Ich glaube nicht, dass es sich hier um eine eigentliche Chemie-Diss an der RUB handelt. Das geht doch mehr in die Richtung Archäometallurgie. Die Autorin ist ja auch mit
Bergbaumuseum und TH Georg-Agricola verbandelt. In der Regel werden solche Pressemitteilungen nach bestandener Promotionsprüfung, aber weit vor Veröffentlichung der Arbeit gemacht.
Will man nur den Titel und danach der Wissenschaft den Rücken kehren, kann es je nach Promotionsordnung das Schnellste sein, die Arbeit online zu stellen und die ausgedruckten Pflichtexemplare abzugeben. Aber hat man weitergehende Ambitionen, kommen ganz andere Faktoren ins Spiel:
Wenn der Betreuer Publikationsauflagen gemacht hat, muss der Text erstmal überarbeitet werden, das kann dauern. Viele wünschen sich dann auch eine ordentliche Publikation, entweder als größerer Zeitschriftenbeitrag, als eigenständige Monographie oder als Teil einer Reihe. Die beiden letzten Möglichkeiten kosten sicher einiges, Druckvorbereitung und -legung braucht auch Zeit. Gibt es bei einer Zeitschrift oder Publikationsreihe noch ein Peer review? Wo wird die Arbeit von den Herausgebern in ihre Publikationsplanung eingestellt? Hat der Verlag vielleicht noch eigene Zeitvorstellungen? Da können dann schonmal ein paar Jahre ins Land ziehen, ohne dass der oder die Autorin etwas dafür kann.