Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Eine Münze, eine Münze! [ externes Bild ]
Das ist in der Tat der erste Neuzugang in meiner Sammlung seit fast einem halben Jahr. Und da Trajan-Denare ja jetzt anscheinend ab 1000 € aufwärts kosten, ist es "nur" ein Crispus geworden.
RIC VII-141 (Trier)
Bust laur., dr., cuir.
Rev: PRINCIPI IVVENTVTIS - TF - BTR
Prince laur., in military dress, standing r., cloak spread, holding transverse spear in r. hand, globe in l.
3,17 g, 19 mm
Hat mich mit Versand rund 30 € gekostet. Mit so einer hübschen Patina kann das nicht zu viel gewesen sein.
Kann jemand bitte meine Bestimmung kontrollieren? Ich tue mich mit den späteren RIC-Bänden noch schwer.
Und noch eine Anfängerfrage: BTR ist die Officina B in Trier, aber wofür steht T F?
Olaf
Das ist in der Tat der erste Neuzugang in meiner Sammlung seit fast einem halben Jahr. Und da Trajan-Denare ja jetzt anscheinend ab 1000 € aufwärts kosten, ist es "nur" ein Crispus geworden.
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Hat mich mit Versand rund 30 € gekostet. Mit so einer hübschen Patina kann das nicht zu viel gewesen sein.
Kann jemand bitte meine Bestimmung kontrollieren? Ich tue mich mit den späteren RIC-Bänden noch schwer.
Und noch eine Anfängerfrage: BTR ist die Officina B in Trier, aber wofür steht T F?
Olaf
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Hallo Olaf!
Deine Bestimmung ist korrekt. Das T F ist wohl eine Serienmarkierung, deren Bedeutung wir nicht kennen. Das manchmal angegebene TEMPORA FELICES oder ähnliches ist reine Phantasie.
Mit freundlichem Gruß
Deine Bestimmung ist korrekt. Das T F ist wohl eine Serienmarkierung, deren Bedeutung wir nicht kennen. Das manchmal angegebene TEMPORA FELICES oder ähnliches ist reine Phantasie.
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Omnes vulnerant, ultima necat.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Und sie ist wirklich hübsch!
Jochen
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Tatsächlich dürfte es sich bei F – T bzw. T – F um Beizeichen im Zusammenhang mit der Kennzeichnung von Emissionen handeln.
Theorien, welche das T – F mit „TEMPORVM FELICITAS“ bzw. F – T mit „FELICITAS TEMPOR“ auflösen wollen, entbehren - wie Jochen schon festgestellt hat – jeglicher Grundlage, auch wenn sie sicherlich eine zumindest auf den ersten Blick recht einleuchtende Deutung anbieten.
Vgl. hierzu auch -----> https://www.cointalk.com/threads/ancien ... 3s.236254/
P.S. Ein wirklich prachtvolles Beispiel für eine Trierer "PRINCIPI-IVVENTVTIS-Prägung".
Theorien, welche das T – F mit „TEMPORVM FELICITAS“ bzw. F – T mit „FELICITAS TEMPOR“ auflösen wollen, entbehren - wie Jochen schon festgestellt hat – jeglicher Grundlage, auch wenn sie sicherlich eine zumindest auf den ersten Blick recht einleuchtende Deutung anbieten.
Vgl. hierzu auch -----> https://www.cointalk.com/threads/ancien ... 3s.236254/
P.S. Ein wirklich prachtvolles Beispiel für eine Trierer "PRINCIPI-IVVENTVTIS-Prägung".
mit freundlichem Gruß
IVSTVS
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Das wäre für mich eine schreckliche Vorstellung.klausklage hat geschrieben:Eine Münze, eine Münze! [ externes Bild ]
Das ist in der Tat der erste Neuzugang in meiner Sammlung seit fast einem halben Jahr.
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Nun hat es doch mal mit einem Crispus Pelzchen für einen moderaten Preis geklappt. Das war nicht so einfach und freut mich entsprechend.
317-326 n.Chr. Crispus
AE3 Follis, Trier 324-325, 1. Offizin
Durchmesser: 18-18,5 mm / Gewicht: 3,26 g / RIC VII, 452, P (S)
Av: FL IVL CRISPVS NOB CAES
Drapierte und Kürassierte Büste mit Lorbeerkranz nach links,
Trierer Pelzchen
Rv: PROVIDENTIAE CAESS
Lagertor mit 6 Ebenen, keine Tore, 2 Türmchen,
darüber Punkte, dazwischen Stern
Im Abschnitt: PTR
317-326 n.Chr. Crispus
AE3 Follis, Trier 324-325, 1. Offizin
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Dieses Stück hatte ich bei eBay England auch im Visier. LOVELY !!! FOLLIS of CRISPUS 316 - 326 AD - TRIER mint. Aber habe ... sei mir bitte nicht böse deswegen ... auf Grund der etwas rauhen Oberfläche bzw. der hellgrünen Verfärbungen nicht mitgeboten. Ich war mir nicht ganz sicher, ob es sich ev. um einen "antiken" Guss handeln könnte, was für meine Pelzchensammlung ja auch durchaus seinen Reiz gehabt hätte. Aber nun, auf den zweiten Blick gewissermaßen, muss ich sagen, dass es doch ein sehr gut erhaltenes Ex. ist, wen auch mit offensichtlich winzigen Korrosionsauflagen. 

mit freundlichem Gruß
IVSTVS
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Böse, weil du nicht mitgeboten hast? Aber ganz im Gegenteil. Ich bin sehr zufrieden damit! 

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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
@ Justus
Korrosionsauflagen sollten doch kein Problem sein... die kann man notfalls ja entfernen.
Bei den Stücken, die keine Auflagen haben, hat es ja auch jemand gemacht.
@ Andicz
Toller Fang! Gefällt mir sehr gut.
Martin
Korrosionsauflagen sollten doch kein Problem sein... die kann man notfalls ja entfernen.
Bei den Stücken, die keine Auflagen haben, hat es ja auch jemand gemacht.
@ Andicz
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Danke schön. Ich finde die Auflagen auch nicht schlimm, ist ja wirklich überschaubar. Und die Tönung finde ich charmant.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Hab mir heute mal den berühmten Trierer Goldschatz von 1993 im dortigen Landesmuseum angeschaut und ein kleines Foto gemacht.
18,5 kg Aurei. Da möchte man gern mal zugreifen.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Tja, das kann ich verstehen. Geht mir auch jedes Mal so, wenn ich dieses prachtvolle Bild sehe. 

mit freundlichem Gruß
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Für Zukunft der Porta Nigra nicht schwarzsehen - Gipskrusten und Retusche schädigen Steinsubstanz
Bei einer Tagung im Kurfürstlichen Palais in Trier stellten Experten die Ergebnisse der von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Analyse der Schmutzkrusten und der Bausubstanz des ehemaligen römischen Stadttores von Augusta Treverorum vor.
Foto © Institut für Steinkonservierung e. V.
Für die Zukunft der Porta Nigra – Teil des UNESCO-Welterbes in Trier – muss man nicht schwarzsehen. »Wir haben verschiedene Arten von Schmutzkrusten, Verfärbungen, Beschichtungen und Retusche an der Fassade identifiziert. Deshalb muss das Schadenspotenzial der Oberfläche einzeln bewertet und ein differenziertes Handlungskonzept entwickelt werden. Fest steht: Gipskrusten müssen bei der anstehenden Restaurierung entfernt und die Retuschen stark reduziert werden, da sie die Steinsubstanz stark schädigen. Das Äußere der Porta Nigra wird sich nur gering verändern«, sagte heute Dr. Michael Auras vom Institut für Steinkonservierung (IfS) in Mainz bei einer Tagung, bei der die Ergebnisse einer von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit 68.000 Euro und ihrem Expertenwissen geförderten Analyse der Schmutzkrusten und des Sandsteins vorgestellt wurden. Zudem lasse eine neue und erstmals angewendete Ultraschallmesstechnik erfolgreich Rückschlüsse auf den Verwitterungszustand der Sandsteine zu.
Da bei der Porta Nigra eine gründliche Steinreinigung das Erscheinungsbild des Denkmals wesentlich verändern und seinen Namen – zu Deutsch »schwarzes Tor« – konterkarieren würde, sei eine genaue Analyse der Fassade und ihrer Schädigungen unerlässlich gewesen, so Auras. »Aus naturwissenschaftlicher und restauratorischer Sicht ist anzuraten, die schwarzen Gipskrusten zumindest an den Stellen zu dünnen, an denen sich Steinschäden oder Veränderungen der Oberfläche entwickelt haben.« Arbeitsproben zeigten, dass das Abtragen von Teilen der Krusten mit schonenden Reinigungsverfahren die bauphysikalischen Eigenschaften der Krusten messbar verbesserten. Das Erscheinungsbild der Porta Nigra werde sich durch solch eine lokale Reinigung nur unmerklich verändern.
»Untersuchungen des Bestands und Zustands der Sandsteinoberfläche haben ergeben, dass Spuren an der Fassade auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sind«, sagte Auras. Bräunliche und graue Verfärbungen sowie die schwarzen Krusten seien hauptsächlich durch ein natürliches Altern entstanden. Allerdings seien diese Schichten durch Rückstände von Schmutz- und Staubpartikeln, teilweise auch Gipseinlagerungen bedeckt. In den Schmutzkrusten seien Anreicherungen nachgewiesen worden, die auf Luftschadstoffe – etwa Industrieabgase – zurückzuführen sind. »Auch dunkelgraue Lasuren, die bei der letzten Restaurierung vor über 40 Jahren zur farblichen Angleichung auf neuen Sandsteinen und benachbarten Originaloberflächen aufgebracht wurden, sind deutlich sichtbar. Neben den schwarzen Krusten nimmt die Retusche deshalb optisch einen nicht unwesentlichen Teil der Bauwerksoberfläche ein.«
Mit der speziellen Ultraschallmesstechnik seien römischer und mittelalterlicher Sandstein, Schmutz- und Gipskrusten sowie witterungsbedingt poröse Bereiche an der Fassade untersucht worden, so Prof. Dr. Thomas Meier vom Institut für Geowissenschaften der Christian-Albrechts-Universität in Kiel. »Die zerstörungsfreie und materialschonende Messung hat sich als geeignet erwiesen. Durch sie konnten zum Beispiel Krustenbildungen sehr gut untersucht werden.« Da der Verwitterungszustand der Sandsteine sehr unterschiedlich sei, müsse auch hier jeder Quader einzeln bewertet werden.
http://www.archaeologie-online.de/magaz ... hen-32316/
Bei einer Tagung im Kurfürstlichen Palais in Trier stellten Experten die Ergebnisse der von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Analyse der Schmutzkrusten und der Bausubstanz des ehemaligen römischen Stadttores von Augusta Treverorum vor.
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Für die Zukunft der Porta Nigra – Teil des UNESCO-Welterbes in Trier – muss man nicht schwarzsehen. »Wir haben verschiedene Arten von Schmutzkrusten, Verfärbungen, Beschichtungen und Retusche an der Fassade identifiziert. Deshalb muss das Schadenspotenzial der Oberfläche einzeln bewertet und ein differenziertes Handlungskonzept entwickelt werden. Fest steht: Gipskrusten müssen bei der anstehenden Restaurierung entfernt und die Retuschen stark reduziert werden, da sie die Steinsubstanz stark schädigen. Das Äußere der Porta Nigra wird sich nur gering verändern«, sagte heute Dr. Michael Auras vom Institut für Steinkonservierung (IfS) in Mainz bei einer Tagung, bei der die Ergebnisse einer von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit 68.000 Euro und ihrem Expertenwissen geförderten Analyse der Schmutzkrusten und des Sandsteins vorgestellt wurden. Zudem lasse eine neue und erstmals angewendete Ultraschallmesstechnik erfolgreich Rückschlüsse auf den Verwitterungszustand der Sandsteine zu.
Da bei der Porta Nigra eine gründliche Steinreinigung das Erscheinungsbild des Denkmals wesentlich verändern und seinen Namen – zu Deutsch »schwarzes Tor« – konterkarieren würde, sei eine genaue Analyse der Fassade und ihrer Schädigungen unerlässlich gewesen, so Auras. »Aus naturwissenschaftlicher und restauratorischer Sicht ist anzuraten, die schwarzen Gipskrusten zumindest an den Stellen zu dünnen, an denen sich Steinschäden oder Veränderungen der Oberfläche entwickelt haben.« Arbeitsproben zeigten, dass das Abtragen von Teilen der Krusten mit schonenden Reinigungsverfahren die bauphysikalischen Eigenschaften der Krusten messbar verbesserten. Das Erscheinungsbild der Porta Nigra werde sich durch solch eine lokale Reinigung nur unmerklich verändern.
»Untersuchungen des Bestands und Zustands der Sandsteinoberfläche haben ergeben, dass Spuren an der Fassade auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sind«, sagte Auras. Bräunliche und graue Verfärbungen sowie die schwarzen Krusten seien hauptsächlich durch ein natürliches Altern entstanden. Allerdings seien diese Schichten durch Rückstände von Schmutz- und Staubpartikeln, teilweise auch Gipseinlagerungen bedeckt. In den Schmutzkrusten seien Anreicherungen nachgewiesen worden, die auf Luftschadstoffe – etwa Industrieabgase – zurückzuführen sind. »Auch dunkelgraue Lasuren, die bei der letzten Restaurierung vor über 40 Jahren zur farblichen Angleichung auf neuen Sandsteinen und benachbarten Originaloberflächen aufgebracht wurden, sind deutlich sichtbar. Neben den schwarzen Krusten nimmt die Retusche deshalb optisch einen nicht unwesentlichen Teil der Bauwerksoberfläche ein.«
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
9.1 Trierer Münzstätten aus vorchristlicher und römischer Kaiserzeit
Antike Münzen aus Trier sind den meisten Sammlern auf Grund der Follesprägungen Konstantins des Großen und seiner Söhne bekannt, als Trier nicht nur Kaiserresidenz, sondern auch Hauptmünzstätte für den westlichen Reichsteil war.
Jedoch weniger bekannt ist die Tatsache, dass in Trier schon mehr als 350 Jahre zuvor, während des Trevereraufstandes von 30./29. v. Chr. Münzen geprägt bzw. gegossen wurden, wie entsprechende Funde von älteren treverischen Goldstateren, sowie die sog. „Germanus-Indutilli-L-Bronzen“ belegen.
Heutzutage sind mindestens drei römerzeitliche Münzstätten anzunehmen. Die älteste und bisher einzige näher lokalisierte konnte 1990 anlässlich der Ausgrabungen am Viehmarkt (siehe Abb. 1 - 3) im Bereich einer kleinen, treverischen Vorgängersiedlung lokalisiert werden. (1)
Neben diesen, für die Römerzeit anzunehmenden offiziellen Münzstätten sind insbesondere für das 3. Jahrhundert bisher drei inoffizielle oder auch Fälscherwerkstätten und zwar in der Bergstraße, der Südallee und am St.-Barbara-Ufer bekannt. Hergestellt wurden hier meist Gussdenare oder Limesdenare bzw. Limesfalsi (Asses). 1999 konnte bei Notgrabungen an der Bergstraße mehr als 10.000 sog. Fälscherförmchen geborgen werden.
Nach aktuellem Forschungsstand kann man davon ausgehen, dass es sich bei diesen Gussmünzen um eine Art von offizieller Seite zumindest geduldeten Notgeld in Zeiten von Geldknappheit in den Grenzregionen des Imperiums handelte.
Eine ganz andere Art von Münzprägungen stellen dagegen die untergewichtigen, barbarisierten Imitationen von spätrömischen Folles oder Antoninianen dar. Insbesondere nach dem Fall des Limes ab ca. 270 n. Chr. müssen hier zahlreiche lokale Werkstätten, zum Teil sogar in einzelnen „Villae Rusticae“ entstanden sein, um den aktuellen Kleingeldmangel zu beseitigen.
Diese Prägungen entstanden aus abgetrennten Segmenten von vorher eingekerbten Gussstangen, die vor dem Prägen platt geschlagen wurden. Solche lokalen Werkstätten konnten z. B. in den römischen Landgütern von Holsthum (Kreis Bitburg-Prüm), Udelfangen und Kahren (Kreis Trier-Saarburg) nachgewiesen werden.
__________________
(1) Karl-Josef Gilles, Münzprägung im römischen Trier, in: Constantin der Große, Ausstellungskatalog, A. Demandt/J. Engemann, Trier 2007, S. 313.
Antike Münzen aus Trier sind den meisten Sammlern auf Grund der Follesprägungen Konstantins des Großen und seiner Söhne bekannt, als Trier nicht nur Kaiserresidenz, sondern auch Hauptmünzstätte für den westlichen Reichsteil war.
Jedoch weniger bekannt ist die Tatsache, dass in Trier schon mehr als 350 Jahre zuvor, während des Trevereraufstandes von 30./29. v. Chr. Münzen geprägt bzw. gegossen wurden, wie entsprechende Funde von älteren treverischen Goldstateren, sowie die sog. „Germanus-Indutilli-L-Bronzen“ belegen.
Heutzutage sind mindestens drei römerzeitliche Münzstätten anzunehmen. Die älteste und bisher einzige näher lokalisierte konnte 1990 anlässlich der Ausgrabungen am Viehmarkt (siehe Abb. 1 - 3) im Bereich einer kleinen, treverischen Vorgängersiedlung lokalisiert werden. (1)
Neben diesen, für die Römerzeit anzunehmenden offiziellen Münzstätten sind insbesondere für das 3. Jahrhundert bisher drei inoffizielle oder auch Fälscherwerkstätten und zwar in der Bergstraße, der Südallee und am St.-Barbara-Ufer bekannt. Hergestellt wurden hier meist Gussdenare oder Limesdenare bzw. Limesfalsi (Asses). 1999 konnte bei Notgrabungen an der Bergstraße mehr als 10.000 sog. Fälscherförmchen geborgen werden.
Nach aktuellem Forschungsstand kann man davon ausgehen, dass es sich bei diesen Gussmünzen um eine Art von offizieller Seite zumindest geduldeten Notgeld in Zeiten von Geldknappheit in den Grenzregionen des Imperiums handelte.
Eine ganz andere Art von Münzprägungen stellen dagegen die untergewichtigen, barbarisierten Imitationen von spätrömischen Folles oder Antoninianen dar. Insbesondere nach dem Fall des Limes ab ca. 270 n. Chr. müssen hier zahlreiche lokale Werkstätten, zum Teil sogar in einzelnen „Villae Rusticae“ entstanden sein, um den aktuellen Kleingeldmangel zu beseitigen.
Diese Prägungen entstanden aus abgetrennten Segmenten von vorher eingekerbten Gussstangen, die vor dem Prägen platt geschlagen wurden. Solche lokalen Werkstätten konnten z. B. in den römischen Landgütern von Holsthum (Kreis Bitburg-Prüm), Udelfangen und Kahren (Kreis Trier-Saarburg) nachgewiesen werden.
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(1) Karl-Josef Gilles, Münzprägung im römischen Trier, in: Constantin der Große, Ausstellungskatalog, A. Demandt/J. Engemann, Trier 2007, S. 313.
Zuletzt geändert von justus am So 28.12.14 22:30, insgesamt 1-mal geändert.
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