Die Stempelschneider der Denare und Tetradrachmen haben sie anscheinend nicht gesehen oder hatten kein Portrait von ihr. Daher die bedauernswerte Ähnlichkeit mit Mark Anton. Die Stempelschneider in Alexandria kannten sie natürlich schon. Ich denke, da kommen zwei Sachen in Betracht. Einmal die ptolemäische Konvention, die Könige darzustellen (es ähneln sich doch alle Ptolemäer in ihren Münportraits). In der wird sie auch dargestellt und das wird für sie auch wichtig gewesen sein (und keine FrechheitTimestheus hat geschrieben: ↑So 05.12.21 13:00...
Dafür muss sie keine Miss Nordafrika gewesen sein - aber das Abbild auf den Münzen ist dennoch was das frauliche betrifft grottenschlecht - ich sehe da eher einen Mann, als eine Frau. Mich würde interessieren was Kleo zu dem Abbild selbst gesagt haben dürfte?! Das soll ich sein? Das ist doch ein Mann! Frechheit! Aus meiner Sicht war man sich in der Antike schon bewusst, was gewisse Schönheitsideale angeht. Sowohl Männer als auch Frauen wurden in Bildnissen mit gewissen Schönheitsidealen dargestellt. Daher ist das Porträt auf der Münze eigentlich eine Frechheit.
Gibt es da eigentlich irgendwelche zeitgenössischen Kommentare oder Literatur aus unserer Zeit - wieso das Porträt so männlich ist?
Oder es war bewusst so männlich gehalten um ihre Stellung einem Mann ähnlich zu betonen. Das auch sie als Frau wie ein Mann agiert?

Und wer weiß, ob sie in Realität eher ihrem Vater oder ihrer Mutter ähnelte?
Das Bild in der Antike haben die römischen männlichen Sieger geschrieben. Und für die war Kleopatra die Verkörperung vieler unrömischer orientalischer Eigenschaften. Sie war eine Königin, und König zu sein oder werden zu wollen, war das Schlimmste, was ein Römer anstreben konnte.
Und mit so jemandem lassen sich Caesar und danach Mark Anton ein!
Octavian hat das ausgenutzt und in Rom kolportiert, dass Mark Anton anstrebt, mit ihr zusammen nach dem Königtum zu streben.
Dieses Portrait wird allgemein als recht realistisches angesehen. Die gleiche Darstellung (Nase, Mund, Frisur, Dutt, Diadem) wie auf den alexandrinischen Diobolen.
Hier habe ich kleine Zusamenfassung ihrer Rezeption gefunden:
https://www.oxfordbibliographies.com/vi ... 1-0130.xml
Von MIchael Grant gibt es eine Biografie (von 1977), und es gibt sicher aktuellere Literatur über sie.