Zu diesem Münztyp des Commodus aus dem Jahre 192 ...
... schreibt Maria Alföldi in "Bild und Bildersprache" (S. 102 f.), dass die Trophäe die Kommandantenschärpe des Prätorianerpräfekten trage.
Commodus habe sich von ihm bedroht gefühlt (tatsächlich gehörte er zum Verschwörerkreis, der den Kaiser in der Silvesternacht das Lebenslicht ausblies) und dieses Münzbild sei eine offene Drohung des Princeps an seinen Präfekten gewesen.
Allerdings erscheint mir das ein wenig zu fantastisch.
Kaiser-Raiß schreibt in Stadtröm. Münzprägung des Comm., die Ausgabe gehöre zur 2. von drei Emissionen 192. Die erste umfasse u.a. den Viktoriatyp (mit und ohne *).
Im Kontext mit histor. Quellen scheint sich wohl folgendes Bild abzuzeichnen:
Anfang 192 Sieg über die auswärtigen Feinde (Viktoriatyp), Mitte 192 Niederwerfung der Feinde (ebendieser Trophäentyp), Ende 192 Ankunft einer um Frieden bittenden Gesandschaft feindlicher Donauvölker bei Commodus in Rom und Subsidienzahlung in Gold durch den Kaiser an die Gesandten.
Außerdem erscheiunt es fraglich, warum Commodus seinen Präfekten nicht einfach absetzen oder gar töten ließ, wenn er sich von ihm bedroht fühlte.
Eine gängige Methode der röm. Kaiser bei mißliebigen Personen.
Unwahrscheinlich, dass C. im Wissen um seine persönliche Bedrohung monatelang (von der Ausgabe diesen Typus ca. Mitte 192 bis zur Todesnacht 31.12.) darauf gewartet haben soll, bis ihn sein praefectus abmurkst.
Ob besagte Kommandantenschärpe vielleicht nicht bloß der Faltenwurf des Umhangs darstellt?
Aureus aus Alföldi, Bild und Bildersprache, S. 103:
MfG