Der griechische Schaukasten

Griechische Münzen des Altertums

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Altamura2
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Altamura2 » Di 26.11.24 20:57

Amenoteph hat geschrieben:
Di 26.11.24 12:56
... Diese Drachme hat mich sofort in ihren Bann gezogen und passt für mich deshalb gut in den "Schaukasten". ...
Etwas mehr zu den Drachmen des Ariarathes V findet man in Catharine Lorber, "The silver mints of Ariarathes V Eusebes of Cappadocia", RBN CLXIV, 2018, S. 255-284: https://www.academia.edu/37650535/_The_ ... pp_255_284
Dort wird die Münzprägung des Ariarathes V Eusebes aus Anlass eines 2005 im Handel aufgetauchten Hortfunds untersucht. Aufgrund der verschiedenen Monogramme und stilistischer Eigenschaften werden die Münzen in mehrere Serien eingeteilt, die dann jeweils einzelnen Münzstätten zugeordnet werden (mit mehr oder weniger Sicherheit :? ).

Die Münze hier mit dem T im linken und dem X im rechten Feld des Revers gehört zur Serie 5 (siehe die Tabelle auf Seite 28), die der Münzstätte Eusebeia-Mazaka zugeordnet wird.

Gruß

Altamura

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Amenoteph
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Amenoteph » Do 28.11.24 08:43

Grüße Altamura,

vielen Dank für den Link. Habe den Artikel gerade runtergeladen und werde ihn heute noch lesen.

Chippi
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Chippi » Di 10.12.24 20:50

Bisher ist diese Ausgabe an mir vorbei gegangen, doch in der Bucht darüber gestolpert und für nicht mal 10€ inklusive Versand, war sie günstig. Dabei war sie sogar richtig bestimmt.

Sizilien, Syrakus, "Kainon"-Ausgabe, ca. 360-340 v.Chr.

AV: Greif n.l. springend, Bodenlinie
RV: Pferd n.l. galoppierend, Zügel lose, darunter "KAINON" (außerhalb des Schrötling)
Campana 1; CNS 1; SNG ANS 1169; AMB 309; HGC 2, 509; ca. 20-22mm; 6,63g

Gruß Chippi
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Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Altamura2 » Mi 11.12.24 09:11

Chippi hat geschrieben:
Di 10.12.24 20:50
... in der Bucht darüber gestolpert und für nicht mal 10€ inklusive Versand ...
Da kann man natürlich nicht daran vorbeigehen :D .
Chippi hat geschrieben:
Di 10.12.24 20:50
... AV: Greif n.l. springend, Bodenlinie ...
Die fette Bodenlinie hier scheint aber nicht eine von der Art der dünnen auf dem Revers zu sein. Dass dies nicht einfach ein Strich ist, sieht man beispielsweise ganz deutlich hier: https://www.acsearch.info/search.html?id=11652375
Bezeichnet wird das als Keule, als Wolken, als schnurförmige LInie, da scheint sich also noch keine einheitliche Erklärung durchgesetzt zu haben :? .

Gruß

Altamura

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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Chippi » Mi 11.12.24 12:49

Ja, habe da auch verschiedene Deutungen gelesen.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Pfennig 47,5 » Fr 10.01.25 22:25

Ptolemaios IV. Griechenland, Großbronze, 285 - 246 v. Chr.
Prägestätte Alexandria
Durchmesser : 40 mm
Gewicht : 45,25 g (Danke an Ulrich Alias Lackland für die Bestimmung)
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Altamura2 » Sa 11.01.25 09:59

Pfennig 47,5 hat geschrieben:
Fr 10.01.25 22:25
... Ptolemaios IV. Griechenland, Großbronze, 285 - 246 v. Chr. ...
Ein schönes Exemplar dieser beeindruckend großen und schweren Bronzen aus Ägypten! Die nimmt man immer gerne in die Hand :D .

Die aktuelle Referenz zu den Münzen der Ptolemäer ist nun Catharine C. Lorber, "Coins of the Ptolemaic Empire" (CPE), New York 2018, das in Ptolemaic Coins Online (PCO) sozusagen als Datenbank abgebildet ist.
Dort wird dieser Münztyp aus Alexandria dem Ptolemaios III zugeordnet und dann eben in dessen Regierungszeit von 246 bis 222 v. Chr. datiert: http://numismatics.org/pco/id/cpe.1_2.B359
Eine Referenz für diese Münze ist dann also CPE B359, weitere wären SNG Cop 220-221 und Svoronos 1166 (dort noch Ptolemaios IV zugeordnet).

Gruß

Altamura
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Pfennig 47,5 » So 09.02.25 14:22

Noch ein interessantes Stück: Griechische Münze - Syria, Antiochos VI. 145-142 v. Ch. Elefant geht mit Fackel dahinter Sterne.
Durchmesser: 24 mm
Gewicht : 8,05 g
Material : Bronze
20190603_121719.jpg
20190603_121730.jpg
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Στεφανία » So 09.02.25 15:04

Hallo Freunde griechischer Münzen,
ich bin noch nicht lange auf dem Gebiet der Numismatik unterwegs. Meine kleine Sammlung wächst zwar langsam, aber stetig an.
Heute möchte ich, auch wenn es keine Athener Tetradrachme ist, eines der Highlights aus meiner Sammlung vorstellen.

Ich hoffe, die Bestimmung meiner Münze ist korrekt. Über Verbesserungsvorschläge bin ich immer dankbar.

KÖNIGREICH MAKEDONIEN
ALEXANDER III. 336 v.Chr. – 323 v.Chr.

AR Drachme Sardeis (ca. 323 – 319 v.Chr.)
Av.: Kopf des Herakles im Löwenfell n.r.
Rv.: ΑΛΕΞΑΝΔΡΟΥ
Zeus mit Adler und Zepter n.l. thronend, unter dem Thron A
Links im Feld brennende Fackel
Maße: 3,50 g / Ø 17 mm
Price: 2637; Müller: 31; GRPC Lydia: S120; SNG Cop.: 878;

Schönen Sonntag und liebe Grüße
Στεφανία
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AlexanderDrachme.jpg
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Altamura2 » So 09.02.25 16:07

Pfennig 47,5 hat geschrieben:
So 09.02.25 14:22
... Syria, Antiochos VI. 145-142 v. Ch. Elefant geht mit Fackel dahinter Sterne ...
Diesen Typ mit dem fackeltragenden Elefanten gibt es mit verschiedenen Beizeichen, hier ist es aber kein Stern (den es schon auch gibt) sondern ein Füllhorn. Mit diesem gibt es auch noch zwei Varianten, eine mit zusätzlich einem A direkt über dem Füllhorn und eine ohne. Da in beiden Fällen auch ein ΣΤΑ über dem Füllhorn steht, tippe ich bei der Münze hier auf die Version ohne A, das würde man sonst nicht alles unterbringen.

Damit ist die Münze hier SC 2006a: http://numismatics.org/sco/id/sc.1.2006a , datiert wird dort mit 143/142 v. Chr.
Weitere Referenzen sind HGC 9, 1043 (dort wird allerdings nicht nach den Beizeichen unterschieden) und BMC S. 67, 45 (das ist diese Münze: https://www.britishmuseum.org/collectio ... 846-0620-8).

Interessant ist, dass es sich hier um eine Münze auf gezähntem Schrötling handelt, wie man sie eine Zeitlang bei seleukidischen Münzen findet, da hatte ich hier mal etwas dazu geschrieben: viewtopic.php?f=90&t=26916&p=587957#p587957 . Kurzfassung: Man weiß weder wie noch warum diese Schrötlinge hergestellt wurden 8O .

Gruß

Altamura
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Altamura2 » So 09.02.25 16:15

Στεφανία hat geschrieben:
So 09.02.25 15:04
... Price: 2637; Müller: 31; GRPC Lydia: S120; SNG Cop.: 878; ...
GRPC Lydia hab' ich nicht, kann ich also nicht nachschauen, die anderen drei Referenzen stimmen :D .
In PELLA, das sozusagen die Datenbank zum Price ist, findet man diesen Münztyp hier: https://numismatics.org/pella/id/price.2637

Gruß

Altamura
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Pfennig 47,5 » So 09.02.25 19:42

Altamura2 hat geschrieben:
So 09.02.25 16:07
Diesen Typ mit dem fackeltragenden Elefanten gibt es mit verschiedenen Beizeichen, hier ist es aber kein Stern (den es schon auch gibt) sondern ein Füllhorn. Mit diesem gibt es auch noch zwei Varianten, eine mit zusätzlich einem A direkt über dem Füllhorn und eine ohne.
Hallo Altamura2!
Dankeschön für die ausführliche Aussage zu diesem Stück, welche ich mehrfach lesen muß um überhaupt ein Teil zu verstehen!
Ich möchte noch einen Notizzettel anfügen der dem Stück beilag und von mir unterschlagen wurde, möglicherweise sind daraus noch Informationen zu erlangen. Danke Gruß Ralf
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Altamura2 » Mo 10.02.25 09:45

Pfennig 47,5 hat geschrieben:
So 09.02.25 19:42
... möglicherweise sind daraus noch Informationen zu erlangen. ...
"Syrien, Antiochus VI." sind Herkunft und Herrscher, die 145 könnten den Beginn von dessen Herrschaft meinen, der 145 oder 144 v. Chr. war.
Das BAΣΙΛΕΩΣ ANTIOXOY EΠIΦANOYΣ ΔIONVΣOY ist die Königstitulatur, die auf dem Revers der Münze steht, und die soviel wie "König Antiochos, der auf Erden erschienene Dionysos" bedeutet (oder so ähnlich :) ).
Da kann man also nicht mehr daraus ziehen :? .

Gruß

Altamura

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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 14.02.25 23:26

"Und die seligen Augen
Blicken in stiller
Ewiger Klarheit."

Dies schreibt Hölderlin 1798 in "Hyperions Schicksalslied" über die "Himmlischen", die "droben im Licht auf weichem Boden" wandeln. Dies Gedicht hat Johannes Brahms vertont, wir üben es gerade mit dem Chor ein.

Und die Textstelle kam mir in den Sinn angesichts der Athena auf dieser Drachme aus der thessalischen Stadt Pharsalos, die ich heute von der Post abholen konnte. Als ich sie in der Auktion sah (https://www.biddr.com/auctions/numisfit ... &l=6655689), faßte ich den Entschluß, mich ins Bietgefecht zu stürzen, mußte ziemlich bluten, war aber erfolgreich. Und die Münze ist in der Hand genau so schön wie auf den Fotos; da ich noch keine eigenen Bilder habe, setze ich hier die Bilder aus der Auktion ein.

Die Münzen aus Thessalien sind in dieser Zeit oft von schönem Stil; die meisten Münzen prägte natürlich Larisa, das auch als einzige Stadt Statere (Didrachmen) zu 12 g prägte; für alle anderen Städte des ländlichen Thessalien waren Drachmen schon das höchste der Gefühle. Die Münzen von Pharsalos sind nicht selten, auch Drachmen kriegt man schon, aber die Kombination aus Stil, Frische der Stempel (man beachte das Gesicht des thessalischen Reiters auf der Rückseite!), Oberfläche mit der leichten, gleichmäßigen und ungereinigten Craquelé-Korrosion und der sanften Tönung haben mich begeistert.

Als Sahnehäubchen können wir hier womöglich die Folgen eines Streits zwischen der Stadtverwaltung von Pharsalos und dem angeheuerten Stempelschneider beobachten. Dieser signierte mit vollem Namen, trotz der tollen Erhaltung ist der Name aber schwer zu lesen - warum? Bei genauem Hinschauen fällt auf, daß im Bereich des Namens der Münzgrund leicht gewölbt erhaben ist; folglich ist dieses Areal im Stempel vertieft, offensichtlich wurde die Signatur teil-eradiert. Während der Stadtname nur mit vier Buchstaben Φ-A-P-Σ abgekürzt ist (das Sigma ist als einziger Buchstabe außerhalb des Schrötlings), signierte der Künstler ausführlich und groß in retrograder Schrift "THΛEΦANTO" - ich kann mir gut vorstellen, daß es bei der Abnahme der Stempel durch das Münzamt einen Disput gab, warum die Künstlersignatur viel prominenter zu lesen war als der Stadtname. Und um den ganzen Stempel zu verwerfen, war er doch zu gut.
Hier stellt sich noch die Frage nach dem Namen des Stempelschneiders: Üblicherweise wird die Inschrift zu "Telephantos" ergänzt und dies als der Name im Nominativ angesehen; genau so gut könnte "Telephantos" aber ein Genitiv sein, dann hieße der Mann kürzer "Telephas".

Viele Grüße; ich hoffe, die Münze gefällt Euch auch annähernd so gut wie mir!

Homer
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Altamura2 » Sa 15.02.25 10:32

Homer J. Simpson hat geschrieben:
Fr 14.02.25 23:26
... mußte ziemlich bluten, war aber erfolgreich. Und die Münze ist in der Hand genau so schön wie auf den Fotos ...
Das ist in der Tat eine sehr schöne Münze :D . Ob ich dafür jetzt einen Tausender ausgegeben hätte, weiß ich nicht, aber wo die Liebe hinfällt ... :wink: .
Homer J. Simpson hat geschrieben:
Fr 14.02.25 23:26
... dem angeheuerten Stempelschneider beobachten. Dieser signierte mit vollem Namen ...
Hier kommt jetzt allerdings der Zweifler in mir hoch :| . Die These mit dem Stempelschneider Telephantos stammt ja wohl von Stella Lavva aus "Die Münzprägung von Pharsalos", Saarbrücken 2001.
Das Buch selbst hab' ich nicht, aber es gibt online zwei Rezensionen von 2003 dazu. Eine von Wolfgang Fischer-Bossert und eine von Catherine C. Lorber, beide numismatische Schwergewichte:
https://www.academia.edu/3818459/Review ... _Pharsalos
https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=s ... 2%3A%3A214
Beide formulieren zwar sehr höflich, hauen das Buch aber doch merklich in die Pfanne :? . Lavva scheint auch viele weitere Buchstabenkürzel auf den Münzen aus Pharsalos als Stempelschneidersignaturen zu interpretieren, was in dieser Allgemeinheit wohl nicht stimmen kann.

Fischer-Bossert hält bei Telephantos immerhin die Möglichkeit offen, dass dies ein Stempelschneider gewesen sein könnte (wenn auch mit deutlich durchblickender Skepsis), bei Lorber sehe ich das nicht.
Homer J. Simpson hat geschrieben:
Fr 14.02.25 23:26
... fällt auf, daß im Bereich des Namens der Münzgrund leicht gewölbt erhaben ist; folglich ist dieses Areal im Stempel vertieft, offensichtlich wurde die Signatur teil-eradiert. ...
Wenn man etwas sucht, dann findet man nun eine ganze Reihe von Exemplaren aus diesem Reversstempel (es ist wohl die R58 bei Lavva), bei manchen davon ist der Name aber durchaus klar zu lesen:
https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b8572592t
http://www.s391106508.websitehome.co.uk ... =0300_1602
https://www.acsearch.info/search.html?id=196072
https://www.acsearch.info/search.html?id=1174581
Wenn da der Stempel korrigiert worden wäre, dann hätte man wohl ganz schlechte Arbeit geleistet. Angesichts des ansonsten handwerklich hervorragend hergestellten Stempels erscheint es mir unwahrscheinlich, dass man eine solche Löschung nicht besser hinbekommen hätte 8O .
Homer J. Simpson hat geschrieben:
Fr 14.02.25 23:26
... signierte der Künstler ausführlich und groß in retrograder Schrift "THΛEΦANTO" ...
An den Beispielen sieht man übrigens sehr deutlich, dass da TEΛEΦANTO steht und nicht THΛEΦANTO, wie bei Fischer-Bossert und Lorber schon angemerkt.
Homer J. Simpson hat geschrieben:
Fr 14.02.25 23:26
... einen Disput gab, warum die Künstlersignatur viel prominenter zu lesen war als der Stadtname. ...
Denselben Streit hätte es aber auch geben können, wenn Telephantos "nur" ein Magistrat war :? .
Homer J. Simpson hat geschrieben:
Fr 14.02.25 23:26
... ich hoffe, die Münze gefällt Euch auch annähernd so gut wie mir! ...
Ja, tut sie :D ! Nur an die Geschichte mit dem Stempelschneider mag ich nicht so recht glauben :? .

Gruß

Altamura
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