beamten einsparen, gehen aber garantiert nach hinten los! Wie einfach ist dann wohl der Weg, die eine oder andere Million an der Steuer vorbei zu bugsieren?!! Lies mal im Netz nach, wie viele Euronen dem Staat - also uns allen, jedes Jahr an Steuereinnahmen verlorengehen, weil es schlichtweg zu wenig Steuerbeamte gibt, die die Fälle bearbeiten können! Eine ganz klare Folge des Krähens der Bevölkerung nach dem "schlanken Staat"!
Arminius hat geschrieben: - Sind unsere Behörden überhaupt noch reformierbar? (Zu große und überbesetzte staatliche Institutionen, Parlamente und überflüssige Behörden überleben in der Krise während die produktiven Teile der Wirtschaft - insbesondere der Mittelstand - ausbluten)
Pauschalisieren kann und darf man hier nicht; wie auch in der "produktiven" Wirtschaft gibt es auch bei den staatlichen Institutionen sicher Überflüssiges, das wegrationalisiert gehört. Aber schau' mal in die Behörden rein, die die wirkliche "Drecksarbeit" in unserem Land tun... da wirst du nicht viel überflüssiges finden - von einer Überbesetzung ganz zu schweigen. Ich möchte es gerne so ausdrücken: Die Präferenzen werden teilweise falsch verteilt! Ein funktionierender Staatsapparat braucht Macher, nicht bloss Redner...

Prost!

(PS. Sorry lieber Jochen, ich hatte da etwas falsch verstanden und gelobe, nach einer Flasche Cabernet Sauvignon nicht mehr zu posten :wink: )

Schönes Wochenende euch allen!

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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von sigistenz » Fr 06.08.10 21:26

KarlAntonMartini hat geschrieben:
kc hat geschrieben: Früher haben alle Menschen vor Ort einen Arbeitsplatz gefunden und konnten mit dem Fahrrad fahren.
Wann soll das denn gewesen sein?
Zu DDR-Zeiten :mrgreen:

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KarlAntonMartini
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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von KarlAntonMartini » Fr 06.08.10 22:28

sigistenz hat geschrieben:
KarlAntonMartini hat geschrieben:
kc hat geschrieben: Früher haben alle Menschen vor Ort einen Arbeitsplatz gefunden und konnten mit dem Fahrrad fahren.
Wann soll das denn gewesen sein?
Zu DDR-Zeiten :mrgreen:
Ach ja. Die goldene Ära in einem Teil Deutschlands. Wie konnte ich das vergessen?
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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von kc » Fr 06.08.10 22:34

Genau, z.B. zu DDR-Zeiten und da vor allem auch in Westdeutschland.

Allgemein kann ich es verstehen, dass diejenigen von euch, die bereits in einem diktatorischen System gelebt haben, das heutige System als viel besser empfinden. Das ist es aber nicht! Schaut euch genau an, was nun alles verboten wird. Glühbirnen werden verboten und durch schädliche Energiesparlampen ersetzt. Das Rauchen soll verboten werden. Es kommen ständig neue Dinge hinzu. Andersdenkende werden bereits von der Antifa bedroht und verfolgt (Einzelfälle sind bekannt).
Die Parallelen zu 1933 sind beängstigend! Wir machen den Menschen von damals den Vorwurf, dass sie die Nazis ungehindert an die Macht gelassen haben. Und was ist heute? Ein ganz ähnliches System wird grade jetzt aufgebaut, ohne dass es die meisten Menschen merken. Die Schwierigkeit liegt eben darin, dass man erstmal erkennen muss, dass uns hier nur eine Scheinwelt durch die gleichgeschalteten Medien eingetrichtert wird. Wenn die Menschen das erkennen und sich wehren, dann wird dieses System seine wahre Identität zeigen, d.h. Überwachung auf Schritt und Tritt, Einschüchterung und Verfolgung sowie Gewalt. Gewalt muss bei uns noch nicht angewendet werden, da die meisten immer noch auf Wolke 7 schweben und an ihre ach so tolle Demokratie glauben. Vielleicht sollten sie mal einen Blick in die Realität wagen, denn an Verträge und Schriftwerke halten sich die Machthaber sowieso nicht. Das sind alles nur Alibis! Die Taten zählen und nicht leere Versprechungen. Ich kenne auch einige Leute, die unbedingt an ihrer Traumwelt festhalten und von der Realität nichts mitbekommen möchten. Das haben sich die Menschen damals auch gedacht. Solange es sie selbst nicht betrifft, ist es ihnen egal. Eine Diktatur ist nur möglich, wenn es zum einen genügend Speichellecker gibt und zum anderen viele viele Menschen wegschauen (also Feigheit und Angst selbst Verantwortung zu übernehmen).

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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von emieg1 » Sa 07.08.10 03:35

Ich habe in keinem diktatorischen System gelebt und empfinde das heutige hiesige System trotzdem nicht als das schlechteste, wenn auch nicht als das beste. Ja sicher, man mag es als diktatorisch ansehen, wenn die "gute" alte Glühbirne von höchster Stelle vom Markt genommen wird und mich als überzeugten Raucher kotzt diese Beschränkung auch an, und trotzdem versuche ich immer auch die "andere" Seite zu verstehen bzw. zu ergründen! Sicher, die Glühbirnen-Verordnung ist heftig umstritten (Spiegel-Online-Leser wissen mehr) und das Nichtraucherschutzgesetz stellt die "Bedürfnisse" der Nichtraucher über die Freiheit der Raucher...

Aber dies berechtigt noch lange keine Vergleiche zum Jahr 1933... Parallelen hier zu ziehen, finde ich einfach nur daneben aber so was von! Du sprichst hier von Überwachung auf Schritt und Tritt, Einschüchterung und Verfolgung! Yeap, und dann erklär' mir jetzt mal, wo dies denn für dich stattfindet! Jetzt noch!

Eine Demokratie ist nur möglich, wenn viele Menschen zusammen vorausschauend in die Zukunft blicken, die Gegenwart im wachsamen Auge behalten, aber die Vergangenheit ruhen lassen....

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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von kc » Sa 07.08.10 06:15

@nummis

Man muss sich auch mit der Vergangenheit beschäftigen, um zu verstehen, was heute abläuft. Daran führt kein Weg vorbei. Auch die Machthaber haben längst erkannt, dass sie ihre Ziele möglichst nicht mit offensichtlicher Gewalt erreichen, sondern durch Gehirnwäsche, Verdummung sowie Brot und Spiele.

Der Überwachungsstaat wird doch Stück für Stück ausgebaut. Z.B. die Chips im Personalausweis. Außerdem ist schon eine GPS-Pflicht für jedes Auto im Gespräch. Die können einen dann sehr wohl auf Schritt und Tritt verfolgen. Ein kleiner Bürger wird davon eher unwahrscheinlich betroffen sein als jemand, der den Konzernen und Banken gefährlich werden könnte. Solche Überwachungsmaßnahmen und vor allem das Wissen darum werden verwendet, damit der Staat seine Macht demonstrieren kann und damit die Bürger unten gehalten werden.
Die Freiheitsbeschneidungen am Beispiel des Verbotes der Glühbirne und Eingrenzung des Rauchens werden auch sehr merkwürdig begründet. Immer heißt es, dass die Bürger unmündig und zu dumm seien, selbst Entscheidungen zu treffen. Im Falle des Rauchverbotes wird sogar gesagt, dass sich der Raucher als Individuum der Gesund der Volksgemeinschaft zu beugen habe. Heißt also "Du bist egal, nur die Gemeinschaft zählt." Das kommt mir jedenfalls irgendwoher bekannt vor :wink:

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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von Arminius » Sa 07.08.10 11:26

[quote="nummis durensis"]
Eine Demokratie ist nur möglich, wenn viele Menschen zusammen vorausschauend in die Zukunft blicken, die Gegenwart im wachsamen Auge behalten, aber die Vergangenheit ruhen lassen....[/quote]

Das wäre das Ideal.
Was aber wenn die "vielen Menschen zusammen" immer weniger werden?
Sinkende Wahlbeteiligung, fehlende Solidarität und Engagement in der Gesellschaft und die steigende Politikverdrossenheit sind eindeutige Anzeichen, daß unsere Demokratie diese Basis verliert.

Gerade wir Münzsammler wissen, das wir die Vergangenheit zwar ruhen lassen sollen, aber aus den leidvollen Untergängen großer Demokratien und Reiche lernen können.

Eine Demokratie ist ja eine gewisse Zeit auch noch möglich, wenn eine Polarisierung der Gesellschaft stattfindet.
Wenn regierende Schichten auf Kosten der Machtloseren leben. Wenn Bürgerrechte beschnitten werden, wenn Schulden gemacht werden, die erst kommende Generationen zahlen müssen, wenn gesellschaftliche und demographische Katastrophen sichtbar sind, die ignoriert oder nur oberflächlich kaschiert werden, wenn "politische Korrektheit" verhindern soll, daß Klartext gesprochen wird und die wahren Probleme beim Namen genannt werden. (Bei George Orwell hieß das "newspeak" - http://de.wikipedia.org/wiki/Neusprech ).

Ob undere Gesellschaft diese Übergangs-Zeit für wahre Reformen nutzen wird?
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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von emieg1 » Sa 07.08.10 11:50

kc hat geschrieben:@nummis

Man muss sich auch mit der Vergangenheit beschäftigen, um zu verstehen, was heute abläuft. Daran führt kein Weg vorbei. Auch die Machthaber haben längst erkannt, dass sie ihre Ziele möglichst nicht mit offensichtlicher Gewalt erreichen, sondern durch Gehirnwäsche, Verdummung sowie Brot und Spiele.

Der Überwachungsstaat wird doch Stück für Stück ausgebaut. Z.B. die Chips im Personalausweis. Außerdem ist schon eine GPS-Pflicht für jedes Auto im Gespräch. Die können einen dann sehr wohl auf Schritt und Tritt verfolgen. Ein kleiner Bürger wird davon eher unwahrscheinlich betroffen sein als jemand, der den Konzernen und Banken gefährlich werden könnte. Solche Überwachungsmaßnahmen und vor allem das Wissen darum werden verwendet, damit der Staat seine Macht demonstrieren kann und damit die Bürger unten gehalten werden.
Die Freiheitsbeschneidungen am Beispiel des Verbotes der Glühbirne und Eingrenzung des Rauchens werden auch sehr merkwürdig begründet. Immer heißt es, dass die Bürger unmündig und zu dumm seien, selbst Entscheidungen zu treffen. Im Falle des Rauchverbotes wird sogar gesagt, dass sich der Raucher als Individuum der Gesund der Volksgemeinschaft zu beugen habe. Heißt also "Du bist egal, nur die Gemeinschaft zählt." Das kommt mir jedenfalls irgendwoher bekannt vor :wink:
Hast du mal bedacht, dass dies nicht geschieht, um dich zu überwachen, sondern um dir und allen in diesem Land eine grösstmögliche Sicherheit zu geben?? GPS-Pflicht im Auto?? Ja, es wird viel angeregt und spekuliert, aber was am Ende dann in die Tat umgesetzt wird, steht doch auf einem ganz anderen Blatt geschrieben. Es wird ferner nicht wirklich viele Leute interessieren, was DU tust - ergo wirst du auch nicht auf Schritt und Tritt verfolgt. Warum denn auch? Aber auch das: In einer Welt, wo Terror wie beispielsweise der 11. September möglich sind und auch praktiziert werden, ist eine gewisse Überwachung notwendig. Mich kotzt es auch an, wenn ich am Flughafen bis auf die Unterhose gefilzt werde, aber im Endeffekt dient es meiner eigenen Sicherheit.

"Du bist egal, nur die Gemeinschaft zählt." - Kerninhaltlich stimmt diese Aussage tatsächlich. Die Freiheit des einen hört da auf, wo sie die Freiheit des anderen einschränkt ... so formuliere ich das gerne! Frag' im Falle des Nichtraucherschutzgesetzes mal die Nichtraucher, wie sie darüber denken. Auch wenn ich, wie schon erwähnt leidenschaftlicher Raucher bin, versuche ich aber auch immer die "andere" Seite zu verstehen. Und ein Nichtraucher, der in seiner Lieblingskneipe dem blauen Dunst ausgesetzt wird, hat sicherlich auch gute Gründe sagen zu dürfen, dass er sich in seiner Freiheit beschnitten fühlt. Wir leben nun mal in engstem Raum in einer Gemeinschaft und hier zählt tatsächlich ab und an, mal die eigenen Bedürfnisse hinten an zu stellen... und da jedoch die wenigsten noch dazu bereit sind, ist so manche Entscheidung von oben unumgänglich.

Ja, man muss sich mit der Vergangenheit beschäftigen! Aber sie auch als solche betrachten und aus ihr lernen! Ich möchte mich in dieses Thema jetzt wirklich nicht vertiefen, aber ich denke, die wenigen, die diese Zeiten der Naziherrschaft wirklich hautnah miterlebt haben, werden Vergleiche bzw. Parallelen mit der heutigen Zeit als wahren Hohn betrachten. Ich beispielsweise brauche da nur meinen Vater zu fragen...

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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von emieg1 » Sa 07.08.10 12:04

Arminius hat geschrieben:
Das wäre das Ideal.
Was aber wenn die "vielen Menschen zusammen" immer weniger werden?
Sinkende Wahlbeteiligung, fehlende Solidarität und Engagement in der Gesellschaft und die steigende Politikverdrossenheit sind eindeutige Anzeichen, daß unsere Demokratie diese Basis verliert.
BINGO lieber Arminius, aber das ist doch genau der Grund, warum der Staat überhaupt immer tiefer in die Freiheit des Einzelnen einschneiden muss. Dies ist einfach nur die Folge der von dir angeführten Gründe, auch wenn sich hier die Katze in den Schwanz beisst.

Der Mensch kommt offensichtlich mit einem Übermaß an Freiheit auch nicht so ganz klar; das haben wohl die letzten Jahrzehnte deutlich gezeigt. Ich möchte da fast schon von einer Übersättigung sprechen, deren Folgen nur Egoismus sein kann, der sich dann in fehlender Solidarität, Politikverdrossenheit etc. widerspiegelt.

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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von Peter43 » Sa 07.08.10 14:51

Zur Volksabstimmung 'Nichtrauscherschutz' in Bayern:
Wahlberechtigte 9.4 Millionen.
Wahlbeteiligung 37.7%
Ja-Stimmen 66.7%
Damit hatten die Nichtraucher die Volksabstimmung gewonnen. Tatsächlich aber hat eine Minderheit von 25.15% (66.7% von 33.7%) ihre Meinung der Mehrheit des bayerischen Volkes aufgezwungen. Demokratie? Eher das Gegenteil!

Mit freundlichem Gruß
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