Schützenkönigskette aus Münzen des Kaiserreiches

1871-1945/48
pewe
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Schützenkönigskette aus Münzen des Kaiserreiches

Beitrag von pewe » So 18.12.11 16:12

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe eine Frage. Ich bin vor einiger Zeit in den Besitz einer Schützenkönigskette von 1927 gekommen, die 550 g wiegt und aus 50 Silbermünzen besteht (reines Silbergewicht ca. 500 g). Leider sind die Silbermünzen an die Kettenglieder gelötet.
Da ich die Kette verkaufen will, habe ich mir von einem Ankaufladen ein Angebot machen lassen. Die würden die Kette aber einschmelzen, was ich schade finde. Ist es dadurch, dass die Münzen gelötet sind dennoch schade, die Kette einzuschmelzen?

Ich hänge mal ein paar Bilder an:

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Dankeschön für Antworten!

Grüße

Peter

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Re: Schützenkönigskette aus Münzen des Kaiserreiches

Beitrag von Numis-Student » So 18.12.11 20:33

Hallo,
so etwas gehört definitiv nicht in den Silberschrott.

Woher stammt die Kette ? Biete sie doch mal dem Heimatmuseum des entsprechenden Ortes an. Oder liefere sie bei einem Auktionshaus ein, auch da wirst du den (historischen/heimatgeschichtlichen/kulturellen/...) Wert erhalten, der wohl weit über dem Schrottpreis liegt.

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Schützenkönigskette aus Münzen des Kaiserreiches

Beitrag von Schrottsammler » So 18.12.11 20:37

Hallo Peter,

Einschmelzen fände ich bei dem Stück auch schade.

Der Wert der Münzen ist durch Ösen anlöten und ähnliches natürlich stark in Richtung Silberwert gelagert.
Der Taler könnte villeicht ein wenig mehr wert sein. Damit kenne ich mich aber zu wenig aus.

Ich hätte durchaus Interesse, wenn sich kein Anderer hinreißen lässt.

Was ist auf dem Schild alles vermerkt?


Viele Grüße

Micha

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Re: Schützenkönigskette aus Münzen des Kaiserreiches

Beitrag von Lutz12 » So 18.12.11 22:24

Das Stück ist kulturhistorisch wertvoll, anderseits wer interessiert sich angesichts schmaler Kassen dafür, öffentliche Einrichtungen, regionale Museen (dort würde das Stück hingehören) wohl kaum. Bleibt nur ein regional interessierter Sammler. Das Stück aus der Sicht der Münzen zu sehen verbietet sich, damit auch solche Aussagen, dass die Münzen wegen der Ösen wertlos sind. Wenn das Stück aus meiner Region wäre, würde ich richtig scharf darauf sein ... ist es aber leider nicht.
Gruß Lutz
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Re: Schützenkönigskette aus Münzen des Kaiserreiches

Beitrag von Lordhelmlein » So 18.12.11 22:54

Das ist definitiv nichts zum Einschmelzen, auch wenn die Münzen durch die Ösen "wertlos" sind, ist dies doch ein kulturhistorischer "Kleinschatz". Ich würde auch mal bei Auktionshäusern anfragen. Wichtig: Die Auktionshäuser müssen auch Antiquitäten anbieten, denn in der Münzenrubrik ist diese Ketter Fehl am Platz :)

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Re: Schützenkönigskette aus Münzen des Kaiserreiches

Beitrag von KarlAntonMartini » So 18.12.11 23:14

So doof werden die in dem Ankaufladen auch nicht sein, daß sie so ein Prachtstück einschmelzen lassen würden. Aber zum Schmelzpreis kauft es sich halt billig an. Übrigens ist auch das Etui unbedingt erhaltenswert und laß das Stück so wie es ist, auch nicht reinigen. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Schützenkönigskette aus Münzen des Kaiserreiches

Beitrag von wsnieders » So 18.12.11 23:28

Kommt die Kette vom Schützenverein aus Frensdorf bei Nordhorn (Landkreis Grafschaft Bentheim)?
Welches Jahr steht auf der Kette? Vielleicht kann man ja darüber herausbekommen, wem die Kette gehört bzw. gehörte?

Hier mal ein Link zu Webseite vom Schützenverein Frensdorf: http://www.sv-frensdorf.de/Koenige.htm
Gruß, Wilfried

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Re: Schützenkönigskette aus Münzen des Kaiserreiches

Beitrag von pewe » Mo 19.12.11 06:48

Hallo zusammen,

Entschuldigung, dass ich erst jetzt antworte, habe gerade erst wieder in den Thread geschaut.

Hier der Text:

Schützen
Gesellschaft
Frensdorf
gegr. 1927

Ich hatte als ich die Kette erhielt, natürlich gegoogelt. Habe aber nichts dazu gefunden. In Frensdorf bei Nordhorn gibt es nur den über mir verlinkten Schützenverein von 1906, der noch existiert.
Es gibt noch ein weiteres Frensdorf in Süddeutschland, nahe Bamberg. Denke, dass es dort mal diesen Schützenverein gab.

Würde der Schützenverein, der diese Königskette in Auftrag gab, noch existieren, würde man Spuren im Internet finden. Ich vermute, dass er wahrscheinlich irgendwann aufgelöst wurde und die Kette begann zu wandern.
Ich habe sie aus Süddeutschland bekommen. Nach der Benachrichtigung eines Mitglieds dieses Forums, ist der mir vom Händler genannte Ankaufspreis gemessen an den Bruchsilberpreisen gut 40% zu hoch.

Der Kontakt mit dem Händler ist telefonisch gelaufen, ich vermute, dass wenn ich mit der Kette dort auftauche, der Preis plötzlich stark sinkt. Da falle ich allerdings nicht drauf rein, zumal er alle relevanten Daten hatte, auch das mit den Ösen.
Eben auch, weil ich aus den von Euch genannten Gründen es sehr ungern sehen würde, dass ein solch historisch wertvolles Stück eingeschmolzen wird. Am wertvollsten natürlich für den Ort, aus dem die Kette stammt.

Habe die Kette nicht gereinigt, weiß, dass man da schnell was falsch machen kann.
Ich werde mich mal mit dem Ort in Verbindung setzen, Euch dann davon informieren.

Grüße
Peter

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Re: Schützenkönigskette aus Münzen des Kaiserreiches

Beitrag von Schrottsammler » Mo 19.12.11 18:19

Hallo Peter,

wie schon im Thread deutlich raus gekommen ist der Silberpreis bei diesem Kleinod sehr nebensächlich.

Wenn Du diesen trotzdem bestimmen willst, kannst Du ihn hier recht einfach ausrechnen.

http://www.silber.de/silberpreis.html


Im Übrigen hätte ich auch an das süddeutsche Frensdorf gedacht. Dafür spricht meines Erachtens auch der bayrische Taler. Kann sein, aber muss nicht.


Viele Grüße

Micha

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Re: Schützenkönigskette aus Münzen des Kaiserreiches

Beitrag von Mynter » Mo 19.12.11 21:36

Behalten ?
Grüsse, Mynter

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Re: Schützenkönigskette aus Münzen des Kaiserreiches

Beitrag von pepi » So 27.01.13 15:48

Hallo Peter,

leider stosse ich heute erst auf diesen Eintrag, ich bin 1. Vorsitzender der privilegierten Schützengesellschaft Wunsiedel i.F. 1611 und ich bin aktuell dabei eine Schwarzpulverkönigskette zu stiften - bei deinem Eintrag kam mir die Idee man könnte ja auch eine alte Kette entsprechend umstilen lassen, das würde zumindest der "alten" Tradition Schwarzpulverschießen nahekommen.

Bitte gib kurz Nachricht, ob du die Kette noch besitzt und interessiert daran wärst, sie für den Einsatz als echte Schützenkönigskette zu verkaufen.


viele Grüße - Peter Pinzer

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Re: Schützenkönigskette aus Münzen des Kaiserreiches

Beitrag von Numis-Student » So 27.01.13 21:04

Hallo,
ich denke, ihr solltet eine neue Schützenkette anfertigen (mit modernen Münzen/Medaillen der letzten 20-40 Jahren vielleicht.

Ein so altes Stück sollte besser inein Museum kommen. Es wäre zu schade, um zu einer neuen Kette verfälscht zu werden.

Schöne Grüße,
MR
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Re: Schützenkönigskette aus Münzen des Kaiserreiches

Beitrag von chillout » Mo 28.01.13 08:43

Numis-Student hat geschrieben:Hallo,
......
Ein so altes Stück sollte besser inein Museum kommen. Es wäre zu schade, um zu einer neuen Kette verfälscht zu werden.

Schöne Grüße,
MR
Das sehe ich zwiespältig: Einerseits kann diese Kette, deren Geschichte im Sande zu verlaufen scheint, doch wieder einer Nutzung zugeführt werden, die sich an der ursprünglichen orientiert. Zumal auch die geografisch Lage einigermaßen korrespondiert.
Andererseits darf eine neuere Stiftung auch einen Bezug zum Stifter haben - bei Kaiserreichstücken ein eher schwierigeres Unterfangen.
Fehlt noch das Museum, welches Interesse hat.....

C.

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Re: Schützenkönigskette aus Münzen des Kaiserreiches

Beitrag von polyphamos » Mo 28.01.13 14:46

Ich finde schon, das malte recht hat. Es sollte auf jeden fall so bleiben wie es ist. Ob deren Geschichte nun verflossen ist, es hatte eine in es gab ein Anlass zur Herstellung.
Also ich würde das auch mit freudenhänden nehmen und bei mir hinhängen

Menace
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Re: Schützenkönigskette aus Münzen des Kaiserreiches

Beitrag von Menace » So 04.08.13 19:26

Hallo,

ich krame dieses Thema noch einmal heraus.

Die Kette ist schon seit einer Weile in meinen Besitz übergegangen. Mittlerweile konnte auch durch Kontaktaufnahme zum Rathaus Frensdorf die bayrische Herkunft nachgewiesen werden. Die Gründung des Vereins ist im Stadtarchiv dokumentiert. Er existierte nur bis Kriegsbeginn und wurde danach nicht weitergeführt.

Beste Grüße,
Martin

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