Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
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Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Meine Artikel aus dem Trierer Petermännchen
Georg Elmer zur Erinnerung, in: Petermännchen 32./33. Jahrgang, 2020 =
https://www.academia.edu/43280643/Georg ... Erinnerung
Neue unedierte Auswurfmünzen des Severus II als Caesar, in: Petermännchen 32./33. Jahrgang, 2020
https://www.academia.edu/43280713/Neue_ ... als_Caesar
Damnatio Memoriae auf römischen Münzen, in: Petermännchen 32./33. Jahrgang, 2020
https://www.academia.edu/43280678/Damna ... %C3%BCnzen
Die Münzprägung des Aurelian in der Münzstätte Trier, in: Petermännchen 32./33. Jahrgang, 2020
https://www.academia.edu/43280608/Die_M ... 4tte_Trier
VTERE FELIX BENE - Ein außergewöhnlicher Glücksbringer der Römer, Petermännchen 34./35. Jahrgang, 2022
https://www.academia.edu/62206850/VTERE ... R%C3%B6mer
Ein rätselhafter Gussdenar aus Trier, in: Petermännchen 34./35. Jahrgang, 2022
https://www.academia.edu/62289785/Ein_r ... _aus_Trier
Falschmünzerformen - Der Hortfund von 3000 Falschmünzerformen aus der Trierer Löwenbrauerei, in: Petermännchen 34./35. Jahrgang, 2022.
https://www.academia.edu/89927342/R%C3% ... _aus_Trier
Hirtius – Carinas - Germanus Indutilli L - Der Wechsel vom keltischen zum römischen Währungssystem im Stammesgebiet der Treverer, in: Petermännchen 34./35. Jahrgang, 2022.
https://www.academia.edu/89931347/Hirti ... ndutilli_L
Meine Veröffentlichungen auf academia.edu
Römische Germanenpolitik bis 16 n. Chr. - Die römische Germanenpolitik unter C. Julius Caesar, Augustus und Tiberius bis zum Zurückgehen auf die Rheingrenze 16 n. Chr., 1989
https://www.academia.edu/43279898/R%C3% ... s_16_n_Chr
Georg Elmers Beitrage in der Numismatischen Zeitschrift Wien von 1927 bis 1938
https://www.academia.edu/122018817/Geor ... 7_bis_1938
Alle Aufsätze kann man auf academia.edu als PDF herunterladen: https://independent.academia.edu/HJJost
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1. Die Anfänge der Münzprägung im Trierer Raum -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?f=6&t=50952
2. Die Münzprägung bis 274 n. Chr. -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?f=6&t=50952
3. Die Wiedereröffnung der Münzstätte Ende 293/Anfang 294 -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?f=6&t=50952
4. In Trier geprägte Münzsorten (Nominale) aus Gold, Silber und Buntmetall -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?f=6&t=50952
5.0 Trierer Prägewerkstätten und Münzstättenzeichen
5.1 Goldprägungen -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 2&start=15
5.2 Silberprägungen -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 2&start=15
5.3 Bronzeprägungen -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 50#p429250
6. Kaiser auf Trierer Münzen -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 10#p429810
7. Die Bedeutung der römischen Münzstätte Trier -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=120
8. Das Ende der römischen Münzprägung in Trier im 5. Jahrhundert -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=135
9.0 Die Münzstätte der gallischen Kaiser
9.1 Trierer Münzstätten aus vorchristlicher und römischer Kaiserzeit -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=180
9.2 Die Münzstätte am Simeonstiftplatz (Teil 1 und 2) -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=195
9.3.1 Funde und Befunde aus den Ausgrabungen - Teil 1 -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=195
9.3.2 Funde und Befunde aus den Ausgrabungen - Teil 2 -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=210
10.0 Der Goldschatz von Trier
10.1 Der Goldschatz von Trier - Teil 1 -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 74#p438174
10.2.1 Der Goldschatz von Trier - Teil 2 -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 32#p438632
10.2.2 Der Goldschatz von Trier - Teil 2 -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 32#p438632
11.0 Weitere Münzfunde in Trier und Umgebung
11.1 Moselgold - Der römische Schatz von Machtum -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=225
12. Das „Trierer Pelzchen“ – eine ikonographische Besonderheit -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=375
13. Die Trierer Münzserie "Beata Tranquillitas" -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=390
17.0 Trierer Ausgrabungen, Funde und Befunde
17.1 Archäologen graben in Trier am Weberbach -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=270
17.2 Universität Freiburg wertet römische Militärlager-Funde in Trier aus -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=270
17.3 Römische “Filetlage” -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=270
17.4 Der Vorläufer des Landesmuseums - Die Gesellschaft für nützliche Forschungen Trier e. V. -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=270
17.5 Neuigkeiten über die Ausgrabung "Weberbach" -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=285
17.6 Neue Ausgrabung "Karlsberg-Brauerei" -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 10#p450710
17.7 Die Ausgrabungen im Westteil der Trierer Kaiserthermen 1960-1966 -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=315
17.8 Neues römisches Gräberfeld in Trier entdeckt -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=390
17.9 Trier oder Köln? Ein paar Gedanken zur Frage der Datierungen der beiden Römerlager -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 28#p473528
17.10 Universität Trier - Neue Erkenntnisse zu römischen Lastschiffen -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 97#p474497
Linkliste zu archäologischer und numismatischer Literatur über Trier -----> viewtopic.php?f=90&p=523491#p523491
17.11 Trierische Spätantike - Noch unchristlich oder schon Phantomzeit? -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=450
17.12 Ausgrabungen in Trier "Oberfinanzamt" unter der Konstantinbasilika -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=465
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1. Die Anfänge der Münzprägung im Trierer Raum -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?f=6&t=50952
2. Die Münzprägung bis 274 n. Chr. -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?f=6&t=50952
3. Die Wiedereröffnung der Münzstätte Ende 293/Anfang 294 -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?f=6&t=50952
4. In Trier geprägte Münzsorten (Nominale) aus Gold, Silber und Buntmetall -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?f=6&t=50952
5.0 Trierer Prägewerkstätten und Münzstättenzeichen
5.1 Goldprägungen -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 2&start=15
5.2 Silberprägungen -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 2&start=15
5.3 Bronzeprägungen -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 50#p429250
6. Kaiser auf Trierer Münzen -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 10#p429810
7. Die Bedeutung der römischen Münzstätte Trier -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=120
8. Das Ende der römischen Münzprägung in Trier im 5. Jahrhundert -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=135
9.0 Die Münzstätte der gallischen Kaiser
9.1 Trierer Münzstätten aus vorchristlicher und römischer Kaiserzeit -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=180
9.2 Die Münzstätte am Simeonstiftplatz (Teil 1 und 2) -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=195
9.3.1 Funde und Befunde aus den Ausgrabungen - Teil 1 -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=195
9.3.2 Funde und Befunde aus den Ausgrabungen - Teil 2 -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=210
10.0 Der Goldschatz von Trier
10.1 Der Goldschatz von Trier - Teil 1 -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 74#p438174
10.2.1 Der Goldschatz von Trier - Teil 2 -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 32#p438632
10.2.2 Der Goldschatz von Trier - Teil 2 -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 32#p438632
11.0 Weitere Münzfunde in Trier und Umgebung
11.1 Moselgold - Der römische Schatz von Machtum -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=225
12. Das „Trierer Pelzchen“ – eine ikonographische Besonderheit -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=375
13. Die Trierer Münzserie "Beata Tranquillitas" -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=390
17.0 Trierer Ausgrabungen, Funde und Befunde
17.1 Archäologen graben in Trier am Weberbach -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=270
17.2 Universität Freiburg wertet römische Militärlager-Funde in Trier aus -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=270
17.3 Römische “Filetlage” -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=270
17.4 Der Vorläufer des Landesmuseums - Die Gesellschaft für nützliche Forschungen Trier e. V. -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=270
17.5 Neuigkeiten über die Ausgrabung "Weberbach" -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=285
17.6 Neue Ausgrabung "Karlsberg-Brauerei" -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 10#p450710
17.7 Die Ausgrabungen im Westteil der Trierer Kaiserthermen 1960-1966 -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=315
17.8 Neues römisches Gräberfeld in Trier entdeckt -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=390
17.9 Trier oder Köln? Ein paar Gedanken zur Frage der Datierungen der beiden Römerlager -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 28#p473528
17.10 Universität Trier - Neue Erkenntnisse zu römischen Lastschiffen -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 97#p474497
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
1. Die Anfänge der Münzprägung im Trierer Raum
Erste Münzprägungen sind im Trierer Raum in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. nachweisbar, wobei es sich um Imitationen griechischer Goldmünzen handelte, welche an einem noch unbekannten Ort geprägt wurden. Eine eigenständige keltische Münzprägung dagegen, erscheint erst am Anfang des Gallischen Krieges, also um ca. 58 v. Chr. zu erfolgen. Geprägt wurden ca. 30 verschiedene Gold-, Silber-, Potin- und Bronzemünzen. Als Prägestätten kommen vermutlich die keltischen Oppida auf dem Titel- bzw. Martberg in Frage.
Eine besonders interessante Münze stellt dabei die wohl erste nicht keltische Münze dar, welche, wie entsprechende Funde belegen, unter anderem auch in Trier hergestellt (Guss ?) wurden, nämlich eine Bronzemünze mit der Legende „GERMANVS / INDVTILLI L“. Über die Person des Indutillus kann man nur mutmaßen. Vermutlich handelte es ich um einen Fürsten, der mit den Römern verbündeten Treverer, welcher das römische Bürgerrecht besaß. „Germanus“, ein Freigelassener, wie der nachgestellte Buchstabe „L“ (= lat. libertus = deut. Freigelassener) aussagt, könnte somit so etwas wie ein Münzmeister gewesen sein, der diese Münze möglicherweise im Auftrag der römischen Administration prägen ließ.
Da dieser Münztypus um ca. 10 v. Chr. weitverbreitet in ganz Gallien auftritt, kann man auf eine Vielzahl von möglichen Prägestätten in ganz Gallien schließen. Wie entsprechende Münzfunde aus dem Trierer Stadtgebiet belegen, wurde diese Münze möglicherweise auch im keltischen Trier (Münzstätte am Viehmarkt) hergestellt. Bei den Münzfunden aus Trier handelt es sich um gegossene und beschnittene Exemplare des „GERMANVS-INDVTILLI-L-Typus“ mit Gusszapfen (siehe Abb. 2, Münzen Nr. 2, 5 und 6), die nur in Trier gefunden wurden und daher wohl überwiegend lokaler Herkunft sein dürften.
Der Münztypus stellt eine Bronzemünze auf der Basis eines römischen Quadrans, quasi als Ersatz für die keltische Kleinbronzen dar, da zu diesem Zeitpunkt die vormaligen lokalen Prägungen keltischen Ursprungs wohl schon aus dem Verkehr gezogen worden waren, um durch die römische Währung ersetzt zu werden. Vermutlich sollte sie den Zeitraum bis zum Eintreffen offizieller Prägungen aus der Münzstätte Lugdunum überbrücken, auf deren Grundlage dieser Münztypus beruhte.
Germanus-Indutilli-L
Æ Quadrans, Treveri (Kelten) um. ca. 10 v. Chr.
Av. Männlicher Kopf mit langen Haaren und mit Diadem oder Stirnband nach rechts. Perlkreis.
Rv. Stier stößt n. l. Oben die Umschrift GERMANVS und unten INDVTILLI L.
Gewicht: 2,67 g. Durchmesser: 17 mm. Achse: 1 Uhr.
Ref. RIC I 249, RPC I 506, D&T 707, Latour 9248.
Augustus
AE Quadrans.
Av. IMP - CAESAR / Barhäuptiger Kopf des Augustus n. r.
Rv. Bulle n. l. stoßend, darüber AVGVSTVS, darunter DIVI F.
Ref. RIC 228, BMC 564.
Abb. 2 - Verschiedene GERMANVS-INDVTILLI-L-Typen der Treverer und anderer gallischer Stämme
Interessant erscheint ein Vergleich der oben abgebildeten GIL-Typen nicht nur in Bezug auf die Portraits, sondern auch auf die Maße und Gewichte der Münzen. Der Durchmesser aller Münzen liegt bei ca. 17 - 18 mm. Die Gewicht, wenn man mal von den beiden stark untergewichtigen - weil auf einem sehr dünnen Schrötling geprägten - Münzen Nr. 5/6 absieht, bewegen sich erstaunlicherweise alle zwischen ca. 2,7 und 2,8 g. Die beiden mittleren Münzen (Nr. 3 und 4) stammen aus der Bretagne, die übrigen aus dem Trierer Raum.
Erste Münzprägungen sind im Trierer Raum in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. nachweisbar, wobei es sich um Imitationen griechischer Goldmünzen handelte, welche an einem noch unbekannten Ort geprägt wurden. Eine eigenständige keltische Münzprägung dagegen, erscheint erst am Anfang des Gallischen Krieges, also um ca. 58 v. Chr. zu erfolgen. Geprägt wurden ca. 30 verschiedene Gold-, Silber-, Potin- und Bronzemünzen. Als Prägestätten kommen vermutlich die keltischen Oppida auf dem Titel- bzw. Martberg in Frage.
Eine besonders interessante Münze stellt dabei die wohl erste nicht keltische Münze dar, welche, wie entsprechende Funde belegen, unter anderem auch in Trier hergestellt (Guss ?) wurden, nämlich eine Bronzemünze mit der Legende „GERMANVS / INDVTILLI L“. Über die Person des Indutillus kann man nur mutmaßen. Vermutlich handelte es ich um einen Fürsten, der mit den Römern verbündeten Treverer, welcher das römische Bürgerrecht besaß. „Germanus“, ein Freigelassener, wie der nachgestellte Buchstabe „L“ (= lat. libertus = deut. Freigelassener) aussagt, könnte somit so etwas wie ein Münzmeister gewesen sein, der diese Münze möglicherweise im Auftrag der römischen Administration prägen ließ.
Da dieser Münztypus um ca. 10 v. Chr. weitverbreitet in ganz Gallien auftritt, kann man auf eine Vielzahl von möglichen Prägestätten in ganz Gallien schließen. Wie entsprechende Münzfunde aus dem Trierer Stadtgebiet belegen, wurde diese Münze möglicherweise auch im keltischen Trier (Münzstätte am Viehmarkt) hergestellt. Bei den Münzfunden aus Trier handelt es sich um gegossene und beschnittene Exemplare des „GERMANVS-INDVTILLI-L-Typus“ mit Gusszapfen (siehe Abb. 2, Münzen Nr. 2, 5 und 6), die nur in Trier gefunden wurden und daher wohl überwiegend lokaler Herkunft sein dürften.
Der Münztypus stellt eine Bronzemünze auf der Basis eines römischen Quadrans, quasi als Ersatz für die keltische Kleinbronzen dar, da zu diesem Zeitpunkt die vormaligen lokalen Prägungen keltischen Ursprungs wohl schon aus dem Verkehr gezogen worden waren, um durch die römische Währung ersetzt zu werden. Vermutlich sollte sie den Zeitraum bis zum Eintreffen offizieller Prägungen aus der Münzstätte Lugdunum überbrücken, auf deren Grundlage dieser Münztypus beruhte.
Germanus-Indutilli-L
Æ Quadrans, Treveri (Kelten) um. ca. 10 v. Chr.
Av. Männlicher Kopf mit langen Haaren und mit Diadem oder Stirnband nach rechts. Perlkreis.
Rv. Stier stößt n. l. Oben die Umschrift GERMANVS und unten INDVTILLI L.
Gewicht: 2,67 g. Durchmesser: 17 mm. Achse: 1 Uhr.
Ref. RIC I 249, RPC I 506, D&T 707, Latour 9248.
Augustus
AE Quadrans.
Av. IMP - CAESAR / Barhäuptiger Kopf des Augustus n. r.
Rv. Bulle n. l. stoßend, darüber AVGVSTVS, darunter DIVI F.
Ref. RIC 228, BMC 564.
Abb. 2 - Verschiedene GERMANVS-INDVTILLI-L-Typen der Treverer und anderer gallischer Stämme
Interessant erscheint ein Vergleich der oben abgebildeten GIL-Typen nicht nur in Bezug auf die Portraits, sondern auch auf die Maße und Gewichte der Münzen. Der Durchmesser aller Münzen liegt bei ca. 17 - 18 mm. Die Gewicht, wenn man mal von den beiden stark untergewichtigen - weil auf einem sehr dünnen Schrötling geprägten - Münzen Nr. 5/6 absieht, bewegen sich erstaunlicherweise alle zwischen ca. 2,7 und 2,8 g. Die beiden mittleren Münzen (Nr. 3 und 4) stammen aus der Bretagne, die übrigen aus dem Trierer Raum.
Zuletzt geändert von justus am Mo 01.02.16 09:35, insgesamt 7-mal geändert.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
2. Die Münzprägung bis 274 n. Chr.
Die erste Phase römischer Münzprägung in Trier fand während der Herrschaft der Kaiser des Gallischen Sonderreiches in den Jahren 260 bis 274 nach Christus in Trier statt. Belegt wird dies durch zwei sog. Weiheinschriften:
1. (CIL VI 1641) über einen Verwalter oder Vorsteher der Münzstätte = PROCVRATOR MONETAE TRIVERICE.
2. (CIL XIII 11311) über einen Kontrolleur od. Prüfer = NVMVLARIVS SACRA MONETAE AVGVSTI NOSTRI. Gefunden im Schutt des Trierer Amphitheaters. (siehe Abb. 1)
Weihinschrift für Diana; CIL XIII 11,311
IN H(onorem) D(omus) D(ivinae) DEA(e) DIANA(e) NVMINI SANCTISSIMO ANVLINVS POLIBIVS NVM(m) VLARIVS S(acrae) M(onetae)
AV[g(usti)] N(ostri) EX VOTO POSVI[t] V(otum) S(olvit) L(ibens) M(erito)
“Zu Ehren des allerhöchsten Kaiserhauses: Der Göttin Diana, dem verehrunsgwürdigen Wesen, hat Anullianus Polybius, Münzkontrolleur an
der Münzstätte unseres Kaisers, (die Weihung) aufgrund eines Gelübdes aufgestellt und so sein Gelübde gern und nach Verdienst eingelöst.”
Ebenso bezeugen die “Scriptores Historiae Augustae (Trebellius Pollio, Tyr. Trig. 31,4) eine Trierer Münzstätte für das letzte Drittel des 3. Jahrhunderts n. Chr. Im Gegensatz zu den beiden oben genannten Weiheinschriften, lassen sich die Münzen, die der Trierer Münzstätte für den Zeitraum von ca. 270 – 275 n. Chr. zugeschrieben werden, wegen fehlender Münzstätten- bzw. Emissionszeichen nicht eindeutig zuordnen.
Zu vermuten ist, dass zumindest für die Usurpatoren Victorinus (269 - 271), Tetricus I. (271 – 274) und dessen Sohn Tetricus II., die ja Trier residierten, Aurei und mit einer Silberlegierung überzogene Antoniniane geprägt wurden (siehe Abb. 2). Eine unzweideutige Zuordnung dieser Gold- und Bronzemünzen zu der einen oder anderen gallischen Münzstätte ist jedoch in Ermangelung sicherer Kriterien nicht möglich.
Wenige Wochen nach der Niederlage des Tetricus I. gegen Aurelianus und der damit verbundenen Wiedervereinigung Galliens mit dem Imperium, wurde das Trierer Münzamt wieder geschlossen und nach Lugdunum/Lyon verlegt. Möglicherweise kam es vor der Schließung noch zu einer einzigen Emission im Namen des Aurelianus.
Die erste Phase römischer Münzprägung in Trier fand während der Herrschaft der Kaiser des Gallischen Sonderreiches in den Jahren 260 bis 274 nach Christus in Trier statt. Belegt wird dies durch zwei sog. Weiheinschriften:
1. (CIL VI 1641) über einen Verwalter oder Vorsteher der Münzstätte = PROCVRATOR MONETAE TRIVERICE.
2. (CIL XIII 11311) über einen Kontrolleur od. Prüfer = NVMVLARIVS SACRA MONETAE AVGVSTI NOSTRI. Gefunden im Schutt des Trierer Amphitheaters. (siehe Abb. 1)
Weihinschrift für Diana; CIL XIII 11,311
IN H(onorem) D(omus) D(ivinae) DEA(e) DIANA(e) NVMINI SANCTISSIMO ANVLINVS POLIBIVS NVM(m) VLARIVS S(acrae) M(onetae)
AV[g(usti)] N(ostri) EX VOTO POSVI[t] V(otum) S(olvit) L(ibens) M(erito)
“Zu Ehren des allerhöchsten Kaiserhauses: Der Göttin Diana, dem verehrunsgwürdigen Wesen, hat Anullianus Polybius, Münzkontrolleur an
der Münzstätte unseres Kaisers, (die Weihung) aufgrund eines Gelübdes aufgestellt und so sein Gelübde gern und nach Verdienst eingelöst.”
Ebenso bezeugen die “Scriptores Historiae Augustae (Trebellius Pollio, Tyr. Trig. 31,4) eine Trierer Münzstätte für das letzte Drittel des 3. Jahrhunderts n. Chr. Im Gegensatz zu den beiden oben genannten Weiheinschriften, lassen sich die Münzen, die der Trierer Münzstätte für den Zeitraum von ca. 270 – 275 n. Chr. zugeschrieben werden, wegen fehlender Münzstätten- bzw. Emissionszeichen nicht eindeutig zuordnen.
Zu vermuten ist, dass zumindest für die Usurpatoren Victorinus (269 - 271), Tetricus I. (271 – 274) und dessen Sohn Tetricus II., die ja Trier residierten, Aurei und mit einer Silberlegierung überzogene Antoniniane geprägt wurden (siehe Abb. 2). Eine unzweideutige Zuordnung dieser Gold- und Bronzemünzen zu der einen oder anderen gallischen Münzstätte ist jedoch in Ermangelung sicherer Kriterien nicht möglich.
Wenige Wochen nach der Niederlage des Tetricus I. gegen Aurelianus und der damit verbundenen Wiedervereinigung Galliens mit dem Imperium, wurde das Trierer Münzamt wieder geschlossen und nach Lugdunum/Lyon verlegt. Möglicherweise kam es vor der Schließung noch zu einer einzigen Emission im Namen des Aurelianus.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Zum GERMANVS INDVTILLI Typ kann ich eine barbarische Imitation beisteuern. Die soll aber nach J.M.Doyen (in "Archeologie urbaine a Reims 7, (2008)" eher von den Remi stammen und in Durocortorum Remorum, dem heutigen Reims, hergestellt worden sein. Dazu gibt es einen Artikel im Historischen Thread http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... li#p235894
Mit freundlichem Gruß
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Omnes vulnerant, ultima necat.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Hallo,
einige Händler verkaufen diese Münzen inzwischen als Remer
hier ein Beispiel
http://www.cgb.fr/archive,gauloises.html
PoTTINA
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Das ist mir bekannt. Jochen hatte bereits vor einigen Wochen dazu eine Nachricht (1) verfasst (siehe Link unten). Ich hatte daraufhin folgendes geantwortet (2). Wenn diese GIL-Bronzen im Gebiet der Remer gefunden wurden, so dürften sie daher auch aller Wahrscheinlichkeit dort hergestellt worden sein.
(1) Auf Deutsch: Heute nimmt man an, daß diese kleinen Münzen nicht in Trier, sondern in Reims geprägt wurden, und nicht für die Treverer, sondern für die Remi.
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... +L#p423004(2) Ich denke, dass diese "neue" Theorie keine überragende Neuigkeit enthält. Die "GERMANVS-INDVTILLI-Bronzen finden sich bekanntermaßen breit gestreut im gesamten Nordosten Galliens (Belger, Treverer, Remer, Leuker usw.). Daher geht man, soweit mir bekannt, schon seit geraumer Zeit davon aus, dass dieser Münztypus, welcher den Übergang von der keltischen Münzprägung zum römischen Münzsystem ermöglichen sollte, keinesfalls nur an einem einzigen Ort, sondern eben in einer größeren Anzahl von Hauptorten gallischer Stammesgemeinschaften hergestellt wurde, so auch im Gebiet der Remer und ... selbstverständlich auch in der keltischen Siedlung am Viehmarkt in Trier.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
[quote="justus"]Das ist mir bekannt. [/quote]
Wie passt die Münze dann zu deinem Thema?
Warum nennst du sie "die letzte Trevererprägung" ?
Wie passt die Münze dann zu deinem Thema?
Warum nennst du sie "die letzte Trevererprägung" ?
Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Da sich unter den Fundmünzen von Kalkriese (Varusschlacht) etwa ein Dutzend keltischer Aduatukererze befanden kann wohl angenommen werden, dass die keltischen Prägungen noch geraume Zeit neben reichsrömischen und lokalen (Nemausus oder deine Münze) Geld umliefen.justus hat geschrieben:Der Münztypus stellt eine Bronzemünze auf der Basis eines römischen Quadrans, quasi als Ersatz für die keltische Kleinbronzen dar, da zu diesem Zeitpunkt die vormaligen lokalen Prägungen keltischen Ursprungs wohl schon aus dem Verkehr gezogen worden waren, um durch die römische Währung ersetzt zu werden.
Dass auf einer MÜNZE der Personenstatus Freigelassener aufgeführt wurde halte ich persönlich für etwas sonderbar.justus hat geschrieben:„Germanus“, ein Freigelassener, wie der nachgestellte Buchstabe „L“ (= lat. libertus = deut. Freigelassener) aussagt, könnte somit so etwas wie ein Münzmeister gewesen sein, der diese Münze möglicherweise im Auftrag der römischen Administration prägen ließ.
Gibt es andere vergleichbare Münzen mit "L" (dass L=libertus auf Weihinschriften häufig vorkommt ist mir natürlich bekannt )?
Ich lasse mich gern eines besseren belehren!
MfG
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Danke für den Hinweis, pottina. Natürlich muss es "erste nicht keltische bzw. römische Münze" lauten, ansonsten würde dies ja im Widerspruch zu den übrigen Aussagen stehen.pottina hat geschrieben:Wie passt die Münze dann zu deinem Thema?
Warum nennst du sie "die letzte Trevererprägung" ?
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Ein sehr interessanter fred - jedenfalls für einen in der "Nähe" wohnenden wie mich.
Leider kann ich vorerst nicht so viel dazu beisteueren; meine Münzen (und meine Kenntnisse) dazu halten sich in einem sehr überschaubaren Rahmen, wenn auch ich von Victorinus, Tetricus I und II recht nette Portraitstücke besitze...
Leider kann ich vorerst nicht so viel dazu beisteueren; meine Münzen (und meine Kenntnisse) dazu halten sich in einem sehr überschaubaren Rahmen, wenn auch ich von Victorinus, Tetricus I und II recht nette Portraitstücke besitze...
Tja, ob Köln oder Trier, hier könnte man sich - bis näheres bewiesen ist - auf Rhenania einigen, also die 1822 von Preussen erschaffene Rheinprovinz mit den Regierungsbezirken Aachen, Düsseldorf, Köln, Koblenz und Trier. Man ist damit auf der sicheren Seite - sozusagenjustus hat geschrieben:
Zu vermuten ist, dass zumindest für die Usurpatoren Victorinus (269 - 271), Tetricus I. (271 – 274) und dessen Sohn Tetricus II., die ja Trier residierten, Aurei und mit einer Silberlegierung überzogene Antoniniane geprägt wurden (siehe Abb. 2). Eine unzweideutige Zuordnung dieser Gold- und Bronzemünzen zu der einen oder anderen gallischen Münzstätte ist jedoch in Ermangelung sicherer Kriterien nicht möglich.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
3. Die Wiedereröffnung der Münzstätte Ende 293/Anfang 294 n. Chr.
Als Constantius Chlorus, der Ende 293/Anfang 294 zum Caesar der westlichen Reichteile erhoben worden war, Trier zu seiner Residenz erwählt hatte, wurde die Trierer Münzstätte wieder eröffnet. Der genaue Zeitpunkt läßt sich aus der Tatsache erschließen, dass von Anfang an auch Münzen für Maximianus Galerius geprägt wurden, der vermutlich zusammen mit Constantius I. am 1.3.293 zum Caesar ausgerufen worden war. Der Zeitpunkt der Wiedereröffnung muss also nach diesem Zeitpunkt angenommen werden. Eine weitere Eingrenzung des Zeitpunkts für die Wiedereröffnung liefert ein Antoninian der 1./2. Emission von Constantius I., auf dem er im Konsulargewand abgebildet ist. Da er jedoch dieses Amt erst im Jahre 294 antrat, kann der Zeitpunkt der Wiedereröffnung der Trierer Münzstätte also nur im Zeitraum von Ende 293 bis Anfang 294 stattgefunden haben.
Die nun wiedereröffnete Münzstätte Trier nahm einen rasanten Aufschwung und war schon nach kurzer Zeit eine der Hauptmünzstätten des Römischen Reiches, obwohl es überwiegend nur mit zwei Offizinen (Münzwerkstätten) arbeitete. In einem Zeitraum von fast 150 Jahren wurden mit nur wenigen, kürzeren Unterbrechungen, Münzen für nicht weniger als 39 oder 40 Kaiser bzw. Usurpatoren, sowie die entsprechenden Kaiserinnen und Kaisersöhne geprägt. So wurden im Laufe der Zeit mehr als 520 Gold- und 310 Silbermünzen in der „Moneta Palatina“ (Edelmetalle) und fast 1250 Bronzemünzen in der „Moneta Publica“ (unedle Metalle) mit den entsprechenden Vorder- und Rückseiten geprägt.
Zum Wiederaufbau der Münstätte wurde das Personal von mindestens einer, vermutlich aber sogar zwei Offizinen aus der gallischen Münzstätte Lyon abgezogen. In dem kurzen Zeitraum bis zur Münzreform von Diocletian im Jahre 294 konnten so noch eine Gold- und drei Antoninian-Emissionen stattfinden. Im Gegensatz zu den in Trier früher geschlagenen Münzen der gallischen Kaiser trugen diese Emissionen jedoch schon die ersten Trierer Münzstättenzeichen. Im einzelnen waren dies PT und PTR (PERCVSSUM TREVERIS), C-PTR (1. Offizin – CAPITALIS ?) und D-PTR (2. Offizin – DVO ?). Nach der diocletianischen Münzreform von 294 n. Chr. wurden, wie im nächsten Abschnitt über „In Trier geprägte Münzsorten (Nominale) aus Gold, Silber und Buntmetall“ aufzuzeigen sein wird, außer Gold und Bronze auch in fast reinem Silber geprägt.
@ Rainer. Tolle Vorder- und Rückseiten. Danke fürs Zeigen.
Als Constantius Chlorus, der Ende 293/Anfang 294 zum Caesar der westlichen Reichteile erhoben worden war, Trier zu seiner Residenz erwählt hatte, wurde die Trierer Münzstätte wieder eröffnet. Der genaue Zeitpunkt läßt sich aus der Tatsache erschließen, dass von Anfang an auch Münzen für Maximianus Galerius geprägt wurden, der vermutlich zusammen mit Constantius I. am 1.3.293 zum Caesar ausgerufen worden war. Der Zeitpunkt der Wiedereröffnung muss also nach diesem Zeitpunkt angenommen werden. Eine weitere Eingrenzung des Zeitpunkts für die Wiedereröffnung liefert ein Antoninian der 1./2. Emission von Constantius I., auf dem er im Konsulargewand abgebildet ist. Da er jedoch dieses Amt erst im Jahre 294 antrat, kann der Zeitpunkt der Wiedereröffnung der Trierer Münzstätte also nur im Zeitraum von Ende 293 bis Anfang 294 stattgefunden haben.
Die nun wiedereröffnete Münzstätte Trier nahm einen rasanten Aufschwung und war schon nach kurzer Zeit eine der Hauptmünzstätten des Römischen Reiches, obwohl es überwiegend nur mit zwei Offizinen (Münzwerkstätten) arbeitete. In einem Zeitraum von fast 150 Jahren wurden mit nur wenigen, kürzeren Unterbrechungen, Münzen für nicht weniger als 39 oder 40 Kaiser bzw. Usurpatoren, sowie die entsprechenden Kaiserinnen und Kaisersöhne geprägt. So wurden im Laufe der Zeit mehr als 520 Gold- und 310 Silbermünzen in der „Moneta Palatina“ (Edelmetalle) und fast 1250 Bronzemünzen in der „Moneta Publica“ (unedle Metalle) mit den entsprechenden Vorder- und Rückseiten geprägt.
Zum Wiederaufbau der Münstätte wurde das Personal von mindestens einer, vermutlich aber sogar zwei Offizinen aus der gallischen Münzstätte Lyon abgezogen. In dem kurzen Zeitraum bis zur Münzreform von Diocletian im Jahre 294 konnten so noch eine Gold- und drei Antoninian-Emissionen stattfinden. Im Gegensatz zu den in Trier früher geschlagenen Münzen der gallischen Kaiser trugen diese Emissionen jedoch schon die ersten Trierer Münzstättenzeichen. Im einzelnen waren dies PT und PTR (PERCVSSUM TREVERIS), C-PTR (1. Offizin – CAPITALIS ?) und D-PTR (2. Offizin – DVO ?). Nach der diocletianischen Münzreform von 294 n. Chr. wurden, wie im nächsten Abschnitt über „In Trier geprägte Münzsorten (Nominale) aus Gold, Silber und Buntmetall“ aufzuzeigen sein wird, außer Gold und Bronze auch in fast reinem Silber geprägt.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
4. In Trier geprägte Münzsorten aus Gold, Silber und Bronze
Während sich die Münzreform des Diocletianus insbesondere rasch auf die Bronzeprägung auszuwirken begann, scheint die Goldprägung, sowohl in Trier, als auch in den anderen Münzstätten davon zunächst nicht betroffen gewesen zu sein. So wurde der Aureus weiterhin zu 1/60 eines römischen Pfundes, d. h. zu 5,45 g geprägt. Erst unter Constantinus I. wurde um 307 n. Chr. das Gewicht der Goldmünzen reduziert. Außerdem ließ er mit dem „Solidus“ eine weitere Goldmünze zu 1/72 des röm. Pfundes prägen, was einem Gewicht von ca. 4,54 g entsprach.
Der „Solidus“ wurde somit zur neuen Standardgoldmünze. Im Gegensatz zum Aureus blieb er fast bis zum Ende der römischen Kaiserzeit in Gebrauch und wurde
dadurch zum Vorbild für das Münzwesen des Frühmittelalters. Unter anderem wurden sogar Vielfach- (Multipla) oder auch nur Teilstücke (1/3 Solidi, Trienten, Tremisses) des Solidus geprägt.
Dank des weltberühmten "Schatzfundes von Arras" sind uns sogar 5fache und 10fache Aurei überliefert (siehe Abb. unten). Leider ging der überwiegende Teil dieses Schatzfundes verloren, was ein besonderer Verlust für die Trierer Numismatik darstellt, da der überwiegende Teil der Goldmünzen, welche von den Tetrarchen bzw. zu Beginn der Regentschaft von Constantinus I. herausgegeben wurden und unter anderem zahlreiche Schmuckstücke, darunter ein Collier aus an einer Goldkette hängenden Aurei und Silberstücken beinhaltete, wie an Hand des Münzstättenzeichens zu vermuten ist, in Trier geprägt worden waren. Diese „Gold-Multipla“ von Arras, zu denen sogar zwei 100fache Aurei gehört haben sollen, stellten somit auch ein hervorragendes Beispiel für kaiserliche Geschenke im spätrömischen Kaiserreich an hohe Beamte und Würdenträger dar. In den Jahre 411 – 413 n. Chr. wurden unter dem Usurpator Jovinus die letzten, uns bisher bekannten Goldmünzen mit Trierer Münzstättenzeichen geprägt.
Anders begann sich jedoch die Reform des Diocletian bei der Trierer Silberprägung auszuwirken. Der Silberdenar, von ca. 211 v. Chr. bis in das 3. Jahrhundert n. Chr. die Hauptsilbermünze Roms, und sein Doppelstück, der Antoninian wurden abgeschafft, da ihre Feingehalte und Gewichte im Laufe der des 3. Jahrunderts im weiter abgesunken waren. Diocletian führte stattdessen um ca. 294 den sog. „Argenteus“ aus fast reinem Silber zu 1/96 des röm. Pfundes (3,41 g) ein. Zusätzlich ließ er Anfang des 4. Jahrhunderts auch einentsprechendes Halbstück prägen.
In den Jahren zwischen 310 und 335 kam die Silberprägung trotz dieser Reform im gesamten Imperium praktisch zum Erliegen, sodaß sie erst durch die Einführung einer völlig neuen Silbermünze, der „Miliarense“ zu 1/60 des röm. Pfundes (5,45 g) und etwas später durch eine zweite, gewichtsmäßig nur halb so schweren, weiteren Silbermünze, der sog. „Siliqua“ zu 1/144 des röm. Pfundes (2,27 g) wieder an Bedetung gewann. Beide Silbermünzen wurden in Trier bis ins späte 4. Jahrhundert in größeren Mengen geprägt. Im Gegensatz zur Gold- und Bronzeprägung läßt sich ihre Herstellung für die Münzstätte Trier sogar bis in die Mitte des 5. Jahrunderts nachweisen. Bei den letzten Silbermünzen aus Trier handelt es sich allerdings nur noch um stark untergewichtige Teilstücke von Siliquien von Valentinian III. (425 – 455) und Theodosius II. (408 – 450).
Eine große Neuerung brachte die Münzreform auch für die Buntmetallprägung, indem eine vollkommen neue Bronzemünze, der sog. „Follis“ mit einem Gewicht von ca. 10 g eingeführt wurde, welcher außerdem mit einer dünnen Silberschicht, welche durch Weißsieden mit Hilfe einer schwachen Säure erzeugt wurde, überzogen war.
Schon ab dem Jahre 307 wurde er jedoch gewichts- und größenmäßig immer weiter reduziert, sodaß er 341 schließlich nur noch in einer massenhaft ausgepägten Kleinbronze von ca. 1,3 g bestand, sodaß sich um 346/347 die Notwendigkeit ergab, den fast bedeutungslos gewordenen Follis durch zwei neue Münzsorten, die „Maiorina“ zu 1/60 des röm. Pfundes (5,45 g) und ihr Halbstück den „Centenionalis“ zu 1/120 des röm. Pfundes (2,72 g) einzuführen. Unter dem Usurpator Magnentius wurden in Trier im Jahre 353, wenn auch nur für wenige Monate, sogar 1 ½ fache Maiorinen geprägt. In den folgenden 130 Jahren blieben die Bronzeprägungen nahezu unverändert. Im Jahre 390 schließlich wurde der Münzfuß herabgesetzt, was zu einer allmählichen Verdrängung der Maiorina durch den Halbcentionalis führte. Die letzte Trierer Bronzeprägung läßt sich so, zumindest was unseren bisherigen Kenntnisstand anbetrifft, für das Jahr 394 nachweisen. Danach wurden in Trier keine Bronzemünzen mehr geprägt.
Während sich die Münzreform des Diocletianus insbesondere rasch auf die Bronzeprägung auszuwirken begann, scheint die Goldprägung, sowohl in Trier, als auch in den anderen Münzstätten davon zunächst nicht betroffen gewesen zu sein. So wurde der Aureus weiterhin zu 1/60 eines römischen Pfundes, d. h. zu 5,45 g geprägt. Erst unter Constantinus I. wurde um 307 n. Chr. das Gewicht der Goldmünzen reduziert. Außerdem ließ er mit dem „Solidus“ eine weitere Goldmünze zu 1/72 des röm. Pfundes prägen, was einem Gewicht von ca. 4,54 g entsprach.
Der „Solidus“ wurde somit zur neuen Standardgoldmünze. Im Gegensatz zum Aureus blieb er fast bis zum Ende der römischen Kaiserzeit in Gebrauch und wurde
dadurch zum Vorbild für das Münzwesen des Frühmittelalters. Unter anderem wurden sogar Vielfach- (Multipla) oder auch nur Teilstücke (1/3 Solidi, Trienten, Tremisses) des Solidus geprägt.
Dank des weltberühmten "Schatzfundes von Arras" sind uns sogar 5fache und 10fache Aurei überliefert (siehe Abb. unten). Leider ging der überwiegende Teil dieses Schatzfundes verloren, was ein besonderer Verlust für die Trierer Numismatik darstellt, da der überwiegende Teil der Goldmünzen, welche von den Tetrarchen bzw. zu Beginn der Regentschaft von Constantinus I. herausgegeben wurden und unter anderem zahlreiche Schmuckstücke, darunter ein Collier aus an einer Goldkette hängenden Aurei und Silberstücken beinhaltete, wie an Hand des Münzstättenzeichens zu vermuten ist, in Trier geprägt worden waren. Diese „Gold-Multipla“ von Arras, zu denen sogar zwei 100fache Aurei gehört haben sollen, stellten somit auch ein hervorragendes Beispiel für kaiserliche Geschenke im spätrömischen Kaiserreich an hohe Beamte und Würdenträger dar. In den Jahre 411 – 413 n. Chr. wurden unter dem Usurpator Jovinus die letzten, uns bisher bekannten Goldmünzen mit Trierer Münzstättenzeichen geprägt.
Anders begann sich jedoch die Reform des Diocletian bei der Trierer Silberprägung auszuwirken. Der Silberdenar, von ca. 211 v. Chr. bis in das 3. Jahrhundert n. Chr. die Hauptsilbermünze Roms, und sein Doppelstück, der Antoninian wurden abgeschafft, da ihre Feingehalte und Gewichte im Laufe der des 3. Jahrunderts im weiter abgesunken waren. Diocletian führte stattdessen um ca. 294 den sog. „Argenteus“ aus fast reinem Silber zu 1/96 des röm. Pfundes (3,41 g) ein. Zusätzlich ließ er Anfang des 4. Jahrhunderts auch einentsprechendes Halbstück prägen.
In den Jahren zwischen 310 und 335 kam die Silberprägung trotz dieser Reform im gesamten Imperium praktisch zum Erliegen, sodaß sie erst durch die Einführung einer völlig neuen Silbermünze, der „Miliarense“ zu 1/60 des röm. Pfundes (5,45 g) und etwas später durch eine zweite, gewichtsmäßig nur halb so schweren, weiteren Silbermünze, der sog. „Siliqua“ zu 1/144 des röm. Pfundes (2,27 g) wieder an Bedetung gewann. Beide Silbermünzen wurden in Trier bis ins späte 4. Jahrhundert in größeren Mengen geprägt. Im Gegensatz zur Gold- und Bronzeprägung läßt sich ihre Herstellung für die Münzstätte Trier sogar bis in die Mitte des 5. Jahrunderts nachweisen. Bei den letzten Silbermünzen aus Trier handelt es sich allerdings nur noch um stark untergewichtige Teilstücke von Siliquien von Valentinian III. (425 – 455) und Theodosius II. (408 – 450).
Eine große Neuerung brachte die Münzreform auch für die Buntmetallprägung, indem eine vollkommen neue Bronzemünze, der sog. „Follis“ mit einem Gewicht von ca. 10 g eingeführt wurde, welcher außerdem mit einer dünnen Silberschicht, welche durch Weißsieden mit Hilfe einer schwachen Säure erzeugt wurde, überzogen war.
Schon ab dem Jahre 307 wurde er jedoch gewichts- und größenmäßig immer weiter reduziert, sodaß er 341 schließlich nur noch in einer massenhaft ausgepägten Kleinbronze von ca. 1,3 g bestand, sodaß sich um 346/347 die Notwendigkeit ergab, den fast bedeutungslos gewordenen Follis durch zwei neue Münzsorten, die „Maiorina“ zu 1/60 des röm. Pfundes (5,45 g) und ihr Halbstück den „Centenionalis“ zu 1/120 des röm. Pfundes (2,72 g) einzuführen. Unter dem Usurpator Magnentius wurden in Trier im Jahre 353, wenn auch nur für wenige Monate, sogar 1 ½ fache Maiorinen geprägt. In den folgenden 130 Jahren blieben die Bronzeprägungen nahezu unverändert. Im Jahre 390 schließlich wurde der Münzfuß herabgesetzt, was zu einer allmählichen Verdrängung der Maiorina durch den Halbcentionalis führte. Die letzte Trierer Bronzeprägung läßt sich so, zumindest was unseren bisherigen Kenntnisstand anbetrifft, für das Jahr 394 nachweisen. Danach wurden in Trier keine Bronzemünzen mehr geprägt.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Das obere Bild missverständlich: Die beiden gezeigten Münzbilder gehören nicht zusammen (die Vorderseite zeigt Konstantin, die Rückseite gehört zu einem Multiplum für Constantius I.).
Mit freundlichem Gruss
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Die Geschichte, dass riesige Goldmedaillons aus dem Fund von Arras als Fälschungen betrachtet und deshalb eingeschmolzen wurden, wurde von Bastien in seinem Buch über den Fund mit guten Gründen widerlegt, wie ich im US-Forum vor etlichen Jahren geschrieben habe:justus hat geschrieben: Dank des weltberühmten "Schatzfundes von Arras" sind uns sogar 5fache und 10fache Aurei überliefert (siehe Abb. unten). Leider ging der überwiegende Teil dieses Schatzfundes verloren, was ein besonderer Verlust für die Trierer Numismatik darstellt....Diese „Gold-Multipla“ von Arras, zu denen sogar zwei 100fache Aurei gehört haben sollen, stellten somit auch ein hervorragendes Beispiel für kaiserliche Geschenke im spätrömischen Kaiserreich an hohe Beamte und Würdenträger dar.
The rumor that some huge Arras gold medallions were melted down has been convincingly refuted by P. Bastien in his monograph on the hoard, Le trésor de Beaurains (dit d'Arras), 1977, pp. 14-15.
"The foreman reported seeing a gold medallion of Nero, the size of a saucer." But it is impossible to believe that any such gigantic gold medallions were produced at such an early date!
Two workers were said to have brought two gold medallions of Constantius I to the local museum curator, and to have sold them as bullion to a jeweler when told they were fake. But the curator himself denied having condemned any medallions from the hoard.
Other coins from the hoard were alleged to have been destroyed by letting trains run over them on the railway tracks!
Bastien concludes: "Nothing in the behavior of the finders permits me to believe that they would have made such mistakes, so I think the 'numismatic tragedy' deplored by Arthur Evans never actually took place.
"Having misappropriated a substantial portion of the hoard, the Belgian workers spread the rumor that the coins had been destroyed or melted down. Then, in small groups and over a period of years, they sold the pieces that they had pretended no longer to possess."
Bastiens Franzoezisch habe ich bereits übersetzt: für mein Englisch seid ihr aber selber zuständig!
Also glücklicherweise kein Verlust für die Trierer Numismatik!
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Danke für die Info - ich habe mal übersetzt:curtislclay hat geschrieben:Die Geschichte, dass riesige Goldmedaillons aus dem Fund von Arras als Fälschungen betrachtet und deshalb eingeschmolzen wurden, wurde von Bastien in seinem Buch über den Fund mit guten Gründen widerlegt, wie ich im US-Forum vor etlichen Jahren geschrieben habe:justus hat geschrieben: Dank des weltberühmten "Schatzfundes von Arras" sind uns sogar 5fache und 10fache Aurei überliefert (siehe Abb. unten). Leider ging der überwiegende Teil dieses Schatzfundes verloren, was ein besonderer Verlust für die Trierer Numismatik darstellt....Diese „Gold-Multipla“ von Arras, zu denen sogar zwei 100fache Aurei gehört haben sollen, stellten somit auch ein hervorragendes Beispiel für kaiserliche Geschenke im spätrömischen Kaiserreich an hohe Beamte und Würdenträger dar.
The rumor that some huge Arras gold medallions were melted down has been convincingly refuted by P. Bastien in his monograph on the hoard, Le trésor de Beaurains (dit d'Arras), 1977, pp. 14-15.
"The foreman reported seeing a gold medallion of Nero, the size of a saucer." But it is impossible to believe that any such gigantic gold medallions were produced at such an early date!
Two workers were said to have brought two gold medallions of Constantius I to the local museum curator, and to have sold them as bullion to a jeweler when told they were fake. But the curator himself denied having condemned any medallions from the hoard.
Other coins from the hoard were alleged to have been destroyed by letting trains run over them on the railway tracks!
Bastien concludes: "Nothing in the behavior of the finders permits me to believe that they would have made such mistakes, so I think the 'numismatic tragedy' deplored by Arthur Evans never actually took place.
"Having misappropriated a substantial portion of the hoard, the Belgian workers spread the rumor that the coins had been destroyed or melted down. Then, in small groups and over a period of years, they sold the pieces that they had pretended no longer to possess."
Bastiens Franzoezisch habe ich bereits übersetzt: für mein Englisch seid ihr aber selber zuständig!
Also glücklicherweise kein Verlust für die Trierer Numismatik!
Das Gerücht, dass einige große Arras-Gold-Medaillons eingeschmolzen wurden, konnte überzeugend von P. Bastien in seiner Analyse des Hortfundes widerlegt werden, Le trésor de Beaurains (dit d'Arras), 1977, pp. 14-15.
„Der Vorarbeiter berichtete, ein Goldmedaillon von Nero in der Größe einer Untertasse/ eines Untertellers gesehen zu haben.“ Doch es ist unmöglich zu glauben, dass solch gigantische Goldmedaillons zu solch einer frühen Zeit produziert wurden.
Zwei Arbeiter sollen zwei Goldmedaillons von Constantius I. zum örtlichen Museumskurator gebracht haben und dann als Barren/ungemünztes Gold an einen Juwelier verkauft haben, nachdem ihnen die Münzen als Fälschung erklärt wurden. Der Kurator jedoch bestritt, irgendwelche Medaillons des Hortes beurteilt/verurteilt zu haben.
Andere Münzen des Hortes wurden angeblich zerstört, als man Züge auf den Gleisstrecken über sie fahren ließ!
Bastien folgert: „Nichts im Verhalten der Finder gestattet mir zu glauben, dass sie solche Fehler gemacht hätten, deshalb denke ich, dass die „numismatische Tragödie“, die von Arthur Evans beklagt wurde, eigentlich nie stattgefunden hat.
„Aufgrund der Unterschlagung eines erheblichen Teiles des Hortfundes, verbreiteten die belgischen Arbeiter das Gerücht, dass die Münzen zerstört oder eingeschmolzen wurden. Dann – in kleinen Gruppen und über Jahre hinweg – haben sie die Stücke verkauft, von denen sie behaupteten, sie nicht mehr zu besitzen.“
Viele Grüße
Stefan
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