Schaukasten: Hessischer Raum
Moderator: Lutz12
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Schaukasten: Hessischer Raum
Angeregt durch einen Kollegen im Forum möchte ich nun einen Schaukasten für meine Heimat und mein persönliches Lieblings und Spezialgebiet eröffnen.
Leider ist es oftmals so, daß einige wenige den Alleinunterhalter spielen.
Wer also mit etwas Material hier beitragen kann, bedeutend oder Kleinigkeiten, bitte macht euch die Mühe und stellt eure Lieblinge hier vor.
Vielleicht ist es im Laufe der Zeit möglich, eine einigermaßen lückenlose Medaillengeschichte Hessen`s zusammenzutragen.
Ich würde mich über eine rege und breite Beteiligung freuen.
So, dann mache ich mal den Anfang mit einem Stück, von dem ich erst kürzlich Kenntnis erhielt.
Hessen Kassel
Friedrich II. 1760-1785
Silbermedaille 1763 auf den Frieden von Hubertusburg, unsigniert
Vs. Geharnischtes Brustbild rechts
Rs. Merkur (Gott des Handels) steht auf einem Postament mit Füllhorn, im Hintergrund Stadtansicht und Hafen
45,5 mm, 48,9 g
Hoffmeister 2300
Schütz 1835
Müller 2718 ( Zinn) In der Literatur ist diese Medaille ganz lapidar auf den Frieden von Hubertusburg beschrieben. Siehe Inschrift im Postament.
Hessen Kassel war zwar kein Kriegsteilnehmer, hatte aber als Aufmarschgebiet der französischen Heere und unter deren Besatzung sehr stark gelitten.
Sicher hatte der uns unbekannte Medaillieur aber noch eine ganz andere Intention. Sowohl Umschrift als auch Darstellung der Rs. lassen darauf schließen, daß mit dem Stück ganz besonders der Wunsch auf wieder erblühenden Handel und Hoffnung auf eine zukünftig verbesserte wirtschaftliche Situation einhergeht.
Aus Gründen der enormen Silberknappheit gab es im Jahr 1763 nur eine äusserst geringe Münzprägetätigkeit in Hessen.
Das betrifft sowohl die Linie Hessen Kassel als auch Hessen Darmstadt. Alle größeren Nominale dieses Jahrgangs sind kleine und große Raritäten.
Dieser Umstand könnte auch die enorme Seltenheit vorliegender Medaille erklären, die der Handel seit wenigstens 1870 bis vor wenigen Wochen nicht mehr gesehen hat und ich bedanke mich ausdrücklich beim jetzigen Besitzer, dieses Stück zu fotografieren und hier vorstellen zu dürfen.
Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist nur noch ein weiteres, stark behandeltes Exemplar dieser Stempel im Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Kassel bekannt ( wahrscheinlich noch aus der ehemaligen Privatsammlung Friedrich`s stammend, die weitestgehend unter Mithilfe von Mayer Amschel Rothschild zwischen 1760 bis 1780 aufgebaut wurde), sowie ein Zinnabschlag derselben aus der ehemaligen Hessen Sammlung des Kasseler Bankiers Alexander Fiorino, versteigert bei Sally Rosenberg Frankfurt 1918, Ex. Schütz / Ex. Sammlung Schütz
Leider ist es oftmals so, daß einige wenige den Alleinunterhalter spielen.
Wer also mit etwas Material hier beitragen kann, bedeutend oder Kleinigkeiten, bitte macht euch die Mühe und stellt eure Lieblinge hier vor.
Vielleicht ist es im Laufe der Zeit möglich, eine einigermaßen lückenlose Medaillengeschichte Hessen`s zusammenzutragen.
Ich würde mich über eine rege und breite Beteiligung freuen.
So, dann mache ich mal den Anfang mit einem Stück, von dem ich erst kürzlich Kenntnis erhielt.
Hessen Kassel
Friedrich II. 1760-1785
Silbermedaille 1763 auf den Frieden von Hubertusburg, unsigniert
Vs. Geharnischtes Brustbild rechts
Rs. Merkur (Gott des Handels) steht auf einem Postament mit Füllhorn, im Hintergrund Stadtansicht und Hafen
45,5 mm, 48,9 g
Hoffmeister 2300
Schütz 1835
Müller 2718 ( Zinn) In der Literatur ist diese Medaille ganz lapidar auf den Frieden von Hubertusburg beschrieben. Siehe Inschrift im Postament.
Hessen Kassel war zwar kein Kriegsteilnehmer, hatte aber als Aufmarschgebiet der französischen Heere und unter deren Besatzung sehr stark gelitten.
Sicher hatte der uns unbekannte Medaillieur aber noch eine ganz andere Intention. Sowohl Umschrift als auch Darstellung der Rs. lassen darauf schließen, daß mit dem Stück ganz besonders der Wunsch auf wieder erblühenden Handel und Hoffnung auf eine zukünftig verbesserte wirtschaftliche Situation einhergeht.
Aus Gründen der enormen Silberknappheit gab es im Jahr 1763 nur eine äusserst geringe Münzprägetätigkeit in Hessen.
Das betrifft sowohl die Linie Hessen Kassel als auch Hessen Darmstadt. Alle größeren Nominale dieses Jahrgangs sind kleine und große Raritäten.
Dieser Umstand könnte auch die enorme Seltenheit vorliegender Medaille erklären, die der Handel seit wenigstens 1870 bis vor wenigen Wochen nicht mehr gesehen hat und ich bedanke mich ausdrücklich beim jetzigen Besitzer, dieses Stück zu fotografieren und hier vorstellen zu dürfen.
Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist nur noch ein weiteres, stark behandeltes Exemplar dieser Stempel im Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Kassel bekannt ( wahrscheinlich noch aus der ehemaligen Privatsammlung Friedrich`s stammend, die weitestgehend unter Mithilfe von Mayer Amschel Rothschild zwischen 1760 bis 1780 aufgebaut wurde), sowie ein Zinnabschlag derselben aus der ehemaligen Hessen Sammlung des Kasseler Bankiers Alexander Fiorino, versteigert bei Sally Rosenberg Frankfurt 1918, Ex. Schütz / Ex. Sammlung Schütz
Zuletzt geändert von Erst Ludwig am Sa 21.11.20 21:55, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Schaukasten: Hessischer Raum
Zu den besonderen Erzeugnissen einer Münzstätte gehören Ausbeutemünzen und Medaillen die aus Freude über ertragreichen Edelmetallbergbau aus dem daraus gewonnenem Edelmetall geprägt wurden. Meistens werden sie mit besonderen Darstellungen versehen, die auf den Bergbau hinweisen und topografische Details wiedergeben.
Der Frankenberger Bergbau, gelegen im hessischen Hinterland an der Eder, ist seit ca. 1590 belegt und wurde 1818 aufgegeben.
Friedrich II. von Hessen Kassel, 1760-1785
Silbermedaille 1776 von J.C. Körner auf die Ausbeute der Grube Frankenberg, signiert "K"
Vs. Büste nach rechts
Rs. Blick von Norden in den Gelnhäuser Grund mit Berkwerksgebäuden. Auf der Höhe die Stadt Frankenberg, im Vordergrund die Eder.
41 mm, 34,98 gr.
Müller 2722
Schütz 1943
Müseler 28.1/12 Auflage lt. Aktenlage 200 Exemplare in nahezu Feinsilber (993/1000)
Provenienz: Auktion Karl Kress/München von 1968
Unter Wilhelm IX. von Hessen Kassel, 1785-1803 wurde letztmalig in nennenswertem Umfang Silber in Frankenberg gefördert. Zur Erinnerung daran wurde um ca. 1790 der alte Stempel der Rs. von 1776 mit einem neuen Stempel mit Wilhelms Porträt kombiniert .
Silbermedaille o.J. auf die Ausbeute der Frankenberger Gruben 40 mm, 23,92 gramm
Müller 2915 ( nach diesem Ex.)
Schütz 2201 ( nach diesem Ex.)
Hoffmeister 2463 Anmerkung
Prinz Alexander-
Müseler -
Sammlung Preussag -
Slg. Buchenau, Sally Rosenberg Aukt. 4, Nov. 1901 Nr. 383 (dies Ex) an Fiorino
Slg. Vogelsand, Riechmann 35, Nr 701 (dies Ex. aus Fiorino)
Auf der Porträtseite bei ca. 11 h 30 befindet sich ein kleiner Stempelriss der darauf hindeutet, daß der Stempel nach den ersten Prägeversuchen gesprungen ist. Das könnte die enorme Seltenheit vorliegender Prägung erklären, dessen Rarität bereits Anfang des 20. Jahrhunderts erkannt wurde. Brachte diese Medaille bei Fiorino bereits den für die damalige Zeit enormen Zuschlag von 350 Goldmark (zum Vergleich wurden die allseits bekannten Weidenbaumtaler mit 20 bis 40 Goldmark, in Doppeltalerausführung mit 90 bis 230 GM honoriert).
Das meines Wissens bis heute einzig nachweißbare Exemplar dieser Prägung. Ein Abschlag dieser Stempel in Zinn, ehemals vorgekommen bei Fiorino, später bei Vogelsang, scheint verschollen.
Der Frankenberger Bergbau, gelegen im hessischen Hinterland an der Eder, ist seit ca. 1590 belegt und wurde 1818 aufgegeben.
Friedrich II. von Hessen Kassel, 1760-1785
Silbermedaille 1776 von J.C. Körner auf die Ausbeute der Grube Frankenberg, signiert "K"
Vs. Büste nach rechts
Rs. Blick von Norden in den Gelnhäuser Grund mit Berkwerksgebäuden. Auf der Höhe die Stadt Frankenberg, im Vordergrund die Eder.
41 mm, 34,98 gr.
Müller 2722
Schütz 1943
Müseler 28.1/12 Auflage lt. Aktenlage 200 Exemplare in nahezu Feinsilber (993/1000)
Provenienz: Auktion Karl Kress/München von 1968
Unter Wilhelm IX. von Hessen Kassel, 1785-1803 wurde letztmalig in nennenswertem Umfang Silber in Frankenberg gefördert. Zur Erinnerung daran wurde um ca. 1790 der alte Stempel der Rs. von 1776 mit einem neuen Stempel mit Wilhelms Porträt kombiniert .
Silbermedaille o.J. auf die Ausbeute der Frankenberger Gruben 40 mm, 23,92 gramm
Müller 2915 ( nach diesem Ex.)
Schütz 2201 ( nach diesem Ex.)
Hoffmeister 2463 Anmerkung
Prinz Alexander-
Müseler -
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Slg. Buchenau, Sally Rosenberg Aukt. 4, Nov. 1901 Nr. 383 (dies Ex) an Fiorino
Slg. Vogelsand, Riechmann 35, Nr 701 (dies Ex. aus Fiorino)
Auf der Porträtseite bei ca. 11 h 30 befindet sich ein kleiner Stempelriss der darauf hindeutet, daß der Stempel nach den ersten Prägeversuchen gesprungen ist. Das könnte die enorme Seltenheit vorliegender Prägung erklären, dessen Rarität bereits Anfang des 20. Jahrhunderts erkannt wurde. Brachte diese Medaille bei Fiorino bereits den für die damalige Zeit enormen Zuschlag von 350 Goldmark (zum Vergleich wurden die allseits bekannten Weidenbaumtaler mit 20 bis 40 Goldmark, in Doppeltalerausführung mit 90 bis 230 GM honoriert).
Das meines Wissens bis heute einzig nachweißbare Exemplar dieser Prägung. Ein Abschlag dieser Stempel in Zinn, ehemals vorgekommen bei Fiorino, später bei Vogelsang, scheint verschollen.
Zuletzt geändert von Erst Ludwig am Fr 25.12.20 01:02, insgesamt 8-mal geändert.
- mimach
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Re: Schaukasten: Hessischer Raum
Hallo Erst Ludwig,
Zwei wunderbare Stücke und vielen Dank für die Beschreibung und fürs Teilen.
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——••——
Man verliert die meiste Zeit damit, daß man Zeit gewinnen will.
John Steinbeck (1902-68)
——••——
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Re: Schaukasten: Hessischer Raum
Nachtrag zur Frankenberger Ausbeutemedaille u.a. ;
Seit 1763 hatte sich Hessen Kassel dem süddeutschen Konventionsfuß angeschlossen und prägte 10 Taler aus der feinen Kölner Mark ( 233,8 gramm).
Damit wurde der Reichstaler zu 9 Talern a.d. feinen Mark nach den Reichsmünzgesetzen des 16. Jahrhunderts aufgegeben, weil nicht mehr rentabel.
Rechnungsgrundlage im Land war ein Fuß von 20 Gulden a.d. Mark oder 13 1/3 Talern. Hessen Kassel prägte seine Sterntaler 1776/78 im Fuß v. 13 1/3 Talern und einem Feingewicht von 17,47 g a.d. feine Mark zu 32 Albus. Sie waren damit ausgeprägte Reichstaler im Sinn von Rechentalern.
Damit hatte die Frankenberger Ausbeutemedaille v. 1776 den Wert von 2 Talern und muß dazu auch im Geldumlauf der Zeit eine gewisse Rolle gespielt haben, denn fast alle vorgekommenen Stücke haben mehr oder weniger starke Spuren des Geldumlaufes aufzuweisen.
Seit 1763 hatte sich Hessen Kassel dem süddeutschen Konventionsfuß angeschlossen und prägte 10 Taler aus der feinen Kölner Mark ( 233,8 gramm).
Damit wurde der Reichstaler zu 9 Talern a.d. feinen Mark nach den Reichsmünzgesetzen des 16. Jahrhunderts aufgegeben, weil nicht mehr rentabel.
Rechnungsgrundlage im Land war ein Fuß von 20 Gulden a.d. Mark oder 13 1/3 Talern. Hessen Kassel prägte seine Sterntaler 1776/78 im Fuß v. 13 1/3 Talern und einem Feingewicht von 17,47 g a.d. feine Mark zu 32 Albus. Sie waren damit ausgeprägte Reichstaler im Sinn von Rechentalern.
Damit hatte die Frankenberger Ausbeutemedaille v. 1776 den Wert von 2 Talern und muß dazu auch im Geldumlauf der Zeit eine gewisse Rolle gespielt haben, denn fast alle vorgekommenen Stücke haben mehr oder weniger starke Spuren des Geldumlaufes aufzuweisen.
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Re: Schaukasten: Hessischer Raum
Hessen Darmstadt
Luwig II., 1830-1848
Silbermedaille o.J. (1844), von Stadelmann und Stubenrauch, auf die Errichtung der Ludwigssäule zu Darmstadt am Luisenplatz
Vs. Kopf nach links mit Signatur Stadelmann
Rs. Die Ludwigssäule mit den Gebäuden des Luisenplatzes, signiert Stubenrauch
41 mm, 45,16 gr. Laut Akten geprägt in " wenigen Exemplaren " für die Erbauer der Ludwigssäule
Provenienz: Auktion Sally Schott Wallerstein/Frankfurt 1923, Heinrich Pilartz/Kön Auktion 9/1965 (Slg. Virgil Brand) sowie Peus 368 (Slg. Walther/Mainz)
Auffallend bei diesem Stück ist das Gewicht. Während die wenigen bekannten Exemplare um die 36,1 gr wiegen, liegt hier ein höheres vor.
Zufall oder Absicht ?
Möglicherweise und nicht unüblich wurde auch hier auf den " Rang " und die Bedeutung der zu ehrenden Personen Rücksicht genommen und dieser Umstand über das Metall und /oder Gewicht des Geschenkes dokumentiert.
Auch als Goldabschlag in 2 oder 3 Ex. bekannt ( nicht überprüfbar)
Luwig II., 1830-1848
Silbermedaille o.J. (1844), von Stadelmann und Stubenrauch, auf die Errichtung der Ludwigssäule zu Darmstadt am Luisenplatz
Vs. Kopf nach links mit Signatur Stadelmann
Rs. Die Ludwigssäule mit den Gebäuden des Luisenplatzes, signiert Stubenrauch
41 mm, 45,16 gr. Laut Akten geprägt in " wenigen Exemplaren " für die Erbauer der Ludwigssäule
Provenienz: Auktion Sally Schott Wallerstein/Frankfurt 1923, Heinrich Pilartz/Kön Auktion 9/1965 (Slg. Virgil Brand) sowie Peus 368 (Slg. Walther/Mainz)
Auffallend bei diesem Stück ist das Gewicht. Während die wenigen bekannten Exemplare um die 36,1 gr wiegen, liegt hier ein höheres vor.
Zufall oder Absicht ?
Möglicherweise und nicht unüblich wurde auch hier auf den " Rang " und die Bedeutung der zu ehrenden Personen Rücksicht genommen und dieser Umstand über das Metall und /oder Gewicht des Geschenkes dokumentiert.
Auch als Goldabschlag in 2 oder 3 Ex. bekannt ( nicht überprüfbar)
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Re: Schaukasten: Hessischer Raum
Hessen Darmstadt
Ernst Ludwig 1678-1739
Kupfermedaille 1715 von J. C. Roth auf den Besuch des Lanfgrafen , sog. Itterer Ausbeutemedaille
Vs: Der Landgraf gallopiert mit Kommandostab
Rs: Ansicht des Ittertals, in der Mitte die Itterburg, darunter das Dorf sowie der Fluß Itter sowie Bergleute bei der Arbeit 65,4 mm, 67,43 g
Müseler 28.2/6
Spruth Seite 78-82
Slg. Vogelsang 723
Schütz 2871
Provenienz Slg. Preussag und vermutlich aus Slg. Vogelsang
Das Material dieser Medaille spiegelt treffend den Anlass, den Bergbau auf Kupferschiefer in Thalitter, der 1710 aufgenommen wurde und schon sehr bald gute Erträge brachte. Sie führten 1714 auf Veranlassung des verantwortlichen Berginspektors Ludwig Balthasar Müller zur Prägung von Ausbeutemünzen ( den sog. Ittertalern) und 1715 zu eben dieser Medaille, welche auch in Silber existiert.
Ernst Ludwig 1678-1739
Kupfermedaille 1715 von J. C. Roth auf den Besuch des Lanfgrafen , sog. Itterer Ausbeutemedaille
Vs: Der Landgraf gallopiert mit Kommandostab
Rs: Ansicht des Ittertals, in der Mitte die Itterburg, darunter das Dorf sowie der Fluß Itter sowie Bergleute bei der Arbeit 65,4 mm, 67,43 g
Müseler 28.2/6
Spruth Seite 78-82
Slg. Vogelsang 723
Schütz 2871
Provenienz Slg. Preussag und vermutlich aus Slg. Vogelsang
Das Material dieser Medaille spiegelt treffend den Anlass, den Bergbau auf Kupferschiefer in Thalitter, der 1710 aufgenommen wurde und schon sehr bald gute Erträge brachte. Sie führten 1714 auf Veranlassung des verantwortlichen Berginspektors Ludwig Balthasar Müller zur Prägung von Ausbeutemünzen ( den sog. Ittertalern) und 1715 zu eben dieser Medaille, welche auch in Silber existiert.
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Re: Schaukasten: Hessischer Raum
Bei nachfolgendem Exponat mag mancher Leser erstmal geistig protestieren.
Ein als Doppeltaler definiertes Objekt in einem Medaillen Thread ?
Nun, diese Stücke waren seinerzeit für Zwecke der Repräsentation gedacht und haben damit den Charakter von Schaumünzen.
Im Geldumlauf der Zeit spielten sie praktisch keine Rolle.
Hessen Kassel
Wilhelm V., der Beständige 1627-1637
Doppeltaler 1635, sog. Doppelter Weidenbaumtaler
Münzmeister Lubertus Hausmann ( LH ) in Kassel
Vs.: Weidenbaum im Sturm, umher 6 Häuser, darüber in einem Strahlenkranz der Name Gottes als Tetragramm und der Umschrift " IEHOVA VOLENTE HUMILIS LEVABOR " ( So Gott will werde ich der Erniedrigte erhöht werden)
Rs.: Hessischer Löwe nach links
Müller 2115
Schütz 852
Davenport 318 A Provenienz: Aus Auktion 99 der Frankfurter Münzhandlung Button von 1958 ( dort als prägefrisch beschrieben ) und dem ehemaligem Lagerbestand von Adolph Hess/Frankfurt um ca. 1890/1900.
Ein als Doppeltaler definiertes Objekt in einem Medaillen Thread ?
Nun, diese Stücke waren seinerzeit für Zwecke der Repräsentation gedacht und haben damit den Charakter von Schaumünzen.
Im Geldumlauf der Zeit spielten sie praktisch keine Rolle.
Hessen Kassel
Wilhelm V., der Beständige 1627-1637
Doppeltaler 1635, sog. Doppelter Weidenbaumtaler
Münzmeister Lubertus Hausmann ( LH ) in Kassel
Vs.: Weidenbaum im Sturm, umher 6 Häuser, darüber in einem Strahlenkranz der Name Gottes als Tetragramm und der Umschrift " IEHOVA VOLENTE HUMILIS LEVABOR " ( So Gott will werde ich der Erniedrigte erhöht werden)
Rs.: Hessischer Löwe nach links
Müller 2115
Schütz 852
Davenport 318 A Provenienz: Aus Auktion 99 der Frankfurter Münzhandlung Button von 1958 ( dort als prägefrisch beschrieben ) und dem ehemaligem Lagerbestand von Adolph Hess/Frankfurt um ca. 1890/1900.
Zuletzt geändert von Erst Ludwig am So 20.12.20 21:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Schaukasten: Hessischer Raum
Nach längerer Pause, die mit der Hoffnung verbunden war, auch anderen Forumsteilnehmern Platz für Vorstellungen einzuräumen , kommt nun von meiner Seite wieder Leben in diesen Thread.
Hessen Darmstadt
Ernst Ludwig 1678-1739
Schaumedaille 1701 mit großem Porträt im dreifachen Talergewicht ( Gießen oder Darmstadt )
Stempel von Johann Christian Roth
Vs: Deutsch geharnischte Büste mit großer Perücke und umgelegtem Mantel und der Signatur "R"
Rs: Das vollständige 5 fach behelmte hessische Wappen mit dem unten angehängten Elefantenorden
56 mm
87,75 gramm
Hoffm. 3523 var.
Prinz Alexander 1731 ( kleiner Kopf)
Schütz 2831 ( Abb. Ex. Peus 370 mit falschem Gewicht)
Müller 3485 var. Provenienz: U.a. aus Auktion Sally Rosenberg 68/ Frankfurt Main und dem Wellens Cabinett Bad Homburg ( versteigert Gießen anno 1813)
Diese imposante Schaumedaille diente der Repräsentation und wurde in unterschiedlichen Ausführungen ( 29,1 bis 61,3 g) sowie mit zwei unterschiedlichen Büstendarstellungen, mal mit, mal ohne Elefantenorden und Jahreszahl geprägt.
Fast alle bekannten Exemplare sind im Talergewicht und mit kleiner Büste ausgeprägt (hier undatiert ohne Elefantenorden und zum Vergleich die kleine Büste) und müssen im Geldumlauf der Zeit eine gewisse Rolle gespielt haben, sind doch die meisten mit mehr oder weniger starken Spuren des Geldumlaufes versehen.
Vor dem Hintergrund, daß in Hessen Darmstadt vor allem zu dieser Zeit allergrößter Mangel an grösseren Geldsorten herrschte, überrascht dieser Umstand nicht.
Vorliegendes Ex. mit großem Kopf und im 3 fachen Talergewicht ist das mit Abstand schwerste und bis zum gegenwärtigem Zeitpunkt meines Wissens einzig bekannte Stück.
Ein ähnliches, in der Auktion Peus 370 vorgekommenes Ex. mit großem Porträt und der Gewichtsangabe " 77g " beruht auf einem Irrtum.
Es handelte sich um eine Medaille im Doppeltalergewicht.
Hessen Darmstadt
Ernst Ludwig 1678-1739
Schaumedaille 1701 mit großem Porträt im dreifachen Talergewicht ( Gießen oder Darmstadt )
Stempel von Johann Christian Roth
Vs: Deutsch geharnischte Büste mit großer Perücke und umgelegtem Mantel und der Signatur "R"
Rs: Das vollständige 5 fach behelmte hessische Wappen mit dem unten angehängten Elefantenorden
56 mm
87,75 gramm
Hoffm. 3523 var.
Prinz Alexander 1731 ( kleiner Kopf)
Schütz 2831 ( Abb. Ex. Peus 370 mit falschem Gewicht)
Müller 3485 var. Provenienz: U.a. aus Auktion Sally Rosenberg 68/ Frankfurt Main und dem Wellens Cabinett Bad Homburg ( versteigert Gießen anno 1813)
Diese imposante Schaumedaille diente der Repräsentation und wurde in unterschiedlichen Ausführungen ( 29,1 bis 61,3 g) sowie mit zwei unterschiedlichen Büstendarstellungen, mal mit, mal ohne Elefantenorden und Jahreszahl geprägt.
Fast alle bekannten Exemplare sind im Talergewicht und mit kleiner Büste ausgeprägt (hier undatiert ohne Elefantenorden und zum Vergleich die kleine Büste) und müssen im Geldumlauf der Zeit eine gewisse Rolle gespielt haben, sind doch die meisten mit mehr oder weniger starken Spuren des Geldumlaufes versehen.
Vor dem Hintergrund, daß in Hessen Darmstadt vor allem zu dieser Zeit allergrößter Mangel an grösseren Geldsorten herrschte, überrascht dieser Umstand nicht.
Vorliegendes Ex. mit großem Kopf und im 3 fachen Talergewicht ist das mit Abstand schwerste und bis zum gegenwärtigem Zeitpunkt meines Wissens einzig bekannte Stück.
Ein ähnliches, in der Auktion Peus 370 vorgekommenes Ex. mit großem Porträt und der Gewichtsangabe " 77g " beruht auf einem Irrtum.
Es handelte sich um eine Medaille im Doppeltalergewicht.
Zuletzt geändert von Erst Ludwig am Di 16.02.21 08:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schaukasten: Hessischer Raum
Hessen Darmstadt
Großherzog Ludwig 1806-1830
Silbermedaille 1827 auf seine goldene Hochteit mit Luise, hier im original verausgabten Etui
Gewidmet von der Stadt Darmstadt
Stempel von Goetze
Vs: Die versetzten Kopfbilder des Paares
Rs: Im Eichenkranz: DEM/FUNFZIGJAHRE/VEREINTEN/GROSHERZOGLICHEN/PAARE/DIE TREUE STADT/DARMSTADT/D.19 FEBRUAR/1827
50 mm
72,5 gr. Diese Medaille gibt es ebenfalls als Kupferabschlag ( häufig) , in Gold (wenige bek. Exemplare) und als Dickabschlag in Silber im Gewicht von 132 g ( Unpubliziertes Unikum und wahrscheinlich ehemals als Geschenk für das herzogliche Paar persönlich vorgesehen)
Großherzog Ludwig 1806-1830
Silbermedaille 1827 auf seine goldene Hochteit mit Luise, hier im original verausgabten Etui
Gewidmet von der Stadt Darmstadt
Stempel von Goetze
Vs: Die versetzten Kopfbilder des Paares
Rs: Im Eichenkranz: DEM/FUNFZIGJAHRE/VEREINTEN/GROSHERZOGLICHEN/PAARE/DIE TREUE STADT/DARMSTADT/D.19 FEBRUAR/1827
50 mm
72,5 gr. Diese Medaille gibt es ebenfalls als Kupferabschlag ( häufig) , in Gold (wenige bek. Exemplare) und als Dickabschlag in Silber im Gewicht von 132 g ( Unpubliziertes Unikum und wahrscheinlich ehemals als Geschenk für das herzogliche Paar persönlich vorgesehen)
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